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Schneideproblem(chen)

Begonnen von Reinhard, Dezember 07, 2014, 11:11:02 VORMITTAG

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Reinhard

Hallo Freunde,

aller guten Dinge sind (erstmal) drei; deshalb würde ich gerne noch eine dritte Frage loswerden.

Unten abgebildet ist der Klingenhalter, den ich von Detlef bezogen habe, ein Stück aus dem Vollen gefräst.
Nach Einlegen der Leitz-Klinge stellte ich fest, daß beim Schneiden einer Probe auf dem Handmikrotom der Anstellwinkel sehr groß ist.
Da das Teil aber hier gut eingeführt ist, gehe ich davon aus, daß ich (mal wieder) einen Anfängerfehler mache.
Ist der Klingenhalter für das gezeigte Mikrotom gar nicht gedacht?



Ich habe mir deshalb für den gestrigen "Schnippelexzess" eine eigene provisorische Konstruktion gebastelt, wobei allerdings mein halber Märklinkasten, wie man sieht, draufgegangen ist ;D ;D ;D



Dennoch war die "Schneideperformance" ;D sehr gut; der Anstellwinkel m.E. optimal.
vorteilhafter Nebeneffekt: die Tiefe der freistehenden Klinge reicht jetzt auch für die Exartikulation eines Kleinfingerendgliedes aus. (für alle evtl. 暴力団-Fans  ;D ;D ;D)



Bitte um evtl. Richtigstellung.

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Peter V.

#1
Hallo Reinhard,

wie hältst Du den denn auch  ???  ;) Du musst die ganze weiße Teflonfläche auf den Klingenhalter auflegen und nicht den Klingenhalter kippen! Es hat schon seine Richtigkeit, dass dann die Schnittfläche des Präparates etwas über der Tischoberfläche liegt, falls Dich das irritiert.

http://s106.photobucket.com/user/microklaus/media/Mikropraeparate%202012/MikroskopieTechnik042.jpg.html

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Fahrenheit

Lieber Reinhard,

Peter hat absolut recht: der Klingelhalter muss mit der Teflon-Gleitschicht plan auf der Glasplatte des Mikrotoms aufliegen. Dies stellt eine "glatte" Schneidebewegung ohne Absetzen sicher und schont das Glas. Bei Deiner Eigenkonstruktion besteht übrigens die Gefahr, dass es zu Kratzern kommt ...

Wenn Du etwas zur Schneidetechnik mit dem Zylindermikrotom und dem Klingelhalter nachlesen möchtest, wird Du beim MKB fündig:
unter Botanische Mikrotechnik findest Du dort alles was Du brauchst, so z.B. auch zur Möhreneinbettung beim Schnitt und zum Färben.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Reinhard

Hallo Peter,

das macht natürlich Sinn.
Es war mir wohl nicht ganz geheuer, den Schnitt in "luftiger Höhe" durchzuführen. Kann dabei nicht das Möhrenstückchen schon um wenige Mikrometer zur Gegenrichtung gebogen werden? (vergleiche Bewegung des "Petronas-Towers" bei Wind im Meter-Bereich  ;D )
Werde das aber übernehmen, auch damit der Märklinkasten wieder vollständig ist!

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Reinhard

Hallo Jörg,

die Seite des MKB schaue ich mir natürlich regelmäßig an, so gestern noch die Anleitung für die Aufarbeitung von Diatomeen; derzeit ist aber (für einen alten Mann wie mich) die Zuflussgeschwindigkeit der Informationen größer als die Verarbeitungsgeschwindigkeit [ (v(z)<v(v) ], dadurch entstehen diese selbstverschuldeten Hürden. Phantastische "Kiwi-Kunst" übrigens!!!

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Dr. Jekyll

Hallo Reinhard,

Ja, das Schneiden in luftiger Höhe wie Du sagst war mir zunächst auch nich geheuer. Wenn die Klinge richtig scharf ist funktioniert es aber.

Beste Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald

reblaus

Hallo Reinhard -

in der Tat wird sich am Anfang bei einer harten Probe ein "Möhrenhalter" verbiegen, außerdem übt die Messerschräge beim Schneiden einen Zug nach oben aus und die Schnittdicke ist deshalb schwer zu kontrollieren. Ich habe mir deshalb bisweilen aus Balsaholz (gibt es in z.B. als Stäbchen mit Querschnitt 10 x 10 mm) Stützen geschnitzt, die knapp unter der Messerschneide enden und in welche die Möhre eingeklemmt wird. Man muss dann allerdings öfter umsetzen.

Viele Grüße

Rolf

Peter V.

Hallo,

Ich bin jetzt wahrlich nicht der erfahrene Schnippler, aber ich habe - wenn ich mal geschnippelt habe - Styrodur genommen. Da verbog sich nix! Wie es mit Möhren aussieht, weiß ich mangelsd Erfahrung mit der Methode nicht.

Ansonsten würde ich es sinngemäß mit dem alten Spruch "Von den Russen lernen heißt siegen lernen" halten: Frag doch einfach mal konkret Jörg Weiss (Fahrenheit), wie er es mittlerweile macht. Bessere Schnippelergebnisse als Jörg kann man kaum bekommen und er arbeitet doch auch mit einem Handmikrotom und dem "SHK-Halter".

Herzliche Grüße
Peter
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Fahrenheit

Liebe Schnippler,

da fühle ich mich doch gleich gefragt ... ;)

Stabile Proben wie Sprossstücke oder in jüngerer Vergangenheit die Blattfiedern der Encephalartos-Arten schneide ich freistehend. Zartere Proben wie Blätter, manche Blattstiele oder feine Wurzel in Möhreneinbettung. Styrodur ist fester, ich habe es aber selbst noch nie probiert - die Klinge wird da schneller stumpf, aber andererseits wechsele ich die eh für jede Schnittserie ...

Das Anlupfen der Probe beim Schneiden ist bei härteren Materialien und bei großen Möhrenblöcken tatsächlich ein Problem. Man bemerkt recht schnell, dass da was in Bewegung ist: Schnitte werden abwechselnd zu dick und deutlich zu dünn, obwohl der Vorschub gleich bleibt.
Ich helfe mir, in dem ich den Probenhalter während des Schnittes an der Klemmschraube unten halte. Da die auftretenden Kräfte allerdings nicht sehr groß sind, reicht oft auch ein aufgelegter Pinsel, der dann auch das Einrollen der Schnitte verhindert oder zumindest minimiert.

Herzliche Grüße
Jörg
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