Lampeneinsatz für Carl Zeiss Jena Pol Mikroskop

Begonnen von Stephan Hiller, Oktober 19, 2014, 01:14:22 VORMITTAG

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Stephan Hiller

Hallo,

besitzt jemand von euch ein Carl Zeiss Jena Mikroskop wie im nachstehenden Bild gezeigt:



Einer meiner Kollegen hat mich gebeten den an seinem Mikroskop fehlenden Lampeneinsatz durch eine LED Beleuchtung zu ersetzen.

Der Aufnahmesockel für den Lampeneinsatz hat 29 mm Durchmesser und einen Führungsstift:



Ich nehme an, dass auch hier wie bei den anderen CZ Jena Mikroskopen eine 6V/15 W Narva Lampe benutzt wird.
Wenn jemand ein Photo des in diesen Aufnahmesockel passenden Lampenstecksockels einstellen könnte und / oder den Abstand von der Glühwendel der Narvalampe zum Einschub Auflagemaß mitteilen könnte würde mir das helfen einen passenden LED Kühlkörper herzustellen ohne erst lange probieren zu müssen.

Danke im Voraus für eure Hilfe.

Stephan

Herbert Dietrich

#1
Hallo Stephan,

ich habe so einen Lampeneinsatz aus meinem Zeiss Jena NF, der Fuß sieht gleich oder ähnlich aus.
Leider bin ich zu dumm, zu alt oder zu starrköpfig, oder alles zusammen um hier Bilder einzustellen.
Wenn Du mir Deine e-mail-adresse nennst sende ich Dir gerne ein Bild der Lampe, oder stelle Sie Dir
leihweise zum Nachbau zur Verfügung.

Sorry, meine Lampe hat keine Nut, das mit dem Führungsstift habe ich erst jetzt gelesen, aber vielleicht
hilft sie trotzdem.

Herzliche Grüße aus dem sonnigen bayrisch Schwaben
Herbert

Peter V.

Lieber Stephan,

ich habe eine solche Leuchte für ein Polmi A, aber nicht hier. Wenn Du sonst keine Maße bekommst, besorge ich sie morgen und nenne Dir dann die Maße.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Stephan Hiller

Hallo Herbert,

Danke für die Rückmeldung!
Meine Mail Adresse: stephan_hiller@t-online.de.
Hat dein Steckeinsatz 29 mm Durchmesser? Die bei CZ Ost Mikroskopen üblicherweise verbauten Lampeneinsätze haben entweder 23 oder 38 mm Durchmessser. Im letzteren Fall sind dann allerdings Halogenglühlampen verbaut.
Ich war wegen des 29 mm Steckeinsatzes etwas verblüfft. So etwas ist mir bisher bei den CZ Ost Mikroskopen noch nicht untergekommen.
Die Führungs-Nut-Schraube kann man auch entfernen. Das wär kein Thema, aber der Steckeinsatz sollte 29 mm Durchmesser aufweisen.

Grüße aus der heute ebenso sonnigen Ostalb.

Stephan

plaenerdd

Hallo Stephan,
die Teile, die Du brauchst sehen so aus:

Die sind sowohl beim Nf, beim Lumipan und beim Ng verbaut worden. Selbst das ERGAVAL hatte noch diesen Lampensatz. Defekte Birne, um LED drauf zu bauen hätte ich noch. Das sind die 6V/15W-Birnen mit Flachwendel
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Stephan Hiller

#5
Hallo Gerd,

vielen Dank für das aufschlussreiche Photo. Hab ich mir fast schon gedacht, dass es da eine Übergangshülse geben muss.

Die auf deinem Bild auf der linken Seite gezeigte Steckfassung mit Narva 6V/15W Niedervoltlampe habe ich bei mir. Was mir fehlt ist die Übergangshülse. Daher wären folgende Angaben und Masse (siehe nachstehendes Bild) für mich hilfreich:



Wenn die Übergangshülse auf die Steckfassung aufgesteckt wird taucht die Steckfassung dann in die Übergangshülse ein, oder liegen die Positionen 1 an den Pfeilen die ich eingezeichnet habe an? Falls die Steckfassung in die Übergangshülse eintaucht wie viele mm sind das?

