Frage zur Milbenpräparation

Begonnen von anne, August 07, 2013, 22:52:54 NACHMITTAGS

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anne

Hallo,
beim Versuch Grasmilben und Vogelmilben zu präparieren habe ich folgendes Problem:
Ich lege (bzw. bewahre auf), mind. 48h die Milben zuerst in 100% Isopropanol im Anschluss dann in Milchsäure auch für 24-48h.

Die Milben haben dann alle die Beine angezogen und ich bekomme diese auf einfachem Wege auch nicht gestreckt.

Gibt es hierfür einen Trick, oder muss ich tatsächlich die Beinchen unterm Stemi einzeln versuchen nach  außen zu biegen.

Als Einbettungsmittel steht mir Malinol zur Verfügung, d.h. ich muss nach der Milchsäure noch durch Alkoholstufen und Xylol.


lg
anne

Holger Adelmann

Hmmm - ich vermute mal dass Du durch den 100%igen Alkohol Kontrakturen der Muskulatur bekommst, weil die Entwässerung zu stark ist.
Versuche mal max. 70% Alkohol.

Herzliche Grüsse
Holger

Alfons Renz

#2
Hallo Anne,

Holger hat mit Verweis auf die Gefahren des hochprozentigen Alkohols schon die Erklärung für die unschöne Verkrümmung der Milben geliefert.

Abhilfe schafft die Einbettung in Polyvinyl-Lactophenol (=> gibt's bei Chroma/Waldeck) - da muss man bei kleinen Milben nicht einmal vorher entwässeren. Lebende Milben ggf. vorher in 70 % Alkohol abtöten, besser im Koeneke-Gemisch, s.u. - oder im Kühlschrank bei -20 °C. Nach ein paar Tagen (möglichst bei ca. 50 °C) ist das Präparat fertig und die Milbe aufgehellt. Eine solche Präparation hält viele Jahre.

Acarologen bevorzugen das Berlese-Medium zur Herstellung von Dauerpräparaten (=> http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1151.0;wap2), die dann Jahrzehnte halten. Fixierung vorher im Koeneke-Gemisch (Glycerin : Essigsäure : H2O = 10 : 3 : 6).

Bei großen / vollgesogenen Milben empfiehlt es sich, den Hinterleib seitlich anzuschlitzen und zu leeren, bevor man die Milbe einbettet. Ist allerdings etwas 'fummelig'.

Viel Erfolg!

Alfons

anne

Hallo Holger, hallo Alfons,

vielen Dank für die Tips. Das muss es wohl sein, der 100%ige Alkohol. Keine Chance die Beine nochmals zu verbiegen.....

Gibt es eine Möglichkeit vom Koeneke-Gemisch ausgehend in Malinol einzubetten?
Dann müsste ich keine neuen Rohstoffe bestellen und könnte mit dem vorhandenen arbeiten.
Über welche Zwischenstufen müsste ich dann gehen?

lg
anne

anne

Hallo,

inzwischen kann ich mir die Antwort selber geben.

Vom Koeneke- Gemisch ausgehend direkt in Xylol, dies mehrfach gewechselt, kann man dann in Malinol einbetten.

lg
anne

Klaus Herrmann

Hallo Anne,

ZitatVom Koeneke- Gemisch ausgehend direkt in Xylol,

Das wundert mich, weil die Bestandteile des K.-Gemischs alle stark polar sind, Xylol aber eher unpolar - ein alkoholisches Intermedium hätte ich eher verwendet um Säurereste sicher zu entfernen. Keine Ahnung, was die für die Langzeitbeständigkeit bedeuten.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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anne

Hallo Klaus,

das wird sich zeigen. Erst mal sieht es ganz gut aus.

Ich hab auch ein Präparat mit den alkoholischen Zwischenstufen und dann ins Xylol gemacht. Funktioniert auch, aber die Beine waren dann etwas gekrümmt. Deshalb der Versuch direkt ins Xylol zu gehen.

Werde die Unterschiede berichten.

lg
anne