Alternative zum Phasenteleskop?

Begonnen von Peter V., Dezember 04, 2014, 19:22:25 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

gibt es eigentlich zum Einstellen des Phasenkontrastes eine "Primitivlösung" / Hilfmittel als Alternative zu einem Phasenteleskop, wenn man dieses nicht besitzt? Klar, man kann auch einfach in den Tubus schauen, aber nur in wenigen Fällen lässt sich damit mit hinreichender Genauigkeit der Phasenkontrast einstellen. Aber vielleicht gibt es ja auch noch irgendein andere "Hilfmittel", das als Notlösung funktionieren würde (so, wie man umgedrehte Okulare ja auch als Lupe mißbrauchen kann).

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Johannes Kropiunig

Hallo Peter,

eine Möglichkeit wäre ein Diopter, hier meine Selbstbaulösung.


Geht zwar nicht so toll wie mit ein Phasenteleskop, aber besser als ohne.

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

Dünnschliffbohrer

Hallo Peter,
1) eine Lochblende(Diopter) an Stelle des Okulares im Tubus (wie sie indiesem Fall wirkt, weiss ich aber nicht)
2) oder die Betrandlinse sofern vorhanden.
Ob es auch mit anderen Gerätschaften geht, z.B. mit Fernrohrlupen oder einem Emoskop, weis ich nicht.
VG, Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Jürgen Boschert

#3
Hallo Peter,

ja, ganz genau ein umgedrehtes, stärker vergrößernes Okular kann dazu verwendet werden. Man lässt das Beobachtungsokular im Tubus und hält ein zweites Okular höherer Vergrößerung umgekehrt darüber. Im richtigen Abstand erkennt man dann die hintere Brennebene des Objektivs, entsprechend auch die Phasenringe / -blenden. Das geht freihändisch, man kann sich aber auch -stärkere Pappe ist ausreichend- einen Hilfstubus in richtiger Länge bauen, um das zu vereinfachen. Den Abstand muss man sich halt erpröbeln. Entspricht dem Prinzip des Klein´schen Okulars. Vorteil: Kein Rausziehen / Reinschieben von Okularen / Hilfsmikroskopen in den Tubus erforderlich, was ja über die Zeit zum Absetzen von Abriebstaub auf den Tubusprismen führt.

Gruß !

JB

Edit: Bessere Beschreibung, Fehler korrigiert.
Beste Grüße !

JB

Rama61

Hallo Peter,

nicht zu vergessen ist natürlich die in jedes gute Mikroskop gehörende Amici-Bertrand-Linse. Die macht ja praktisch aus dem Okular ein entsprechendes Fernrohr zum Betrachten der Phasenringe.

Ansonsten kenne ich auch nur den Diopter, der bereits mehrfach erwähnt wurde.

Herzliche Grüße

Rainer
Rama61

Johannes Kropiunig

Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
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Laotse

Detlef Kramer

Lieber Peter,

Du hast nun schon eine Menge an Antworten bekommen. Mein Tipp aus der Praxis, aufbauend auf Deiner Mutmaßung: Okular heraus ziehen, dann die beiden Ringe so gut, wie möglich zur Deckung bringen, Okular wieder rein und dann x- und y- Achse auf max. Dunkelheit justieren.

Falls es sein muss, hätte ich aber auch noch ein preiswertes Fernrohr für Dich!

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Johannes Kropiunig

Hallo Peter,

alle guten Dinge sind 3. Du nimmst deine Kamera, schließt die Blende des Kameraobjektives und filmst in den Tubus.


Ohne Kamerastativ, oder Befestigung der Kamera an den Tubus, wird das Justieren der Phasenringe allerdings zur Zirkusnummer  ;)

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
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Laotse

rhamvossen

#8
Hallo,

Wie wärs den mit die visuelle Beurteilung des Phasenkontrastbild während die Einstellung, ist doch ganz einfach. Da gibt es doch nur 1 optimaler Einstellung,  ein bischen daneben sieht man einfach. Ich mache das am Zeiss Standard so: den hebel nach oben und unter bewegen, nach links und rechts und die meist Kontrastreiche Einstellung ist schnell gefunden. Ich nütze nur selten das Phasenteleskop. Beste Grüsse,

Rolf

reblaus

Hallo Rolf -

das ist doch genau das, was Detlef gesagt hat - Kringel ungefähr zur Deckung bringen, dann Okular wieder rein und alles möglichst dunkel stellen - dann haben wir auch den besten Phasenkontrast.

Viele Grüße

Rolf

rhamvossen

Hallo Rolf,

Zitatdas ist doch genau das, was Detlef gesagt hat - Kringel ungefähr zur Deckung bringen, dann Okular wieder rein und alles möglichst dunkel stellen - dann haben wir auch den besten Phasenkontrast.

Alles klar, das letszte hätte ich nicht gesehen. Aber das Okular lass ich sitzen, ich stelle das Bild ganz durch visuelle Beobachtung ein. Beste Grüsse,

Rolf

Peter V.

#11
Hallo in die Runde,

vielen Dank für die bisherigen Antworten.

a) Diopter - habe ich bereits probiert, ist aber m.E. auch nicht "der Hit".
b) Umgedrehtes Okular - hatte ich auch schon probiert,  funktioniert bei mir überhaupt nicht, in keiner Entfernung kann ich den Licht-/Phasenring darstellen
c) Betrandlinse: Ist schon klar - aber welches biologische Mikroskop außer dem Jenamed/Jenaval/Phomi hat diese mehr oder weniger serienmäßig eingebaut?  ;) Von wegen
Zitatjedes gute Mikroskop

@Rolf I, Rolf II und Detlef: Klar, Eure Methode funktioniert auch. Aber für einen Ungeübten, der den typischen Bildeindruck des Phasenkontrastes nicht so gut kennt, ist das nicht ratsam. Zumal bei den hohen Vergrößerungen und je nach Konstruktion des Mikroskops der Phasen- und Lichtring bei Blick ins Okular so klein sind, dass selbst eine annähernde Deckung manchmal schwierig ist. Zumindest für einen Anfänger.

@Detlef: Ich habe ja (nicht nur) ein Phasenteleskop, aber keines abzugeben.  Mir ging es nur darum, ob es auch noch ein anderen brauchbares "Bord-Hilfsmittel" gibt, das ich vielleicht nicht kenne, wenn kein Phasenteleskop vorhanden ist. Ich möchte einem Mikrofreund Sonntag kurz einen Phasenkontrast installieren, der aber kein eigenes Phasenteleskop hat (und vermutlich auch keines kaufen möchte). Dazu nehme ich mein Einstellfernrohr mit, aber wenn halt noch jemand einen guten Trick gehabt hätte, wie man Licht- und Phasenring mit einfachen gut darstellen kann, wäre das ja ganz nett gewesen.

Herzliche Grüße
Peter



Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Dönnebrink

Guten Tag zusammen! Lieber Peter,
Wer es etwas technischer liebt, findet eine gute Bauanleitung in : Dieter Gerlach, Das Lichtmikroskop, 1976, Thieme- Verlag Stuttgart, S.149.
Brauchen wird man es wohl nur selte. Grüße Klaus