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Frage(n) zu Jenamed 2

Begonnen von Jürgen, Dezember 02, 2014, 22:07:19 NACHMITTAGS

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Jürgen

Hallo Wilfried,

es kommt noch eins hinzu: wie schrieb schon Klaus Henkel in der Mikrofibel (meine ich zumindest dort gelesen zu haben): man muss sein Mikroskop mögen. Ich hatte mal ein Zeiss Standard und ein Axiostar und einige KF 2. Aber eigentlich nie länger als ein Jahr. Ich wurde nicht damit warm. Jetzt scheint sich aber eine längere Liaison anzubahnen...mit gefällt das eckige Design der Zeiss-Jena Geräte einfach besser.

Viele Grüße
Jürgen                                                       

Mikroman

Hallo Jürgen,

auch ich bin ein großer Fan von großen Sehfeldern (aktuell Orthoplan 28mm und Mitutoyo 30mm). Ein Jenamed mit Großfeldtubus hatte ich auch mal in meinem Besitz. Rein subjektiv: das Auflösungsvermögen war klasse, aber der Kontrast durchgängig flau (mit den GF Planachromaten und im Vergleich zu den Leitz Planapos & Planachros). ich habe es deshalb auch wieder verkauft.

Wenn Du mit der Qualität zufrieden bist: gut.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Jürgen

Guten Morgen,

um die Thematik für mich kurz abzuschließen: ich kenne Zeiss-West-Endlich-Objektive bis zu den Neofluaren. War ich sehr zufrieden mit. Aber das Design der Standards gefällt mir übergaupt nicht. Hatte weiterhin ein Axiostar mit CP-Achromaten und A-Plan-Objektiven. Die A-Plane waren aus meiner Sicht erschreckend in Auflösung und Kontrast. Habe die CP-Achromate den A-Planen vorgezogen. Daraus schließe ich, dass ich meine jetzigen Planachromate für 25er Sehfeld von Zeiss-Jena mit den Achroplanen von Zeiss vergleichen müsste. Den Vergleich kann ich nicht anstellen. Mein Jenamed mit 4 Plan-Achromaten, davon ein 50er Öl, 25er Sehfeld, mit Fototubus, Vergrößerungswechsler und eingebauter Bertrandlinse hat mich keine 1000 € gekostet. Ein vergleichbares Zeiss-West-Unendlich Gerät für unter 1000 € ist mir noch nicht untergekommen.

Ein ganz wichtiger Punkt für mich ist der Kreuztisch: Ich arbeite sehr viel mit dem 100er Öl und muss dort Messungen durchführen. Der Kreuztisch des Jenamed lässt sich perfekt und punktgenau verschieben. Bei den Zeiss-West Mikros hatte ich oftmals eine Nervenkrise (ruckelig, nachlaufend, zu leicht, zu stramm; war alles dabei).

Im übrigen hatte ich meinen "Seitenhieb" auf die Standards mit einem Zwinkersmiley versehen. War also nicht ganz ernst gemeint...

Die Leitz Großfeldoptik kenne ich nicht.

Viele Grüße
Jürgen

NorbertH

Hallo Peter,

Dem muß ich widersprechen.
Ich hatte die Möglichkeit dort wo ich mein Gerät gekauft habe, durch ein Leitz und auch durch Olympus, beide auch sehr große Geräte zu blicken, mit von mir gewünschten Präparaten und dann entschied mich einfach für mein Jenaval Dik weil es das beste Bild in allen gewünschten Vergrößerungen hatte, abgesehen davon, das mein Gerät imme rwenn was ist gewartet werden wird vom VK.
Und der Preis war auch am besten, 1500 Euros für alles, Jenaval, DF, Phase und DIK, hervorragend gewartet, alles sauber, ruckelfrei und leichtgängig und mit LED Beleuchtung daran und einer Leica Kamera adaptiert.
Inzwischen schätze ich das Gerät immer mehr, fast täglich sitze ich davor und sehe mir Sachen an die ich tagsüber sammle, von denen ich zugegebenerweise nicht einmal weis, was sie sind und zeigen, aber das werd ich noch lernen, mit der Zeit, jedenfalls macht das nachlesen und nachforschen, was ich mir da ansehe eben so viel Spas wie das finden.

mfg
Norbert

reblaus

Hallo Jürgen -

wir sprechend hier ja meist von Oldtimern, deren Jugenderlebnisse ganz verschieden sein können und haben selten Gelegenheit solche Geräte nebeneinander wirklich mit vergleichbaren Einstellungen und Objektiven zu testen und fast nie die Möglichkeit zu wirklichen Vergleichsmessungen mit der nötigen Anzahl an Wiederholungen.

