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Projektiv oder Okular??

Begonnen von fraureuter, März 08, 2009, 14:58:44 NACHMITTAGS

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fraureuter

Hallo liebes Forum,
noch immer bin ich auf der Suche nach DER Optik, die ich in den Zwischentubus meines Mikroskopes stecken soll. Wie bereits gestern in einem anderen Thread erwähnt, möchte ich meine Nikon DSLR ohne Objektiv an mein Leitz-Trino adaptieren. Meine Beobachtungsokulare sind 10x Periplane. Wenn ich in meinen Zwischentubus ein 10x Okular stecke, erhalte ich einen zu kleinen Bildausschnitt. Wäre ein 6,3 x Okular (ich nähme dann ebenfalls ein Periplan, allerdings mit 30mm Steckdurchmesser) die bessere Wahl? Etwas kleineres find ich (gebraucht)nirgends .
Und: Ist ein Projektiv grundsätzlich besser als ein gutes Okular? Ich halte an einem Periplan fest, weil es vom gleichen Hersteller wie meine EF-Objektive ist. Ein Projektiv von guter Qualität habe ich bisher nur von Zeiss gefunden, allerdings mit 23,5mm Steckdurchmesser.
Entschuldigt bitte die simplen Fragen, ich habe die Mikrofibel vor- und rückwärts gelesen und finde dort keine direkte Antwort. Bei der mechanischen Adaption hat sie hingegen absolut weitergeholfen.
Ich freue mich auf hilfreiche Antworten und verbleibe mit herzlichsten Grüßen
Martin
Nichts ist so klein, als dass es nicht auch gegessen werden könnte.

peter-h

#1
Hallo,

das leidige Thema kommt immer wieder. Wenn ich Periplan und bei den Objektiven EF lese, so ist es ein Endlichsystem von Leitz. Ich habe ebenfalls einige Leitz PL , NPL Fluotare und besitze auch Projektive, aber von Olympus. Das NFK 2,5x wird ab und an angeboten, das günstigere NFK 1,67x ist ein reiner Glücksfall, sollte man es bekommen.
Die chromatische Korrektur stimmt nicht ganz überein, auch ist die Feldebnung nicht 100%ig, aber das ist nur im Test festzustellen. An den Bildrändern erkennt man die leichte Unterkompensation der CVD. Allerdings in der kleinen 800 Pixelversion geht es unter.
Vielleicht hilft das Bild weiter.


Viele Grüße
Peter Höbel

fraureuter

Hallo Herr Höbel,
ich dachte mir, daß das Thema immer wieder auftaucht - weil es nirgends zur vollen Zufriedenheit beantwortet werden kann, so scheint es. Ich suche heute seit 4 Stunden im Internet nach Antworten oder Lösungen, gestern habe ich den Göke und die Mikrobibel förmlich inhaliert und mit der Suchfunktion dieses Forum abgegrast - ich weiß nicht weiter.
Ich weiß bis jetzt nicht, was der Unterschied zwischen Okular und Projektiv ist und was bei meiner Adaptionslösung vorzuziehen ist. Oder ob überhaupt eines davon vorzuziehen ist. Ich komme an den Punkt, wo mir das Geld egal ist und ich beides kaufe und ausprobiere. Ich dachte halt, daß mir das erspart bliebe.
Daß Ihre Projektive eine Vergrößerung zu haben scheinen, die WEIT unter dem liegt, was ich gerade ins Auge fasse (6,3x), verunsichert mich noch mehr.
Werde morgen Herrn Woitzik fragen, der handelt ja mit solchen Dingen....
Gruß und Dank für die Antwort
Martin
Nichts ist so klein, als dass es nicht auch gegessen werden könnte.

