Hauptmenü

Historie Leitz/Zeiss

Begonnen von Ole Riemann, März 27, 2015, 11:46:35 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Ole Riemann

Liebe Forumskollegen,

bei einem Besuch in Jena war ich auch im optischen Museum und habe viel über die Geschichte der Zeiss-Werke erfahren. Dabei ist mir die Frage gekommen, ob es im Mikroskopbau auch bei der Firma Leitz zu so nachhaltigen Kooperationen zwischen Technikern und Wissenschaftlern gekommen ist (entsprechend der so entscheidenden Zusammenarbeit von Carl Zeiss und Ernst Abbe bzw. Otto Schott).

Wer waren die prägenden Gestalten bei Leitz, die die Entwicklung dort vorangetrieben haben und mit welchen fundamentalen apparativ-konstruktiven Neuerungen sind ihre Namen verknüpft? Gibt es hierzu (wie auch für die Geschichte des Mikroskopbaues bei Zeiss) empfehlenswerte Literatur zum Einstieg?

Besten Dank und viele Grüße

Ole

olaf.med

#1
Lieber Ole,

bei Leitz gab es einen Wissenschaftler, der an Genialität Ernst Abbe in nichts nachstand, aber eine Generation jünger war: Max Berek (1886 - 1949). Von Hause aus war er Mathematiker, Physiker und Mineraloge. Von Unkundigen wird seine Leistung oft auf die Berechnung der Leica-Objektive reduziert, tatsächlich war er ein brillianter Theoretiker, begnadeter Kristalloptiker und hervorragender Konstrukteur. Er hat die Grundlagen der quantitativen Auflichtmikroskopie geschaffen und zeichnete verantwortlich für nahezu alle konstruktiven Entwicklungen auf den Gebiet der Polarisationsmikroskopie bei Leitz zwischen seinem Firmeneintritt im Jahre 1912 und seinem Tod. Durch ihn wurde Leitz zum führenden Hersteller dieser anspruchsvollen Geräte weltweit, ja, auch deutlich vor Zeiss ;D.

Bei Leitz (wie sicher auch bei Zeiss) gab es übrigens immer eine engste Zusammenarbeit zwischen den Konstrukteuren, den Wissenschaftlern im eigenen Hause und, in besonderem Maße, mit den anwendenden Wissenschaftlern in Forschung und Industrie. Die entsprechende Abteilung bei Leitz hieß (ab ca. 1955?) LAM (Labor Anwendung Mikro) und wurde von zwei Fachwissenschaftlern geleitet, einem Biologen und einem Mineralogen bzw. Geologen, und ca. 10 technischen Angestellten! Ihre vordringliche Aufgabe war der enge Kontakt zu allen Kunden und die Bewertung und Umsetzung von Vorschlägen aus diesem Kreise. So etwas wünschte man sich heute noch, in Zeiten in denen diese hochwirkungsvollen aber nicht sofortigen pekuniär zählbaren Erfolg zeitigenden Einheiten ersatzlos gestrichen sind und nur noch der spitze Stift amerikanischen Managements regiert.

Über Berek gibt es eine zusammenfassende Publikation, die aber leider auch den oben erwähnten Mangel an "Objektivlastigkeit" zeigt:

Kühn-Leitz, K. (2009): Max Berek, Schöpfer der ersten Leica Objektive. Lindemanns Verlag, Stuttgart. ISBN 978-3-89506-284-1

Herzliche Grüße,

Olaf


Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

ewald

Hallo Historieinteressierte,

in diesem Zusammenhang möchte ich auf die Schrift: Grehn, Joseph: 125 Jahre Leitz-Mikroskopie, Sonderdruck der Ernst Leitz GmbH, Wetzlar 1974, hinweisen.

Prof. Grehn war bis zu seiner Berentung Leiter der zuletzt "Stabsstelle für wissenschaftliche Kontakte" genannten Abteilung.

Olaf hat es nicht erwähnt, ich darf es vielleicht tun, sein Vater war hier an hervorragender Stelle tätig und hat auch mich seinerzeit in die Geheimnisse der mikroskopischen Photographie eingeweiht.

