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Skala gesucht

Begonnen von peter-h, Februar 23, 2015, 17:32:26 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Fotofreunde,

wie schon mehr theoretisch beschrieben habe ich einen kleinen Versuch gestartet um einem Maßbalken in ein Foto einzublenden. Nun sind Vorversuche entstanden und es drängt sich die Frage auf ob es -
Sinnvoll , Sinnlos , Spielerei oder reiner Unfug ist.



Am Photowechsler wurde mit Bauteilen von S&H (LINOS) der Vorversuch aufgebaut. Als erster Maßbalken auf den Reprofilm ADOX CMS20 ein Muster belichtet.


Entsprechend dem gewählten Objektiv (Zahlen unter dem Balken) ist die Strecke 200µm. Leider kann ein kleines Junior oder Zeiss Standard nicht automatisch das Objektiv erkennen.  ;)

Und so sind die ersten Bilder.

Neofluar 6,3 Rosmarin


Plan 10 Winterjasmin

Vorteil:
Der Maßbalken kann durch den Photowechser ein- oder ausgeblendet werden und erlaubt so eine sehr einfache Zuordnung von Objekt und Größe. Unabhängig welche Kamera und welche Kameraadaption verwendet wird, stimmt die Zuordnung immer. Es wird nur noch die Objektivvergrößerung als Kennzahl benötigt. Stört der Balken, so genügt ein Handgriff.
Sowohl im Okular, wie auch am Kameraausgang ist die Einblendung sichtbar. Durch die eigene LED kann die Helligkeit frei variiert werden.

Nachteil:
Voraussetzung ist der Zeiss Photowechsler. Der mechanische Aufwand ist nicht unerheblich und die ges. Optik mit Skala ist eine besondere Aufgabe. Nicht bei allen Objekten und Bildhintergründen macht die Einblendung Sinn.

Und nun meine Frage:
Wie sehen es die Leser ? Bis zu einem "richtigen" Zusatzteil ist noch ein langer Weg.

Schönes Wochenende und viele Grüße
Peter

JB

Hallo Peter,

Zunaechst einmal ist es schoen gemacht. Ausserdem finde ich es ungemein praktisch, einen Massbalken direkt im Bild zu haben.

Mein Bauchgefuehl ist aber, dass man es digital loesen sollte (nicht dass ich wuesste wie). An automatischen Mikroskopen ist das an die Software delegiert (z.B. Zeiss Zen; die Canons werden aber leider nicht unterstuetzt)

- Der Nutzer klickt vor der Aufnahme auf das verwendete Objektiv.
- Die Software schreibt die Objektivinformation in die EXIF Datei zum Bild.
- Bei der Bildanalyse wird die EXIF ausgelesen und mit einer Kalibrierungsdatei verglichen.
- Die Software errechnet dann den Massbalken und fuegt ihn ein.

Dieser einfache Arbeitsablauf laesst sich sicher digital nachbauen.

Beste Gruesse, Jon

Bastian

#17
Hallo Peter,
sehr schön gemacht! Ich habe mich mit dem Thema auch eingehend beschäftigt  und den digitalen Weg eingeschlagen.
Aber auf so eine optische Lösung bin ich gar nicht erst gekommen. Super!
Ob es sinnvoll, sinnlos oder Spielerei ist, müssen andere entscheiden. Ich bin jedenfalls mal sehr beeindruckt!

ZitatLeider kann ein kleines Junior oder Zeiss Standard nicht automatisch das Objektiv erkennen.
Kann es doch!
siehe hier:Objektiv automatisch erkennen
Der Aufwand, sowohl apparativ, als uch softwaremäßig ist minimal

Jon,
EXIF Informationen lassen sich nicht direkt ins Bild schreiben, aber über einen kleinen Umweg geht es doch-
Objektiv- und Massstabsinformationen in die EXIF, IPTC und XMP Metadaten schreiben

Das sieht alle schlimmer aus als es ist. Funktionieren sollte das mühelos unter Linux und OSX. Unter Windows sollte man es mit ein wenig Ahnung auch zum Laufen bekommen.

Viele Grüße,
Bastian

peter-h

Hallo Bastian,
sehr schön das Objektiv zu erkennen, aber dann kommt noch das Projektiv oder die Adaption der Kamera hinzu und auch die Kamera. Dass im Jahr 2015 eine optische Einspiegelung nicht in die Zeit paßt ist schon klar. 1973 konnte es die Telefonzelle von Zeiss (AXIOMAT) und auch beim Phomi gab es Streifen für die Filmtrommel.

