Pilze, Pilze, keiner will se ...

Begonnen von Bernd Kaufmann, Mai 13, 2013, 19:44:18 NACHMITTAGS

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Bernd Kaufmann

Liebe Pilzler,

hier sucht ein auf diesem Gebiet weitgehend Ahnungsloser erstens nach einer Anleitung, wie man die Pilzsporen am besten vernünftig unter ein Deckglas bekommt, um anständige Fotos zu machen. Und zweitens, ob diese ersten Bilder eventuell schon für einen Bestimmungsversuch bis zur Gattung taugen:











Die Pilze wachsen auf Laub des Seemandelbaums (Terminalia catappa), wenn die Blätter nicht vollständig trocken sind.

Aufnahmen im DL wurden nach der hier schon einmal beschriebenen Methode des Abnehmens mit klarem Tesafilm gemacht. Bei hohen Vergrößerungen wird das Bild aber schon sehr flau. Deshalb die Frage nach der Präparation, bzw. eines geeigneten Mediums für die Sofortbeobachtung. Wasser, Glycerin ... Falls es hilft: Die Sporen (?) sind "stachelig". Und hier nun ein unmögliches Bild der Sporen, auf dem man aber wenigstens ungefähr ihr Aussehen erkennt:



Vielen Dank für Hilfe im Voraus!
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

rekuwi

Lieber Bernd,

wenn Du hier garnicht weiterkommst, im PilzePilze-Forum wird Dir sicherlich jemand kompetent antworte. Dort sitzen die Experten ;).

Herzliche Grüße
Regi

beamish

Lieber Bernd,

ein Hyphomycet als Einstieg zu den Pilzen ist schon gewagt. Als Medium würde ich erstmal Leitungswasser empfehlen. Falls die Konidien zu sehr wasserabweisend sind, kannst du es mit Alkohol versuchen (der eine oder andere von uns ist ja auch wasserabweisend und versucht es damit... ;-) ). In einem Luftpräparat sieht man, wie du siehst, recht wenig.
Ein traumhaftes Buch zu diesem Thema ist:
Seifert et al. 2011, The Genera of Hyphomycetes, Utrecht. Fast 1000 Seiten stark mit hervorragenden Zeichnungen. Für vergleichsweise lächerliche 80 Euro hier:
http://www.cbs.knaw.nl/publications/CBSPublicationDetails.aspx?Rec=309

Herzlich

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Bernd Kaufmann

Zitat von: rekuwi in Mai 14, 2013, 21:00:26 NACHMITTAGS
wenn Du hier garnicht weiterkommst, im PilzePilze-Forum wird Dir sicherlich jemand kompetent antworte. Dort sitzen die Experten ;).

Liebe Regi,

danke für Deinen Hinweis! Bei der "Flechtenspinne" hat es mit dem entsprechenden Forum ja auch geklappt. Aber ich scheue mich immer ein bisschen, in Foren als Eintagsfliege aufzutauchen. Ganz tief will ich bei den Pilzen auch gar nicht einsteigen, denn ich habe mehr als genug alte und neue Interessensgebiete.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

manu

Hallo Bernd,

was in den aller meisten fällen funktioniert ist folgendes:

1. ein kleiner Tropfen Wasser auf ein Objektträger (dort wo du später auch was sehen willst).
2. Präpariernadel darin eintauchen (anfeuchten).
3. mit der Nadel über die Sporen-/Konidienmasse, leicht eintauchen oder darüberstreichen.
4. wiederrum in den Tropfen auf dem Objektträger tauchen (oder z-förmig durchziehen).
5. Deckglas drauf, leicht andrücken (radiergummi).
6. mit kleiner Vergrößerung suchen, mit 100er anschaun.

Falls es mit Wasser tatsächlich nicht funktionieren sollte (weil zu stark hydrophob), dann versuche KOh, Milchsäure oder Alkohol.

Zur Bestimmung: besagtes Werk (oben).

nächtliche Grüße
manu

Bernd Kaufmann

#5
Zitat von: beamish in Mai 14, 2013, 21:30:49 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,

ein Hyphomycet als Einstieg zu den Pilzen ist schon gewagt.

Lieber Martin,

na ja, "wer nicht wagt, der nicht gewinnt" sagt man doch?  ;D Im Ernst: Natürlich weiß ich, dass dies fast unmöglich ist anhand der suboptimalen Bilder, aber es soll ja manchmal Zufallstreffer geben.

ZitatAls Medium würde ich erstmal Leitungswasser empfehlen. Falls die Konidien zu sehr wasserabweisend sind, kannst du es mit Alkohol versuchen (der eine oder andere von uns ist ja auch wasserabweisend und versucht es damit... ;-) ).
Da mache ich doch gleich ein Fläschchen auf! ;)

ZitatIn einem Luftpräparat sieht man, wie du siehst, recht wenig.

Nachdem sich fast gar nichts gerührt hatte, habe ich es mit Wasser versucht. Das schlechte Ergebnis hat andere, technische Gründe.
Zitat
Ein traumhaftes Buch zu diesem Thema ist:
Seifert et al. 2011, The Genera of Hyphomycetes, Utrecht. Fast 1000 Seiten stark mit hervorragenden Zeichnungen. Für vergleichsweise lächerliche 80 Euro hier:
http://www.cbs.knaw.nl/publications/CBSPublicationDetails.aspx?Rec=309

Ja, das ist sicher für so ein Werk ungewöhnlich preiswert. Trotzdem - für einen "Gelegenheits- und Quartals-Pilzler" eine Nummer zu groß.

