Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Peter V. in Januar 11, 2017, 22:24:56 NACHMITTAGS

Titel: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Peter V. in Januar 11, 2017, 22:24:56 NACHMITTAGS
Lieber Schnippler,

http://www.t-online.de/tv/webclips/spektakulaere-videos/id_80039376/japaner-hobelt-mikrometer-duennen-holzstreifen.html

na, schafft Ihr das auch?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Da können sich unsere Schnipler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Ulf Titze in Januar 11, 2017, 23:04:50 NACHMITTAGS
... das zeige ich meinen MTA bei Gelegenheit, z. B. wenn sie wieder Stein und Bein schwören, dass viel zu viel Fett im Schnellschnitt war und man das wirklich nicht dünner schneiden kann!

Danke für die Munition!

Herzlich

Ulf
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Udo Hammermeister in Januar 11, 2017, 23:36:55 NACHMITTAGS
Na ja, ob die Dicken-Angaben stimmen, und in den richtigen Maßeinheiten, und dann auch noch gleichmäßig über den gesamten Querschnitt?
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: the_playstation in Januar 11, 2017, 23:52:20 NACHMITTAGS
Hallo Peter.

Ist wahrscheinlich eine Frage des Hobels und des Holzes. Nicht jedes Holz läst sich so fein hobeln. Aber mit dem richtigen Stahl und der richtigen Politur ist auf jeden Fall der passende Hobel herstellbar. In der jap. Sage teilt sich aber eigentlich das 9µm Papier schon, wennn es den Hobel sieht. ;) Mein Schnitt wäre zwar nich 9µm dick. Aber dafür hätte ich den Balken mit einem Hieb geteilt.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: JB in Januar 12, 2017, 00:03:35 VORMITTAG
Zitat von: Udo Hammermeister in Januar 11, 2017, 23:36:55 NACHMITTAGS
und in den richtigen Maßeinheiten

Es wird tatsaechlich in mm gemessen: http://daizen.com/wp-content/uploads/2015/11/IMG_3498.jpg
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Michael L. in Januar 12, 2017, 09:28:57 VORMITTAG
Hallo,

ob das Messergebnis in mm oder ym angezeigt wird spielt ja keine Rolle. Wichtig ist wie präzise das Instrument ist und mit welcher Toleranz der Messwert zu interpretieren ist. Der Hersteller dieses Teils ist jedenfalls für höchste Präzision bekannt.

Gruß,

Michael
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Fahrenheit in Januar 12, 2017, 10:33:56 VORMITTAG
Hallo Schnippler,

das ist auf jeden Fall nur etwa ein Drittel dessen, was ich normalerweise schneide :)

So ein Stück würd' ich gerne mal zu Ende präparieren.

Herzliche Grüße
Jörg
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: JB in Januar 12, 2017, 10:54:44 VORMITTAG
Zitat von: Michael L. in Januar 12, 2017, 09:28:57 VORMITTAG
ob das Messergebnis in mm oder ym angezeigt wird spielt ja keine Rolle.

Meinte ich ja  ;)  Ich wollte nur sagen, dass nicht in inch etc. gemessen wurde, sondern "metrisch". Metrisch messen klingt im Deutschen irgendwie komisch  ;D
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Klaus Herrmann in Januar 12, 2017, 11:31:32 VORMITTAG
Lieber Jörg,

ZitatSo ein Stück würd' ich gerne mal zu Ende präparieren.

Alles ist relativ! Ich würde gerne mal sehen wie der Dünnschnitt bei einem Akazien-Ast quer aussieht! ;D
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: l'œil armé in Januar 12, 2017, 14:02:07 NACHMITTAGS
Der gut hergerichtete Putzhobel eines Tischlers sollte von Furnierholz weniger als 1/50stel Millimeter abnehmen. Das wäre also schon mal 20 Mikron oder etwas weniger. Wenn man dann noch das Holz passend aussucht, der Vorbereitung des Hobels (nicht nur des Hobelmessers) besondere Sorgfalt zukommen lässt und ein bisschen übt, so sollte das gezeigte Ergebnis +/- auch in Deutschland machbar sein.

Wahrscheinlich liegt die Besonderheit eher darin, dass es im Zeitalter der Computertechnik, in der ein Wissenschaftler kaum noch in der Lage ist, einen Beleuchtungsstrahlengang im Mikroskop ohne Rechner-Unterstützung einzurichten, unwahrscheinlich erscheint, mit handwerklichem Können Präzisionsarbeit zu verrichten. Boahäh ... kuhl äh ...  :o

Achja, ich vergaß: Guten Tag allerseits und freundliche Grüße

Wolfgang
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: the_playstation in Januar 12, 2017, 14:22:47 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang.

