Kaufentscheidung Stereomikroskop für Mineralienfotografie

Begonnen von Starburst, Mai 25, 2014, 01:38:20 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo Carsten,
gratuliere. Dieses Mikroskop habe ich mir beim Verkäufer angeschaut. Ich wollte nur den Fototubus, aber da meinte er noch 1850.- dafür zu bekommen. Und für den Fototubus alleine 900.- ;D.
Ich habe ihn auf die Mängel hingewiesen, aber er hat sie auch im 3 Anlauf nicht erwähnt. Bin gespannt auf dein Urteil!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Starburst

Mängel? Na toll....also doch falsch gekauft.  :P

Peter V.

#32
Hallo Casrten,

nun, mit den Angaben der Ebay-Verkäufer verhält es sich wie mit den Wettervorhersagen: Mal stimmen sie, mal nicht.... ;)

Wenn Du - was ich doch hoffe! - noch nicht beazhlt hast, kontaktier doch mal Klaus Herrmann per PN. Und dann entscheide Dich, ob Du das Risiko, es zu kaufen, eingehst oder nicht. Da er Dir den Mangel offenbar bewußt verschwiegen hat, bist Du auch nicht verpflichtet, das Gerät zu kaufen.

Übrigens kommt es häufiger vor, dass Artikel als angeblich einwandfrei eingestellt werden, obwohl dem Verkäufer bereits eindeutige Defekte mitgeteilt und der Artikel deshalb sogar schon zurückgegeben wurde. Das habe ich mal bei einem Privatmann, der sogar "Berufsmikroskopierer" war, erlebt, der ein Leitz-Objektiv mit massiven Hungerblasen, das ich mit diesem Beweisfoto zurückgeschickt hatte, erneut als tadellos eingestellt hatte. Damals konnte man noch die Käufer kontaktieren und der bestätigte mir, dass er ebenfalls exakt dieses defekte Objektiv bekommen habe.
Erlebt habe ich es auch bei einem Ebay-"Foto"händler, der häufiger Mikroskope und Zubehör verkauft und ein deutlich defektes und zurückgeschicktes Stemi wieder als "einwandfrei" anpries. Der zweite Käufer hat es dann auch zurückgeschickt und erst bei dritten Anlauf wurden dann ein "möglicher Defekt" erwähnt.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

Hallo,

wir werden das erst mal nicht öffentlich behandeln und dann muss man sehen, wie es sich entwickelt.
Der Verkäufer ist kein Grünschnabel. Er hat bewusst vermieden zu behaupten, dass es in Ordnung ist und das Übliche: so wie abgebildet, keine Garantie, Rücknahme.. usw
Also jetzt erst mal abwarten.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Dünnschliffbohrer

Hallo Carsten,
eigentlich ist das Elvar ein außerordentlich schönes Stemi. Ich weis nicht, welche Mängel deines haben soll. Das die kleinsten Vergrößerungen sich immerzu von alleine verstellen - das haben leider wohl alle Elvar´s. Damit muss man offenbar Leben. Vieleicht schnitze ich mir mal einen kleinen Holzkeil aus einem Streichholz, um das Vergrößerungsrad bei den kleinsten Vergrößerungen festzuklemmen. Schwerer dürften für deinen Verwendungszweck wohl folgende Nachteile sein:
Da das Elvar erst kurz vor der Übernahme von Leitz durch Wild auf den Markt kam (und danach gleich die Produktion zugunsten der vergleichbaren Wild-Stemi´s wieder eingestellt wurde), war die verfügbare Zubehörpalette sehr unvollständig:
Es fehlen insbesondere Planobjektive. Der Achromat gibt zwar schöne kontrastreiche Bilder, die aber die schreckliche systembedingte Verzeichnung haben ,und flache Objekte bei kleinen Vergrößerungen stark aufgewölbt erscheinen lassen. Diesen Nachteil haben aber die meisten nur standardmäßig ausgestattenten Stemi´s von Wild, wie man sie in den Instituten findet, auch. Planoptik gab es Serienmäßig ohne Aufpreis wohl nur beim VEB Carl Zeiss Jena.
Zweitens fehlt ein Zwischentubus mit einer Doppelirisblende, darüber hatten wir ja schon geschrieben. Und weil es ein Stemi vom Fernrohr- oder Abbetyp ist, ist es ohne die Einrichtung für eine Objektivverschiebung, die es nur für wenige Stemi´s gibt/gab, für Fotografie nur bedingt brauchbar. Ich denke es ist gut zum visuellen Betrachten und für biologische Anwendungen (wegen dem Zoom für lebende Objekte, und weil da meist nicht die Verzeichnung so auffällt).
Meins nehme ich immer, wenn ich mal schnell etwas bei hohem freiem Arbeitsabstand angucken möchte, und auch mal schnell ein Foto ohne hohe Qualitätsansprüche machen möchte. Ansonsten hätte ich wegen der vielseitgen Ausbaumöglichkeit eher zu einem Technival geraten (oder erst recht zu einem GSZ). Aber schlechter als mit einem normal ausgestattenten Wild-Stemi stehst du dir mit einem ansonsten ohne schwerwiegende technische Mängel behafteten Elvar ganz bestimmt nicht. Dafür, um den Vergleich zu ziehen, hab ich früher beruflich mit den Wild-Stemi´s genug gearbeitet.

