Orthoplan: Frage zu Lampenhaus 100

Begonnen von micromax, Oktober 22, 2013, 11:04:06 VORMITTAG

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micromax

Liebe Orthoplan Kollegen,

ich habe zwei Halogen Lampenhäuser 100 fürs Orthoplan und auch die Leitzschrift "Leitz - Lamphousing 100/Z".
In der Anleitung wird auf Seite 8 beschrieben, wie man die Halogenlampen zentriert.
Allerdings geht das bei mir nicht richtig. Ich vermute, dass es daran liegt, dass in dem Lampenkondensor eine Mattscheibe eingebaut ist. Ich bekomme auf jeden Fall kein Bild von den Leuchtwendeln wenn ich ein Stück Papier auf die Lichtaustrittsöffnung am Fuß lege.

Kann mir da bitte jemand weiterhelfen.

Vielen Dank und beste Grüße
Thomas

Alfons Renz

Hallo Thomas,

Zunächst einmal würde ich das Lampengehäuse vom Mikroskop trennen und das Bild der Glühwendel(n) gegen eine Wand projezieren. Ob da ein Mattfilter stört, wird man sofort erkennen können. Ebenfalls, ob etwas die Birne strak dezentriert ist. Wenn diese Ursachen behoben bzw. sind bzw. nicht vorliegen, kann es nur am Umlenkspiegel im Mikroskopfiuß liegen.

Viel Erfolg,

Alfons

Stefan_O

Hallo Zusammen,

zwei Schrauben lösen und hineinschauen wäre auch eine Option. Vielleicht ist auch die Kondensorlinse aus der Halterung gehüpft, das passiert beim Transport schon mal.

Gruss,
Stefan

micromax

Hallo Alfons,

den Tip gegen die Wand zu  strahlen habe ich ausprobiert, gute Idee.
Mir ist es nicht gelungen, die Wendel sichtbar darzustellen. Es ist eine Mattscheibe im Kondensor eingebaut, das läßt sich gut erkennen.
Mit den drei Einstellschrauben und dem Spiegel habe ich solange herum gespielt, bis ich einen einigermaßen homogenen Lichtfleck hatte. Aber besser konnte ich es nicht einstellen. Im eingebauten Zustand ist es mir auf alle Fälle nicht so gut gelungen.
Vielleicht weiß jemand was es mit der Mattscheibe auf sich hat. Eventuell wurde das Lampenhaus im LAufe der Zeit mit der Mattscheibe modifiziert und die Einstellvorrichtungen blieben erhalten. Obwohl man diese eigentlich kaum mehr so richtig benutzen kann.

Hallo Stefan,

der Kondensor ist nicht aus seiner Halterung gehüpft. Er sitzt immer noch an Ort und Stelle.


Euch vielen Dank und Grüße
Thomas

D.Mon

Hallo zusammen,

ich habe ähnliche Feststellungen gemacht wie Thomas, bei mir ist es das Lampenhaus 100Z mit dem rückseitigen Spiegel.

Beim Projizieren an eine Wand, entstehen diffuse Lichtflecke.
Konkret justieren kann man da nichts.

In eingebautem Zustand habe ich in Ermangelung der Zentrierplatte (das Stück Plastik mit aufgemalten Kreisen wird in der Bucht für 30 Euro +6,50 Versand angeboten) ein rundes Transparentpapier aufgelegt.
Bei gemäß Anleitung geöffneter Leuchtfeldblende wird die gesamte Fläche beleuchtet. Einstellen unmöglich.
Bei ganz geschlossener Blende - und zwar nur bei ausgeschwenkter Linse (die vor der LFB) - zeichnen sich unscharf ein bis zwei Leuchtflecken ab, die mit den Einstellschrauben hin und her bewegt werden können.

Weiß jemand, wie man bei dieser Variante des Lampenhauses die Beleuchtung perfekt einstellt?

