Kameraadaption Standardisieren.

Begonnen von Safari, Juni 27, 2015, 00:16:08 VORMITTAG

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Safari

Kameraadaption sind so ein bisschen Geheimwissenschaft.

Versucht man da etwas Systematik reinzubringen, dürfte das mit wenigen Standartelementen möglich sein.

1.) Wir brauchen eine Ringschwalbe. Da gibt es unterschiedliche, je nach Hersteller.
2.) Die Glocken lassen wir weg und verwenden einfache M42 Zwischenringe.
3.) Eine Halterung fürs Okular. Die unterschiedlichen Varianten dürften überschaubar sein.
4.) Ein Anschluss für die Zwischenoptik. Gibt es als Filter Adapter.
5.) Die Zwischenoptik.
6.) Kamera Adapter für die Zwischenoptik.

Einige Teile gibt es schon als Standard Teile zu kaufen, andere müssten angefertigt werden.

Ich sehe das einfach mal als Idee, die durchaus verfeinert, verbessert werden kann. Was würde wohl eine Ringschwalbe auf M42 kosten, bei sagen wir mal 100 Stück?

Über eine Weiterentwicklung der Idee würde ich mich freuen.


peter-h

Hallo Safari,

ist schön, wenn Du es so einfach siehst und es nur an der Ringschwalbe liegt. Wieviele Teufelchen aber bereits in der optischen Adaption liegen das verschweigst Du. Gaaaaaaaanz einfaches Beispiel.:

Adaption einer C-Mount Kamera




Und so kann ich weitere Beispiele zeigen wie herrliche Hot Spots erzeugt werden, weil Okular und Kameraobjektiv nicht zusammen passen. Es ist also nicht nur Mechanik !

Oder man verständigt sich auf Mikroskope mit auskorrigiertem Zwischenbild und setzt ein Vollformat Chip in diese Ebene. War es so gemeint? Wie gehts weiter ?

Grüße
Peter

Carlos

Hallo Safari,
Deinen Vorschlag finde ich im Prinzip gut, habe jedoch meine Zweifel, dass er sich realisieren lässt.  Dazu meine Erfahrungen zum Thema Kamera-Adaption:
Schon zu ,,analog Zeiten", also zu Zeiten, als eine Kamera statt Chip einen Film enthielt, habe ich Mikroskopie-Fotos durch Adaption meiner Kleinbild-Kameras (Contax RTS und Yashica) an mein Leitz Ortholux gemacht. Damals gab es für fast jeden Typ von (Spiegel-Reflex-) Kamera mit Wechsel-Optik Adapter, mit denen das Mikroskop-Okular zum Projektiv wurde (durch definiertes Anheben). Die Kamera ohne Objektiv wurde mit passendem Bajonett ,,angeflanscht".
Auch habe ich mit der Kamera mit Objektiv durch das Mikroskop-Okular fotografiert. Dazu musste die Kamera sehr genau ausgerichtet und fixiert werden.
Am Mikroskop verwendet habe ich, wie auch heute, in beiden Fällen Leitz Achromat-Objektive  und Leitz Periplan Okulare (hauptsächlich Periplan GF 10x), beim Fotografieren durchs Okular zusätzlich Zeiss-Kamera-Objektive.
Nie habe ich allerdings eine Bild-Qualität erreicht, die der des Sehfelds entsprach. An der mangelnden Qualität der Kamera-Komponenten hat es wohl nicht gelegen.
Dann habe ich mit meiner ersten Touptek 3Mp Digital-Okularkamera meine ersten ,,Digital-Erfahrungen" gesammelt. Eingesetzt habe ich sie mit der mitgelieferten Optik, also ohne Periplan-(Kompensations-)Okular. Die Qualität der Bilder war, angesichts meiner Erfahrungen in der ,,analogen Zeit" auch besser. Allerdings die ,,Bildqualität" des Sehfeldes (beim Blick durchs Okular) war besser, deshalb meine Suche nach etwas Besserem.   
Den Beitrag von Peter H. habe ich erst spät ,,entdeckt". Aufgrund seiner Erklärung zur Kombination von Plössl- und Kompensations-Okular als ,,Zwischenoptik" war mir klar, das kann mein Problem lösen. Das war physikalisch ,,genial" und zudem kostengünstig und einfach zu realisieren.
In meinem Projekt ,,Tandem-Optik" habe ich dann diesen Weg realisiert und bin begeistert. (Habe darüber hier im Forum berichtet.)
Bei meinen Arbeiten zu meinem Projekt ,,Tandem-Optik" wurde mir dann klar, dass dieser Weg der Adaption einer Okularkamera sehr variabel und damit praktisch für alle Mikroskoptypen gangbar ist. (Ich benutze z.B. kein Periplan Brille mit Gewinde und setze  zwei unterschiedliche Plössl-Okulare, eins mit Brennweite f = 12,5 mm und eins mit f =17 mm an den beiden Okularkameras ein.)
Hallo Safari, natürlich habe ich darüber nachgedacht, eine universell einsetzbare Lösung aus Kombination von Okularkamera mit Plössl und einem universellem Adapter für Kompensations-Okulare unterschiedlicher Hersteller zu realisieren. Das ist nämlich sehr einfach.  Einen (groben) Plan zur Realisierung und selbst eine Kostenschätzung (für ca. 10 Stück) habe ich (für mich) mal aufgestellt. Die Realisierung eines solchen Projekts (selbst für nur 10 Stück) würde mich aber erheblichen Zeitaufwand kosten. Der Hauptaufwand wäre vermutlich dazu notwendig, Interessierte von diesem Lösungsweg zu überzeugen.
Wer diesen Weg gehen will, findet sicher, so wie ich, genügend Unterstützer hier im Forum. Gleiches gilt auch für Jemanden, der einen anderen Weg gehen will. 
Mit freundlichem Gruß Carlos   