So ist es. Man kann sich bei div. seltenen Themen vieleicht oft nicht vorstellen, daß man mit reinem Handwerk und rein manuell extrem hohe Genauigkeiten erziehlen kann.
Mein Teleskopspiegel, rein mit der Hand poliert, ist auch sehr präziese ( ca. +/- 1/300000mm Abweichung). Es dauert halt mit der Hand vieleicht etwas länger. (Nicht das Hobeln sondern die Herstellung oder Optimierung oder Einstellung des Hobels).

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Bob in Januar 12, 2017, 14:24:52 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich tischlere ja auch gelegentlich ein Bisschen und zum Thema Hobel sagte meine Frau mal zu mir:"Du sammelst die doch, die Dinger!".
Einen Span von 0,01mm abzunehmen ist bei geeignetem Holz kein großes Problem. Das Bemerkenswerte an diesen japanischen Wettbewerben ist, dass der Span auf voller Hobel- oder Holzbreite abzunehmen ist, und das auf ganzer Länge von 2 Metern oder so. Das würde ich vielleicht noch mit einem 0,1mm-Span hinbekommen!
Von der Praxis haben die sich natürlich ziemlich weit entfernt. Da möchte man sein Werkstück ja zügig auf Maß bringen und eine ebene und glatte Oberfläche erzeugen. Die Späne sind da einfach der lästige Abfall. Trotzdem ist es natürlich beeindruckend, wie diese Hobel-Experten Hobel und Holz unter Kontrolle bringen

Wer gelegentlich mal was aus Holz macht, und sich noch nicht mit dem Hobeln beschäftigt hat, sollte das ruhig mal in Betracht ziehen. Wenn man erst etwas Übung im Herrichten des Hobels hat, kommt man flott und ohne Stauberzeugung zu maßhaltigen Werkstücken mit guten Oberflächen.

Zum Herstellen mikroskopischer Schnitte sollten sich manche Hobel durchaus eignen. Man müsste bei der Auswahl eben darauf achten, einen Hobel mit flach stehendem Eisen und ohne Spanbrecher zu nehmen.

So etwas könnte da ganz gut geeignet sein:https://www.dictum.com/de/werkzeuge/holzbearbeitung-metallbearbeitung/hobel/dick-hobel/703334/dick-einhandhobel-120?ftr=_7__99.06_1_12_12


Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: l'œil armé in Januar 12, 2017, 15:35:57 NACHMITTAGS
Zitat von: Bob in Januar 12, 2017, 14:24:52 NACHMITTAGS

So etwas könnte da ganz gut geeignet sein:https://www.dictum.com/de/werkzeuge/holzbearbeitung-metallbearbeitung/hobel/dick-hobel/703334/dick-einhandhobel-120?ftr=_7__99.06_1_12_12


Zu schwer und gleitet viel zu schlecht ohne erhebliche Nachbearbeitung des Hobelkastens!
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 12, 2017, 16:23:26 NACHMITTAGS
Zitat von: l'œil armé in Januar 12, 2017, 15:35:57 NACHMITTAGS
Zu schwer und gleitet viel zu schlecht ohne erhebliche Nachbearbeitung des Hobelkastens!

Da ich doch ein bißchen von Hobeln und vom Hobeln verstehe, möchte ich mich in aller Bescheidenheit hier einmischen.
Zu schwer ist dieser kleine Einhandhobel ganz sicher nicht. Im Gegenteil. Und nachzubearbeiten gibt es bei dem auch kaum etwas; die Hobel von Dictum sind von guter Qualität.

Doch um dem japanischen Meister nachzueifern, dazu eignet sich dieser Einhandhobel überhaupt nicht. Sehr viel Übung vorausgesetzt wird man Erfolg wahrscheinlich am ehesten mit einem japanischen Hobel haben, dessen Eisen von der höchsten Qualitätsklasse ist. Denn vor allem auf das Eisen kommt es an - auf dessen Qualität und dessen gleichmäßige Schärfe.
Japanische Hobeleisen unterscheiden sich von europäischen in vielerlei Hinsicht. Ein wesentliches Merkmal: Sie sind im Lägsschnitt konisch - das verhindert zuverlässig jedes Rattern oder Schwingen des Eisens.
Der Hobelkasten japanischer Hobel wird von erfahrenen Schreinern immer wieder genauestens geprüft und ggf. nachgearbeitet. Daß man auch die Kunst des Schärfens perfekt beherrscht, versteht sich von selbst.
Japanische Hobel werden bei der Arbeit gezogen, nicht geschoben wie europäische. Das ist ein Umstand, der die Herstellung dünner und gleichmäßiger Späne begünstigen kann - vorausgesetzt, man beherrscht diese Art zu hobeln. Anwendern, die europäische Hobel gewohnt sind, tun sich da meistens schwer.