Jürgen Boschert

Hallo Martin,

prinzipiell stellt sich die Frage, warum kein Kameraobjektiv verwenden. Es wird immer angeführt, dass bei weniger Glas vor dem Film / Sensor besser würden. Ich möchte aber nur mal erwähnen, dass Zeiss West zuletzt beim Kleinbildformat genau den anderen Weg gegangen ist: "normales" KPL 10 x /20 in den Fototubus und 63mm-Objektiv als Relaislinse vor das Kameragehäuse. Am Rande noch zu dem Thema "viel Glas": zur gleichen Zeit hat Zeiss ein S-KPL 10x/20-Okular als besonders für die Fotografie geeignet angeboten, und dieses Okular ist nun wahrhaft ein Glas-Bolide.

Für Nikon / Fuji APC-Sensoren gibt es nun eine Lösung, die sich für dieses Format geradezu anbietet: das Nikon Pancake 45mm/f 2,8; es gilt als eine der besten Festbrennweiten, die je gebaut wurden, und kommt daneben mit sehr wenig Glas aus. Die 45 mm Brennwite ergeben mit APC-Sensoren den fast identischen Bildausschnitt, wie die 63mm beim KB-Vollformat, ist hier also ideal. Sollte Deine Nikon keine manuellen Objektive ohne integrierten Chip akzeptieren, müsstest Du das 45mm/f 2,8 P suchen. Das Objektiv wird nicht mehr hergestellt, wird aber immer wieder in der Bucht, vor allem von amerikanischen Fotohändlern, angeboten; ist auch nicht ganz billig, aber die Lösung ist optisch in jeder praktischen wie auch theoretischen Hinsicht untadelig. Sie ist auch bei Endlich-Mikroskopen universell bei allen Mikroskopen anwendbar.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

fraureuter

Hallo Jürgen,
meine D3 hat einen Vollformatsensor und akzeptiert (nahezu) alle von Nikon gebauten Objektive. Ohne Kameraobjektiv habe ich sehr wenig Bastelarbeit zu leisten: Einfach ein Rohr drehen, das vom Kameraadapter zum Zwischentubus führt. Da ich (man möge mir das verzeihen) faul bin und kosten scheue, habe ich diesen Weg gewählt. Ich kann natürlich auch meine 50er Festbrennweite benutzen....muß dann aber wieder von vorne anfangen und komme um die Überlegung nicht herum, mir Gedanken um das geeignete Okular/Projektiv zu machen. Sollte mein günstiger Weg keine befriedigenden Ergebnisse bringen, werde ich selbstverständlich versuchen, etwas an meinem Aufbau zu ändern. Ein anständiges Okular/Projektiv würde mir heute jedenfalls schon mal gewaltig weiterhelfen.
Danke für die Antwort + herzliche Grüße
Martin
Nichts ist so klein, als dass es nicht auch gegessen werden könnte.

peter-h

Hallo,

wieso irritiert denn der Faktor von 2,5x ?  In der Olympus Druckschrift wird der Faktor 2,5x für KB-Format genannt und wenn man die Linkenheldsche Kameraadaption (4.3.2009) ansieht dann stimmt es doch auch.
Auch wenn man die Zeiss-Version mit einem S-KPL 10x/20 und einem 63mm Objektiv für KB ansieht kommt der Faktor 2,52 heraus.
Ich habe auch ein NFK 5x Projektiv, aber der Bildausschnitt wird einfach zu klein, bzw. die "Nachvergrößerung" zu hoch.
Mit einem 10x Okular ( f = 25mm ) und einem Nikon f = 45mm , ergibt Faktor 1,8 wird es schon eng, d.h. bei KB-Format wird nicht das ganze Bildformat abgedeckt. Für meinen kleinen Sensor an der 450D ginge es noch sehr gut. Es war auch einmal eine Überlegung, denn von EOS auf Nikon gibt es Adapter.

http://www.mikroskopie-ph.de/EOS450D-1.jpg
Modifizierter Olympus Trino zur exakten Justage der Parafokalität , hier mit NFK 1,67x , Eigenbau

http://www.mikroskopie-ph.de/EOS450D-2.jpg
Knick-Fototubus mit Oberflächenspiegel , opt. Weglänge 125mm , Eigenbau mit EOS Bajonett

http://www.mikroskopie-ph.de/EOS450D-3.jpg
Sehr bequeme Arbeitsstellung der Kamera , LiveViewModus , ohne Turnübung, nur Augengymnastik.

