Wie "betäubt" man ein Insekt oder ein Spinnentier?

Begonnen von vbandke, April 26, 2015, 11:04:12 VORMITTAG

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vbandke

Ich habe hier einen Weberknecht, der freundlich in meinem Büro an der Wand herumläuft.  Ich würde in gerne fotografieren, auch ggfls einen Fokusstack anfertigen, doch wie das anstellen?  Freiwillig hält er nicht still, und wenn ich ihn umbringe, sieht er irgendwie nicht mehr so "echt" aus.  Was soll ich tun?  Ein Stasisfeld wäre nett, steht mir aber nicht zur Verfügung
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Carsten Wieczorrek

Hallo,
bei Spinnen nimmt man meißt CO2 dafür, Erfahrung habe ich aber keine, aber wenn Du diese Frage in

www.spinnen-forum.de

einbringst, wird Dir sicherlich bestens geholfen.

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

JB

Zitat von: vbandke in April 26, 2015, 11:04:12 VORMITTAG
Ich habe hier einen Weberknecht, der freundlich in meinem Büro an der Wand herumläuft.

Vermutlich eher eine Zitterspinne?

vbandke

Guten Tag, Carsten,

vielen Dank für den hilfreichen Hinweis.  Ich brauchte gar nicht zu fragen, die Suchfunktion ergab schon ein passendes Ergebnis.  CO2 ist wohl das Mittel der Wahl.  Mal sehen, ob die Flasche aus der Bierzapfanlage noch Druck drauf hat ....
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vbandke

 Guten Tag, Jon,
Zitat von: JB in April 26, 2015, 13:32:59 NACHMITTAGSVermutlich eher eine Zitterspinne?

Gut möglich, ich weiß nur, dass das Tier acht irre lange Beine hat, also irgendwie in das Reich der Spinnentiere gehört. - Wenn ich es fotografiert habe, wissen wir mehr :)  Aber, wenn ich Google befrage, scheinst Du mit Deiner Vermutung recht zu haben.

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Dünnschliffbohrer

Ob Zitterspinne oder Weberknecht lässt sich schon einfach an der Form des Körpers erkennen: die Zitterspinne hat ein durch eine "Wespentaillie" abgesetztes Abdomen, ein Weberknecht nicht.
Zum "Betäuben" würde vieleicht schon ein kürzere Aufenthalt im Kühlschrank reichen, allerdings erwärmen die Tierchen sich danach wieder schnell und werden entsprechend munter. Also alles vorher vorbereiten. Viel Erfolg!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

JaRo

Hallo,
ich hatte die Probleme mit meinen Insekten-Stacks ja auch. Kühlen ist schwierig. Zu kurz: das Insekt bewegt sich sehr schnell wieder, auch in kaum aufgetautem Zustand sind da häufig schon Bewegungen zu sehen, die einem dann das halbe Bild unscharf machen bei 200 Fotos und mindestens 5min Fotografiedauer. (Bei mir dauert es meistens sallein chon ein paar Minuten bis ich das Insekt in der gewünschten Position habe. ) Die Unterschiede  von millimeterweise Bewegung sind beim Fotografieren kaum zu sehen, aber am Ende, nach dem Stapeln sind dann ganze Insektenbeine etc. unscharf.
Zu lange: na ja, da taut meistens nichts mehr auf. CO2 habe ich noch nicht probiert, aber ich glaube auch da muss man schnell sein, was ich beim Stacken absolut nicht schaffe. Ein gutes Bild braucht Zeit.
Viele Grüße
Jan

vbandke

Das Tierchen hat eine Wespentaille - nee, geht ja irgendwie nicht, es hat eine Zitterspinnentaille :)

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Johannes Kropiunig

Hallo,

wenn es um das Stacken unter dem Stereomikroskop mit recht viel Platz geht, vielleicht funktioniert eine kleine Kältewanne aus einer kleinen Box aus Polystyrol (Eisgeschäft) und einem tiefgefrorenem Kühlpack darinnen. Das Weiß der Box würde gleichzeitig auch wie ein kleines Lichtzelt wirken. Nur so eine Idee, ohne Praxiserfahrung.

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

vbandke

Guten Abend, Johannes,

dazu kann ich nur sagen - Versuch macht kluch  :D

Ich werde es mal ausprobieren

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MikroMatt

Hallo Volker,

wie wärs mit ner CO2-Narkose? Haben wir in der EBio immer mit den Drosophilas gemacht. Gut, da hatten wir auch ne CO2 Anlage mit Fritte und allem, aber das muss auch einfacher, mit "Bordmitteln" zu verwirklichen sein. Ein abdeckbares Gefäß, dem man CO2 zuführen kann, so fürn Anfang? Also ggf eine Petrischale. CO2 bekommt man u.a. im Fotohandel, als "Schutzgas" für Laborchemikalien.

Gruß

Matthias
Gruß

Matthias

Johannes Kropiunig

Hallo Volker,

ZitatCO2 bekommt man u.a. im Fotohandel, als "Schutzgas" für Laborchemikalien.
eine Flasche prickelndes Mineralwasser mit ein paar Reiskörner darin tut es auch. ;)

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

MikroMatt

Zitat von: Johannes Kropiunig in April 26, 2015, 19:12:25 NACHMITTAGS

eine Flasche prickelndes Mineralwasser mit ein paar Reiskörner darin tut es auch. ;)



Ist vielleicht sogar einfacher, könnte man in der Petrischale platzieren - solltich vieleicht auch mal ausprobieren.
Gruß

Matthias

MikroMatt

Oder noch anders:

Spinne kältenarkotisieren. Kleine Petrischale mit konzentrierterer Citronensäure Marmorstückchen -> CO2 in eine größere Petrischale. Deckel nicht vergessen, der nur zum Photographieren abgenommen wird. Nicht hineinatmen, Luftzug vermeiden.
Gruß

Matthias

Werner

...ich habe vor sehr langer Zeit Insekten mit Äther (Ethylether) betäubt.
Insekt in einem Glas fangen, etwas Äther daneben tropfen und abdecken. Die Betäubung hält einige Minuten an.
Insektensammler schmissen die komplett in Äther hinein, dadurch wurden sie getötet und konnten aufgespießt werden (Die Insekten).

Gruß   -   Werner