Wenn schon, dann würde ich einen Hobel dieser Art empfehlen (ab dem 4. von oben):
https://www.feinewerkzeuge.de/jhobm.html

Und dann: Üben, üben, üben - das Hobeln und das Schärfen des Eisens. Viel Erfolg!

Schöne Grüße
Gunther Chmela
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: the_playstation in Januar 12, 2017, 17:52:55 NACHMITTAGS
Hallo Gunther.

Ganz mein Reden. Mit dem richtigen Stahl (oder "Nichtstahl") und der richtigen Politur sollte es aber kein Problem sein. Dabei ist es prinzipiell egal, ob sich das Ding Hobel nennt. Ich habe sicher div. Klingen, die ich entsprechend so schleifen und polieren könnte, daß derartige Schnitte gar kein Problem sind.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: l'œil armé in Januar 12, 2017, 18:20:55 NACHMITTAGS
Zitat von: Gunther Chmela in Januar 12, 2017, 16:23:26 NACHMITTAGS
Zitat von: l'œil armé in Januar 12, 2017, 15:35:57 NACHMITTAGS
Zu schwer und gleitet viel zu schlecht ohne erhebliche Nachbearbeitung des Hobelkastens!

Da ich doch ein bißchen von Hobeln und vom Hobeln verstehe, möchte ich mich in aller Bescheidenheit hier einmischen.
Zu schwer ist dieser kleine Einhandhobel ganz sicher nicht. Im Gegenteil. Und nachzubearbeiten gibt es bei dem auch kaum etwas; die Hobel von Dictum sind von guter Qualität.


Na, wenn Du das sagst ... ich hab' da ein bisschen andere Erfahrungen mit. Aber ich verstehe vielleicht auch nicht genug davon - als Tischler.

Freundliche Grüße

Wolfgang
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: treinisch in Januar 12, 2017, 18:27:58 NACHMITTAGS
Hallo,

apropos Hobeln, wenn ich mal versuchen wollte, etwas zu hobeln, wäre dann der japanische Zughobel einfacher zu erlernen, als der deutsche Schubhobel?

vlg

Timm
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Bob in Januar 12, 2017, 18:50:33 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

aus meiner Sicht liegt der wesentliche Unterschied zwischen japanischen und deutschen Holzerkern darin, dass letztere an einer richtigen Hobelbank mit Spannzangen arbeiten. Die Japaner haben sich da klassisch wesentlich einfacher ausgerüstet. Die Werkzeug passen dann zur Arbeitshaltung und Werkstückbefestigung. Ich würde es eher mit einem westlichen Hobel und einer passenden Hobel-/Werkbank versuchen.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Bernd Wieser in Januar 12, 2017, 18:54:12 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,
dann zeig doch mal. Da bin ich ja sehr gespannt.

Erwartungsvolle Grüße
Bernd
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 12, 2017, 19:23:24 NACHMITTAGS
Zitat von: l'œil armé in Januar 12, 2017, 18:20:55 NACHMITTAGS
Na, wenn Du das sagst ... ich hab' da ein bisschen andere Erfahrungen mit. Aber ich verstehe vielleicht auch nicht genug davon - als Tischler.

Entschuldigung, Wolfgang,

ich wollte ganz bestimmt dem Urteil des Fachmanns nicht widersprechen. Aber: So ein Einhandhobel ist doch ganz bestimmt kein schweres Werkzeiug, oder?
Solltest Du mit dem im Link erwähnten Hobel hinsichtlich der Verarbeitungsqualität schlechte Erfahrungen gemacht haben, dann wäre des ein Grund zur Reklamation. Ich kenne den Hobel; die Flächen (Seiten und Sohle) sind sauber gearbeitet und stehen exakt im rechten Winkel.
Was also meinst Du, nacharbeiten zu müssen? Gut, vielleicht die Sohle gleitfähiger machen, zugegeben. Da Metallhobel grundsätzlich schlechter gleiten als Hobel aus Holz, wäre das sicher von Vorteil.
Doch ich habe ja ohnehin grundsätzlich bezweifelt, daß man mit so einem Hobel auch nur in die Nähe der Leistung kommen könnte, die auf dem Video zu sehen ist.

