Gretel-im-Busch, Samen im Auflicht *

Begonnen von Herne, März 20, 2012, 15:28:11 NACHMITTAGS

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Herne

Hallo zusammen,
da zur Zeit die Samenkörner hier verstärkt im Interesse stehen, liefere ich auch einen kleinen Beitrag


Kreutzkümmel im Auflicht, CZJ-Planachromat 6,3P am Vertival
Stitch aus fünf Einzelbildern mit jeweils ca. 25 gestapelten Fotos, gestackt mit Combine ZM
Es liegen ein paar alte "Arbeitanzüge" der Milben darauf. Das Mycel-ähnliche Gespinst könnte auf deren Konto gehen.


Kreutzkümmel im Auflicht, CZJ-Planachro 4 am Vertival
Stapel von 28 Einzelfotos, gestackt mit Combine ZM
Hier zeigt sich das Gespinst schön. Wenn es tatsächlich ein Mycel ist, müsste das dann nicht eher im Samenkorn zu finden sein?


Kreutzkümmel im Auflicht, CZJ-Planapo 8 am Vertival
Stapel von 46 Einzelfotos, gestackt mit Combine ZM
Hier sind mir die Achromasien am Bildrand nicht recht erklärbar, da sie visuell nicht erkennbar sind. Falsche Korrektur des Projektives? (CZJ 2,5 K)
Bei allen Aufnahmen ist zu sehen,daß besonders helle Teilbereiche von einer Art Halo umgeben scheinen. Dies ist auf eine Unzulänglichkeit des Stack-Programms zurück zu führen.

Viel Spaß beim anschauen.

m.f.G
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

beamish

Hallo Herbert,

das ist aber kein Kreuzkümmel (Cuminum), sondern Nigella (Gretel-im-Busch) meiner Ansicht nach.

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

liftboy

Hallo Martin,

das ist Dir aber schnell aufgefallen: Kreuzkümmel= Cumin, Schwarzkümmel= Nigella.
Kann man aber beides verwenden.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Herne

Hallo Martin,
das wird wohl so sein : Ich habe mich hier auf die Aussage einer Gärtnerin verlassen, ohne das weiter zu prüfen ...  :-\
Mir ist diese Pflanze als "Jungfer im Grünen" bekannt. Danke für die Korrektur!
Aber, wie dem auch sei: Schön sind ihre Samenkörner!  :D

Mit freundlichem Gruß
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

beamish

Hallo,


@ Wolfgang: "verwenden" kann man natürlich beides. Fragt sich nur wofür... Schmecken tun die beiden "Kümmel" natürlich völlig verschieden. Nigella ist ja auch gar kein Kümmel (das ist ein Doldenblütler) sondern gehört zu den Ranunculaceae und schmeckt in Richtung Thymian.

@ Herbert: ich bin völlig überrascht, wie irre diese Samen aussehen! Hatte ich vorher noch nie gesehen.


Herzliche Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Heribert Cypionka

Hallo Herr Fast-Vornamensvetter,

schöne Aufnahmen, aber dennoch ein Tipp:

Zitathelle Teilbereiche von einer Art Halo umgeben scheinen. Dies ist auf eine Unzulänglichkeit des Stack-Programms zurück zu führen.
Mir scheint dies ein ideales Objekt für den Einsatz eines Diffusors zu sein. Damit könnte man die Lichtspitzen vermeiden und die dunklen Stellen aufhellen. Notfalls geht dazu ja auch eine Schicht aus einem Papiertaschentuch...

Oft bekomme ich Beschwerden von PICOLAY-Anwendern mit dem Inhalt: Bei mir klappt das aber nicht so gut, wie Sie immer im Forum zeigen  ???
Meine Antwort: Ohne Top-Bilder gibt auch das beste Stacking-Programm keine Top-Ergebnisse...

Viel Erfolg weiterhin!

Heribert Cypionka

Lothar Gutjahr

Hallo Herbert,

was Herr Cypionka sagt, ist ganz wichtig. Spitzlichter und alle glänzenden Stellen führen beim Stacken zu einer Art Vordergrundeffekt, der von diffusem Saum bis zur Transparenz von Bildanteilen führen kann. So hatte ich mich schon über durchsichtige Bonddrähte in IC´s gewundert,  Daher haben meine beiden Jansjö inzwischen die TT-Diffusoren aufgesteckt bekommen und ein zusätzlicher Tischtennisball als oben offene Halbkugel steht auch noch bereit um im Extremfall über Kleinteile gelegt zu werden.
Das vergangene Wochenende stand im Zeichen des Mohns und nun will ich doch auch mal schauen, ob ich deine "Jungfer im grünen" irgendwo finde. Schade, daß diese Samen alle eingetütet sind. Man müßte also erst mal im Internet nach Bildern googeln und dann gezielt nach dem jeweiligen Samen suchen um weitere interesante Objekte zu finden. Meinen Mohn habe ich beim Bäcker geholt.

Lieben Gruß

Lothar

Herne

#7
Hallo zusammen,
hier noch ein Nachschlag: Ich habe das Projektiv 2,5 K mit einem unkompensierten Projektiv 3,2 von CZJ verglichen.


Aufnahme Planachro 6,3p, Projektiv CZJ 2,5K, 48 Einzelaufnahmen


Aufnahme Planachro 6,3p, Projektiv CZJ 3,2 , 15 Einzelaufnahmen Gruselig! Der Versuch wurde vorzeitig abgebrochen.