Einen schönen abend noch - Dünnschliffboherer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Peter V.

#35
Hallo Dünnschliffbohrer,

ZitatAnsonsten hätte ich wegen der vielseitgen Ausbaumöglichkeit eher zu einem Technival geraten (oder erst recht zu einem GSZ).

das Zeiss Jena GSZ ist zwar ein schönes kleines/kompaktes Stemi (ich benutze es sehr gerne), aber es ist - im Gegensatz zum Technival, für das es alles nur Erdenkliche gibt - überhaupt nicht ausbaubar! Es gibt nur eine zweite Version des GSZ (in der aktuellen Version von Askania heißt es "GSZ-T)" mit Blende und Fototubus. Aber das sind keine durch den Anwender "austauschbaren" Teile.

Dass Stemis für die Fotografie generell nicht ideal sind, haben wir ja schon mehrfach angeführt. Du hast die speziellen Nachteile des Abbe-Typs nochmal herausgestellt. Besondere Probleme gibt es natürlich beim Stacken.

Hier nochmal eine schöne Übersicht über die beiden Typen in Bezug auf die Mikrofotografie:

http://www.lmscope.com/produkt22/Stereomikroskope_in_der_Fotodokumendation.shtml#

Das Ganze ist gut zusammengefasst in folgendem Satz (Zitat LM-Scope):

ZitatStereomikroskope nach dem teureren Fernrohr-Prinzip sind zwar besser als Greenough-Mikroskope für die gehobene Fotodokumentation mit Film- oder Digitalkamera geeignet, aber auch sie liefern keine optimalen Ergebnisse. Sämtliche große Hersteller bieten spezielle Lösungen für die Mikro- und Makrofotografie an. Diese Instrumente sind jedoch im Hochpreisniveau  ab  10.000 € angesiedelt.

Herzliche Grüße
Peter

PS: Ich habe in Carstens Eingangsposting einmal den Betreff aussagekräftiger erweitert, weil der Thread von allgemeinem Interesse scheint.
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

Hallo,

I
Zitatch weis nicht, welche Mängel deines haben soll.

Also der Hauptmangel ist, dass da 16x er Okulare dran sind und eines davon grausam delaminiert, was der Anbieter aber schon wusste, denn als ich ihm das gezeigt habe, meinte er, dass man die nachkaufen könne; er habe schon danach gesucht und gefunden. Das bedeutet er hat es gewusst und bewußt verschwiegen. Sonst muss man nur eine Grundreinigung machen, aber das muss man fast immer!
Ich hab das Elvar und finde es besser, als das vergleichbare Zeiss Stemi IV.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Oecoprotonucli

Zitat von: Peter V. in Juni 26, 2014, 08:06:01 VORMITTAG
PS: Ich habe in Carstens Eingangsposting einmal den Betreff aussagekräftiger erweitert, weil der Thread von allgemeinem Interesse scheint.