Nichts für ungut!
Gunther
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: l'œil armé in Januar 12, 2017, 21:04:29 NACHMITTAGS
Zitat von: Gunther Chmela in Januar 12, 2017, 19:23:24 NACHMITTAGS
So ein Einhandhobel ist doch ganz bestimmt kein schweres Werkzeug, oder?

Zunächst, ich nehme da garnichts übel, Du brauchst Dich also auch nicht wofür auch immer zu entschuldigen. Ich habe mich nur ein wenig amüsiert, hätten wir gegenüber gesessen so hättest Du mich grinsen sehen. Was das Gewicht anbetrifft, so ist der Hobel erst einmal nicht schwer, aber doch schwerer als ein Birnbaum- oder Buchenhobel und den Unterschied merkt man, wenn man einige Stunden damit an der der Hobelbank zugebracht hat.

Zitat von: Gunther Chmela in Januar 12, 2017, 19:23:24 NACHMITTAGSSolltest Du mit dem im Link erwähnten Hobel hinsichtlich der Verarbeitungsqualität schlechte Erfahrungen gemacht haben, dann wäre des ein Grund zur Reklamation. Ich kenne den Hobel; die Flächen (Seiten und Sohle) sind sauber gearbeitet und stehen exakt im rechten Winkel.
Was also meinst Du, nacharbeiten zu müssen? Gut, vielleicht die Sohle gleitfähiger machen, zugegeben. Da Metallhobel grundsätzlich schlechter gleiten als Hobel aus Holz, wäre das sicher von Vorteil.

DAS ist genau der Punkt, der Hobel "läuft" nicht gut. Dagegen kann man schwer was machen. Die Kanten des Hobelkastens müssten nicht nur gebrochen, sondern sanft gerundet (natürlich mit sehr kleinem Radius) und dazu hochglanzpoliert werden. Die Hobelsohle und Seitenflächen habe ich schon versucht auf Hochglanz zu polieren, es hilft zwar, aber ich denke die Flächen müssten idealerweise hartverchromt werden, was natürlich keiner anbietet. Wachsen der Sohle alleine hilft jedenfalls nicht. Ich meine, dass diese Art Hobel eigentlich ausschließlich sinnvoll bei der Verarbeitung von Kunststoff und Plattenwerkstoffen ist, weil hier die Metallsohle natürlich wesentlich standfester ist als selbst eine Pockholzsohle. Für Massivholzverarbeitund jedoch würde ich immer einen guten(!) Holzhobel bevorzugen.

Übrigens: Beim Schleifen und Abziehen des Messers die Klappe nicht vergessen herzurichten. Deren perfekte Funktion ist fast so wichtig wie das Messer selbst und auch der Hobelkasten selbst sollte nicht unbeachtet bleiben ...

Freundliche Grüße zur Nacht

Wolfgang


Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Bob in Januar 12, 2017, 21:44:25 NACHMITTAGS
Diese Dick-Hobel sind meines Wissens aus Stahlguss und sehr dickwandig ausgeführt. Sie gleiten auf Holz auf jeden Fall etwas schlechter als z.B. eine Sohle aus Pockholz. Ein #4 Putzhobel ist gleich ein richtig schwerer Brocken, viel schwerer als ein alter Stanley - Gusseisenhobel. Auch der von mir verlinkte Flachwinkel-Einhandhobel ist für seine Größe beachtlich schwer. Das wirkt sich aber nur negativ aus, wenn man damit länger arbeitet. Für ein paar gleichmäßig dünne Holz-Schnitte zum Färben und Einbetten ist er ganz bestimmt nicht zu schwer oder zu wenig gleitfreudig. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass der #4-Brocken mit seiner Masse, Steifigkeit und dickem Eisen mein wirksamster Hobel gegen widerborstiges Holz ist. Da kam keiner meiner Holz-Hobel mit, egal wie sorgfältig hergerichtet. Der Einhandhobel ist prima zum Anfasen von Kanten, da die Sohle doch deutlich robuster ist, als eine Pockholzsohle. Hobel für Wettbewerbe kann man aus meiner Sicht mit gleich guten Aussichten aus Holz oder aus Metall machen. Sie sind halt ganz unterschiedlich - Geschmackssache. Für so einen perfekten Span muss die Schneide ganz gerade sein und steif fixiert um das richtige Maß unten über den vorderen Teil der Sohle vorstehen. Ich glaube nicht, dass Gewicht und Gleitfreudigkeit für den einen Span eine große Rolle spielen.
Wenn ich ein rohes Brett von Hand zurichte, nehme ich gerne erst einen ganz normalen deutschen Schrupphobel, der ist leicht und schafft was weg. Dann nehme ich eine flacher und kürzer zurechtgesägte 60mm-Rauhbank. Damit komme ich schnell zu einem glatten und ebenen Brett. Dann ein Putzhobel nach Bedarf, aus Holz oder Metall. Das kann man natürlich auch ganz anders machen.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: Gunther Chmela in Januar 12, 2017, 21:45:16 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