@Safari,
der ADOX CMS20 ist alles nur kein weicher Halbtonfilm. Dazu habe ich in einer spez. Mixtur nach einem Rezept von Kodak noch einen Entwickler gemixt, der für Strichvorlagen gedacht ist, also extrem hart. Nach Angaben kann der Adox bis 800 L/mm was für diese Vorlage sicher reicht. Und ganz wichtig, der Adox ist einfach zu bekommen , KB-Format mit 36 Aufnahmen!

Ich werde noch einige Versuche machen und dann entscheiden ob der Versuchsaufbau wieder zerlegt wird, oder an der Werkbank ein Zusatzteil für den Photowechsler entsteht.

Viele Grüße
Peter

JB

Gab es von Zeiss nicht auch einen Diskussionswuerfel, in den ein Zeiger eingeblendet wurde?

Carsten Wieczorrek

Hallo,

Frage eines unwissenden: warum LED und Grünfilter?

Ich hatte eine Idee für Phasenkontrast und habe mir für kleines Geld einen eigenen Metalldampf-Filter für 520 nm machen lassen.
Aber dann kam mr die Erkenntnis: Warum eine teure weißlicht-hast-du-nicht-gesehen-Watt LED mit einem Filter um 98% Leistung reduzieren, wenn es für 3 EUR eine 3W 520 nm Grün-LED gibt?
Fragen über Fragen,
Gute Nacht,
Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Alfons Renz

Lieber Peter,

Sehr beeindruckend finde ich den 'fliegenden Aufbau' dieser interessanten Konstruktion mit Mitteln einer kleinen Lichtbank und das Resultat kann sich wirklich sehen lassen!

Die Idee ist schon mehrfach, wie Du erwähnst,  in anderer Weise von den großen Firmen mit teurem Aufwand umgesetzt worden. Das Anliegen ist, die Einspiegelung einer Skala mit einfachen Mitteln für den Hausgebrauch am 'Reisemikroskop' zu ermöglichen. (An das Gewicht des Zeiss-Photowechslers mit allen Anschlüssen aus Drehteilen denke ich jetzt erst mal garnicht, und eine elektronische Lösung müsste auch als Applet am Tablet oder Smartphone funktionieren...)

Die einfachste Lösung wäre m.E. eine Einspiegelung im beleuchtenden Strahlengang: Der achromatisch-aplanatische Kondensor bildet doch, bei 'richtiger' Einstellung. so wunderschön jedes Staubkorn auf der Leuchtfeldebene in der Bildebene ab!. Wäre es nicht am einfachsten, hier eine Skala einzuschieben oder einzuspiegeln? Manchmal gibt es an der Leuchtfeldblende sogar eine Skala: Diese entspricht exakt dem Durchmesser des je nach Vergrößerung immer kleiner werdenen Gesichtsfeld. Man braucht dies nur zu dimensionieren.

Mit herzlichen Mikro-Grüßen,

Alfons


peter-h

@ Jon,
ja es gab einen Diskussionswürfel mit Lichtzeiger (47 30 47). Geht sicher auch mit kleinem Umbau ausgezeichnet (wenn man ihn hat).

@Carsten,
warum nicht gleich eine grüne LED? Weil ich diese erst einbauen müßte ! Aber die Teile aus dem LINOS Baukastensystem sind alle vorhanden und es ist nur ein Versuchsaufbau. Ich hätte auch noch ein Linienfilter (Interferenzfilter) einbauen können, aber welchen großen Vorteil hätte es gehabt? Hß- , OIII- , Continuum-Filter, selbst ein Interferenzverlaufsfilter (400-700nm) wäre vorhanden  :D ?

@Alfons,
sicher auch ein guter Gedanke, aber dann muß der Kondensor auch alle Ansprüche erfüllen. Ein Versuch soll es wert sein !

Schönen Sonntag
Peter

piu58

#23
> die Firma Adox noch gibt

Gibts auch nicht. Der Name wird von Fotoimpex verwendet und hat nix mit Adox /Dr. Schleusner aus den 50ern zu tun.