Dennoch vielen Dank für Deine Antwort und den Link!
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

wklotz

Hallo Bernd!

Ich müsste zu Hause eine Kopie von Erb/Matheis "Pilzmikroskopie" haben. Kann ich dir einscannen und schicken. Da sollten zumindest einige Hinweise zur Präparation zu finden sein.
Ansonsten bietet sich ev. eine ähnliche Methode wie ich sie für die Untersuchung von Garnelenlarven verwende an: eine Mazerazion des befallenen Gewebes mit KOH Lösung und anschließende Färbung mit Direktschwarz (Chlorazol Black). Diese Methode wird auch in der Dermatologie zum Nachweis von Hautpilzen verwendet.

Servus
Werner

Bernhard Lebeda

Zitat von: wklotz in Mai 16, 2013, 12:47:53 NACHMITTAGS
Hallo Bernd!

Ich müsste zu Hause eine Kopie von Erb/Matheis "Pilzmikroskopie" haben. Kann ich dir einscannen und schicken. Da sollten zumindest einige Hinweise zur Präparation zu finden sein.


Hallo Werner

aber nicht zu  Bernds spezieller Problematik!

Bernd: weniger zur Präparation aber zur Biologie für den Gelegenheitspilzkopf ist das hier sehr schön und preiswert:

http://www.amazon.de/Giftpilze-Pilzgifte-Lutz-Roth/dp/3933203422/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1368701830&sr=8-1&keywords=giftpilze+-+pilzgifte

Unverpilzte Mikrogrüße

Bernhard

Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernd Kaufmann

Zitat von: wklotz in Mai 16, 2013, 12:47:53 NACHMITTAGS
Ich müsste zu Hause eine Kopie von Erb/Matheis "Pilzmikroskopie" haben. Kann ich dir einscannen und schicken. Da sollten zumindest einige Hinweise zur Präparation zu finden sein.
Ansonsten bietet sich ev. eine ähnliche Methode wie ich sie für die Untersuchung von Garnelenlarven verwende an: eine Mazerazion des befallenen Gewebes mit KOH Lösung und anschließende Färbung mit Direktschwarz (Chlorazol Black). Diese Methode wird auch in der Dermatologie zum Nachweis von Hautpilzen verwendet.

Hallo Werner,

ja, das Angebot nehme ich gerne an und revanchiere mich bei nächster Gelegenheit dann mit pilzfreien Blättern.  :D Es eilt aber nicht sehr, also mach Dir keinen Stress damit. Adresse schicke ich Dir als PN.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Bernd Kaufmann

Zitat von: manu in Mai 15, 2013, 22:50:47 NACHMITTAGS

1. ein kleiner Tropfen Wasser auf ein Objektträger (dort wo du später auch was sehen willst).
2. Präpariernadel darin eintauchen (anfeuchten).
3. mit der Nadel über die Sporen-/Konidienmasse, leicht eintauchen oder darüberstreichen.
4. wiederrum in den Tropfen auf dem Objektträger tauchen (oder z-förmig durchziehen).
5. Deckglas drauf, leicht andrücken (radiergummi).
6. mit kleiner Vergrößerung suchen, mit 100er anschaun.

Hallo Manu,

vielen Dank für diese Anleitung! Das dürfte schon so funktionieren und wird heute noch ausprobiert. Ich vermute zwar stark, dass auch mit besseren Bildern die Bestimmung bis zur Gattung nur zufällig möglich ist, aber vielleicht wird dann wenigstens die grobe Suchrichtung klarer.

Ich werde berichten und neue Bilder präsentieren, wenn es geklappt hat.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Bernd Kaufmann

Hallo Bernhard,

Zitataber nicht zu  Bernds spezieller Problematik!

Bernd: weniger zur Präparation aber zur Biologie für den Gelegenheitspilzkopf ist das hier sehr schön und preiswert:

http://www.amazon.de/Giftpilze-Pilzgifte-Lutz-Roth/dp/3933203422/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1368701830&sr=8-1&keywords=giftpilze+-+pilzgifte

danke auch Dir für die Beschäftigung mit meinem Anliegen! Das Problem ist, dass verpilzte Blätter grundsätzlich nicht verwendbar sind, ganz unabhängig von Gift oder Ungiftigkeit. Insofern also mehr Neugier und der ewige Wunsch, etwas genauer und besser zu wissen, womit man es zu tun hat. Um diesem Ziel ein wenig näher zu kommen, führt die richtige Präparationstechnik mit dann besseren Fotos sicher kein falscher Weg.

ZitatUnverpilzte Mikrogrüße

Bernhard

Teilverpilzte zurück!  ;)
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Joschi

Hallo Bernd,

zum Pilz kann ich Dir leider nichts sagen. Interessiere mich dann doch noch eher für solche mit Hut und Stiel. :-)

Wenn Du magst, kann ich im PilzePilze und/oder im DGfM Forum einen Verweis auf Deinen Beitrag hier posten.

Gruß Joschi

Bernd Kaufmann

Hallo Joschi,

das wäre mir natürlich sehr recht! Aber bitte warte noch bis morgen damit, ich will erst noch ein besseres Bild der Sporen bereitstellen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Bernd Kaufmann

Mehr habe ich im Moment leider nicht zu bieten:



Entstanden ist das Bild nach der Präparationsanleitung von Manu. Aufgenommen mit Planapochromat 100/1,3, Kondensor apl. 1,4. Was jetzt noch fehlt, ist mehr Übung bei der Präparation und die vollständige Beherrschung der Möglichkeiten, welche die optische Ausstattung bietet. Das wird aber noch etwas Zeit beanspruchen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Joschi