Zeiss Luminar mit 105mm Fotoobjektiv

Begonnen von Kurt Wirz, April 03, 2012, 19:53:14 NACHMITTAGS

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-JS-

Hallo Wilfried,
kleine Richtigstellung: die Macro Optik wird zusammen mit dem Luminar nicht in der Einstellung 'Unendlich" verwendet.
in einem anderen Thread
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11992.msg89049#msg89049
schreibt Gerhard über sein Canon EOS 100/1:2.8 Macro
Zitatich arbeite in der 1:2 Stellung des Objektives, da erhalte ich eine bessere Auflösung wie auf 1 : 1 oder unendlich
und in diesem Thread schreibt Kurt
ZitatAF MIKRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D / Balgen, ganz zusammen = 45mm
Sicher würden beide aufgeführten Anwendungsformen auch mit einem auf 'Unendlich' gerechneten Foto-Objektiv mit 100mm Brennweite und entsprechenden Zwischenringen / Balgen einigermaßen funktionieren, aber speziell für nahe Abstände gerechnete Macro-Objektive wie z.B. das Mikro Nikkor oder das Canon EOS 100/1:2.8 Macro haben den Vorteil gut auskorrigierter Bilddarstellung in eben diesem Abstandsbereich.
Dies als Versuch einer Erklärung.
Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Rawfoto

#16
Guten Abend

Einen 1. kurzen Test habe ich gerade hinter mich gebracht, schaut vielversprechend aus ...

Es wurde das Photar 25mm mit dem Eigenbauadapter RMS auf 67mm und dem 100er Makro mit 50mm Zwischenring an der 7D eingesetzt ...

Lothar bezeichnet seine Aufnahmeeinheit liebevoll als Photomat, also ich bin mal so frech und beschreibe mein Aufnahmesystem auch als Photomat, damit ist der vollautomatische Aufnahmebetrieb im Stacking moeglich. Die Daten landen auf der SSD meines Macbook Pro, Schrittsteuerung ueber Stackshot Steuergeraet und Zerene Stacker ...

Das Livebild zeigt bei der Unendlicheinstellung des 100ers den besten Kontrast ...
Des Photar auf 4 abgeblendet ...

Die Belichtungseinstellung hat ueberhaupt nicht funktioniert, 2,5 Lichtwerte ueberbelichtet, das ist mir schon Jahre nicht mehr geglueckt ...

Die Bildserie ist damit zum Kuebeln, aber ein erster Eindruck war mir trotzdem moeglich ...

Der Kontrast schaut sehr gut aus, auf der 7D sensorgroesse gibt es keinen Qualitaetsabfall ...

Der Aufnahmeabstand ist halb so gross wie beim Nikon CF 10x, mit 16mm aber immer noch recht gut ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

peter-h

Liebe Luminarbegeisterte,

man lernt immer gerne dazu, aber es verwirrt mich doch sehr, dass nun Luminare in Kombination mit anderen, fremden Optiksystemen verwendet werden. Also habe ich zur Sicherheit doch den Michel 1962 herangezogen. Ich kann in keiner Zeile dort etwas von einer Kombination lesen. Sicher hat nicht jeder im Forum den Michel direkt zur Hand und so habe ich mir erlaubt 2 Seiten hier lesbar zu machen.
http://www.mikroskopie-ph.de/Michel-148.jpg

http://www.mikroskopie-ph.de/Michel-152.jpg

Die Luminare sind also nicht für unendlich gerechnet und auch nicht für eine weitere Kombination. Aber wie lautet der berüchtigte Satz  >:( ein Bild gibts immer  ;D
Sollte man nicht auch darüber nachdenken, für welchen Bildkreis diese Objektive und zu welcher Zeit sie gerechnet und gebaut wurden? Welche Korngröße hatten die Filme zu dieser Zeit  :o , was haben heutige Sensoren für Pixelgrößen  ::)

Weiter gutes pröbeln !
Peter

Kurt Wirz

#18
Hallo Peter
So geht es mir auch, denn dazulernen ist interessant.
Und wenn auch im Michel steht ... ,
fällt mir der Kiefer herunter, wenn ich
die Auflösung und Detailzeichnung dieser
Kombination sehe.
Die Bilder werden sehr gut!
Beim Luminar 63mm erhöht sich bei mir die
Auflösung auf 150%.
Anbei zwei Bilder 3.6:1 mit Luminar 63mm mit AF MICRO NIKKOR 105mm 1:2.8 D
Kamera Nikon D7000
Es sind 1000 Pixel Breite Ausschnitte, also Pixelmässig 1:1





Das nächste Bild ist unbeschnitten, also das volle Bild


Gut Stack

Kurt

reblaus

Hallo Peter -

immerhin wurden die Luminare 40 und 25 in einer irislosen Version auch zur Mikroprojektion ohne weitere Zwischenoptik eingesetzt, also praktisch für unendlich.

