Die Kosmos-Kästen zur Mikroskopie

Begonnen von Oecoprotonucli, Februar 06, 2014, 21:46:06 NACHMITTAGS

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Oecoprotonucli

#15
Hallo Alle,

Danke an Florian für das Abschneiden und Neu-Einfädeln des Fadens!

Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass es parallel einen Faden zu den Kosmos-Humboldt-Mikroskopen gibt, wo ebenfalls von Mikroskopiekästen die Rede ist. Diese waren aber wohl eine "Klasse höher" als die "Spielzeugkästen". Wir scheinen ja jetzt der Geschichte dieser Kosmos-Kästen langsam auf die Spur zu kommen...

"Kosmos-Arbeitskasten Mikroskopie":
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1509.msg144618#msg144618

An Hubert:
Ah, jetzt haben wir also auch ein Foto von der Holzversion! Fehlt ja eigentlich noch eines von der Pappversion - wer hat?

Gespannte Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

the_playstation

Hallo,
Habe mal spaßeshalber nach allen neuen Kosmosmikroskopen geschaut.

Dieses hier kann ja nicht gut sein: (14 Euro)
http://ecx.images-amazon.com/images/I/91g8rePliLL._SL1500_.jpg
Das sieht auch nicht vertrauenserweckend aus: (21 Euro)
http://ecx.images-amazon.com/images/I/71v7nbFY4fL._SL1500_.jpg
(oder 34-44 Euro)
http://ecx.images-amazon.com/images/I/81nT2VemG8L._SL1500_.jpg
(19 Euro)
http://ecx.images-amazon.com/images/I/41pmN%2BUMxPL.jpg

Das große Forschermikroskop: (91 Euro)
http://ecx.images-amazon.com/images/I/91tVs3m-nJL._SL1500_.jpg

Fazit: Was kann man für 14 Euro verlangen? Das kann ja nur Murks sein.
Beim teuren ist es fraglich, ob die Qualität des Mikroskops den Preis rechtfertigt.

Was Ich bisher am positivsten bei den meißten KOSMOS Kästen fand, waren die Experimentierbücher.
Die waren oft sehr gut gemacht.

Die Idee mit dem Selbstbaumikroskop finde Ich klasse. Da ist man als Kind oder Jugendlicher bestimmt stolz,
wenn man sein eigenes Mikroskop gebaut hat.


Liebe Grüße Jorrit.



Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Wolfgang Bonus

Hallo Hubert,

das Holzmikroskop Anfang der Sechziger bzw. 1957 war viel primitiver (siehe Link in meinem obigen Beitrag). In dem dortigen Inhaltsverzeichnis erkennt man, dass dieses Mikroskop keinen Hufeisenfuß besaß, sondern einen rechteckigen Holzfuß bzw. Holzplatte. Es gab auch keinen Kondensor, sondern einen winzigen, drehbaren Planspiegel. Der Tubus wurde mithilfe einer Klammer am Holzstativ befestigt und konnte nur mit etwas Gewalt längs dieser Klammer per Hand verschoben werden. Die Feineinstellung entstand durch Kippen (!) des Arbeitstisches: Dazu war eine Rändelschraube zwischen Holzfuß und Arbeitsplatte senkrecht befestigt. Wie das aussah, sieht man auf dem Deckblatt des Arbeitsheftes leider nur als Zeichnung (siehe Link). Von meinem Mikromann ist bedauernswerterweise nur das einzige beiliegende Dauerpräparat ("Weizenkorn quer") erhalten geblieben. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem.

Herzliche Grüße

Wolfgang

Herbert Dietrich

Hallo Hubert,

Dein Bericht macht mich etwas wehmütig, exakt das gleiche Holz/Messing Mikroskop hatte ich auch. Das Hufeisen mit Blei ausgegossen,
Selbstbau von 1958 mit Nußbaumfurnier. Leider fiel Zahn und Trieb in den 70ern einem Selbstbau Spiegel-Teleskop zum Opfer und das
Stativ verschwand irgendwann, nur der Tubus und die Optik blieben erhalten. Und natürlich die Bauanleitung.
Inzwischen hat sich eine Bauanleitung von 1934 dazu gesellt, die Bauweise ist ähnlich nur ohne "Feineinstellung".
Glückwunsch zu dem schönen Stück. Dem solltest Du fast ein besseres Objektiv gönnen.

