Eine neue, preislich interessante Stemi-Serie von Zeiss

Begonnen von Peter V., Mai 11, 2015, 14:31:11 NACHMITTAGS

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Mikroman

Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Florian Stellmacher

Hallo Peter,

ach DAS Dv4!

Prima, dass Zeiss den Namen auch für das kleinere Nachfolgemodell weiter verwendet hat, das macht die Diskussion doch interessanter ...

Klar, das ist konstruktiv ein ganz anderes Mikroskop.

Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Peter V.

Hallo,

Herr Jülich hatte seinerzeit betont, dass das DV4 grundsätzlich kein schlechtes Mikroskop sei. Unter der "Spielzeugoberfläche" verberge sich ein grundsolider Metallkorpus (Alu-Druckguss) und das Gerät sei ursprünglich sogar ein OP-Mikroskop, wie auch von Florian erwähnt. Und auf einem Bild des Prospektes sieht man auch, dass sich in einer solchen Anwendung ein ergnomischer Einblick ergibt. Nur ist es als normales "Tischmikroskop" damit eben weniger geeignet und das Design - na ja, über Geschmack lässt sich halt streiten. Ich hätte für so ein "Kompromiss-Mikroskop" jedenfalls niemals den aufgerufenen Preis bezahlt und das Auge schaut ja nicht nur durch das Mikroskop, sondern auch darauf  ;)

Das 305er bietet jedoch alles, was ich von einem guten Mittelklasse Zoom-Stemi erwarte und das zu einem - wie ich finde - angemessenen Preis.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

#18
Hallo Peter,

jetzt klärt sich das Ganze! Wir reden ja auch von völlig unterschiedlichen Mikroskopen!!!! Ich meinte natürlich das "Fisher-Price"-DV4 und nicht das "alte" DV4.

Herzliche Grüße
ebenfalls Peter
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Florian Stellmacher

#19
Hallo zusammen,

gerade erfahre ich aus wirklich vertrauenswürdiger Quelle, dass an dem Gerücht, Zeiss habe bei der Produktion des Primostars das herstellende Werk gewechselt, da man Qualitätsmängel nicht abstellen konnte, nichts dran ist. Das Primostar wird also weiterhin bei einem namhaften chinesischen Hersteller, der inzwischen auch in Deutschland einen guten Ruf besitzt, gefertigt.

Worauf ich auch hingewiesen wurde und was ich hier gerne wiedergebe, ist die merkwürdige Modellpolitik von Zeiss im günstigen Segment, bei der die Mikroskope als Paket bestückt und entsprechend kaum frei konfigurierbar sind. Wenn es passt, ist es gut, wenn nicht, hat man ein Problem. Dieses kann durch den Handel auch nicht entsprechend kompensiert werden. Wohl nicht zuletzt hierüber kommt der günstige Preis zustande.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
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Mikroman

Hallo Florian,

da ich recht gute Kontakte zu Zeiss habe, kann ich auch ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern:

Das (neue) DV macht optisch tatsächlich einen properen Eindruck bzw. was her, das Plastikdesign (unabhängig von den inneren Werten) ist bescheiden wie das gesamte Preis-Leistungs-Verhältnis; die meisten Vertriebsmitarbeiter hatten damals dann auchein gespaltenes Verhalten zu den Asienmodellen (was ich gut nachvollziehen kann).

Mehr oder minder durch Zufall hatte ich vor einigen Jahren Gelegenheit, mich bei Frühstück mit einem Servicetechniker zu unterhalten. Er erzählte mir, dass bei allen Asienmodellen/-importen eine separate Qualitätskontrolle eingesetzt würde - mit einer zweistelligen Prozentzahl von Nacharbeiten. Soviel zum Thema "Qualitätsniveau" chinesischer Mikroskopschmieden. Evtl. hat sich das aber die letzten drei, vier Jahre geändert.

In einem preissensitiven Umfeld / Segment macht es im übrigen keinen Sinn, frei konfigurierbare Stative zu vertreiben. Der Aufwand wäre im Verhältnis zur - ohnehin geringen - Marge viel zu hoch. An diesen Modellen wird nicht viel verdient. Im klassischen Vertriebsportfolio macht so ein Gerät auch wenig Sinn: jede noch so kleine Beratung / Demonstration fräße den ohnehin marginalen Gewinn.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
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Florian Stellmacher

Hallo Peter,

ZitatIm klassischen Vertriebsportfolio macht so ein Gerät auch wenig Sinn: jede noch so kleine Beratung / Demonstration fräße den ohnehin marginalen Gewinn.

und trotzdem wird jemand, der sich am oberen Rand dieser Website, ganz rechts, umschaut, feststellen, dass Beratung und Demonstration trotzdem gemacht werden.

Grüße,
Florian
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Zeiss Axioskop 2
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Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Mikroman

Hallo Florian,

das trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit nur auf größere Gebinde (für Kurssäle etc.) zu.


Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
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Peter V.

#23
Hallo,

ein (auch hier im Forum gelegentlich aktiver) Mikroskopiker erzählte mir, dass er sich als Jugendlicher oder junger Mann einmal für ein Leitz-Mikroskop interessierte. Seinerzeit kam ein Leitz/Leica-Vertreter persönlich mit einem "Biomed" und einem Musterkoffer bei ihm zuhause zu einer Vorführung vorbei. Ok - die Zeiten sind vermutlich vorüber.
Aber es gibt durchaus noch einige Händler, bei denen man gut beraten wird.

