DIY - LowBudget - Mikrofotografie - die WOLFCAM

Begonnen von knipser009, Februar 21, 2015, 12:56:38 NACHMITTAGS

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knipser009

ein "Hallo" an die Forenten

Nachdem mein DIY-Setup zur Makrofotografie, das umgebaute LOMO-Biolam, hier im Forum auf solche große Resonanz gestoßen ist , möchte ich ein weiteres DIY-Setup zur Makrofotografie vorstellen .

Ich habe dieses Setup in Analogie zur high-tech-Version ,,the bratcam" ( http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?t=8247 )
als low-tech-Version ,,die Wolfcam" getauft.

Ziel des DIY-Setup´s war es wieder einmal, ein Makrosetup zu Minimalkosten zu haben.
Es wurden nur Teile verwendet, die ich schon aus der analogen fotografischen Zeit  hatte bzw. welche für kleines Geld zu erwerben sind.
Insgesamt müßte jemand , der dieses Setup nachstellen möchte, etwa € 120.- ausgeben – natürlich ohne die Optiken und die Kamera.



Materialien :

Ein Grundproblem bei jedem Makrosetup, welches für Stacking vorgesehen ist, besteht darin, dass erschütterungsfrei zu arbeiten ist. Neben den Kameraproblemen ( Spiegelschlag, ... ) kann dies über eine große Basismasse erreicht werden.
Bei der Wolfcam wurde daher eine schwere Stahlplatte ( 10mm / 75cm / 25cm = 14kg ) benutzt, welche mit 4 Gummifüßen als Silentblocker ( 4 Türstopper aus dem Baumarkt ) verschraubt ist.
Die beiden Einheiten , die Kameraseite und die Objektseite, sind getrennt  auf  Aluprofilen montiert, welche ihrerseits nach unten durch die Stahlplatte verschraubt sind.

Kameraseite :

Als Basis dient ein Fokusblock eines Olympus-Mikroskopes, ( danke Peter!!! ). Auf diesen Fokusblock wurde ein Balgengerät ( DDR : IHAGEE / Pentacon , Version: M42-anschluss) verschraubt. Als ,,Schraube" wurde wegen des Stativgewindes am Balgengerät eine Kamera-Schraube aus einer alten Bereitschaftstasche benutzt.
Die Optiken – hier Mikroskopobjektive – werden über einen M42/RMS-Adapter ( ebay) an das Balgengerät angeschlossen. Die Kamera – hier eine CANON EOS – wird ebenfalls über einen M42/EOS – Adapter angeschlossen. Gearbeitet wird in lifeview über externen Laptopmonitor ( nicht im Bild ) und Fernauslöser bzw Canon-Software.



Objektseite:

Als Basis zur X-Y-Z- Bewegung eines Objektes dient ein älteres, geköpftes Mikrokopstativ aus der Schrottkiste.
Mit dem Grob-/Feintrieb und einer Kreuzführung auf dem Objekttisch kann ein Objekt in  3 Raumrichtungen justiert werden. Als Träger in der Kreuzführung dient ein Alu-Flachprofil, welches auf 2 Objektträger geklebt ist. Die ganze Einheit ist außerdem in Richtung kameraseitigem Bauteil verschiebbar.



Das Objekt selbst wird mittels einer Insektennadel gepinnt oder ganz einfach mittels farblosem Nagellack auf eine Insektennadel geklebt und die Nadeln in zB ein Korkstück auf einer 20mm-Glasmurmel gesteckt. Die Glasmurmel  ruht auf einem Gummidichtungsring aus dem Sanitärbedarf. Zur besseren Manipulation der Glasmurmel mit dem befestigten Objekt ist mit Silikon an der Murmel ein Kunststoffgriff (  Schutzkappe einer Injektionsnadel ) angeklebt.



Als Beleuchtung dienen wiederum 3-4 Jansjös, als Diffusor die schon bekannten Einwegtrinkbecher oder Einwegtassen - hier allerdings im Gegensatz zum LOMO-Biolam – setup - mit seitlichen Bohrungen.


viel Spass beim studieren
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

liftboy

Hallo Wolfgang,

meine Güte, was hast Du da gefriemelt!
Und m.E. High-Tech! Saubere Arbeit.
Momentan hab ich andere Sorgen, aber ich überlege, ob doch vielleicht für die Tümpelei........

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Kai B

Hallo Wolfgang,
super - sieht wirklich gut aus!
Sehe ich das richtig, dass Du ein Zeiss-Endlich-Plan 2,5er als Objektiv verwendest?
Im Mikroskop erfolgt da doch noch die Korrektur durch das C- oder KPL-Okular.
Ist bei den schwach vergrößernden Objektiven eine Korrektur unnötig?
Wie ist denn die Qualität der Bilder, vor allem am Rand?

Hast Du einmal ein Farb-Beispiel von einem Graustufen- oder Strichmotiv?

Viel Grüße
Kai

TPL

Hallo Wolfgang,

Deine interessante Vorrichtung habe ich heute erst entdeckt (als Du den Beitrag eingestellt hattest, war ich wohl gerade durch meinen siebten Umzug innerhalb von fünf Jahren abgelenkt :o).

Mir ging ebenfalls die Frage von Kai durch den Kopf: Das Zeiss-Endlich-Plan 2,5er sollte nach der 'reinen Lehre' doch eine kompensierende Optik nötig machen. Ist das nicht der Fall, wäre dieses Objektiv doch eine echte Empfehlung für den Nahbereich.

Kannst Du uns etwas dazu schreiben?

Beste Grüße, Thomas

knipser009

hallo Thomas

das Carl Zeiss Plan 2,5/0,08  160/-  ist wegen zu starker Farbsäume inzwischen ausgemustert

vergleiche :

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21965.msg163734#msg163734

Bis zu 2,5x benutze ich an meiner Canon EOS das Olympus Zuiko 2/90 zusammen mit den Zwischenringen Olympus Auto 65-116. Wenn es sein muß, noch dazu eine Canon Close-up lens 250D bzw 500D. So komme ich locker auf 2,5:1 in Topqualität. ((CU 250D (+4 Dioptrien) und CU 500D (+2 Dioptrien))

Den Vorteil dieser CU´s sehe ich darin, dass ich sie auch "outdoors" benutzen kann.
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"