Schöne Grüße
Ewald

Alfons Renz

Liebe Leitz-Freunde,

Im Gegensatz zu den Zeiss-Werken wurden die Leitz-Werke nicht vom Namensgeber Ernst Leitz gegründet.

Carl Kellner, den Begründer der Optischen Werkstatt in Wetzlar, kennt heute kaum noch Jemand, und noch weniger den Tübinger Mechaniker Christian Friedrich Belthle, der seinerzeit die Nachfolge Kellners antrat und später Ernst Leitz eingestellt hat.

Weil Belthle in der offiziellen Firmengeschichte der Leitz-Werke kaum Beachtung findet, schien es wert, sich mit ihm und seiner Leistung zu beschäftigen. Einges dazu kann man in einem Ausstellungskatalog des Tübinger Stadtmuseums lesen, den ich vor Jahren verfasst habe:

http://www.riverblindness.eu/wp-content/uploads/2010/05/HinWeg_Renz-PDF-2007.pdf

Viel Spass bei der Lekture!

Alfons

P.s.: Wenn einer der Leser vielleicht sogar ein Belthle-Mikroskop besitzen sollte, wäre ich sehr dankbar für einen kurzen Hinweis: Ich versuche, ein Register der noch nachweisbaren Instrumente anzulegen.


olaf.med

Danke, Ewald, ich wollte es nicht selbst tun, aber da nun mal die Katze aus dem Sack ist kann ich noch anfügen, dass es zu meinen eindrucksvollsten (und auch sicher Zukunfts-bestimmenden) Erlebnissen gehörte, dass ich in den Schulferien meinen Vater bei der "Kundenpflege" begleiten durfte - heute ganz sicher allein schon aus versicherungstechnischen Gründen ganz unmöglich.

Es waren immer sehr stimulierende, absolut freundschaftliche Treffen, bei denen auf hohem Fachniveau Gedanken und Anregungen ausgetauscht wurden. Man kannte sich in der kleinen Familie der professionellen Polarisationsmikroskopiker bestens, besuchte immer die damals noch sehr überschaubaren Jahresversammlungen des Dachverbands DMG (Deutsche Mineralogische Gesellschaft) mit weit unter 100 Teilnehmern, genoss gemeinsame Exkursionen etc., aber vor allem die rauschenden Gesellschaftsabende in fröhlicher Runde. Die Vertreter der optischen Werke (für Zeiss zu dieser Zeit Herr Piller und Herr Gahm) gehörten ganz selbstverständlich dazu.

Eine Anekdote noch zum Schluß: Einst fuhren wir in den äußersten Westen in ein Institut, in dem zu dieser Zeit eine Frau Ordinarius war (ist das die heutige politisch korrekte Form???). Natürlich war es lange vor jeglicher Emanzipationsbewegung, und Frauen hatten es in den Männer-lastigen Geowissenschaften natürlich besonders schwer. Trotzdem setzten sich einige maßgeblich durch, sowohl durch Fachkompetenz, als manchmal auch durch bestimmte Verhaltensmuster. Ich war gewarnt, aber trotzdem ziemlich platt, als sie mit wehenden Rockschößen rauschend den Raum betrat und uns herzlich begrüßte: Hallo Herr Medenbach, und das ist wohl der Filius? Was möchten Sie, Korn oder Jägermeister - es war später Vormittag.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Ole Riemann

Liebe Kenner der Mikroskop-Historie,

vielen Dank schon mal für die Anregungen. Der Name Berek ist mir - zumindest über den Berek-Kondensor an meinem Laborlux - vertraut. Ich werde diese Spur weiter verfolgen.

Beste Grüße

Ole

TPL

#6
Zitat von: olaf.med in März 27, 2015, 18:49:10 NACHMITTAGS(...) Frauen hatten es in den Männer-lastigen Geowissenschaften natürlich besonders schwer. Trotzdem setzten sich einige maßgeblich durch, sowohl durch Fachkompetenz, (...)

