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UV Fluoreszenz

Begonnen von Walter P., März 28, 2014, 13:13:48 NACHMITTAGS

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Walter P.

Liebe "Fluoreszenzer"!

Ich bitte mir im Hinblick auf die Anforderungen für die Fluoreszenz etwas auf die Sprünge zu helfen, da ich mich bisher nur mit Pol Mikroskopie beschäftigt habe.

Zur Anregung der Einfärbung eines Anschliffes benötige ich eine Anregung im Bereich kurzweiligem UV (254 nm).
Die Einfärbung und Anregung dient nur zur Auffindung spezieller Stellen, an denen danach das Mineral mittels Polarisation bestimmt wird.

Dazu folgende Fragen:

- LED oder besser HBO 200 W
- Ist der Auflichttubus meines Amplival pol u dafür geeignet (mit HBO benötige ich natürlich ein entsprechenden Filter, zusätzlich zum Sperrfilter).
- Sind meine Planachromaten pol dafür geeignet oder benötige ich für die Anregung Apos.

Mit Dank im Voraus
Walter




Rene

254nm, really? Quartz only... What emitting bands will you get from that?

At 365nm, I prefer LEDs, unless you want to be able to quickly change to other exciting wavelengths (if for amateur use). All my modern lenses are doing fine at this wavelength.

Best wishes, René

Walter P.

René, danke für die Antwort!

Leider fluoresziert die Einfärbung bei langweiligem UV nicht. Das habe ich schon getestet.
Den Farbstoff kann ich nicht ändern, da er chemisch andockt.

Gruß
Walter

TPL

#3
Hallo Walter,

beruflich und privat interessiere ich mich sowohl für Pol-, als auch für Fluoreszenzmikroskopie. Eine Anwendung von Fluorochromen für kurzwelliges UV in der Dünnschliff-Mikroskopie kenne ich bisher nicht (was nichts heißen muss). Deshalb habe ich ein paar Fragen zu Deinem Problem:

- was meinst Du konkret mit "Einfärbung" (was soll gefärbt werden? womit)?
- gibt es alternative Methoden, Dein Ziel zu erreichen?

Zu Deinen Fragen:

- ich kenne keine LED für so kurzwelliges Licht,
- bei 254 nm ist jedes gewöhnliche optische Glas nahezu undurchlässig und auch gewöhnliche Strahlenteiler versagen den Dienst. Wenn Dein Auflichttubus (Auflicht-Kondensor?) also Glaslinsen, Glasspiegel oder Glas-Strahlenteiler enthält, sehe ich (eher Du :-\) schwarz,
- auch die Objektive müssen für kurzwelliges UV durchlässig sein. Die meisten mir bekannten Planachromate sind schon im langwelligen UV eine schlechte Wahl. Bei 254 nm ist mit Sicherheit Spezialoptik erforderlich.

Gruß, Thomas

PS: als Pol-Mikroskopiker magst Du Dich fragen, was es mit dem inzwischen mehrfach genannten "Quarz" auf sich hat. Natürlich ist kein kristalliner Quarz gemeint, sondern ein möglichst reines SiO2-Glas (Kieselglas, http://de.wikipedia.org/wiki/Quarzglas).

peter-h

Hallo Walter,

Thomas hat schon reichlich dazu geschrieben. Von Fa. Roither gibt es UV-LEDs bis hin zu 245nm, allerdings mit recht geringer Ausbeute und zudem möchte ich den Preis nicht wissen. Bis 365nm arbeite ich mit einer LED von Nichia. Selbst hier sind nur wenige Objektive noch brauchbar. Bei 254nm muß der ges. Strahlengang dafür optimiert sein und besteht zum Großteil dann aus Quarz. Ist Dir ein Mikroskop, der Preis spielt keine Rolle, für eine solche Aufgabe bekannt?
Dann auch die Frage, bei welcher Wellenlänge emittiert dann dieser Stoff?

Viele Grüße
Peter

l'œil armé

#5
Moin,

die "normalen" Objektive, ganz gleich welchen Korrekturzustandes sperren unterhalb 360nm zunehmend bzw. lassen nur noch einen kaum verwertbaren Anteil durch. Du brauchtest also Quarz-Monochromate oder besser ZEISSsche Ultrafluare für diese Wellenlänge, wenn Du tatsächlich so arbeiten möchtest. Ich würde es wahrscheinlich vorziehen, den Raum vor einem Objektiv mit genügendem Arbeitsabstand über einen Quarzlichtleiter (der aber in der Regel auch nicht umsonst zu bekommen ist) anzustrahlen. Aber Du benötigst auch auf der Beleuchtungsseite UV-durchlässige Optik (Kollektor u.a.m.)

Vor Allem Deine Augen unbedingt vor Streulicht schützen, ich habe mir selbst schon mehrfach Bindehautentzündung angelacht und das ist der harmlosere Fall!

Beleuchtet habe ich zu dieser Zeit mit einer Xenon - Hochdrucklampe Osram 75W, LEDs waren leistungsmäßig damals noch kein Thema. Es gibt/gab zwei unterschiedliche Varianten: Ozon produzierende und Ozonfreie (OFR) Brenner. Du wirst wahrscheinlich auf den Stinker  ;)  zurückgreifen müssen, um an diese Wellenlängen zu kommen. Die Ozonfreie Variante gibt, glaube ich, nicht gar so kurze Wellenlängen ab. Der Ozongeruch ist aber nur gering - keinesfalls mit der Ozon-Produktion einer alten Höhensonne zu vergleichen - und stört nicht wirklich. Es sei denn man hat eine sehr empfindliche Nase. Dafür sind intensitätsseitig reichlich "PS" vorhanden.