the_playstation

Hallo.
Da ich mich jetzt ca. 1 Jahr durch verschiedene Adaptionen "gequält" habe:

Zuerst die Frage: Unendlich oder endlich, auskorrigierte oder nicht auskorrigierte Objektive + eventuelle Kompensationsokulare, CCD-Größe?
Position des CCD direkt in der Zwischenbildebene oder mit Okular + Festbrennweitenobjektiv? Abstand des Kameraobjektives vom Okular?

Detlevs Alu-Adapter + (Zenit-Objektiv) + 8x Okular funktioniert super. Bei meinem Axioplan kann Ich die Canon direkt auf den Trinotubus legen.

Solange es keine Tabellen gibt, muß man leider testen oder bewerte Adaptionen anderer User nutzen. Vor allem die Abstände in Kombination mit Festbrennweite, CCD Größe, und Okularvergrößerung. 4x Variablen, die sich beeinflussen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Ralf Feller

Liebe Kollegen,
ich arbeite seit Jahren mit der Uraltlösung Coolpix und Leitz Periplanokular.
Ich setze diese Lösung am Zeiss-Universal und am Orthoplan ein. An beiden Mikroskopen habe ich
einen 23,2 mm Ausgang des Phototubus. Obwohl das Leitz-Periplan nicht von Zeiss ist bekomme ich
zufriedenstellende Bilder. Ich halte die Lösung für Leitz- und Zeissendlichoptik für recht universell.
Ist es möglich in der Lösung von peter-h  z.B. auch eine Canon-Eos zu adaptieren?
Peter verwendet das Plössel als Zwischenoptik, andere Kollegen verwenden Kameraobjektive
als Zwischenoptik. Was ist besser?
Wenn ein lieber Kollege bereit ist so etwas zu bauen, oder eine andere Lösung hat, währe ich auch
sofort dabei (bitte melden).
Viele Grüße, Ralf

peter-h

Liebe Mikrofotografen,

das uralte Thema kommt in regelmäßigen Wellen immer wieder hoch. Blättert man in älteren Mikrokosmos Heften, so kann man auch die ungewöhnlichsten Versionen einer Adaption sehen. Versucht man nun eine Universallösung zu finden, so wird man immer scheitern. Zu viele Komponenten haben einen Einfluß auf die Abbildung. Es liegt nicht an einem Stativ der Fa. XYZ, sondern an den fast unendlich vielen Kombinationen welche anzutreffen sind.