Könntest du mir bitte die Masse 2 und 3 noch nennen? Jeweils gemessen zum hinteren Rand der schräg verlaufenden Einfräsung.

Diese Angeben würden mir ausreichen um einen passenden LED Kühlkörper mit identischen Einstellmaßen herzustellen.


Danke für deine Hilfe!

Gruß

Stephan

plaenerdd

Hallo Stephan,
hier die Maße:
2: 26,2mm
3: 31,3mm
Der Schlitz selber ist 2,9mm breit.

1 und 1 sind in der Regel vereint, weil man die Lampe ganz hereinschieben muss, um gut auszuleuchten. Durch Drehen des Übergangsstückes erfolgt dann die Feineinstellung. Damit kann man immer noch etwas herausfahren. Im Mikroskopfuß in der Beleuchtungsoffnung müßte dazu auch beim Polmi A ein kleiner Stift hineinragen, der in den Schlitz der Übergangshülse passen muss.

Viel Erfolg bei Deinen ja schon legendären LED-Anpassungen!
Gerd
Edit: Sehe gerade auf dem Foto den kleien Stift.
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

plaenerdd

Hallo Stephan,
Berichtigung!!! Die Lampenfassung geht bis zum Rendelrand in die Übergangshülse!!! Diese hat einen 14 mm weit hineinreichende Erweiterung. Hier ist sie einen Innendurchmesser von 30mm. Nach 14mm kommt dann erst die Verjüngung auf 23mm.
Die Übergangshülse ist doch kein simples Rohr.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

plaenerdd

Hallo,
da das jetzt sicher recht schwer zu verfolgen ist mit den vielen Zahlen nochmal 2 Fotos:


1. Foto: Lampe in der Hülse, voll eingesteckt mit Maßangabe zur Wendellage


2. Foto: Lampe und Hülse nebeneinander in gleicher Position.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Dünnschliffbohrer

Hallo Stephan,

welche LED soll da denn hinein? Ist es aufgrund der spektralen Zusammensetzung überhaupt sinnvoll, ein Polmi mit einer LED auszurüsten? Einige Pol-Mikroskopiker lehnen dies daher grundsätzlich ab, weil sie ein kontinuierliches Spektrum für die "richtigen" Interferenzfarben haben möchten. Andererseits bieten immer mehr Hersteller (z.B. Leica) jetzt auch die Polmi´s mit LED an - aber wohl nicht unbedingt irgenwelche gewöhnlichen LED´s.

- Dsb.

"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Stephan Hiller

#10
Hallo Gerd,

super, vielen Dank für die exzellente Dokumentation. Der Feineinstellbereich über die schräg verlaufende Fräsnut sind also ca 5 mm. Ich nehme an wenn man die Übergangshülse ganz im Uhrzeigersinn hineindreht liegt sie komplett auf der bronzefarbenen Fläche des Kollektogehäuses auf (siehe mein zweites Foto).
Ich werde mir das Leben etwas einfacher machen und keine aufwändige Übergangshülse mit schräg verlaufnder Fräsnut herstellen sondern den LED Kühlkörpereinsatz gleich im passenden Durchmesser und mit einer gerade verlaufenden Fräsnut erstellen. Über ein Druckstück wird dann die Klemm- und Einstellmöglichkeit realisiert. So kann der Stift im Kollektoreinsatz bleiben und man könnte den originalen Lampeneinsatz auch noch benutzen.

Zur Frage von Dünnschliffbohrer welche LED verbaut wird: eine ähnliche wie sie Thomas (TPL) von mir schon seit mehreren Jahren an seinem Zeiss Winkel Polmi verwendet und mit der er von der Farbtemperatur eigentlich sehr zufrieden war. Eine Cree XR-E Q2 mit 3150K. Die Frage wie sinnvoll der Einsatz so einer LED in der Polarisationsmikroskopie ist mögen die Anwender meiner Beleuchtung beantworten. Vielleicht kann sich ja Thomas dazu äußern.

