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Randfrage

Begonnen von Eckhard F. H., Mai 20, 2015, 13:37:47 NACHMITTAGS

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Eckhard F. H.

Hallo zusammen!
Nach dem Hantieren mit Alu sind meine Hände immer schwarz. Sie müßten doch eigentlich weiß sein, da Aluabrieb sofort oxidieren müßte und (das Schleifmittel) Aluminiumoxid ist doch weiß. Wer kennt sich aus?
Neugieriger Gruß
EFH

l'œil armé

Moin,

es kann aber nicht oxidieren, da Dein (und mein bzw. anderer Leute) Hautfett eben dies verhindert - und dann ist fein verteiltes Aluminium eben schwarz statt silbrig.

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich absolut in Ordnung

das schönste: Zeiss Lumipan
das liebste: Leitz Ortholux/Panphot
das beste: Zeiss Axiomat

Ich bin übrigens keineswegs mit meinem Umfang an Intelligenz zufrieden; ich bin lediglich froh, mit meiner Dummheit so weit gekommen zu sein.

jochen53

Hallo,
auch wenn Aluteile, die sich gegeneinander oder gegen Stahl bewegen, geschmiert werden, ist der sehr fein verteilte Abrieb schwarz, übrigens auch Messing-, Bronze- und Eisenabrieb ist in sehr feiner Verteilung schwarz. Da Aluminium sehr unedel ist, müßte es theoretisch sogar in Kontakt mit Wasser spontan Wasserstoff entwickeln. Da sich aber die Oberfläche an Luft sofort mit einer sehr festen und vor allem dichten Aluminiumoxidschicht belegt, kann die Redoxreaktion mit Wasser nicht ablaufen. Wenn mann allerdings die Oberfläche mit einer angesäuerten Quecksilberchloridlösung behandelt, lagert sich Quecksilber in die Oxidschicht ein, sie ist dann nicht mehr luftdicht und man kann buchstäblich zuschauen, wie das Aluminium vom Luftsauerstoff oxidiert wird. Das Aluminiumoxid wächst in faseriger Struktur aus dem Metall empor. Bitte aber nicht ausprobieren, HgCl2 ist sehr giftig! Das ist übrigens auch der Grund, warum man keine quecksilberhaltigen Teile (Thermometer usw.) mit an Bord von Flugzeugen nehmen darf, die sind aus Alulegierungen und könnten dann Schaden nehmen, wenn das Quecksilber ans Metall käme.
Jochen

Eckhard F. H.

Hallo Wolfgang, hallo Jochen!
Seid bedank beide. Natürlich weiß ich, daß Metalle in feinster Verteilung schwarz sind, vor allem edle. Silber und Gold werden in kolloidaler Form, in Flüssigkeit gebettet, als tiefschwarze Malfarbe in der Porzellan- Keramik- und Glasmalerei verwand und bekommen erst nach dem Brand wieder ihren metallenen Glanz. Was mich bei Al irritierte und Anlaß zur Frage gab ist, daß es bei der Politur, auch bei Abwesenheit jeglicher ´Einbettungsmittel´ wie Wasser, Lösungsmittel oder Fette, seine schwarze Farbe behält. Aber irgend etwas muß es in diesem Fall auch daran hindern, Sauerstoff aufzunehmen.
Gruß - EFH

JB

Hallo Eckhard,

die Oxidschicht ist nur wenige nm dick und transparent. Wenn die abgeschliffenen Alupartikel groesser als 10 nm sind, sieht man weiterhin einen Kern aus metallischem Aluminium und damit schwarz.

Beste Gruesse, Jon

Werner

Technisches Aluminium ist immer eine Legierung - Mg - Si - Zn - Cu,
Die Legierungsmetalle sind auch technisch, also nicht 100%ig rein.
Spuren an Schwermetallen, Oxiden, Carbiden, Sulfiden, Nitriden usw. sind immer drin.
Der Geruch des Gußeisens z.B. kommt von Carbiden und Sulfiden, die mit Feuchtigkeit zu flüchtigen Kohlensoffverbindungen reagieren, und die riecht man dann.

Beim Bearbeiten geben manche Alusorten neben silbrigen Spänen auch dunklen Abrieb.
Wie das mit 99,99999 Alu ist, weiß ich mangels Besitz nicht.

Gruß   -   Werner

Eckhard F. H.

Zitat von: JB in Mai 21, 2015, 12:38:41 NACHMITTAGS
Wenn die abgeschliffenen Alupartikel groesser als 10 nm sind, sieht man weiterhin einen Kern aus metallischem Aluminium und damit schwarz.
Hallo Jon,
´abgeschliffen´trifft es nicht. Das Scheuern mit einem Wattebausch auf glattes Alu ist eher polieren. Aber selbst damit wird schwarzes Al abgerieben. Vermutlich sind die aberiebenen Partikel kleiner als 10nm. Quod esset demonstrandum!
Gruß - EFH

JB

Hallo Eckhard,

Der Abrieb stammt ja nicht vom Polieren mit Watte, sondern war schon vorher da. Nach ausgiebiger Reinigung sollte nichts mehr da sein.

Ansonsten kann man solche feinen Partikel sehr leicht erzeugen, beim Reiben von Alu auf zahlreichen festen Materialien. Z.B. beim Reiben von Alufolie auf einer Tischplatte. Nach einiger Zeit bekommt die Folie Löcher.

Beste Gruesse, Jon