Orthotrichum obtusifolium mit Kapsel *

Begonnen von A. Büschlen, September 06, 2013, 22:32:30 NACHMITTAGS

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A. Büschlen

Hallo

Orthotrichum obtusifolium ist als epiphytisch wachsendes Moos vor allem auf freistehenden Laubbäumen zu finden. Es gehört zu den Brutkörper tragenden Orthotrichum-Arten. Vereinzelt lässt es sich auch mit Kapseln finden.
Die besonderen Merkmale sind:

- stumpf gerundete Blätter mit glattem Rand
- blattbrütige Brutkörper
- grosse, runde Papillen auf den Laminazellen
- Peristom orangerot
- Stomata phaneropor

Habitus mit Kapsel



Die Blätter sind breit und mit glattem Rand



LaZellen an der Blattbasis



LaZellen in der Blattmitte



LaZellen in der Blattspitze



Blattrand



Blattaufsicht LaZellen und Blattrippe mit Papillen



Blattquerschnitt in der Blattspitze



Battquerschnitt mit Rippe



Brutkörper auf der Blattoberfläche



Brutkörper und deren Ansatzstelle



phaneropore Stomata



Peristom Exostom


Peristom Exostom / Endostom



Stammquerschnitt



Literatur:

- Die Moose Baden Württembergs Band 2
- Epiphytische Moose als Umweltgütezeiger

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Monsti

Lieber Arnold,

danke für diese schöne Dokumentation (auch wenn ich mir vom Habitus der Pflanze noch ein Bild mit geringerer Vergrößerung gewünscht hätte).

Wie präparierst Du die einzelnen Blättchen?

Herzliche Grüße
Angie

A. Büschlen

Hallo Angie

Ja, eine Standortafnahme fehlt.

Da die Blätter von O. obtusifolium sehr breit sind, lassen sie sich sehr gut gut plan legen. Ich präpariere oft auf dem Deckglas und lege den OT auf!
Die Blattquerschnitte sind mit der Rasierklinge in der Hand auf dem OT geschnitten.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Monsti

Danke Arnold, mal schauen, ob mir so etwas auch mal glückt ...

Herzliche Grüße
Angie

koestlfr

#4
Hallo Arnold!

Schöne Bilder, schöne Dokumentation!

Du musst eine ruhige Hand und genug Übung beim Schneiden haben - ich helfe mir immer mit der "Doppelklingenmethode".

Liebe Grüsse
Franz

PS: Schade, dass du nicht in Bodman vorbeischaust!
Liebe Grüße
Franz

Bernhard Kaiser

Hallo Herr Büschlen,

Ihre Moosaufnahmen zusammen mit denen von Herrn Lüth sind unschlagbar.

Hallo Angie,

O. obtusifolium kommt bei Dir sicher vor. Versuche es einmal zu finden. Mit einer 10x Lupe sieht man die Brutkörper sehr schön.

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser

plaenerdd

Hallo Franz,
ich bin bisher ein Tümpler und Nicht-Schnippler. Kannst Du mal die Doppelklingenmethode erklären (eventuell in einem anderen Beitrag). Ich nehme an, dass da zwei Klingen parallel montiert sind, die dann gleichzeitig durch das Blatt gezogen werden, aber wie funktioniert das praktisch. Wenn ich zwei Rasierklingen nebeneinander lege, wird der Schnitt ja schon so dick wie eine Rasierklinge, also viel zu dick.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

koestlfr

Hallo Gerd!

Das ist ganz einfach, du nimmst 2 Rasierklingenhälften (z.B. Amazon) in einem sogenannten "Maul Foldback-Klemmer" (Besteller.: 213 32 im Bürohandel). Dadurch erreichst du bei dünnen Objekten einen Schnitt von ca. 50µm.

Man kann die beiden Rasierklingenhälften auch in dem für diese Klingenhälften passenden Klingenhalter (z.B. Amazon) einspannen.......

Geschnitten wird auf einem Objektträger. Ich kann mich erinnern, das war bereits ein Beitrag.

Liebe Grüsse
Franz
Liebe Grüße
Franz

Monsti

Hallo Bernhard,

dieses Moos glaube ich hier schon gesehen zu haben, allerdings sehr selten. In unserer Höhe (840-1000 msm) wachsen vor allem Nadelgehölze plus Birke, Bergahorn, Weide und Erle.

Liebe Grüße
Angie

A. Büschlen

#9
Hallo

hier habe ich als gewünschte Ergänzung eine Standort-Aufnahme mit O. obtusifolium im umrahmten Feld auf einem Ahorn; 430 müM. Weitere Orthotrichum- Arten sind auf dem Bild zu erkennen. Hier auf dieser Abbildung sind die Moose in feuchten Zustand. Dieser Epiphyten-Bewuchs liegt auf der von der Sonne abgewandten Seite des Baumes.



Danke für die Rückmeldungen.

Mehrmals wurde nach der Schnitttechnik gefragt. Die Blätter von O. obtusifolium lassen sich nach meiner Erfahrung besonders gut schneiden. Das Blatt ist im Vergleich zu Blättern anderer Orthotrichum-Arten sehr breit.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
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- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Monsti

Hallo Arnold,

vielen Dank für das ergänzende Foto!

Herzliche Grüße
Angie