Viele Grüße
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
--
Glück kann man nicht kaufen.
Aber man kann ein Mikroskop kaufen und das ist eigentlich dasselbe!
--
Mikroskope: Motic Panthera U, Lomo MBS-10
Kamera: Sony ILCE-6400

Diana1982

Hallo Martin,

Versuche mal das Hitzeschutzglas auszubauen - das macht diffuses Licht - ohne das Schutzglas solltest Du die Glühwendel scharf abbilden können.
Der Ausbau geht über die Schlitzschraube vorne bei den Filtereinschüben.

Kennst Du schon die Bedienungsanleitung für das Lampenhaus 100/Z? Falls nicht findest Du sie z.B. hier:

https://www.microscopia.de/c/downloads

LG und viel Erfolg
Diana
Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
Leica DMR
Olympus SZX12

www.microscopia.de

D.Mon

Hallo Diana,

Danke für den Link, aber die Anleitung hatte ich schon.
Nach der wollte ich auch vorgehen.

Ich wollte schon schreiben, Hitzeschutzglas ist nicht vorhanden, hab' dann aber trotzdem die Schrauben rausgedreht und schon kam mir ein Glas entgegen.
Es ist bläulich, aber ganz klar - ist es das?

Matt ist tatsächlich die zusammengesetzte Kollektotlinse.
Es sieht so aus, als wäre die innen mattiert, wo sich die beiden Linsen berühren.
Bis dahin sind die beiden Linsenhälften völlig klar.
Es macht auch nicht den Eindruck, als wäre das irgendwie fehlerhaft, sondern bewusst so hergestellt.

Viele Grüße
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
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Glück kann man nicht kaufen.
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Diana1982

Martin, Du hast Recht!

Die Kollektorlinse ist "das Matte" und nicht das Schutzglas!
Habs eben nochmal genauer an meinem Lampenhaus nachvollzogen, von außen sah es so aus, als wäre das Schutzglas matt.

In einem anderen 100er Lampenhaus habe ich tatsächlich eine klare Kollektorlinse (zufällig fehlte bei diesem auch das Schutzglas ;), woraufhin ich vorhin dachte, es muss am Schutzglas liegen. )

LG Diana
Leitz Orthoplan
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Diana1982

#8
Merkwürdig, dass mir das noch nie zuvor aufgefallen ist...
Die Quote bei meinen 100er Lampenhäusern, die ich spontan gefunden habe - matte Linse zu klarer Linse ist 8:5  :D

LG Diana

Leitz Orthoplan
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Diana1982

#9
Hallo Martin,

Versuch es mal mit stark runtergeregeltem Trafo - mach ihn quasi nur einen Hauch an - und leg das Papier direkt auf den Lichtaustritt (die Glasabgeckung abnehmen).
Man sieht die Glühwendel, wenn man die matte Kollektorlinse hat, nicht scharf abgebildet auf dem auf dem aufgelegten Papier (oder eben der Zentrierscheibe), aber "mit etwas Phantasie" gehts!

Oder eben direkt anhand des Bildes am Mikroskop nach Gefühl einstellen/nachstellen.

LG Diana
Leitz Orthoplan
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micromax

Hallo Diana,

es hat mich jetzt einigermaßen überrascht, dass mein Faden von vor 8 Jahren nochmals aufgerufen wurde. Ich behelfe mir bisher auch mit dem Einstellen nach "Gefühl". Da Du beide Lampenhäuser hast, würde mich interessieren ob es Unterschiede in der Abbildungsleistung gibt.
Ich vermute, dass es bei den Lampenhäusern mit klarer Linse schon darauf ankommt, dass alles ordentlich eingestellt ist, ich habe nur keins. Ist es denn bei den matten egal? Oder reicht es wenn man nach Gefühl vorgeht? Und ist es im Auflicht gleich wie im Durchlicht?

Wäre toll, wenn Du das nach der langen Zeit klären könntest.

Danke und viele Grüße
Thomas

D.Mon

Hallo Diana, Thomas und alle anderen,

ich habe den Thread wieder aufleben lassen, weil ich bei meiner Internetsuche darauf gestoßen war.

Mein Eindruck ist, dass man mit der etwas vagen Einstellungsmöglichkeit ein sehr gut und gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild erhält.
Insofern habe ich kein Problem.