Gruß

Rolf

Lothar Gutjahr

Lieber Kurt,

Kompliment ich verneige mich ehrfürchtig. Das ist doch mal wieder ein Anreiz zum Weiterpröbeln.  Neben der Aufnahmequalität meine ich aber sagen zu dürfen, daß solche Aufnahmen aus viel mehr Bildern bei entsprechend kleinerem Abstand gestackt sind. Um feinere Inkremente steuern zu können habe ich gestern den notwendigen Schrittmotor plus Zahnriemenräder bestellt. Eine polierte SiC-Kugel bekomme ich auch um die Antriebswelle punktförmig zu lagern.

Nun mal eine neugierige Frage: Ich habe da alte Zeiss Tessare in f 50 und 70 mm. Sollte doch wenigstens "pröbelnswert" sein ? Als Objektiv dahinter müßte ich 135 mm nehmen. Das vermeintliche 105.er entpuppte sich auch als 135.er so daß ich jetzt deren drei habe. Das Sigma 105 mm 1:2,8 DG Macro dürfte ja wegen der inherenten Sonnenblende mit etwa 25 mm Abstand ungeeignet sein ? Oder wie weit sind die ersten Linsen der beiden Objektive voneinander weg ? Entschuldige bitte die lästig vielen Fragen.

Schönen Abend

Lothar






Rawfoto

Guten Morgen Lothar

Du kannst die Werte nicht wirklich uebernehmen wenn Du eines der beiden Objektive tauscht ...

Trotzdem meine Daten mit dem Canon 100er L IS:

Mit den Nikon CF Auflicht Mikroskopobjektiven bin ich unter 1mm Abstand, bei den Photaren bin ich auf fast 3mm.

Ich muss eine Dichtung als Distanzstueck verwenden um den selben Adapter einsetzen zu koennen ...

Beim Nikon Vorsatz bin ich bei 1:2 am Fokusring, beim Photar auf unendlich ...

Achung, bei den Photaren kenne ich 3 unterschiedliche Generationen, da die unterschiedlichen optischen Aufbau haben erwarte ich auch da unterschiedliche Ergebnisse ...

Am Balgen habe ich da Vergleiche angestellt, das 4:50 der letzten Generation ist viel kontrastreicher wie das 2,8:50 aus der vorletzten. Die beiden haben auch unterschiedliche Gewinde. RMS zu 38mm Metrisches Feingewinde ...

:-)

Gerhard
Gerhard
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Lothar Gutjahr

Lieber Gerhard,

danke für die Hinweise.  Ein Osterwochenende mit Nieselwetter und Kälte ist ja prädestiniert da mal  intensiver zu "pröbeln". Vor mir liegt schon eine Hand voll Step up- und down Ringe und das SIGMA 105 DG Macro trägt bereits das NIKON CE Plan 5X/0.15 mitten im Gesicht und wird zunächst einfach mal auf das eingefahrene Balgengerät gestellt um ausprobiert zu werden. Mir kam jetzt auch eine Idee, wie ich mir ein planes Auflichttarget machen kann.

Der Schritt von der Schneeflocke zum 316L-Gewebe sollte es möglich machen. Ein Lackabdruck vom Metallgitter klingt vielversprechend. das Gewebe hat eine Maschenweite von 0,104 mm bei einer Drahtstärke von 0,065 mm. Selbst wenn da nur die Überkreuzungen der Drähte abgebildet werden, dürfte das ausreichen um Fotos zu beurteilen. Nun ja weg vom theoretisieren und angepackt !

Lieben Gruß

Lothar

Rawfoto

Hallo Lothar

Wir haben das selbe Wetter in Wien ...