Danke für's Zeigen.

Herzliche Grüße
Herbert

Lupus

Hallo Wolfgang,

ich vermute dass mein Selbstbau-Mikroskop der technisch ausgereifte Nachfolger des Mikromann-Mikroskopes 1957 war. Ich glaube ich habe es etwa Weihnachten 1964-66 geschenkt bekommen und gebaut. Immerhin hat es neben der Grobeinstellung auch eine Feineinstellung für die Tubusbewegung (Rändelschraube oben am Stativ). Es besitzt allerdings ebenfalls keinen Kondensor, sondern nur einen einfachen auf dem Fuß aufgesteckten Beleuchtungsspiegel. Das Objektiv besteht - wie damals bei allen einfachen KOSMOS-Mikroskopen üblich - aus einer einfachen Linse, die mit Sprengring in der Bakelitfassung fixiert werden musste. Es gab zwei Linsen zur Auswahl mit unterschiedlicher Brennweite. Das hochwertigste optische Element ist wohl das einfache Huygens-Okular, das immerhin fertig geliefert wurde.

Hallo Herbert,

ja, ich werde vielleicht die Anregung aufnehmen und zum Test einmal ein Zeiss-Objektiv einschrauben - immerhin ist das Konzept ja nicht schlecht, dass man das Mikroskop (zumindest theoretisch) nachrüsten kann. Und ich könnte zum Spaß auch einmal versuchen, ein Präparat mit dem einlinsigen Objektiv zu fotografieren um dessen Bildqualität zu demonstrieren. Leider ist es mit dem einfachen Huygens-Okular wegen der Austrittspupillenlage schwierig, mit aufgesetzter Kamera zu fotografieren.

Hubert

Volker V.

Hallo Kosmos-Interessierte,

an anderer Stelle wurde bereits das Schüler-Mikroskop Mendel gezeigt.
Es ist, wie das Selbstbaumikroskop, sehr einfach gehalten, stellt aber wohl die nächste Stufe hin zu den anspruchsvolleren Geräten dar.

Folgend einige Bilder von einem solchen Mikroskop, beginnend mit dem Kasten (um beim Thema dieses Fadens zu bleiben ;))



Die Gebrauchsanweisung befindet sich im Deckel









...


Einzelheiten zu dem Satzobjektiv wurden in diesem Forum schon diskutiert. (Link siehe weiter oben)





Hoffe den für mich attraktiven Faden mit brauchbaren Informationen ergänzt zu haben.

Viele Grüße
Volker


Stuessi

Hallo,

zufällig habe ich Kosmos-Prospekte aus den Jahren 1954 und 1955, die vielleicht von Interesse sind.








Viel Vergnügen beim Lesen,
Stuessi

Lupus

Danke für den KOSMOS-Prospekt! Interessant, dass man damals für jeden Geldbeutel etwas angeboten hat: Das Selbstbau-Mikroskop aus Holz für 14.- DM, das Schülermikroskop für 90.- DM und das Forschungsmikroskop für 596.- DM.

Hubert

RainerTeubner

Hallo,

hier zeige ich die Anzeige des KOSMOS-Mikroskosps C  und des Taschenmikroskops aus Migula: "Die Grünalgen" (2. Auflage, 1926):



Viel Spaß beim Betrachten!

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Oecoprotonucli

Hallo Alle,

interessante Beiträge...!

Zitat von: the_playstation in Februar 10, 2014, 13:32:06 NACHMITTAGS
Habe mal spaßeshalber nach allen neuen Kosmosmikroskopen geschaut.
...
Das große Forschermikroskop: (91 Euro)
...
Was Ich bisher am positivsten bei den meißten KOSMOS Kästen fand, waren die Experimentierbücher.
Die waren oft sehr gut gemacht.