Ich kann aber nicht einschätzen, ob es Situationen gibt (z. B. bestimmte Objektive, Lichtverhältnisse, Objekte, Kontrast- oder Beleuchtungsmethoden oder was auch immer), wo man mit einer streng "vorschriftsmäßigen" Einstellung ein kleines oder größeres Quäntchen an Abbildungsqualität mehr herausholen könnte
Deshalb interessiert es mich, ob es eine solche Einstellungsvorschrift oder -anleitung gibt.

Viele Grüße
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
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micromax

Hallo Martin,

ich danke dir, dass Du den Faden wieder aufgegriffen hast. In der Zwischenzeit habe ich auch den Eindruck, dass es vermutlich nicht so schlimm ist, wenn man die Lampe nicht ordentlich zentriert. Erstens hat Leitz sich sicher was dabei gedacht, die Kondensorlinse irgendwann matt zu machen. Vielleicht gab es zuerst klar und dann matt, das ist aber nur eine Spekulation von mir. Auf jeden Fall gibt es sehr viele matte, das hat Dianas Auswertung ihrer Leuchten ja ergeben und ich habe auch nur zwei matte. Zum zweiten bin ich seit Jahren zufrieden mit der Beleuchtung und hatte nicht den Eindruck, dass etwas grundlegendes falsch ist. Ich vermute auch, dass man mit dem Kondensor selbst noch einiges ausgleichen kann.

Vielleicht hat Diana oder sonst jemand mit beiden Systemen mal Zeit und Lust dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Wie gesagt scheint es bei der Vielzahl an Orthoplanen mit matten und klaren Systemen nicht so wichtig zu sein, sonst hätte sich mit Sicherheit schon jemand darum gekümmert. Meine Anfrage damals war zu meinen Anfängerzeiten mit dem System und da wollte ich natürlich alles richtig machen.

Viele Grüße
Thomas

Diana1982

#13
So, ich habe mir nun die Zeit genommen, hat mich selbst brennend interessiert:

Interessanterweise ist bei meinen vier hammerschlag-dunkelgrauen ("grünen") Lampenhäusern keines mit klarer Linse dabei.
Bei den hammerschlag-hellgrauen gibt es zwei davon, bei den weißen drei.
Man kann zwar nicht ganz ausschließen, dass eine Kollektorlinse mal quergetauscht wurde, aber dennoch scheint es nicht so zu sein, dass gerade die älteren Lampenhäuser automatisch mit klarer Linse ausgestattet wurden - im Gegenteil!
(Auch meine älteren schwarzen runden Orthoplanlampenhäuser haben diffuse Linsen.)

Eine Abhängigkeit vom Leuchtmittel (60W Glühbirne, 100W Halogen...) ist ebenfalls nicht auszumachen.

Die entspr. Einstellung des Lampenhauses hat erwartungsgemäß bei klarer Linse einen wesentlich größeren Einfluss auf das Bild am Mikroskop. Schon relativ kleine Abweichungen vom Optimum führen zu unschönen Effekten wie z.B. "Regenbögen" (Abbildungen der Glühwendel) im Bild, während ebensolche Abweichungen bei den Leuchten mit diffuser Linse keine - bzw. ich sollte vorsichtshalber lieber "kaum" schreiben  ;) - Auswirkung auf eine schön homogene Ausleuchtung haben. Das Bild wird halt irgendwann unschön dunkel, aber eben ohne die Regenbögen.

Man kann nun beim Lampenhaus mit klarer Linse entweder optimal einstellen, was anhand der Anleitung sehr einfach geht, aber auch zusätzlich einen 50mm Diffusfilter einsetzen, der ja in die Filterschlitze des Lampenhauses passt.

Viele Grüße
Diana
Leitz Orthoplan
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www.microscopia.de

Thomas Böder

In meinem Panphot sind die Linsen in den beiden Lampenhäusern auch mattiert.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Technival 2
Kleinmikroskope: Leitz, Reichert, ROW, Lomo