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LED vs Halogen

Begonnen von msp, Oktober 03, 2011, 12:08:16 NACHMITTAGS

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msp

Hallo,

Ich sehe zunehmend dass viele auf LED umsteigen. Welchen Vorteil bietet LED gegenüber einer Halogen Leuchte? Mir geht es weniger um die Lebensdauer oder den Preis, sondern vielmehr um die Leistungsqualität, Farbtemperatur etc.

Danke schon mal im Voraus!

Peter V.

#1
Hallo!

Ganz knapp:

Vorteile der LED gegenüber Halogen:

- längere Lebensdauer
- geringere Wärmestrahlung
- hohe Lichtleistung
- konstante Farbtemepertur bei unterschiedlichen Helligkeiten

Nachteile der LED gegenüber der Halogen:

- kein komplettes Sonnenlichtspektrum

Dieser Nachteil ist eigentlich auch der einzige Nachteil. Er betrifft aber auch noch die weissen LEDs der neuesten Generationen. Die Farbtemperatur ist heute relativ frei wählbar, sogar ein halogen- oder glühlampenartiges gelblich-warmes Weißlicht ist kein problem. Nichts desto trotz fehlen den weissen LEDs einfach Farben im Spektrum. Ohne den direkten Vergleich zu Halogen bemerkt man es kaum, im direkten Vergleich fällt aber deutlich auf, dass bei gefärbten Objekten ( Pfanzenschnitte, tierische histolog. Präparate ) die Farben deutlich weniger "lebhaft", insgesamt oft etwas "fahler" wirken und man einfach "weniger Farben" sieht bzw. diese etwas verfälscht wiedergegeben werden.
Das ist auch der Gund, warum ( meines Wissens, evtl. belehert uns Herr Jülich eines Besseren ) Pathologen weiterhin Halogen bevorzugen.
Auch ich sehe daher (noch) keinen Grund, von einer ausreichend hellen ( z.B. 100 W ) Halogenleuchte  auf LED umzuschwenken.
Anders sieht es aus, wenn man ein altes Mikroskop mit "Glühlampenfunzel" oder 10 W Halogen auf LED umbaut - da geht die Sonne auf!

Letztlich muss bei der Entscheidung Halogen vs. LED jeder seine eigene Abwägung treffen.

Herzliche Güße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

msp

Hallo Peter,

Bin selbst in der Pathologie tätig und wir verwenden ausschließlich Halogen Lampen, hatte deshalb noch nicht die Möglichkeit zwischen LED und Halogen selbst zu vergleichen. Deine Antwort war aber diesbezüglich sehr hilfreich. Vielen Dank!

Noch einen schönen Abend!


Werner Jülich

Lieber Peter Voigt,
ich habe einmal nachgesehen, von den an Pathologen, Dermopathologen und Onkologen ausgelieferten Zeiss Axio Scope.A1 oder Imager war ein einziges mit einem LED-Stativ ausgerüstet, es wird auch nicht viel anders, wenn man die anderen Fachrichtungen einmal kontrolliert, HAl wird klar bevorzugt.
Wo sich mehr getan hat, ist die Auflichtfluoreszenz, da greifen etwa 1 von 4 Medizinern inzwischen zur LED-Lösung.
Mediziner sind halt vorsichtige Leute.

Werner Jülich

Roby_N

Hallo

wie schaut es eigentlich betreffend Netzhautschäden aus, wenn man ein altes Mikroskop auf LED umrüsten möchte?? Wenn man starke LEDs kauft wird auf diese Gefahr hingewiesen ( z.b Conrad Elektronik). Bei konventionellen Leuchtmitteln scheint es kein Thema zu sein.

Werner Jülich

#5
Natürlich ist eine Schädigung der Augen auch bei konventionellen Leuchtmitteln möglich. Betrachten sie einmal die spektrale Verteilung einer großen Halogenlampe.
Darauf wird aber bei der Einweisung hingewiesen, konkret: das IR-Sperrfilter nicht auszubauen.
Ich kann mir Fälle vorstellen, in denen Amateure da etwas leichtsinniger sind. Daher der Hinweis.
Werner Jülich

the_playstation

#6
Hallo.
Ich wollte keinen neuen Thread aufmachen. Aber vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, daß Halogenbeleuchtungen zumindest für lebende Objekte negativ sein könn(t)en. Nach dem Putzen meines CZ West Standard 14 wollte ich meine Bemühungen überprüfen. Mangels Objekt griff ich kurzerhand zu einer durchsichtigen Plastiktüte mit Aufschrift. Nach recht kurzer Zeit schmolz das Plastik unter dem Mikroskop dahin und die Schrift zerfloß.
https://www.youtube.com/watch?v=T8SeXflWRVk

Nun frage Ich mich. Das kann doch z.B. für Plankton nicht gesund sein, wenn die Tierchen langsam gekocht werden? Müsste nicht jedes Mikroskop mit Halogenbeleuchtung unbedingt einen entsprechenden Filter besitzen?