herzliche Grüße

Stephan Hiller


Stephan Hiller

Ich wollte die Frage nach dem kontinuierlichen Spektrum und der Verwendung von LEDs in der Polmikroskopie zumindest mit ein paar Vergleichsspektren und 2 Bildern von Rainer Mehnert einem Anwender meiner LED Beleuchtungen beantworten.
Zunächst die Spektren. Ein Vergleich der vielfach benutzen Niedervolt Lampe 6V/15W mit LEDs unterschiedlicher Farbtemperatur:



Man erkennt, dass die LEDs mit niedrigeren K Zahlen ein deutlich "ausgeglicheneres" Spektrum aufweisen wo die Peaks bei ca 450 nm (Blau) und 550 nm (Gelb) weniger ausgeprägt sind. Tatsächlich sind es auch diese LEDs, die für die differenziertere Farbwiedergabe in der Polarisationsmikroskopie geeigenter sind als LEDs mit den "harten" Farbtemperaturen um die 6000K oder noch höher.

Das Spektrum einer 50 W Halogenlampe ist dem der 6V/15W Niedervoltlampe ohne Konversionsfilter rel ähnlich:



Und jetzt zwei Bilder von Rainer Mehnert der mir freundlicherweise erlaubt hat diese hier zu posten die mit einer 4900K LED beleuchtet wurden:

Eine Seifenblasenhaut in der auch die Grüntöne recht differenziert wiedergegeben werden



und ein weiteres Beispiel eines Kristalls eines Süßstoffes mit durchaus "knackiger" Farbwiedergabe:



Ich denke die Bilder zeigen dass LEDs in der Polmikroskopie auch sehr ästhetische Farben produzieren können. Leider fehlt der direkte Vergleich mit der Halogenbeleuchtung. Aber vielleicht stellt jemand hier ja noch so einen Vergleich ein.  


Farbenfrohe Grüße

Stephan


Dünnschliffbohrer

#12
Hallo Stephan,

ich räume ein, das ich bei diesem Thema nur auf das Hörensagen zurückgreifen kann, da ich bisher noch alle meine Mik´s (Polmis, Biol.med. Mik´s und Stemis) mit den originalen Lampen betreibe.
Für den Vergleich wären aber Gesteinsdünnschliffe als Testpräparat geeigneter, weil es ja nicht um die Ästhetik, sondern um die "normgerechte" Wiedergabe der Interferenzfarben entsprechend der Farbtafel von Michel Levi geht. Ein Granit-Schliff erscheint mir Beispielsweise gut geeignet.
Man müsste Wissen, welche LED´s die großen Hersteller in ihren Polmi´s verbauen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich da hinsichtlich der spektralen Zusammensetzung in letzter Zeit viel verbessert haben kann. - Dsb.


P.S.: Ich hatte bei meinem Polmi A übrigens genau das gleiche Problem, dass der Lampeneinsatz fehlte. Der wurde, wie sich zeigte, aber verglechsweise oft in der Bucht angeboten, so dass aufwändige Dreharbeiten nicht notwendig waren. Preislich lag ich so mit den Originalteilen sicher deutlich unter einer Eigenanfertigung durch einen Mechaniker oder Mikro-Kollegen.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

reblaus

Hallo -

hier möchte ich aber zu Bedenken geben, dass diese Interferenzfarben nur mittelbar mit dem Spektrum der LED zu tun haben!
Ansonsten bin ich auch großer Anhänger der LED-Beleuchtung obwohl man zugeben muss, dass derzeit noch die Farben histologischer Schnitte im Halogenlicht schöner sind.

Viele Grüße

Rolf


Ronald Schulte

#14
Rolf,

Zitat...dass derzeit noch die Farben histologischer Schnitte im Halogenlicht schöner sind.

Ob das Gans war ist! Für einige Wochen her hat Stephan mir ein LED (18Watt Luminus SSR 50, 4500K) in ein Lampenhaus eingebaut und damit bin ich in meine Histologische Schnitte sehr zufrieden.
Ein richtigen Farbvergleich kann ich erst kommende Wochen machen weil ich dann mein Lamp Spiegelhaus fürs Orthoplan bekommen habe. Dann ist es einfach umschalten und beurteilen wie und was die Unterschiede Halogen/LED wirklich sind.
Was ich aber jetzt am Mikroskop sehe ist toller wie ich es erwartet habe.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.