Herzliche Grüße
Peter
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treinisch

Hallo,

naja, ausgeschlossen ist aber nichts.
Als ich für mein Olympus SZ61 einen Nachrüstsatz für den C-Mount Anschluss bestellt hatte, sollte auch ein Außendienstmitarbeiter persönlich vorbeikommen um eine Linse auszudrehen, dass das dann im Endeffekt nicht so kam lag nicht an ihm.

vlg
Timm

P.S. Das ,,neue" finde ich übrigens optisch durchaus nicht ungelungen, auch wenn die extremen Stielaugen ein wenig retro sind und der Preis erscheint mir sogar nicht nur verschmerzbar, sondern attraktiv.
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Peter V.

Hallo Timm,

nun ja - ich habe noch nie einen solchen Außendienst angefordert, deshlab war es eher eine Vermutung, dass es  so etwas nicht mehr gibt. Aber vielleicht schicken die "Großen"  tatsächlich noch Außendienstler auch zu Privatleuten, selbst, wenn nicht gerade ein Highend-Forschungsmikroskop konfiguriert werden soll? Ich weiß es nicht...
Vielleicht hat hier im Forum ja jemand Erfahrung damit?

Herzliche Grüße
Peter
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Mikroman

Hallo Peter,

jetzt leiten wir zu einem spannenden Anschlussthema weiter: Privatleute und professioneller Mikroskopservice. Was teilweise noch gut funktioniert, ist die Anwender(kurz)beratung bei älteren Mikroskopen, z.B. Orthoplan und Leica. Bei moderneren Geräten habe ich jüngst eine ernüchternde Erfahrung gemacht - ebenfalls mit Leica. Ich hatte bei Ebay einen Objektivwechsler für ein Z 6 Apo A ersteigert, lud mir die Betriebsanleitung herunter, schaffte es aber trotzdem nicht, den Objektivschieber/-wechsler an den Body zu bekommen. Ich rief den Service an, schilderte mein Problem und man versicherte mir, ein Servicemitarbeiter würde sich bei mir melden. Seitdem bekomme ich regelmäßig Einladungen von Leica (z.B. zur Control), aber besagter Servicetechniker hat sich (ein Jahr danach) immer noch nicht gemeldet. Zwischenzeitlich habe ich das Teil an einen Bekannten weitergegeben.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

smashIt

Zitat von: Mikroman in Mai 12, 2015, 14:27:38 NACHMITTAGS
In einem preissensitiven Umfeld / Segment macht es im übrigen keinen Sinn, frei konfigurierbare Stative zu vertreiben. Der Aufwand wäre im Verhältnis zur - ohnehin geringen - Marge viel zu hoch. An diesen Modellen wird nicht viel verdient. Im klassischen Vertriebsportfolio macht so ein Gerät auch wenig Sinn: jede noch so kleine Beratung / Demonstration fräße den ohnehin marginalen Gewinn.

das liest sich wie das blabla eines marketing-heinis

es geht ja beim primostar nicht um das stativ (das wird ja wirklich in jeder erdenklichen variante vertrieben) sondern um die mitgelieferten objektive
es scheitert allso daran welches döschen in die schachtel gepackt wird (zumindest war es vor 2-3 jahren noch so)
und so ein verhalten erwarte ich mir von einer firma wie zeiss nicht
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Mikroman

auch wenn's nach Marketing klingt / riecht: Shareholder Value. Vielleicht hat es sich herumgesprochen: Ernst Karl Abbe ist tot und die Carl-Zeiss-Stiftung ist auch nicht mehr das, was sie mal war  8)

Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

treinisch

Hallo,

Zitat von: smashIt in Mai 12, 2015, 20:14:27 NACHMITTAGS

es geht ja beim primostar nicht um das stativ (das wird ja wirklich in jeder erdenklichen variante vertrieben) sondern um die mitgelieferten objektive
es scheitert allso daran welches döschen in die schachtel gepackt wird (zumindest war es vor 2-3 jahren noch so)
und so ein verhalten erwarte ich mir von einer firma wie zeiss nicht

belehrt mich bitte. Bei PrimoStar sind doch die Objektive ,,speziell", oder? Sie werden extra für die Serie produziert und haben auch einen niedrigeren Preis als die ,,richtigen", oder?
Wenn dem so ist, dann ist doch absolut verständlich, dass man sich ein paar Euro durch Optimierung in der Produktionsplanung und beim Fullfillment wiederholt.

Die Mitarbeiter müssen ja schon in € bezahlt werden und nicht mit Ernst Abbe Abziehbildchen.

Nur meine 0,02 €

vlg

Timm

P.S: Auch wenn bei Zeiss nicht im weiteren Sinne von Shareholdern zu sprechen ist, nervt mich das ewige Rumgehacke auf die Betriebswirtschaft gewaltig. Wer es so monstermäßig drauf hat, dass er den Markt auch ganz ohne Gewinnorientierung, Marketingquark und mit einer mystisch naiven Version von Kundenorientierung rocken würde, soll doch einfach ein entsprechendes Unternehmen aufziehen. Nach 20 Jahren kann er dann die Hälfte seiner Milliarden spenden und irgendwo ein Denkmal errichten lassen. Viel wahrscheinlicher ist natürlich, dass das hehre Unterfangen mit Überlichtgeschwindigkeit vor die Wand fährt.
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.