Lieber Peter, dann aber möglichst auch ohne Rechtschreibfehler? ("Mneralienfotografie")

Viele Grüße, Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Peter V.

Hallo Sebastian,

Zitat von: Oecoprotonucli in Juni 26, 2014, 12:43:34 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Juni 26, 2014, 08:06:01 VORMITTAG
PS: Ich habe in Carstens Eingangsposting einmal den Betreff aussagekräftiger erweitert, weil der Thread von allgemeinem Interesse scheint.

Lieber Peter, dann aber möglichst auch ohne Rechtschreibfehler? ("Mneralienfotografie")

Viele Grüße, Sebastian

Tja, wo Du Recht hast..... Danke für den Hinweis. Schon geändert.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

ZitatTja, wo Du Recht hast..... Danke für den Hinweis. Schon geändert.

Ein Glück, dass Sebastian das gemerkt hat. Ich hab mir auch dauernd überlegt, was denn da gemeint sein könnte. Pass also bitte etwas besser auf lieber Peter, sowas kann schon schlimme Folgen haben! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Starburst

Hallo,

hier ist wieder der mikroskopische Problemfall.  ;D
So nachdem ich hier aufgeklärt wurde über Mikroskope, Ebay und deren Händler...werde ich wohl mit einem blauen Auge davon kommen.
Zu verdanken habe ich das diesem Forum und ein besonderer Dank gilt Peter und Klaus. Diese beiden haben mich die letzten 24h sehr gut betreut. Peter sogar seit einigen Wochen ( er bekommt sicher Schreckpusteln bei Sichtung meiner Mails).  ::)
Jedenfalls hat mir das viel Lehrgeld erspart und ich bin sehr Dankbar dafür und das es ein Forum wie dieses gibt. Ich würde mich gern erkenntlich dafür zeigen aber weiß nicht so recht wie ( hab nur Mineralien, Dünnschliffe).

Wie mir geht es wohl vielen, die sich für Mineralogie interessieren. Wenn man in Foren fragt, wird entweder das Zeiss 2000C oder das Lomo MBS-10 empfohlen. Dazwischen gibt es irgendwie nichts. Dann kommt hinzu, dass nicht jedes Mikroskop für die Mineralogie geeignet ist. Da soll ein Anfänger erstmal durchschauen. Zu den Okularen etc. bin ich noch gar nicht gekommen. Was irgendwie fehlt ist eine kleine Anleitung, was ich speziell für diesen Bereich brauche. Vorallem die Optik wäre interessant, da sich gerade da die Geister scheiden...


Gruss Carsten

Oecoprotonucli

Zitat von: Klaus Herrmann in Juni 26, 2014, 13:21:01 NACHMITTAGS
Ein Glück, dass Sebastian das gemerkt hat. Ich hab mir auch dauernd überlegt, was denn da gemeint sein könnte. Pass also bitte etwas besser auf lieber Peter, sowas kann schon schlimme Folgen haben! ;D

Ich danke Euch für die Anerkennung meines heldenhaften Rechtschreibeinsatzes Einsatzes für die Rechtschreibung.  ;D

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Klaus Herrmann

Zitathab nur Mineralien

Kein Problem Carsten mir fehlt noch eine nette Goldstufe auf Quarz, die auch in der Vitrine was hergibt! ;D

Also um das nochmal zu sagen: wenn du dich an Mikromounts ergötzen willst ist das Elvar ein feines Instrument. Wenn du traumhafe Mineralienfotos machen möchtest ist ein Stemi nie erste Wahl!
Hier ist zwingend erforderlich Okulare austauschen und ein wenig putzen, aber dann ist das natürlich ein edles Gerät!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Starburst

Mit dem Gold auf Quarz kannst Du mich nicht schocken.  ;D
Davon hab ich sogar etwas in meinen Schränken. Auch Afrikanische Goldstufen sind dabei (sollen mal Dünnschliffe werden).
Ich wollte einfach nur mal Danke sagen. Denn selbstverständlich ist so ein netter Umgang mit Anfängern definitiv nicht.