Lieber Olaf,

lass mich raten...: Die Dame hieß – völlig unverdächtig – Marie-Thérèse mit Vornamen...? Sie quarzte selbst in Vorlesungen und Schüler-Einführungsveranstaltungen Filterlose wie eine Haubitze? Ich fürchte, ihre forsche Art hat mich in jungen, zartbesaiteten Jahren mit davon abgehalten, im "äußersten Westen" ( ;D) zu studieren. Unabhängig davon finde ich es erwähnenswert, dass sie in dieser absoluten Männerdomäne, nämlich Bergbau und Kohlepetrographie, noch mindestens zwei weitere Weltklasse-Mitstreiterinnen hatte (Mary Stopes und Marlies Teichmüller), die beide ebenfalls wissenschaftlich ganz wesentliche Spuren hinterlassen haben.

@ Ole: das führt zurück zur Anfangsfrage: die enge Zusammenarbeit zwischen den Entwicklern der beiden großen (west-) deutschen Optikfirmen mit Forscherinnen und Forschern hatten so manche schönen Früchte. In meinem Interessensgebiet (Geologie, Mineralogie, Erze, Kohle, etc.) hatte jedoch Leitz jahrzehntelang ganz klar die Nase vorn, was die Weiterentwicklung in höchster Qualität anging. Wie eng die Verbindungen waren, merkt man besonders in den frühen Lehrbüchern der Erzmikroskopie (Schneiderhöhn) und der Kohlepetrographie (Stach).

Herzliche Grüße und Glückauf!
Thomas

Peter V.

#7
Lieber Thomas, liebe Olaf,

könnte es sich um diese Dame handeln? Tja, das waren offenbar noch die guten alten  "politisch unkorrekten" Zeiten mit knorrigen Typen statt technokratischer Publikationsroboter.... :-\ Ok, es war auch nicht alles gut - aber solche "Originale" sind ja heutzutage leider fast ausgestorben.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

TPL

Lieber Peter,

ich glaube, Du hast das perfekt recherchiert. Und da unsere "community" nicht nur extrem klein ist, sondern immer schon war, wirst Du wohl recht haben.

Herzlichen Gruß
Thoms

@ Ole: wir faseln hier gerade ein bisschen, aber das hat tasächlich mit Deiner Frage zu tun: obwohl ich aus unerfindlichen, aber definitiven Gründen Produkte der Firma Zeiss horte, ist die Leitz'sche Firmenhistorie – zumindest in meiner Branche – historisch interessanter.

olaf.med

#9
Lieber Thomas, lieber Peter

seit wann ist denn das Ruhrgebiet und das Münsterland im äußersten Westen? Safari jedoch hat es (fast) perfekt erkannt! Doppelkorn ist das Stichwort. Es bezeichnet die Synthese aus Ihrem Mädchennamen und ihrem bevorzugten Getränk.

Die andere Dame wurde übrigens in Fachkreisen wegen ihres starken Auftretens und der durchaus vorhandenen Trinkfestigkeit oft mit der männlichen russischen Endform "a" des Namens bezeichnet.

Glück Auf, Olaf

Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

l'œil armé

#10
Guten Morgen!

Eine (laienhafte) Frage hätte ich aber doch noch. Ich selbst habe mehr mit den biologischen Anwendungen der Mikroskopie zu tun, bin in Bezug auf die polarisationsmikroskopischen Anwendungen ziemlich unwissend.

Dass es die entsprechenden Methoden, die dazugehörigen Geräte und Lehrbücher gibt ist mir klar. Klar ist mir auch, dass man sicher angehenden Geologen, Bergtechnikern/-ingenieuren u.ä. Berufen die Zusammenhänge in der Mineralogie im Laufe ihrer Ausbildung nahebringt. Auch ein Medizinmann sollte irgendwann einmal gesehen haben, wie eine Zelle aussieht und vielleicht sogar die Gelegenheit bekommen, zu beobachten wie sie arbeitet.