Anbei ein erster realer Test:

Übersicht:



Das Bild wurde mit der 7D und Stackshot über Zerene Stacker aufgenommen. Im RAW-Konverter war die gesamte Schärfung ausgeschalten, im Photoshop wurde das Ergebnis leicht geschärft, sonst aber nicht behandelt! Die Stacking-Fehler in der Kontur sind deutlich sichtbar, es ist ein unbearbeitetes Bild!!! Der Stack besteht aus 70 Bilder, es wurden die im Phase One RAW-Konverter unbearbeiteten Bilder entwickelt und im Zerene mit der Methode P-MAX berechnet ==> die einzige Änderung, ich habe die Bildreihenfolge festgelegt (er wollte die andere Richtung) ...

Anbei noch zwei Ausschnitte da man ja bei dieser Bildgröße nicht viel sieht ...





Was man erkennen kann, Kurt hat recht, das gilt auch für CANON!!!

Der Auszug hinter dem EF 1:2,8/100 mm L IS beträgt exakt 50mm, Einstellung auf Unendlich, Offenblende
Die Blende am Leitz Photar 1:2/25 mm ist auf 4 abgeblendet (dort hat es meiner Erfahrung nach bei diesem Abbildungsmassstab die beste Qualität)
Beleuchtung: Schott Fostec Kaltlichtleuchte, 2 Lichtleiter. Strichlicht, mit Lichtdom, symmetrische Beleuchtung ...

==> und dieses Ergebnis motiviert mich zu weiteren Tests :-))

:-)

Gerhard
Gerhard
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Lothar Gutjahr

Guten Abend Gerhard,

da ich mit dem 135.er weniger Vorbau habe, und das eingefahrene Balgengerät nur 34 mm dick ist, habe ich mal ganz frech ein 20.er unendlich aus der NPL Serie reingeschraubt und siehe da ,das geht auch. Ich habe kein so fotogenes Körnchen erwischt, es schlecht beleuchtet, ja sogar den Diffusor vergessen. Dann dem Getriebemotor das Zahnrad gemopst und von Hand 53 Zähnchen weitergedreht. Dann habe ich noch den Stack in 6 Gruppen aufgeteilt und die Ausgabebilder noch einmal gestackt. Ein klein wenig klarer scheint das zu werden, weil so der Vordergrundeffekt etwas vermieden wird.

Leitz NPL 20X/0.35 mit REVUENON SPEZIAL 1:2,8  135 mm dahinter auf unendlich mit ca. 40 mm Abstand


weiterbearbeitet und einen künstlichen Hintergrund aus einem Polbild dahinter ist etwa so wie: Reim dich oder ich fress dich. ;D Also ein Schnellschuss, damit es nicht so aussieht, als hätte ich meinen Mittagsschlaf bis vorhin ausgedehnt. Dementsprechend auch schlecht freigestellt.



Lieben Gruß nach Wien

Lothar

reblaus

Hallo -

mit ebenfalls heruntergeklappter Kinnlade möchte ich als Besitzer eines EOS 100 Macro und zweier irisloser Luminare noch eine naive Frage stellen bevor ich mich in die Bastelarbeit stürze:

Das 100 Macro diene in Stellung 1:2 als "Tubuslinse": Hat dessen Abblenden hier den gleichen Effekt wie am Luminar oder würde es nur zum Vignettieren führen? D.h. kann ich die fehlende Irisblende der Luminare damit kompensieren?

Ich weiß dass man das halt ausprobieren muss - aber eine erste Einschätzung durch talentierte Optiker wäre hilfreich!

Vielen Dank

Rolf



Kurt Wirz

#26
Hallo Rolf
Ich bin kein talentierter Optiker!

Beim Luminar habe ich die Blende ganz geöffnet (Stellung 1).
Das 105mm Objektiv steht auf 1:1, da dann die vorderste Linse
am wenigsten durch das Objektivgehäuse überlappt wird.
Somit ist die Distanz zwischen 105mm und Luminar am geringsten.
Die Blende des 105mm ist ganz offen oder maximal bis f=8 abgeblendet,
ob ganz offen oder f=8 zeigt bei mir keinen Unterschied.

An den talentierten Optiker habe ich ebenfalls eine Frage:
Ich fabuliere mal vor mich hin und möchte fragen, ob mein
Gedankengang etwas auf sich hat.
Verwendet man zum Zeiss Luminar25 noch das 105mm,
dann ist das Bild um eine Blende heller, wie wenn man bei gleichem
Abbildungsmassstab nur das Luminar verwendet.