Jetzt fehlt nur noch die ordentliche Lackierung, aber es funktioniert schon seeeeeeehr gut. ;D

Vielleicht gibt es noch eine Anregung für die Entscheidung.

Schönen Sonntagabend
Peter Höbel

fraureuter

Ahhh - danke! Dann steht es ja schon mal fest, daß ich ein "kleineres Okular/Projektiv ins Auge fassen muß.
Der Winkeltubus ist übrigens der Hammer, Glückwunsch!
Danke nochmals
Martin
Nichts ist so klein, als dass es nicht auch gegessen werden könnte.

peter-h

Noch ein kleiner Nachtrag,

die andere von mir beschriebene Lösung mit einem Zeiss KPL und einem einfachen Achromat liefert das folgende Bild.
Trotz einem wilden Mix von Leitz und Zeiss ist die Korrektur immer noch brauchbar. Von der CVD nun aber umgekehrt gegenüber dem Projektiv von Olympus.



Ich hätte vorher mal putzen sollen , sorry  :o

Nächtliche Grüße
Peter Höbel

JB

Hallo Peter,

Haben Sie bei den zahlreichen Kombinationen http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3697.0 auch einen Test von Olympus (Plan-)Objektiv und Leitz Periplan dabei gehabt?

Mit freundlichen Gruessen,

Jon

JB

Zitat von: Safari in Oktober 10, 2014, 19:57:44 NACHMITTAGS
Ich habe immer gelesen das die Okulare, oder Projektive die Fehler der Objektive korrigieren sollen. Das würde für mich heißen keinen Mix von Objektiven und Okularen, oder haben die alle den gleichen Fehler?

Das stimmt so auch. Aber sehen Sie mal im Link nach ... die Kombinationen unterscheiden sich schon.

Jon

JB

Zitat von: JB in Oktober 10, 2014, 19:39:13 NACHMITTAGS
Test von Olympus (Plan-)Objektiv und Leitz Periplan dabei gehabt?

Hat schon einmal jemand die Kombination Olympus Objektiv + Leitz Periplan ausprobiert? Die Mischung Olympus Objektiv + Zeiss Kpl scheint ja ganz gut zu funktionieren. http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3697.msg28788#msg28788 Auch ueber Olympus + Periplan wird im Forum gutes berichtet, aber leider ist kein Testbild zu finden.

Beste Gruesse,

Jon

rhamvossen

Hallo Jon,

Hier einen Test mit ein Olympus plan-20 Objektiv, 37 mm Abgleich. Das erste Foto ist genommen mit ein Olympus WF10x Okular, das zweite mit ein Leitz Periplan GF 10x M.





Beste Grüsse,

Rolf

JB

Hallo Rolf,

Danke fuer die Tests. Die sehen beide sehr gut aus.

Haben Sie auch ein Olympus Plan-Objektiv mit 45 mm Abgleichlaenge? Um die ging es mir eigentlich (das haette ich genauer beschreiben muessen). Die Olympus-Objektive mit 37 mm und 45 mm Abgleich sind nicht kompatibel und unterscheiden sich womoeglich in Kombination mit dem Leitz Periplan.

Beste Gruesse,

Jon

rhamvossen

Hallo Jon,

Ich hab noch ein Olympus DPlan 50/0.9 oil, 45 mm in meine Schublade gefunden. Habe den Test noch einmal gemacht. Das erste Foto: Olympus WF10x Okular, das zweite Leitz Periplan GF 10x M.





Beste Grüsse,

Rolf

JB

Hallo Rolf,

Vielen Dank fuer Ihre Muehe! Der Test war sehr hilfreich fuer mich.

Beste Gruesse,

Jon