Aber wie Olaf bereits beschrieben hat, war wohl auch früher schon der Kreis aus wissenschaftlichen Anwendern und solchen aus der Wirtschaft eher klein. Daher die Frage, inwieweit die Polarisationsmikroskopie heute noch jenseits der Lehre eine praktische Rolle spielt? Gibt es noch Anwendungen in der Wirtschaft (z.B. für die Lagerstättenaufsuche o.ä.) die von Relevanz sind? Wie sieht es aus mit den doch in früheren Zeiten offensichtlich intensiver angewandten UD-Tisch-Methoden? Sind Geräte, vergleichbar mit den hier z.T. vorgestellten, geradezu phantastisch konstruierten und wohl auch verarbeiteten Polarisationsmikroskope, die zu Ihrer Zeit sicherlich Werte verkörperten wie heute große Konfokalmikroskope, noch in irgendeiner Form im praktischen Einsatz?

Wenn man sich die aktuellen Angebotslisten der Hersteller anschaut, ist ja dort die Polarisationsmikroskopie gerätetechnisch im Gegensatz zu früher ziemlich zusammengeschrumpft, ähnlich den interferenzmikroskopischen Geräten für quantitative Anwendungen.

Ich würde mich u.U. mal für die praktische Anwendung eines Polarisationsmikroskops auf der Basis eines Zeiss Axiomaten interessieren  ;)

Vielen Dank schon einmal im Voraus, für den Fall, dass sich jemand zur Beantwortung aufrafft.

Ich wünsche Euch einen angenehmen Sonntag

Wolfgang
"Du" fänd' ich absolut in Ordnung

das schönste: Zeiss Lumipan
das liebste: Leitz Ortholux/Panphot
das beste: Zeiss Axiomat

Ich bin übrigens keineswegs mit meinem Umfang an Intelligenz zufrieden; ich bin lediglich froh, mit meiner Dummheit so weit gekommen zu sein.

olaf.med

Lieber Wolfgang,

ich möchte es einmal so ausdrücken:

Es gab, gibt und wird niemals ein Instrument geben, das dem Festkörperwissenschaftler in kürzerer Zeit mehr fundierte Information vermittelt als das Polarisationsmikroskop!

Das klingt polemisch oder überspitzt, ist aber in der Sache absolut korrekt und unbestritten. Es liegt einfach daran, dass die Gehirn-Augen-Kooperation so perfekt abläuf und auch Dinge sofort miteinander kombiniert werden, wozu hochkomlexe physikalisch-chemische Apparaturen nicht in der Lage sind. Diese liefern immer nur genaue Daten über Teilaspekte!

Das große Problem der Polarisationsmikroskopie ist aber leider, dass man eine sehr spezielle und umfassende Vorbildung benötigt, um die Phänomene richtig zu erkennen und zu deuten. An dieser Ausbildung hapert es mittlerweile drastisch - und leider nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Zur Verdeutlichung der Situation: an der Ruhr-Uni in Bochum gab es vor Einführung des Bachelor/Master-Studiengangs für Mineralogen 7 umfassende optische Pflichtpraktika in Polarisationsmikroskopie, 5 davon ganzsemestrig mit 3 bzw. 2 Semester-Wochenstunden, die beiden anderen als einwöchige Kompaktkurse. Heute gibt es für die Geowissenschaftler (Geologie, Mineralogie und Geophysik wurden bei der Studienreform zu "Geowissenschaften" zusammengefasst) gerade noch einen einzigen Pflichtkurs von 2 Semester-Wochenstunden und für die mineralogisch-petrographisch ausgerichtete Klientel noch zwei zusätzliche Aufbaukurse. Wo früher hochspezialisierte Polarisationsmikroskopiker ausgebildet wurden produziert man heute Halbbildung auf Laborantenebene. Diese Leute sind schlicht nicht mehr in der Lage, ein Polarisationsmikroskop virtuos zu bedienen und damit vernünftige Ergebnisse zu erzielen. An deren Bedürfnisse paßt sich die optische Industrie an und das bedeutet den Niedergang der Hochkultur auf diesem Gebiet.