CMS 20 ist ein Mikrofilm von Agfa, der zur Digaitalisierung von Dokumenten dient.
Bleibt dran, am Okular.
--
Uwe

piu58

> Allerdings ist der Adox CMS 20 definitiv kein Strichfilm,

Das ist Agfa High Definition PAN (HDP), ein Film, der geschriebene Seiten in einer Art Schwarz-Weiß-Modus (wie ein Fax) wiedergeben soll. Es gibt auch noch einen Film für Halbtonvorlagen, Agfa Copex Rapid. Ich arbeite im Krankenhaus, und wir setzen solches Material zum Verfilmen von Krankenakten ein. Sie werden 40x verkleinert, manchmal 80x (dann leidet aber die Qualität).
Bleibt dran, am Okular.
--
Uwe

peter-h

Liebe Filmspezialisten,

wenn also der CMS20 nicht der geeignete Film ist, was soll ich dann nehmen? Allerdings hat nur eine Antwort Sinn, wenn es diese Filme in KB-Patronen gibt und die Filme in Deutschland zu beziehen sind. Trifft das nicht zu, ist es reine Theorie  ;D
Der ADOX CMS20 ist jedenfalls verfügbar.

Gruß
Peter

wilfried48

Lieber Peter,

du bist schon auf dem richtigen Weg. Die Daten vom CMS20 und auch deine früheren Ergebnisse zur Herstellung von Testgittern sprechen für sich.
Das wurde früher nur durch die Kodak High Resolution Plates knapp übertroffen, die zur Herstellung von Chrom-Lithografiemasken verwendet wurden.
@Safari
ob ein Film hart oder weich arbeitet entscheidet hauptsächlich der Entwickler. Für die Mikroreproduktion von Dokumenten muss der Film nur genügend feinkörnig sein und mit einem hart arbeitenden hochkonzentrierten Entwickler z.B. Dokumol entwickelt werden. Und Peter hat ja nach seinen Angaben
einen solchen hart arbeitenden Entwickler nach einer Kodak Rezeptur angesetzt.
Wenn man z.B. den früher für Mikrofitches verwendeten Dokumentenfilm Agfa Ortho 25 anstatt mit Dokumol mit stark verdünntem Rodinal entwickelt hat
so war er ein unübertroffener feinkörniger Grauton Dialfilm mit feinen Grautonübergängen.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

peter-h

Liebe Freunde der alten Filmschule,

damit noch mehr Licht in die schon uralte Technik der nassen Filmpanscherei kommt, hier die von mir genutzte Rezeptur.
Für Kodak D-8 waren die Zutaten greifbar und mit NaOH und dem hohen Anteil an Hydrochinon erscheint mir das Rezept recht sinnvoll. Verdünnung war nur 1:1.



Ich habe gerne meine Filme entwickelt. Für die Astronomie wurden sie unbelichtet zuerst in reinem Wasserstoff bei 60°C "gehypert" , dann am Fernrohr 1/2 h belichtet und je nach Aufgabe in einem "Spezialentwickler" behandelt. Das waren noch Zeiten !  ;D ;D ;D

Wer ein besseres Rezept kennt darf es mir gerne verraten.

Viele Grüße
Peter

wilfried48

#28
Zitat von: Safari in März 01, 2015, 23:58:16 NACHMITTAGS

Aber für eine für eine Skala würde ich den Aufwand nicht übertreiben und mal schauen ob nicht eine Druckerei in der Nähe das gut und preiswert machen kann.
 

Hallo Wolfgang,

seit wann kann denn eine Druckerei Mikroskalen drucken, wo liegt denn da die Auflösungsgrenze? Also wenn da einer eine gute Adresse weiss,
würde mich das auch interessieren.
Zu der Zeit als wir noch die Vorlagen drucken liesen, die dann 1:20 mit einer Technika Plattenkamera auf "Kodak high resolution plates" herunterverkleinert wurden lag die kleinste mit dem Laserplotter auf Film druckbare Strukturabstand und Strukturbreite bei 100µm. Die mit diesen Strukturen bedruckten Filme hatten eine Grösse von 100cm x 100cm die dann nach Verkleinerung auf den 5cm x 5cm Kodak high Resolution plates eine minimale Strukturgösse von 5µm kantenscharf realisieren liesen.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
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Johannes Kropiunig

Hallo Wilfried,

wenn schon in dem beiliegenden 16 seitigen Heft auf die Notwendigkeit der Errettung hingewiesen wird.
http://www.ernst-paulus-verlag.de/Bibeln/Die-kleinste-Bibel-der-Welt/Die-kleinste-Bibel-der-Welt.html?XTCsid=fhkqsdi7lhdg25t7dtml389co4

Irgendjemand muss dieses Dia ja herstellen...

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse