Endlich und Unendlich zum Zweiten!

Begonnen von reblaus, Januar 20, 2015, 20:49:57 NACHMITTAGS

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reblaus

Hallo -

angeregt durch eine Frage in einem anderen Zwirn kam ich ins Grübeln:

Es ist ja nicht sonderlich problematisch ein altes Zeiss-Stativ mit einer Tubuslinse zu versehen um Unendlich-Objektive benutzen zu können.
Diese Tubuslinse hat eine ähnliche Kompensationswirkung wie vorher die Kompensationsokulare.

Frage:
Sind die Restfehler von Endlich- und Unendlich-Objektiven identisch? Wenn nicht, müssten ja die Adapterringe, die früher erhältlich waren um Endlichobjektive am Unendlichsystem zu verwenden zusätzlich zur Änderung der Projektionsweite von unendlich auf 160 mm auch noch eine zusätzliche Korrektur eingebracht haben.

Frage:
Ein Endlich-Objektiv gelegentlich am Axio-System zu verwenden ist ja u.a. deshalb umständlich, weil der Adapterring den Abgleich verändert. Wäre es möglich, die Korrekturlinse 20 mm höher in einem Schieber unterzubringen? Präzisionserwägungen seien mal beiseite gelassen.

Viele Grüße

Rolf


wilfried48

Hallo Rolf,

eine schlaue Idee !
Ich traue mir auch nach längerem Nachdenken nicht zu, eine verlässliche theoretische Aussage zu machen.
Das müsste man einfach mal austesten, der mechanische Aufwand hält sich ja in Grenzen.
Aber das 40/0.95 160/0.17 Planapo gibts natürlich auch im Erfolgsfalle nicht mehr zurück  ;D

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

l'œil armé

Moin,

es gab für ein paar wenige für Unendlich korrigierte Objektive (z.B. 1,0/40x Oil Iris) ein kleine Linse zum einschrauben hinten in das Objektiv, sodass dieses in einem Revolver gemeinsam mit endlich korrigierten Objektiven verwendet werden konnte. Die Artikel-Nummer müsste ich Zuhause nachschauen. Diese Linse habe ich derart in einem Revolver für die erste, bis 1961 mit 3-Punktaufnahme gebaute Version des Universal/Phomi/Ultraphot eingesetzt, dass diese Linse direkt (1-2mm) über dem jeweilig vorgeschwenktem Objektiv sitzt. Auf diese Weise kann man an einem derartigen Mikroskop die moderne Unendlichoptik verwenden. Die optischen Qualitäten mögen in der Theorie etwas leiden, sind aber bei den von mir verwendeten Linsen nicht bemerkbar. Ich habe dies seinerzeit vor Allem gemacht, um die Tauchobjektive 10 - 63x am Ultraphot benutzen zu können. Auch ist das nur mit schlanken Objektiven sinnvoll, da die Bohrungen am alten Revolver für die modernen Objektive oft zu dicht beieinander liegen, das 40er Planapo z.B. am 5-fachen Revolver also nur mit zwei weiteren Objektiven kombiniert werden kann.

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich absolut in Ordnung

das schönste: Zeiss Lumipan
das liebste: Leitz Ortholux/Panphot
das beste: Zeiss Axiomat

Ich bin übrigens keineswegs mit meinem Umfang an Intelligenz zufrieden; ich bin lediglich froh, mit meiner Dummheit so weit gekommen zu sein.

olaf.med

Lieber Rolf,

wir liefern für unser Mikrobohrgerät, das serienmäßig mit einem Objektiv für 160/170 mm Tubuslänge ausgestattet ist, schon seit Jahrzehnten eine einschraubbare Zusatzlinse für die Verwendung an Mikroskopen mit Unendlich-Optik - und das geht ganz prima! Es ist schlicht und ergreifend eine Negativ-Linse mit der Brennweite -170. Das geht natürlich auch umgekehrt für die Adaption von Unendlich auf 170 mm. Die Frage ist ja nur, ob es dadurch Abbildungsfehler gibt, die störend wirken. Wir Mineralogen haben mit sowas ja in der Regel weniger Probleme, aber die "Hochauflöser" eventuell schon.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0