Ich sehe die Notwendigkeit dieser Reformen angesichts der größeren Breite der Ausbildung durchaus ein, aber der Verlust dieser speziellen Fähigkeiten ist trotzdem unglaublich traurig, da die Industrie eigentlich auf diese Art der Untersuchungen angewiesen ist. Es ist unbeschreiblich, welcher horrende Unsinn in Gutachten (auch wissenschaftlicher Natur) verzapft wird, nur weil die Bearbeiter nie ins Mikroskop geschaut haben, oder wenn, das was sie sahen nicht verstanden haben.

Beim Universal-Drehtisch sieht die Sache anders aus. Hier hat die moderne Analytik die optische Methode überholt und damit überfflüssig gemacht. Die wichtigste Anwendung des U-Tischs war immer die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Feldspäte (Plagioklase), woraus man weitreichende Schlüsse auf die Gesteinsentstehung ableiten kann. Die U-Tisch-Mikroskopie verlangt aber profunde Kenntnisse der Kristallographie und der Kristalloptik, ist also sehr anspruchsvoll. Um 1965 wurde die Elektronenstrahl-Mikrosonde als Routinemethode in den Geowissenschaften eingeführt. Mit ihr kann man hochortsauflösend und punktgenau Analysen durchführen, also auch diese Plagioklas-Messungen durchführen. Man könnte natürlich argumentieren, dass eine Mikrosonde ca 1,5 Millionen € kostet und eine messfertige U-Tisch-Apparatur mit Mikroskop allenfalls 20.000,- €, aber das ist bei der heutigen Grundphilosophie allenfalls kontraproduktiv >:(

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

l'œil armé

Guten Tag Olaf,

vielen Dank für Deine Antwort. Es muss offensichtlich nach Einführung der Bachelor- und Master - Studiengänge nicht nur in der Biologie und Biomedizin verzweifelt nach den Vorteilen dieser "Verbesserung" gesucht werden - beruhigend :(

Wie kompensieren denn Forschung und Wirtschaft den Verlust an Fachwissen und -können? Ich meine, wenn vorher solche Fachkräfte vorhanden waren für die es nun keinen Nachwuchs mehr gibt, müsste sich doch aber irgendwo Bedarf zeigen? Wie wird dieser kompensiert? Mit chemischen Untersuchungsmethoden?

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich absolut in Ordnung

das schönste: Zeiss Lumipan
das liebste: Leitz Ortholux/Panphot
das beste: Zeiss Axiomat

Ich bin übrigens keineswegs mit meinem Umfang an Intelligenz zufrieden; ich bin lediglich froh, mit meiner Dummheit so weit gekommen zu sein.

olaf.med

#13
Lieber Wolfgang,

ZitatWie kompensieren denn Forschung und Wirtschaft den Verlust an Fachwissen und -können?

leider durch Dilettantismus, Ignoranz und Arroganz - entschuldige bitte meine völlig desillusionierte Einstellung; ich bin eigentlich ein positiv gestimmter Mensch, wie die, die mich kennen hoffentlich bestätigen können, aber ich habe auch über 40 Jahre Berufserfahrung......

Herzliche Grüße,

Olaf

Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

l'œil armé

#14
Lieber Olaf,

es ist schon deprimierend, wenn man so mitansehen muss, wie eine ganze Wissenssparte und -kultur letztlich dem Rotstift geopfert wird. Erst recht, wenn das eingene Herz daran hängt und es ist leider überhaupt kein Einzelfall. Vielen Dank für Deine Erklärungen. Ich habe mir inzwischen mal Deine homepage angeschaut. Auf dem Tablett kommt sie leider nicht so richtig zur Geltung, muss ich also an einem größeren Schirm noch einmal wiederholen, aber Dein Mikrobohrgerät hat erst einmal meine volle Bewunderung. Alle Achtung für die Feinwerktechnik!

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntagnachmittag (allen Mitlesern natürlich auch :) )

Wolfgang
"Du" fänd' ich absolut in Ordnung

das schönste: Zeiss Lumipan
das liebste: Leitz Ortholux/Panphot
das beste: Zeiss Axiomat

Ich bin übrigens keineswegs mit meinem Umfang an Intelligenz zufrieden; ich bin lediglich froh, mit meiner Dummheit so weit gekommen zu sein.