Wie geht's besser? Nikon D3 an PHOMI II...

Begonnen von Blitzi72, Januar 19, 2013, 12:03:45 NACHMITTAGS

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Blitzi72

Hallo liebe DSLR-Adaptions-Spezialisten!

Ich habe gestern versucht meine Nikon D3 (Vollformat) an mein PHOMI II zu adaptieren. Dazu habe ich mit einem einfachen HAMA Klemmtubus mit T2 Adapter meine Nikon D3 am Fototubus des PHOMI II angeschlossen. Getestet habe ich ein Carl Zeiss Jena Projektiv 4x und das Carl Zeiss KPL 10x/18Br. Die Okularhöhe werde ich noch "feintunen" müssen, um die Kamera parfokal (heisst das so?) auszurichten, damit die Fokusebene im Bino-tubus mit dem Kamerabild hinsichtlich der Scharfstellung einheitlich sind. So konnte ich nur über "Helicon Remote" mittels live view scharfstellen.

Was mir aber auffällt ist, dass das CZJ 4x Projektiv eine vermeintlich höhere Schärfentiefe besitzt, allerdings bei kleinerem Sehfeld (d.h. ich verschenke hier wohlmöglich unnötig Pixel der möglichen 12MP). Da KPL 10x/18Br liefert fast eine komplette Ausleuchtung des Sensors, allerdings scheint hier die Schärfentiefe geringer (wenngleich ich mir einbilde, dass es feiner auflöst).

Bilder habe ich angefügt und würde mich für Eure Meinungen hinsichtlich meiner "Beobachtungen" bezogen auf die "Schärfe" und den Bildkreis interessieren. Auch wäre ich für weitere Verbesserungen zur Adaption meiner Nikon D3 am PHOMi sehr denkbar.

Anschluß Nikon D3 an PHOMI:



Carl Zeiss Jena Projektiv 4x:



Carl Zeiss KPL 10x/18Br:


Die Aufnahmen sind in Photoshop lediglich farbkorrigiert und nachgeschärft worden (die PS-Einstellungen sind aber für alle kommenden Bilder dieselben).
Verwendet wurde das "altes" DIK mit Prisma II und Planapo 25x:

Sehfeld mit CZJ Projektiv 4x:


Ausschnitt CZJ Projektil 4x:


Sehfeld mit CZ Okular KPL 10x/18Br:


Ausschnitt CZ Okular KPL 10x/18Br:

Bei diesem Bild, kann es auch sein, daß der Fokus durch das Fokussieren am Bildschirm nicht 100%ig getroffen war.

Für Meinungen und Tips zur Verbesserung meiner Kamera-Adaption bin ich sehr dankbar!

Vielen Dank schon einmal!

Liebe Grüße

Christian
"I have not failed. I've just found 10,000 ways that won't work." Thomas A. Edison

Meine Vorstellung

Peter V.

Halo Christian,

ZitatAusschnitt CZJ Projektil 4x:

da müsstest Du aber schon etwas genauere Angaben machen, wenn wir Dir helfen sollen. Mich würde zum Beispiel intzeressieren: Welches Kaliber?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Nomarski

Hallo Christian,

die nötige Okularanhebung und den dazu erforderlichen Abstand der Kamera bei Parfokalität kannst du einfach ermitteln:
Nimm ein Stück Pergamentpapier, auf dem du das Aufnahmeformat der Kamera markiert hast und halte es bei eingestelltem Bild (am besten Objektmikrometer) über das Okular. Hebe es so lange an, bis das Bildformat auf dem Pergament passt.
Nun kommt es darauf an, ob sich deine Kamera mit dem Klemmtubus in diesem Abstand zu dem Okuklar bringen lässt.
Bei machen Klemmtuben geht das, aber es gibt Ausführungen mit mechanischen Begrenzungen.

Wie es dann aber mit der Bildfeldebenung aussehen wird, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt.

