Leitz Pv Apo L40:1 mit defektem Korrekturring

Begonnen von JB, Dezember 16, 2014, 01:12:04 VORMITTAG

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JB

Hallo Forum,

Ich habe hier ein Leitz Pv Apo L40:1 bei dem der Korrekturring defekt ist. Er bewegt sich zwar noch (nominal zwischen 0,17 und 0,23), aber er ist klar aus der normalen Fuehrung heraus gesprungen.

Es scheint sich um einen haeufigen Fehler beim L40:1 zu handeln; dies ist schon das 2. Objektiv mit diesem Fehler, das mir untergekommen ist.

Kann man da noch was machen? Ich habe mal bei Michel (1967) eine Querschnittszeichnung gesehen - das Objektiv ist sehr komplex aufgebaut und eine Reparatur sicher nicht einfach.

Beste Gruesse,

Jon

Dypsis

Hallo Jon,

ich hatte vor drei Tagen ein Pv 40 aufgeschraubt (die Hülse). Es könnte gut sein, dass Du schon von außen etwas von dem Defekt sehen kannst.
Der außenliegende Teil der Mechanik ist eine kleine Rolle die auf einem Stift gelagert ist. Diese rollte über eine schiefe Bahn und bewegt so bei Drehung die Deckglaskorrektur (Vorsicht, die Rolle geht sehr leicht ab und rollt davon!).
Das innere schwarze Teil (s. Bild 2) ist federnd gelagert. Wenn der Korrekturring auf die niedrigste Stellung gedreht ist (0,11) dann ist der Federweg am größten. So kannst Du vielleicht prüfen, ob die Mechanik bis hier hin arbeitet.
Bei meinem habe ich (noch) nicht weitergeschraubt, bei meinem ist die Federung des Deckglasschutzes fest. Bombenfest, auch etwas was das Pv 40 sehr gerne hat.






Zum Abschrauben der Hülse hat sich dieses Werkzeug sehr bewährt:
http://www.amazon.de/gp/product/B00096JDJY?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o02_s00

Viel Erfolg bei Deiner Reparatur
Thomas

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JB

Hallo Thomas,

Vielen Dank fuer die Antwort! Hat die Huelse ein normales Rechtsgewinde und kann man die Huelse abschrauben, ohne den Stift zu beschaedigen? Haben Sie beim Oeffnen das RMS-Gewinde als Widerlager benutzt?

Beste Gruesse,

Jon

Dypsis

Hallo Jon,

ja das ist ein Rechtsgewinde. Deine Sorge um den Stift kann ich verstehn, zumal bei Deinem ja schon was im Argen liegt.
Man hält aber ja fast automatisch nicht nur den gerändelten Rand fest sondern auch gleich den Korrektur-Ring. Das RMS-Gewinde und der große gerändelte Rand sind ein Teil, man kann also gegenhalten wo man will.
Wenn man mit einem zweiten Gurtschlüssel mit Gummigurt gegenhält kann eigentlich gar nichts passieren, das Gummiband hält den Korrektur-Ring immer mit fest.

Herzliche Grüße
Thomas
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JB

#4
Hallo Thomas,

Vielen Dank. Ich werde sehen, was ich tun kann.

Beste Gruesse,

Jon

ortholux

Liebe Kollegen,

der von Thomas erwähnte Gurtschlüssel ist in der Regel nicht nötig. Die Hülse sitzt nur scheinbar wie festgebacken, wenn man am Ränderring anpackt (roter Pfeil). Das Blech ist dünn und man drückt auf das Gewinde. Packt man die Hülse vorn am dünneren Zylinder (grüner Pfeil), geht es.

Das trifft übrigens für viele Leitz-Objektive zu.



Viel Erfolg
Wolfgang

Dypsis

... was Wolfgang schreibt deckt sich mit meiner Erfahrung, bzw. erklärt, warum die Hülse mit dem Gurtschlüssel so leicht aufging. Die Kraftverteilung war viel günstiger. Ich musste kaum gegenhalten. Doch so einen Gurtschlüssel würde ich dennoch nicht missen wollen.

Grüße
Thomas
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JB

#7
Hallo,

Es hat auch bei mir gut funktioniert. Ich habe Stift+Rolle wieder auf die schiefe Bahn gesetzt. Allerdings war ich die richtige Konfiguration noch nicht zu haben.

Es sieht so aus, als waeren die schiefe Bahn und die sie aussen umgebende Messinghuelse gegeneinander verschoben gewesen (durch rohe Gewalt von aussen).

Ich habe jetzt die Verschiebung korrigiert, die beiden Sicherungsmadenschrauben wieder festgezogen und die Justierung wieder hergestellt.

Besten Dank,

Jon