Aber ich muss zugeben, auch ich komme aus der endlichen Zeiss(W)Ära und war bei meinem ersten Versuch mit dem Axiolab (Made in Mexico) und "A-Planen", "Achrostigmaten", "C-Achromaten" und ähnlichen Kreationen der Werbeabteilung (zu beidem hat man früher einfach Achromat gesagt) in die unendliche Welt hineinzuriechen genau so enttäuscht wie du. Darauf habe ich mich bemüht dieses Gerät, das ich irrtümlich für den Nachfolger des Standard 14 gehalten hatte wieder loszuwerden. Gute Gebrauchtgeräte und -objektive, die dem subjektiven Vergleich mit den alten Standards standhielten, fand ich wirklich erst in den höheren und teureren Klassen. Mit  CZJ habe ich kaum eigenen Erfahrungen, aber warum sollen die schlechter gewesen sein als CZO?

Von der Fertigungsstreuung, Montagsexemplaren und dem darauf folgenden Schicksal eines Gebrauchtobjektivs mal abgesehen ist es immer so, dass innerhalb von einzelnen Objektivserien besonders renommierte Typen existieren, die objektiv besser sind als bei der Konkurrenz. Da stehen sich die bekannteren Firmen in nichts nach.

Außerdem spielen ja beim Menschen die Emotionen eine viel wichtiger Rolle als die Ratio. Dies gilt nicht nur beim Autokauf sondern auch bei Mikroskopen. Während der Eine die eckigen Mikroskope liebt findet ich die meinigen, mit denen ich nach Dr. Michels Rundformen arbeite, eigentlich scheußlich (einer der wenigen Punkte in der meine Frau meiner Meinung ist  ;D ). Noch scheußlicher finde ich nur die neuen mit Stromliniendesign.

Das absolut bestes Objektiv von der Leistung her ist für mich ein relativ neuer PlanApochromat 40x/0,95, den ich als Schnäppchen erwerben konnte - aber ist von mir ein objektives Urteil zu erwarten, nachdem dieses Teil im Online-Shop viele Tausend € kostet? Und steht dessen Mehrleistung für die Praxis in einem vernünftigen Verhältnis zum Preis?

Insofern sind die Beobachtungen die in diesen Diskussionsbeiträge geschildert wurden und vielleicht noch werden gar nicht widersprüchlich sondern entsprechen eigentlich der Erwartung.

Viele Grüße

Rolf



Peter V.

Hallo Namensvetter-Peter,

ich muss Dir hier leider widersprechen: Ich kann nicht finden, dass die CF250-Optik kontrastarm ist. Meiner Ansicht müssen sich die Objektive auch heute noch nicht vor aktueller Unendlichoptik zu verstecken und ist schon fast erschreckend preiswert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Jenameds ist somit sicher sehr gut, vorausgesetzt, man bekommt ein nicht verbasteltes Mikroskop. Leider sind diese häufig verbastelt und sie haben bekannte Schwachstellen, so z.B. fast regelhaft kratzende Potis für die Helligkeitsregulierung. Die Triebmechanik hingegen ist unkaputtbar und neigt auch nicht zum Verharzen (ganz im Gegensatz zu den Zugstangen am Trino). Ein gepflegtes Jenamed - wie Jürgen es offenbar hat - ist schon ein feines Gerät und das große Bildfeld ein Erlebnis.
Der CF-250-DIK (so man ihn bekommt) ist erheblich "knackiger" als der von Zeiss West. Letzterer hat tatsächlich - im direkten Vergleich - eher die Bezeichnung "flau" verdient.
Ich ziehe übrigens auch die sachlichen Formen den Michelschen Rundungen vor, aber das ist reine Geschmacksache.
Leider hatte ich fast immer nur mehr oder weniger stark gebraucht, leicht dejustierte, oder verbastelte Jenameds in meinem Besitz, so ein super erhaltenes Gerät wie das von Jürgen hätte ich auch gerne  :-* (Falls also jemand... ;))

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.