Frage zum Zeiss Opton W-Stativ

Begonnen von Hugo Halfmann, August 30, 2014, 21:40:36 NACHMITTAGS

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Hugo Halfmann

Liebe Freunde alter Technik,

ich habe mir schon vor längerem zu diesem Dunkelfeldkondensor das passende Mikroskop gekauft. In meinem diesjährigen Sommerurlaub kam ich nun dazu, das alte Schätzchen wieder in Betrieb zu nehmen. Die Qualität dieses Geräts hat mich sehr überrascht, m.E. liegen zwischen dem GFL und dem W-Stativ Welten.
Nun gut, das 40er Objektiv ist hinüber, aber was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, daß sich die Leuchte nicht mehr richtig zentrieren lässt. Die Leuchte lässt sich zwar wie in der Bedienungsanleitung angegeben auf ihrem Gleittisch verschieben, aber leider nicht weit genug nach "11:00 Uhr", es bleibt in diesem Bereich eine Abschattung.

Hat jemand eine Idee, wo ich da was einstellen kann, um dieses Problem zu beheben? An der Lampe? Evtl. am Fuß?

Ich habe langsam den Verdacht, daß sich u.U. beim Transport etwas verzogen hat, bloß, es ist nichts erkennbar! Das Mikroskop kam in seinem Schränkchen, ordnungsgemäß verschraubt und zusätzlich mit Stoff feste ausgestopft, der Kasten in einem gut gepolsterten Karton, eigentlich kann da nichts passiert sein.

Leicht dezentrierte Grüße aus dem verregneten Bergischen
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Werner

...Ich würde mal überprüfen, ob das Oberteil mit allen Komponenten auch ins Zentrum der Lampe und des Tisches zielt.
Vielleicht schielt es ja leicht daneben, verkippt oder verdreht. Kann man die Lampe um +- 90° drehen? Das würde bei der Diagnose helfen.
Der Fuß scheint an der Bodenplatte angeschraubt zu sein, wenn er nicht verstiftet ist, könnte er sich auch verschwenken.
Überprüfung des Stativs alleine ist auch durch ein mittig durch das Tubusloch geführtes Schnurlot (wie bei alter Analysenwaage) möglich. Waagerechte Verdrehung des Mikroskops auf dem Arbeitstisch um 180° beseitigt einen möglichen Lotfehler, das Mittel ist das genaue Lot. Da sollte dann alles zentrisch sein.

Wäre mal ein erster Ansatz   -   viel Erfolg   -   Werner

Hugo Halfmann

Hallo Werner,

ich bin der Zentrierung ein Stück näher gekommen, denn die Fußplatte war ein 2-3mm verschoben. Sie ist nicht verstiftet, sondern nur angeschraubt und die Schraubenköpfe haben zu jeder Seite 2mm Spielraum. Jetzt bekomme ich - mit der Hilfslinse der Lampe das 10er Objektiv gut ausgeleuchtet.
Als nächsten Übeltäter habe ich den Revolver in Verdacht, denn wenn ich das Objektiv um gefühlt 1mm aus der Rastung heraus drehe, scheint der Strahlengang zentrisch zu sein. Ich werde aber erst einmal mit einem Stapel Endmaße überprüfen, ob das leere Auge des Revolvers parallel zum Tisch ist. Wenn nicht, dann liegt der Fehler beim Revolver.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

reblaus

Hallo Hugo -

hat sich in dieser Angelegenheit seither etwas getan? Ich habe nämlich ein wunderschönes W-Stativ ergattert, das den gleichen Fehler aufwies. Nach Lockern der Fußschrauben konnte ich den Hals gerade so weit verdrehen, dass eine Zentrierung der Leuchte mit dem Gleitstück der Leuchte noch möglich war. Ich habe aber auch den Verdacht, dass eigentlich irgendwas anderes verschoben ist.

Ich habe noch ein Problem: Durch Anwendung von W40 konnte ich den festgebackenen Revolverkondensor wieder beweglich machen. Das ist aber erfahrungsgemäß keine Dauerlösung und ich müsste die Revolverplatte abnehmen können um das Harz zu beseitigen und neu zu fetten. Leider finde ich ums Verrecken keine Schraube dafür. Weiß zufällig ein W-Kundiger mehr darüber?

Viele Grüße

Rolf

Hugo Halfmann

Hallo Rolf,

den Revolver habe ich nicht angetastet, das war mir zu heikel, denn es gibt da noch einige weitere Möglichkeiten. Leider hängt das wie so oft davon ab, wie die Vorbesitzer mit dem wertvollen Stück umgegangen sind und welche Unfälle, insbesondere Sturzschäden, es hatte. So kommen noch folgende Möglichkeiten in Betracht, bevor man ihm im wahrsten Sinne des Wortes an den Hals Revolver geht:

- die Tischbefestigung, denn daran hängt auch der Kondensor

- die Hilfslinse der Lampe

Am Revolver würde ich zu allerletzt rumschrauben
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

reblaus

Hallo Hugo -

also am Objektivrevolver würde ich auch nicht schrauben wollen, zumal sich der noch leicht dreht.

Mein Problem betrifft den Kondensorrevolver. Den unteren Deckel kann man zwar problemlos entfernen er wird von den Schraubbuchsen gehalten in denen die Rändelschräubchen für die Ph-Ring-Justierung stecken. Dann kann auch der verschieb- und drehbare Irishalter entfernt und neu geschmiert werden.
Aber danach habe ich keinerlei Methode gefunden um die Revolverplatte zu entnehmen.  Es gibt da zwar an deren Peripherie vier Schrauben ca. M3 x 10, aber nach deren Entfernen ändert sich nichts - die Platte läßt sich drehen, aber nicht abheben.
Das müsste ich aber, um die verharzte Schicht zu entfernen, die am Drehen der Platte und am Justieren der Phasenringe hindert.
Letztere sitzen in kleinen Messingsegmenten, die man mit den spitzen Justierschrauben vom Rand her gegen Federkraft etwas verschieben kann. Sie lassen sich zwar bewegen, aber nicht leichtgängig genug.

Vielleicht hat da ja ein W-Stativ-Besitzer schon Erfahrungen gesammelt?

Viele Grüße

Rolf