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

smashIt

Zitat von: the_playstation in August 12, 2014, 23:05:01 NACHMITTAGS
Nun frage Ich mich. Das kann doch z.B. für Plankton nicht gesund sein, wenn die Tierchen langsam gekocht werden? Müsste nicht jedes Mikroskop mit Halogenbeleuchtung unbedingt einen entsprechenden Filter besitzen?

plankton is ja zum glück wassergekühlt ;)
und es is auch gut möglich das deine plastikfolie extrem viel wärmestrahlung absorbiert hat (da gibts durchaus durchsichtige kunststoffe die da nix durchlassen)
mich hats aber irrsinnig gefreut das ich seit meinem led-umbau kaum noch wasser nachtropfen musss ;)
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

liftboy

Hallo erstmal,

als "Traditionalist, welcher nur Halogen einsetzt habe ich alle Geräte mit Sperrfiltern ausgerüstet; seitdem gibts auch bei Plankton keine Probleme (mit der Netzhaut auch nicht :-)  )

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

detlef.q

Hallo zusammen,

die Wärmeentwicklung meiner 75 Watt Halogenbeleuchtung am Leitz Panphot habe ich einmal mit dem Finger im Brennpunkt des Hellfeldkondensors überprüft. Es war dort so heiß, dass ich mir fast eine Brandblase geholt habe.
Seitdem betreibe ich das Mikroskop nur noch mit einem IR-Sperrfilter, der sich beim Mikroskopieren ordentlich aufwärmt.

Viele Grüße
Detlef

the_playstation

Danke Detlef, Wolfgang und smashIt.

Ich denke auch, daß man unbedingt IR-Sperrfilter verbauen sollte. Und die Farbtemperaturverschiebung könnte man durch Graufilter beheben.
Ehrlich gesagt war mir der Sinn von Graufiltern am Anfang etwas unverständlich. Die Folie hatte Ich mit Edding bemalt, damit der Effekt besser zur Geltung kommt.

Liebe Grüße an Alle, Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

the_playstation

Hallo.
Vieleicht ein Mißverständnis. Wenn Ich die Helligkeit per Graufilter runterregel, muß Ich Sie nicht über den Strom (Poti) der Glühlampe regeln, was eine Drift der Farbtemperatur zur Folge hätte. Von daher hilft der Graufilter, die Farbtemperatur konstant zu halten.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

TPL

Zitat von: the_playstation in August 13, 2014, 18:19:31 NACHMITTAGSUnd die Farbtemperaturverschiebung könnte man durch Graufilter beheben.

ZitatVieleicht ein Mißverständnis.

Ich halte das nicht für ein Missverständnis (mit vier "s"): Eine Farbtemperaturverschiebung kann man durch Graufilter in keinem Fall beheben. Das ist kein Missverständnis, sondern dummes Zeug.

Wir hatten gerade erst eine intensive Diskussion um sprachliche Form, Schönheit und INHALT. In den Wind gesprochen? (Zitat: Gunther Chmela)

Entgeisterte Grüße
Thomas

JB

#13
Zitat
Und die Farbtemperaturverschiebung könnte man durch Graufilter beheben.

Doch, Jorrit hat absolut recht.

Will man bei einer gegebenen Halogenbeleuchtung die Helligkeit verringern, so kann man:

a) Die Spannung reduzieren, was zu einer Verschiebung der Farbtemperatur fuehrt

b) Einen Graufilter einsetzen, der im besten Fall die Farbtemperatur unveraendert laesst.

Also
Zitat von: the_playstation in August 13, 2014, 18:19:31 NACHMITTAGS
Das Problem der Farbtemperaturverschiebung bei Halogenbeleuchtung könnte man durch Nutzung eines Graufilters loesen.



P.S.: Falsche Aussprache dagegen kann tödlich sein. https://www.youtube.com/watch?v=c3y0CD2CoCs

smashIt

Zitat von: JB in August 14, 2014, 02:33:30 VORMITTAG
Will man bei einer gegebenen Halogenbeleuchtung die Helligkeit verringern, so kann man:

nicht nur halogen
auch weisse leds haben eine verschiebung ins gelbe wenn man sie über den strom regelt
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org