Viele Grüße
Bernd

Klaus Herrmann

Hallo Christian,

gegen deine Adaption ist überhaupt nix einzuwenden. Die Kombination dieser beiden Okulare mit deiner Vollformat-Kamera bringt zwangsläufig eine kräftigen Vignettierung. Das ist das Los des Luxusgüterbesitzers ;D
Verbessern könntest du nur mit einem Okular KPL 6,3 Weitfeld Brille (selten und teuer) oder mit der "Panzerfaust", die Bernd schon öfter hier vorgestellt hat. Das CZJ-Projektiv 4:1 hat wenn ich mich recht erinnere das selbe Sehfeld, wie das KPL 10? Du hast in deinen Beispielbildern unterschiedliche Stellen im Präparat gewählt, was einen Vergleich der beiden Okulare unmöglich macht.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Henkel

Zitat von: Klaus Herrmann in Januar 19, 2013, 12:22:27 NACHMITTAGS
Hallo Christian,

gegen deine Adaption ist überhaupt nix einzuwenden. Die Kombination dieser beiden Okulare mit deiner Vollformat-Kamera bringt zwangsläufig eine kräftigen Vignettierung. Das ist das Los des Luxusgüterbesitzers ;D
Verbessern könntest du nur mit einem Okular KPL 6,3 Weitfeld Brille (selten und teuer) oder mit der "Panzerfaust", die Bernd schon öfter hier vorgestellt hat. Das CZJ-Projektiv 4:1 hat wenn ich mich recht erinnere das selbe Sehfeld, wie das KPL 10? Du hast in deinen Beispielbildern unterschiedliche Stellen im Präparat gewählt, was einen Vergleich der beiden Okulare unmöglich macht.

Dem möchte ich mich anschließen und noch ergänzen: Bitte für Vergleiche nur astreines, gerades Hellfeld. Kein DIK (und kein Phako), keine schiefe Beleuchtung. Mit DIK ist es kaum möglich, dieselbe Schärfenebene zu treffen.

Eine wie auch immer geartete "Schärfentiefe" eines Okulars können Sie vergessen. Seine Aufgabe ist es, das Zwischenbild, das im Tubus "schwebt", das sogen. Luftbild zu vergrößern. Das aber existiert nur in eine optischen Ebene, es hat keine Tiefenausdehnung. Für eine Tiefenabbildung ist nur das Objektiv zuständig.

Das Projektiv von VEB Carl Zeiss Jena nimmt ein Zwischenbild auf, das 13 mm unter dem Tubusrand liegt, bei Zeiss West 10 mm. Das wird sich beim Versuch der perfokalen Abstimmung immer störend bemerkbar machen. Das P. liegt also zu hoch. Das 10er Okular KPL muß um genau 5 mm angehoben werden - siehe Mikrofibel S. 149.

Gruß
KH

Rolf-Dieter Müller

Hallo Christian,

der Autor der Mikrofibel hat sich ja schon selbst gemeldet, denn auf die wollte ich soeben verweisen. Da ist alles beschrieben wie Du mit Deiner Kamera zu einem bestmöglichen Ergebnis kommst.

Ein Hinweis noch von mir, überprüfe in diesem Zusammenhang auch die Länge Deines Fotoadapters. Mir scheint das er etwas zu kurz geraten ist (siehe Hinweis von Bernd und auch Anmerkungen hierzu in der Mikrofibel).

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

wilfried48

#6
Hallo,

also zum x-ten Mal, ohne Objektiv kann man eine DSLR an endlich Optik nicht sauber adaptieren.
Die richtige Adaption wäre über die Zeiss "Panzerfaust" mit dem 63 mm Objektiv hinter dem KPL Okular.
Den unteren Teil dazu hast du ja schon und das Zeiss Teil mit der alten analogen 35mm Kamera gibt es für kleines Geld oft in der Bucht (dann muss Nomarski halt mal wieder ein Anpassungsstück auf T2 oder M42 drehen).
Man kann sich allerdings auch mit einem Kamera-Festobjektiv behelfen (sollte möglichst nahe bei 63 mm liegen).

Natürlich erhälts du mit deiner rein mechanischen Adaption auch ein Bild (aber es ist nicht parfokal, der
Objektivabgleich stimmt nicht mehr und du hast sicher auch gewaltig Verzeichnung).

Wenn du ein Strichgitter als Objekt nehmen würdest, würde das schonungslos offengelegt.