Ein Beispiel:
Objektivhersteller A wird mit Okularhersteller B kombiniert und soll an eine Kamera von Fa. C adaptiert werden. Das geht sicher, aber mit welcher Bildqualität ? Wie stark sind die Unterschiede zwischen einem Zeiss Plan 10/0,22 und einem Planapo 10/0,32 wenn mit einem Okular Kpl W10x/20 Br, oder Kpl 10x/18, oder S-Kpl 10x/20 Br und einem Objektiv für die Kamera XY eine Adaption gebaut wird? Kann ich Leitz mit Zeiss oder Olympus mixen ? Zeiss oder CZJ ?

Z.Zt. bastle ich an einer Erweiterung meiner HP genau zu diesem Thema. Es wird sich aber nur auf 2 Firmen beschränken, Zeiss West und Olymus (alt) mit dem BH2-System. Eine nette Arbeit, denn es wird zu jeder Adaption auch ein Bildbeispiel geben. Eine Tabelle wäre zu einfach, denn so Überraschungen wie der Hot Spot sind nur im Bild gut zu dokumentieren.

Bis in einigen Tagen
Peter


Mikroman

Hallo,

zu der von meinem Namensvetter vorgestellten Okular-Plössl-Adaption gibt es durchaus eine kommerzielle (und zugleich preisgünstige) Alternative:

den von mir des öfteren schon vorgestellten Motic Okularkameraadapter (zu bestellen über http://www.tedpella.com/cameras_html/camera1.htm; das Verschicken erfolgt über die Firma http://www.plano-em.de/.) Es sind drei Adapter verfügbar: Focusable Digital Camera Lens with C-mount Thread 8, 12 und 16mm. Zur 16mm Adaption hat Christian Linkenheld Kompetentes geschrieben: http://www.mikroskopie.de/mikroskope/moticam_2300/moticam_2300.html. Auf jeden Fall braucht man dann noch einen eyepiece coupler, um die fokussierbare Adapterlinse mit dem mikroskopeigenen Okular verbinden zu können.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Ralf Feller

Hallo Peter,
lässt sich denn auch eine Digitale Spigelreflexkamera wie die Canon Eos über den Motic-Adapter anschließen?
Da ich mehrere Mikroskope habe, möchte ich eine stand alone Lösung, ich möchte nicht ständig mit dem PC hinter dem Mikroskop herlaufen, und die Kamera sollte sich schnell von meinem Universal auf das Orthoplan stecken lassen.
Ich habe aber gerade bei Ehlert (http://www.ehlert-partner.de/mikrofot.htm) gesehen, das die Moticam auch als stand alone Kamera betrieben werden kann. Allerdings frage ich mich, wenn ich eine Moticam kaufe, dann kann ich vielleicht auch einen C-Mount fürs Orthoplan und Universal anschaffen. Dann wird die Sache aber sehr teuer.

Gruß Ralf

A. Büschlen

Hallo Ralf,

So günstig und einfach wie mit der Nikon Coolpix 9xx geht es wohl nimmer.
Ich konnte mich auch lange nicht von meinen Coolpixen trennen, aber für mich hat sich der Wechsel zu einer Canon EOS 700D gelohnt und ich möchte nicht mehr zurück. Ich benutze ein Kamerad-Body an unterschiedlichen Mikroskopen mit der Endlich-Optik. Allerdings steuere ich die Kamera nicht über einen Computer sondern über den Kameramonitor.
Du brauchst an jedem Mikroskop eine mechanische Adaption incl. Der dazu nötigen Optik. Aussgenommen sind die großen Zeiss Phomi und Universal. Hier kannst du die Adaption über die Zeissschwalbe wechseln.