danke für Deine Klarstellung. Ich befürchtete schon, Du fühlst Dich auf den Schlips getreten, oder - schlimmer noch - hältst mich womöglich für einen Angeber. Der bin ich nicht; ein bißchen was verstehe ich von der Materie schon.

Aber bei einer Sache bin ich es jetzt, den Du grinsen sehen würdest. Nimm einen Doppelhobel von Ulmia oder ECE (das dürfte wohl der am häufigsten verwendete Allround-Hobel sein) und leg ihn auf die Waage! Oder Du glaubst es mir einfach: Er wiegt ziemlich genau 1000 Gramm. Der Dick-Einhandhobel, von dem wir hier reden, wiegt (Firmenangabe) 840 Gramm. Es dürfte also kaum am Gewicht liegen, daß Du mit dem Holzhobel ermüdungsfreier arbeiten kannst. Aber Du hast die Gründe ja schon selbst genannt.

Freundliche Grüße
Gunther

P.S.: Ich kann mit den Einhandhobeln sehr gut arbeiten, auch auf Hartholz. Allerdings tu ich das nie stundenlang. Ich habe u.a. einen von Lie-Nielsen, der etwa dem genannten Dick-Hobel entspricht, aber qualitativ noch besser ist.
Titel: Re: Da können sich unsere Schnippler mal ein Scheibe davon abschneiden :-)
Beitrag von: the_playstation in Januar 13, 2017, 01:12:40 VORMITTAG
Zitat von: Bernd Wieser in Januar 12, 2017, 18:54:12 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,
dann zeig doch mal. Da bin ich ja sehr gespannt.

Erwartungsvolle Grüße
Bernd
Hallo Bernd.

Das Dumme oder auch Nicht-dumme. Ich brauch keinen Hobel. Warum sollte ich eine meiner kostbaren Klingen für eine Hobelklinge vergeuden, mit der ich dann z.B. 4µ dicke Holzschnitte machen kann. Mir fehlt schlichtweg die Motivation für die Arbeit. Ich bevorzuge in der Regel ballige oder keilförmige Geometrien ohne Fase. Für einen solchen Hobel müßte man entweder eine recht spitzen keilförmige oder leicht plankonkave Geometrie nutzen. Einen möglichst feinkörnigen Stahl um Ihn schön fein ausschleifen zu können. Ein billiger, feinkörniger C75 z.B. sollte völlig ausreichen. Nachdem ich dann bewiesen habe, daß das kein Problem ist, liegt der Kram (Hobel) sinnlos rum.

Teure wären mir daher zu schade, da beim Hobeln kaum Belastungen auftreten. Meine Damastplatten haben mich 120 Euro pro Stück gekostet. Die vergeude ich nicht für Etwas, was ich nicht brauche und wofür der Stahl völlig überdimensioniert wäre.

Wenn mir Jemand ein paar Tausend Euro bezahlt vieleicht doch. ;) Ich interessiere mich nur noch für besondere Klingen. Nicht für 0815-Klingen. Ich habe ja ein Mikrotom und eine 0815 Klinge, die ich nachpoliert habe. Vieleicht reitet mich mal der Wahnsinn und ich mache eine eigene Bessere. Aber da ich bisher noch keine Ahnung vom Färben von Schnitten habe hält sich der Einsatz bisher in Grenzen.

Nach und nach werde ich wahrscheinlich das Färben erlernen und auch meine Fluoreszenzeinrichtung meines Axioplans das erste mal nutzen. Dann macht das vieleicht Sinn.Im Moment bin ich ein fauler .... und nutze Plankton. Das ist quasi fertig vorbereitet. Einen Tropfen Plankton pipettieren und fertig. Auch die Schmetterlingsflügel und Schuppen waren vom Aufwand ja sehr überschaubar.

Fürs Färben bräuchte ich Hilfe und Erfahrung. Und die fehlt mir.

Aber alle meine Klingen eignen sich hervorragend zur Trocken-Unterarmm-Haar-Rasur. Von daher sind Sie sehr scharf. :) Auch die nicht so scharfen.

Liebe Grüße Jorrit.