Dass Kamera und Okular in deinem Fall in der völlig falschen Ebene liegen siehts du schon daran, dass ein 4 x Projektiv eine Vignettierung erzeugt. 20mm Zwischenbilddurchmesser x 4 ergibt 80 mm Bilddurchmesser, d.h. auch dein grosser Chip müsste voll ausgeleuchtet sein wenn die Abbildungsbedingungen stimmen würden.

Aber ein Bild gibt es natürlich immer, nur eben bei den Mikroskopeinstellungen für die weder das Objektiv noch das Okular gerechnet sind.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Blitzi72

Hallo zusammen!

Ersteinmal vielen Dank für die zahlreichen und hilfreichen Antworten.

@Peter:
Ja ich weiß, mit der D3 verwende ich ein "grosses Kaliber" - weshalb das mit dem PROJEKTIL 4x von CZJ wohl auch nicht so klappt ;)

@Klaus Herrmann:
die Übersichtsbilder stellen das auf dem Sensor der DSLR "ankommende" Bild dar. Beim 4x Projektiv ist das entsprechend klein, beim Übersichtbild des KPL10x sind nur an den äusseren Rändern die Begrenzungen des Sehfeldes sichtbar.

Die "Panzerfaust habe ich auch, aber dort befindet sich neben der Optik auch eine Blende (die müsste ich ohne MC63 ersteinmal öffnen, bzw. ausbauen). Mein ursprünglicher Gedanke war, neben dem notwendigen Okular bei endlich Optik, so wenig zusätzliches Glas wie möglich zu verwenden. Das scheint nicht der richtige Weg zu sein, wie ich jetzt verstanden habe...

@Klaus Henkel/Rolf-Dieter Müller:
Selbstverständlich habe ich die Mikrofibel schon gelesen (und das nicht nur 1x)... Auch habe ich in diesem Forum ausgiebig gesucht. Doch beides stellte für mich keine "konkrete" Lösungsmöglichkeit dar, welche ich mit meinen vorhandenen Mitteln und Geräten umsetzen könnte. Hilfreich wäre es für mich, von jemanden der schon eine D3 oder andere Vollformatkamera an einem PHOMI adaptiert hat, konkrete Hinweise zu erhalten, welche Teile (gerne auch mit Foto oder Zeiss Teilern.) in welcher Reihenfolge wie zu "stapeln" wären. Dann könnte ich mich konkret auf die Suche nach den fehlenden Komponenten machen. Somit stellt mein Versuch dieser Adaption für mich den Anfang meiner Bemühungen dar, die ich nun verbessern möchte.
Der "Schärfentiefeeindruck" war auch meinem rein subjektiven Empfinden geschuldet. Ich verstehe nun aber, dass dies technisch nicht möglich ist.

Die Anhebung des KPL10x zum per-fokalen Abgleich werde ich gleich versuchen. Auch werde ich danach entsprechend geeignete Bilder (Hellfeld)  zum Vergleich
einstellen. Diese DIK Bilder sind aus reiner Neugier entstanden, da ich nun endlich mein "altes" Zeiss DIK zusammen habe und gestern und vorgestern damit "herumspielen" durfte...

@Wilfried:
wie gesagt, habe ich versucht, erst einmal mit so wenig Glas wie möglich zwischen Okular (nötig v.a. wegen der Kompensation) und dem Sensor meiner Kamera auszukommen. Die "Panzerfaust" habe ich und so wie ich das sehe, werde ich zur Adaptierung bzw. für den Zwischenring, gerne die Hilfe von Bernd in Anspruch nehmen, da ich sonst keinerlei "Verbindungsmöglichkeit" meiner Nikon zu dem oberen Ende der "Panzerfaust" sehe, von dem dauerhaften Öffnen der Blende (bzw. Ausbau derselben) der "Panzerfaust" ganz zu schweigen...


Vielen Dank für Eure Hilfestellungen!

Christian
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Meine Vorstellung

-JS-

#8
Hallo Christian,
ZitatHilfreich wäre es für mich, von jemanden der schon eine D3 oder andere Vollformatkamera an einem PHOMI adaptiert hat, konkrete Hinweise zu erhalten, welche Teile (gerne auch mit Foto oder Zeiss Teilern.) in welcher Reihenfolge wie zu "stapeln" wären.