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich absolut in Ordnung

das schönste: Zeiss Lumipan
das liebste: Leitz Ortholux/Panphot
das beste: Zeiss Axiomat

Ich bin übrigens keineswegs mit meinem Umfang an Intelligenz zufrieden; ich bin lediglich froh, mit meiner Dummheit so weit gekommen zu sein.

Klaus Herrmann

Hallo Walter,

also die Frage ist wirklich:  welcher Fluoreszenzfarbstoff ist das? Was färbt der spezifisch an - denn das ist ja der Sinn, wenn ich es richtig verstehe: der Farbstoff ist ein spezifischer Marker für ein spezielles Mineral? Welches ist das?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Walter P.

Danke recht herzlich für die für mich sehr informativen Antworten.

Der fluoreszierende Stoff kann leider nicht geändert werden, da er mit dem silikatischen Gel das ich suche eine chemische Verbindung eingeht. Durch die fluoreszierende Eigenschaft des Stoffes kann das Gel im Anschliff aufgefunden werden.

Da der fluoreszierende Stoff in der Handhabung zwar harmlos ist, aber bei der Nennung des Namens im Internet bei bestimmten Herren in Amerika aufgrund eines Teiles des Namens die Lampen aufleuchten, schreibe ich Mal nur ".....nylacetat". Kollegen die sich mit Beton beschäftigen kennen sich aus.

Das Anleuchten mit einer UV Lampe führt nur bei kurzweiligem Licht zu einer Fluoreszenz. Unter dem Stemi funktioniert das auch noch gut, aber die Auflösung des Stemi ist leider nicht ausreichend.

Im Amplival reicht leider der Arbeitsabstand der Objektive nicht aus um ausreichend UV Licht mit der Handlampe für eine Fluoreszenz zu schaffen.

Ich bin daher auf der Suche nach einer Lösung.

Die Antworten aus dem Forum haben mir aber bereits viel Zeit, Energie und Geld gespart, deshalb viel Dank!
Ich muss also vorerst eine unkonventionell Lösung versuchen.
Ich werde es mit einer entsprechenden LED und seitlichem Anleuchten beim Objektiv 6.3 versuchen, da ist der Arbeitsabstand am Größten. Vieleicht ist die Zentrierung dabei ausreichend um mit den anderen Objektiven die Stelle wieder zu finden.

einen Schönen Gruß
aus dem derzeit sonnig warmen Zillertal.
Walter



Walter P.

Liebe Kollegen!

Obwohl das Chaten "kurzweilig" ist, habe ich natürlich "kurzwelliges UV" Licht gemeint.
Die automatische Rechtschreibhilfe hat mich hier ausgebremst.

Grüße
Walter

Walter P.

Danke Safari für den Link.

Mit einer ähnlichen Lampe arbeite ich bereits mit dem Stemi.
Beim Amplival schaffe ich es aber damit nicht ausreichend Licht auf den Anschliff bzw. Dünnschliff zu bekommen.

Gruß
Walter


Stefan_O

Hallo Walter,

warum fluoresziert dein Acetat nur unter Kurzwelle? So ziemlich alle mir bekannten U-Verbindungen fluoreszieren bereits bei langwelligen UV-Licht teilweise sogar schon bei 405 nm (der BlueRay-Laser-Wellenlänge) (oder garnicht).

Eine Lösung wäre vielleicht die Verwendung von Objektiven mit langen Arbeitsabstand. Diese haben selbst bei 50 x noch diverse mm Distanz zur Probe, genug für eine improviserte Auflichtbeleuchtung.

Ein anderer gut gebündelter UV-Strahler wäre eine Deuterium-Lampe, direkt vor die Probe gebraucht. Der Aufwand ist ähnlich hoch wie für eine Hg- oder Xenon-Lampe d.h. es braucht ein passendes Vorschaltgerät. Dafür solltest Du dann aber alle Hautpartien abdecken, zusätzlich zum Augenschutz, Deuterium-Lampen sind nicht zu unterschätzen. Für die Bildbetrachtung wäre eine gute Kamera sinnvoll.

Gruss,
Stefan

Walter P.

Hallo Thomas!

Grüezi in die Schweiz!
Ich habe eine UV Lampe, die man entweder mit UV-A oder UV-C betreiben kann, leider nicht auf UV-B.
bei UV-A ist keine Fluoreszenz erkennbar, bei UV-C deutliche Fluoreszenz, auch ohne Mikro zu sehen.
Ich habe mit längerer Wellenlänge noch nicht probiert. Ich muss mal nachsehen welche Wellenlänge mein blaues SIF -Filter hat, soweit ich mich erinnere liegt das aber bei 450 nm. ich werde es mal Test und dann berichten.

Schöne Grüße
Walter

Walter P.

Sorry Stefan!!!!

Ich habe einen Thomas aus dir gemacht.
Entschuldige Bitte, der Finger zum Senden der Nachricht war leider zu schnell ....

Gruß
Walter

peter-h

Hallo Walter,
also das  -nitrat leuchtet prächtig mit einer 365nm UV-LED. Gerade getestet. Das wäre dann um Klassen einfacher.

Gruß
Peter

Stefan_O

....das leuchtet auch unter einer simplen Schwarzlichtlampe aus dem Baumarkt, ebenso wie das Sulfat, Acetat etc. Auch das bechriebene Silikat sollten kein Problem sein, da U-Gläser ja ebenfalls prächtig bei UV-A leuchten. Allerdings ist es seltsam, dass die Probe hier nicht unter UV-A fluoresziert. Es kann natürlich sein, dass im angefärbten Material Fluoreszenz-Killer ("Quencher") wie z.B Kupfer-Ionen sind. Dazu müsste man etwas mehr zur Probe und Art der Färbung wissen.

Gruss,
Stefan