Die Benutzerbewertungen bei Amazon fallen auch bei den billigen Kästen eher schlecht aus.

Weiß jemand, wie gut die jetzige Anleitung zum "Deluxe"-Kasten ("Forschermikroskop") ist und ob sie noch, wie früher, von einem namentlich erwähnten Autor stammt?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Lupus

Hallo,

der aktuelle KOSMOS-Mikroskopiekasten GEOlino wurde in dem Thread https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20237.0 diskutiert. Hier noch ein Bild des Inhaltes:


Bemerkenswert ist das beigefügte Mikrotom:


Ich frage mich nur, wie man damit einen vernünftigen Schnitt machen kann? Der Schwerpunkt der Konstruktion liegt wohl darin, dass man sich nicht schneiden kann. In die beiden Schlitze passt jedenfalls nicht mal der kleine Finger eines Säuglings. Wahrscheinlich eine amerikanische Erfindung, da muss ja alles sicher sein, und selbst auf Leitern muss die Warnung stehen, dass man herunterfallen kann.....

Hubert

Lupus

#26
Hallo,

jetzt noch zum Abschluss der Vergleich der Abbildungsqualität des am Seitenanfang abgebildeten KOSMOS-Selbstbaumikroskopes aus Holz (links) im Vergleich zu dem aktuellen KOSMOS GEOlino Mikroskop (rechts). Wieder das selbe Präparat eines Farnstamm-Querschnittes, ca 100x/120x Vergrößerung. Die Schärfe ist eigentlich ähnlich (kein Wunder bei gleichem primitiven Objektivaufbau), die Ausleuchtung des GEOlino wg. kondensorloser LED schlechter.


Und hier noch die einlinsige Optik (wechselbare Linse), immerhin mit Normgewinde.


Hubert

Peter V.

Hallo Rainer,

offenhabr gab es auch damals schon die wilden Werbeversprechen - selbst bei Kosmos: "3000-fache Vergörßerung im Hellfeld"   :D  ???  ???  ???
Dagegen sind ja die heutigen Aussagen der Chinamikroskop-Vertreiber fast schon seriös, da beschränkt man sich meist auf 1500 - 2000-fach  ;D

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Holger Adelmann

Ich habe damals mit so einem wunderschönen und didaktisch hervorragenden Kasten angefangen und das grosse Glück,
nochmals einen neuen, ungeöffneten bei Ebay zu ersteigern. Es ist alles dabei, sogar das Caedax ist noch flüssig !

Die mitgelieferten halbfertigen Präparate und die Anleitungen waren unerreicht!
Wer sowas noch findet sollte unbedingt zugreifen, es lässt sich heute noch hervorragend damit arbeiten.

Herzliche Grüsse
Holger




ortholux

Zitat von: Oecoprotonucli in Februar 07, 2014, 13:48:10 NACHMITTAGS
Hallo Mikronostalgikhistoriker,

hier der Kasten von 1956 und weitere, wir sind nicht ganz die Ersten, die sich mit dem Thema befassen, aber in dieses Forum hier gehört wohl schon etwas dazu:

http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?p=546

Heul,

das ist ja ein Fundus an Sentimentalitäten.

Wir hatten damals den Elektromann, Mikromann, Allchemist, Radio und Elektronik 100 und R+E 11 und ein Freund von mir bekam damals das Elektronikstudio 20 zu Weihnachten. Da war sogar ein IC drin. Der Kasten hat damals schon 140 DM gekostet.

http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?f=2&t=476

Ich muß wieder zurück in mein Zeitreisekostüm und das http://www.experimentierkasten-board.de/ durchstöbern.
Übrigens auch schön zu sehen, daß es neben Mikroskopsammlern noch andere Wahnsinnige gibt.

Danke für den Link
Wolfgang