Aufnahme Planapo 8, Projektiv CZJ 3,2 , 40 Einzelaufnahmen


Aufnahme Planapo 8, Projektiv CZJ 3,2 , 21 Einzelaufnahmen

Auffällig ist, daß das kompensierte 2,5er mit dem Planapo 8 ein gruseliges Bild liefert, mit dem Planachro 6,3p aber ein akzeptables Ergebnis zeigt.
Das Planapo  ergibt mit dem 3,2er Projektiv ein tadelloses Bild.
Offenkundig haben die Jenenser bei einigen ihrer Planapos schon vor der CF-250-Reihe die Korrektur vollständig im Objektiv durchgeführt.

@ Lothar und Hrn. Cypionka:
Ich arbeite schon recht lange mit diversen Arten von Diffusoren. Das reicht von papierenen Kegelstümpfen über Eierschalen bis zu halbierten Tischtennisbällen.
Hier habe ich keinen eingesetzt, weil im Sucherbild sogar stärkere Überstrahlungseffekte auftraten. Ich führe dies auf die reflektierende Oberfläche der Glasplatte, auf der die Körner lagen, zurück. Eine reflexfreie Unterlage wollte ich aber nicht anwenden, weil sonst deren Struktur im Foto störend wirksam gewesen wäre.
Trotzdem Danke für die Anregung!  ;)

Mit freundlichen Grüßen
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

Lothar Gutjahr

Guten Morgen Herbert,

den Einsatz des Planapochromaten hatte ich bis jetzt wegen des geringen Arbeitsabstandes verworfen. Werde das aber heute doch mal testen. Vermutlich werden die Stackingabstände auch kürzer zu wählen sein und da lande ich bei meiner "Stackingmaschine" wohl an der Grenze und müßte das mit einem Mikroskop weiterführen. Wenn man nur mehr Zeit hätte. ;D

Lieben Gruß

Lothar

Klaus Herrmann

Zitat"Stackingmaschine" wohl an der Grenze und

Da lieber Lothar kommt dann mein Messmikroskop zum Einsatz - es ist noch zu haben! Ostern ist bald! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Lothar Gutjahr

Joo Klaus,

wenn das "olle Ding" aus Platzgründen unbedingt weg muß, lass rüberwachsen, grins ? Aber sonst schau ich mal nach einem Schrittmotor mit Getriebe. Die direkt Verzahnung mit dem derzeitigen DC-Motor muß sowieso abgeändert werden auf einen Zahnriemenantrieb mit separater Motorsäule. Jetzt bewege ich im Tipbetrieb minimal drei bis fünf Zähne weiter was dann gleich 20 bis 40 µm entspricht. Mit dem Schrittmotor ließe sich das auf weniger als 1 µm reduzieren. Auch kann man dann die Schrittzahl vorwählbar machen und die Wiederholgenauigkeit von Stacking-Schritt zu Schritt steigern.

Willst du diese schöne Entwicklung wirklich mit der Überlassung dieses Meßmikroskops torpedieren ?

Liebe Grüße zu den Traufschwaben

Lothar

Klaus Herrmann

Lieber Lothar,

ZitatWillst du diese schöne Entwicklung wirklich mit der Überlassung dieses Meßmikroskops torpedieren ?

Ich würde es dir verkaufen, damit du ohne schlechtes Gewissen die Feinmessspindel absägen, und dafür ein Rechner gesteuertes Uhrwerk mit Zahnrädern vom Traktor verbinden kannst. Das gibt dann Minimalhübe im nm-Bereich! Da kannst du Moleküle stacken! ;D

Sorry Herbert für die OT-Entgleisung in deinem schönen Samenbeitrag! :o
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Lothar Gutjahr

Lieber Klaus,

ich denke Herbert wird es uns nachsehen. Wollte nur noch schnell nachtragen, den nm bis 100 µm Bereich habe ich auf dem Metalloplan mit dem Piezoaktuator abgedeckt. Sobald der Anreiz eines der hoffentlich bald eintreffenden NPL Fluotare zu testen da ist, werde ich mal im Teilbereich einer solchen Zelle des Mohnkorns stacken. Auch wäre es eine Überlegung wert, mit dem zweiten noch vorhandenen Translator die Feinverstellung auf dem "Makromaten" ( Stackingmaschine) so zu realisieren. Du siehst mir ist kaum zu helfen.  ;D

Gruß Lothar

Herne

Hallo Lothar,
ich habe es vielleicht nicht deutlich genug gemacht: Die Aufnahmen entstanden mit einem Vertival von CZJ. Das ist ein reines Auflichtmikroskop und der besagte Planapo 8x hat einen freien Arbeitsabstand von ca 35 mm! Diese Objektive passen aber, dank M19-Anschluss, nicht an normale RMS-Revolver ... Es soll mal Adapter gegeben haben, aber die sind mir in den letzten zwanzig Jahren nicht unter gekommen.

m.f.G.
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

Lothar Gutjahr

Lieber Herbert,

danke für die Info, mit Zeiss kenne ich mich leider nicht aus. Das ist ja toll mit dem Abstand arbeiten zu können. Vermutlich wäre da der CZJ Planachromat 4x/0,10 oo/- mit seinem 19 mm Gewinde für dieses System gebaut.Er hat die Nummer 000921.

Das Objektiv ist bei mir ohne Tubuslinse nicht brauchbar und liegt in meiner Objektivkiste. Könnte im Bedarfsfall vertauscht oder veräußert werden.

(für eventuell fehlerhaft übertragene US-DE-Kommas bitte das Foto heranziehen)


Gruß Lothar