Ein Blenden-Wert kleiner (heller),
bei gleichem Abbildungsmassstab, bedeutet auch eine
geringere Schärfentiefe und somit eine höhere Auflösung.
Oder
Eine höhere Numerische Apertur (heller),
bei gleicher Vergrösserung, bedeutet auch eine
geringere Schärfentiefe und somit eine höhere Auflösung.

Gut Licht

Kurt

Rawfoto

Hallo Rolf

Die Antwort ist nein ...

:-)

Gerhard

PS: 1:2 ist bei mir mit Nikon CF Auflicht-Mikroskop-Objektiven und NICHT mit dem Photar!!! Wenn du nicht die L IS Ausführung hast schaut die Welt wieder total anders aus ==> das Objektiv hat konstruktionsbedingt in der Mitte eine schlechtere Qualität wie im Drittel, da ist man einen Kompromiss eingegangen der dir bei dieser Anwendung nicht gerade Recht sein kann ...
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

-JS-

#28
Hallo Rolf,
falls Du Deine Luminare dennoch abblenden möchtest, kann das auch mittels Lochblende, auf die hintere
Linse gelegt und mit zwei dünnen Streifen Doppelklebeband auf der Linsenfassung gesichert, geschehen.
Die Blenden können sehr einfach mittels normalem Korkbohrersatz aus schwarzem Tonkarton hergestellt
werden.
Wer noch weniger Lichtstreuung haben möchte und etwas mutig ist, kann auch 500er Feinschmirgelpapier
nehmen. Letzteren Tipp habe ich aus dem Astro-Volk bekommen.
Viel Spaß beim österlichen Basteln.
Neidgrüne Grüße
Joachim
PS: Grund für Grün: Was nutzt es, wenn ein Makro 100/2.8 L IS rumsteht, Luminare auch, aber kein Adapter
M67-RMS da ist...
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Lothar Gutjahr

Hallo die Luminaristen,

und solche die es noch werden wollen, würde ich beinahe sagen wollen.

Nur meine ich, daß andere Objektive als "Lupe" auch verwendbar sind, wie die Spezialisten vormachen. So habe ich heute mit dem NIKON CE Plan 5X/0.15 und mit dem Leitz NPL Fluotar 10X/0.22 erfolgreich das 135.er 1:2,8 eingesetzt. Beim Nikon 5.er habe ich auch mal mit meinem Kleberabdruck Lack war mir zu fummelig (Ungeduld) von einem Stück 316L-Gewebe die Abbildungsleistung in Abhängigkeit vom Auszug angetestet und festgestellt, daß ich mit ganz eingefahrenem Balg etwas daneben liege. Leichte Unschärfe in den Ecken, welche bei einem Auszug von 10mm schon weniger wird. Das gibt aber eine Versuchsserie für sich. Wobei ich für mich persönlich sage, meine Ameise oder was auch immer wird ohnehin in Scheibchen geschnitten und in der Bildmitte liegen. Also "Objektivfehler" mit PS und mit Stacking verschwinden lassen kann zur Gewohnheit werden. Ich stelle mit einem gewissen Grad des Entzückens fest, daß der Hinweis auf Verwendung von Kameraobjektiven als Tubuslinse für meine Bedürfnisse mit 3 Sternen zu belohnen ist und sage da auch ganz artig DANKE !






Ob das letzte wirklich zu den Sämereien zählt? (Sieht eher nach Holz aus ) Die kamen alle aus einer Tüte namens "Blumen-und Kräuterpracht"

So ich meine ohne mich loben zu wollen, die Geschichte hat durch die guten Tips und Erfahrungen eine kleine Steigerung erfahren.

@ Hallo Rolf,

bei mir führt die Verwendung der Blende im oberen Objektiv sofort zu Vignettierung und ich meine da hat Joachim eben schon den richtigen Tip gegeben. Ich habe hier verschiedene Unterlagsscheiben liegen, welche ich mit Mausgrau matt gesprüht habe. Da man aber nicht mehr als drei Dinge gleichzeitig ändern soll, ;D sind diese nur selten im Einsatz.

Beste Grüße aus dem nieselnden Rupertiwinkel

Lothar