Der langwierige sowie nicht sooo ganz billige (weil die Teile recht selten zu bekommen sind und auch nicht gerade für Hosenknöpfe gehandelt werden) Königsweg wäre:
Den verstellbaren Gerad-Tubus mit Zeiss Nr. 47 30 24 hast Du ja schon.
Dazu brauchst Du einen Klemmtubus 47 60 05, als Zwischenoptik den Stutzen 47 60 29 mit eingebauter Optik f=63mm, als Okular das Zeiss S-KPL 10x/20 Br (46 40 40) sowie einen T2-Adapter auf Nikon-Bajonett.
Mit dieser Zusammenstellung kannst Du Dein Vollformat relativ verlustfrei ausnutzen.
Der Klemmtubus umgreift das Aluminiumrohr des Geradtubus und hält mit seiner oberen Ringschwalbenhalterung die Zwischenoptik fest. Unter der Optik befindet sich das Foto-Okular im (verstellbaren) Geradtubus, und am oberen Ende der Zwischenoptik befindet sich ein T2-Gewinde, welches den Adapter zur verwendeten DSLR aufnimmt.
Das Ganze ist ein sehr stabiler Aufbau, der - bedingt durch den verstellbaren Geradtubus - eine saubere Parfokalität zum visuell sichtbaren Bilde sicher stellt.
Das genannte Okular kann durch ein 'normales' KPL 10x/18 Br oder 10x/20 Br ersetzt werden, allerdings möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich keine Diskussion zur Bildqualität lostreten, das hatten wir ja schon mehrfach ;D ;D
Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Nomarski

ZitatDas genannte Okular kann durch ein 'normales' KPL 10x/18 Br oder 10x/20 Br ersetzt werden, allerdings möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich keine Diskussion zur Bildqualität lostreten, das hatten wir ja schon mehrfach Grinsend Grinsend
...und das wird auch nicht die letzte gewesen sein... ;D ;D ;D

Blitzi72

Hallo Joachim,

vielen Dank für die Aufführung der benötigten Teile :). Jetzt habe ich "endlich" wieder eine Aufgabe  ;) - DIK alt ist ja jetzt *gottseidank* komplett, da kann ich mich auf die Suche nach den fehlenden Teilen für die Kamera-Adaption machen. Der Mensch braucht halt neben seinen Hobbys auch noch eine Beschäftigung...

Schönes Wochenende!

Christian
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Meine Vorstellung

Werner

Was mir auffiel:

Alle Bilder haben einen Farbsaum an der Sehfeldblende, was wohl von den Kompensationsokularen kommt, sieht nach Überkorrektur aus.
Kann es sein, daß das Phomi irgendwo eine kompensierende Zwischenlinse hat oder sind evtl. auskorrigierte Objektive eingeschraubt?
Ist mit einem unkorrigierten Okular der Farbsaum weg? - dann wäre das das richtige.

Gruß   -   Werner

Blitzi72

Hallo Werner,

diese "Farbsäume" habe ich allerdings auch, wenn ich durch den Bino schaue. Dort zeichnet sich der gleiche Farbverlauf ab. Ich hatte testweise einmal ein Zeiss KF 10x bzw. ein C 6,3x probiert (die hatten eher bläuliche Farbsäume), waren aber von der Bildfeldwölbung und Auflösung schlechter...

Lieben Gruß

Christian
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Meine Vorstellung

Jürgen Boschert

Hallo Werner. hallo Christian,

diese Farbsäume an der Sehfeldbegrenzung sind bei Zeiss / West normal und Zeichen der korrekten Kompensation des Farbfehlers. Das Phomi hat keine weitere interne Kompensation für den visuellen Bildkanal, für den eingebauten photografischen natürlich schon.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Rawfoto

Hallo Christian

Wenn Du die Aufnahmen nicht blitzen willst würde ich die Kamera auf einem stabilen Reprostativ abstützen, das reduziert die Schwingungen extrem. Gerade bei Nikon, wo der Livevew nicht so erschütterungsarm bei der Belichtung von Einzelbilder arbeitet ein muss ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...