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PEG Schnitte aufziehen

Begonnen von Sascha D. F., April 19, 2012, 17:04:20 NACHMITTAGS

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Sascha D. F.

Hallo Ihr Lieben,

ich versuche mich gerade im Mikrotomschneiden.
Das Einbetten in PEG 1500 mit etwas Glycerin geht gut, das Schneiden ebenso. Nun meine Frage:
Wie bekomme ich die Schnitte gut auf dem Objektträger fixiert?
Ich habe mir Glyceringelatine nach Kaiser besorgt und auch Eiweißglycerin hergestellt. Nur bin ich in der Anwendung diese unsicher.
Die Schnitte strecken sich schön, wenn man sie in ne dicke wässrige Lösung von PEG in Wasser gibt oder auf einem warmen Objektträger das PEG schmelzen lässt. aber wie bekomme ich die für anschließende Färbungen fixiert?
LG
Danny

cle

Warum wurde diese interessante Frage nie beantwortet oder diskutiert, es gibt doch Spezialisten in Bonn und Konstanz ( doppelseitiges Klebeband ?)

MfG

Claus

Rolf-Dieter Müller

Hallo Danny,

Schnitte lassen sich für Färbungen "bombenfest" auf einen mit Glyceringelatine ausgestrichenen Objektträger fixieren, in dem man die Glyceringelatine mit dem aufgezogenen Schnitt über Formalindämpfe härtet.

Am besten geht es mit selbst angesetzter Glyceringelatine. Ich meine das Verfahren ist in der Mikrofibel von Klaus Henkel beschrieben. Dort dürfte auch die Rezeptur zu finden sein. Nach meiner Erinnerung sind es sogar zwei, eine Rezeptur von Dieter Krauter, eine andere Rezeptur von Heinz Streble.

Schau einfach mal nach. Solltest Du nicht fündig werden, melde Dich noch einmal. Ich schaue dann meine Unterlagen durch.

Viele Grüße
Rolf-Dieter Müller

PS: Klaus Herrmann hat das einmal auf einer der legendären Mikroskopierkurse in Inzigkofen vorgeführt/assistiert.

JoachimHLD

Hallo Danny,

willst Du die Schnitte aufkleben damit das Handling einfacher wird oder damit Schnitte vielteiliger Objekte wie Blütenknospen oder Gräser mit den konzentrischen Schichten in richtiger Lage zueinander bleiben?
Wenn Du Teile in ihrer Lage fixieren willst kommst Du um die Klebeband-Methode nicht herum da PEG sich ja beim Strecken in Wasser schon löst und damit die Teile schon nicht mehr gegeneinander fixiert sind oder Du steigst auf Paraffin um.

Viele Grüsse
Joachim

cle

Entsculdigung für meine Penetranz.
Aber Fahrenheit und Bodo haben in ihrem phantastischem Wisteriabericht gezeigt, wie es funktionieren kann, als Rezept ist es für mich aber zu dünn.
Bitte mehr

MfG Claus

Fahrenheit

Lieber Klaus,

leider kenne ich Bodos Verfahren auch nicht genau, ich habe nur mit dem Ergebnis gearbeitet.

Soweit ich weiß, nutzt Bodo Scotch Tape - aber wie er die Schnitte da drauf bekommt, das kann ich Dir nicht sagen.
Am besten schreibst Du ihn einmal per PN an.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Sascha D. F.

Hallo Ihr Lieben,

ich staune, dass meine Anfrage von 2012 plötzlich wieder so viel Hilfe erfährt.
Danke noch einmal.
Ich nutze für die meisten Objekte nun Paraffin und mit APEX beschichtete Objektträger. Die Beschichtung geht einfach und preiswert.
Da haften dann auch PEG-Schnitte ganz gut.
Wünsch noch viel Spaß beim Eisersuchen.
LG
Sascha Danny

David 15

Hallo zusammen,

da Bodo momentan gesundheitlich verhindert ist und auch sonst nur selten im Forum vorbei schaut werde ich für Ihn antworten, da er mir seine Methode gezeigt hat:

Die Klebeband-Methode ist an sich relativ einfach: Man schneidet einnen Klebestreifen ab und legt diesen auf die Schnittfläche des Blocks und drückt den Tesa-Streifen mit der Fingerkuppe oder besser mit einem Wattestäbchen an. Danach wird ganz normal geschnitten. Das Messer geht beim Schneiden unter dem Tesa hindurch und der Schnitt bleibt am Klebenstreifen haften.

Der Klebestreifen wird mit dem Schnitt ins Wasser oder Wasser/PEG Mischung gelegt und das PEG aufgelöst. Der Schnitt 'sollte' nun kleben bleiben und der Schnitt wird mit dem Klebestreifen weiterverarbeitet. Der Klebestreifen bleibt auch nach dem Eindecken als Dauerpräparat am Schnitt dran. Man muss nur darauf achten, dass der Schnitt oben und der Klebestreifen unten ist damit man nicht durch das Tesa durchfokussiert.

Nun kommt das knifflige: Das Problem ist, dass nicht jedes Klebeband dafür geeignet ist. Gerade das Tesa , welches ich oben der einfachheitshalber erwähnt habe, kommt nicht in Frage weil sich der Schnitt vom Tesa ablöst. Scotchband soll besser geeignet sein aber da muss man wirklich mit vielen verschiedenen Klebebändern herumexperimentieren.

Das Klebebandverfahren geht überigens auch für Paraffinschnitte ( funktioniert dort auch besser )

Hoffe ich konnte helfen !

Herzliche Grüße
David
''Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.'' ( Albert Schweitzer)

Vorstellung: ''Hier''