Gruß Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

wilfried48

#9
Zitat von: the_playstation in Juni 30, 2015, 03:17:04 VORMITTAG
...
Detlevs Alu-Adapter + (Zenit-Objektiv) + 8x Okular funktioniert super. Bei meinem Axioplan kann Ich die Canon direkt auf den Trinotubus legen.
...

Lieber Jorrit,

ich vermute mal, dass du nicht Detlevs, sondern Wilfrieds Alu-Adapter meinst.  ;D

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

the_playstation

Hallo Wilfried.
Schande über mein Haupt. :-[ Ich meinte natürlich den erstklassigen Adapter aus deiner Hand.
Eine optimale Adaption. und mit dem Zenit-Objektiv und dem K8 Okular auch bezahlbar und sehr solide.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

wilfried48

Zitat von: the_playstation in Juni 30, 2015, 20:34:18 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried.
Schande über mein Haupt. :-[ Ich meinte natürlich den erstklassigen Adapter aus deiner Hand.
Eine optimale Adaption. und mit dem Zenit-Objektiv und dem K8 Okular auch bezahlbar und sehr solide.

Liebe Grüße Jorrit.

Lieber Jorrit,
wenn ich gewusst hätte, dass du dir ein paar Monate später ein Zeiss Axioplan mit DIC leisten kannst, wäre der Adapter vielleicht doch ein bischen teuerer geworden  ;D

Noch zu deiner geplanten Adaption ans Axioplan.
Da ist das Problem für eine parfokale Adaption direkt ins Zwischenbild, dass die Canon ein Auflagemass von 44 mm hat und das Axioplan die Schnittstelle 44 hat also das Zwischenbild auch nur 44mm über der Zeissschwalbe liegt. Aber dazwischen bäuchte man ja noch ein paar mm für den dünnsten fertigbaren Adapter. Daher ist dein Bild auch scharf, wenn du die Canon Bajonettaufnahme direkt auf die Zeiss Schwalbenaufnahme legst. Ich hatte früher mal versucht an unserem Axiophot im Reinraum eine solche Adaption mit der Canon zu realisieren und hätte sie zur Not sogar direkt auf das Mikroskop geklebt, aber am Axiophot liess sich selbst das nicht realisieren, da der Höcker und der Griff des Kameragehäuses eine direkte Auflage verhinderte. Für viel Geld mussten wir daher einen 0,5x c-mount
Adapter  Mikroskopkamera kaufen bei Zeiss kaufen mit den bekannten Nachteilen.
Wie beabsichtigst du denn das Problem zu lösen ?

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

the_playstation

#12
Hallo Wilfried.
Das wußte und ahnte ich zu dem Zeitpunkt auch nicht. Klaus (aus Hamburg) hatte mich zu sich eingeladen und mich mit dem DIC Virus infiziert. Das Bild sah einfach genial aus und ich habe mich dann sofort auf die Suche gemacht und bin ja dann auch zufällig fündig geworden.

Adaption ans Axioplan
Das hat mich auch schon zum grübeln gebracht. Ich will mir einem Canon/T2 Adapter möglichst weit runterdrehen und auf den Stutzen vom Axioplan kleben, so daß ich die Canon direkt per Bajonett aufklippen kann. Ich überlege, ob Ich den Zeiss-Tubus minimal abdrehe, um etwas mehr Dicke für den Canon/T2 Adapter zu bekommen. Die Kamera liegt sauber mittig auf. Kein Problem mit dem Höcker/Blitz und der seitlichen Griffverdickung. Am Wochenende werde ich den Adapter runterdrehen.

EDIT:
Ich mach mal Fotos von der aufgelegten Kamera.

Liebe Grüße Jorrit.

Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

vielleicht hab ichs auch nicht richtig gelesen, aber die Adaption EOS auf Axio mit Schnittstelle 44 - also gerade dem Auflagemaß der EOS - ist eigentlich mit minimalem Fehler gelöst: Georg Abele. hatte diesen genialen Adapter aus Edelstahl hergestellt, macht er aber leider nicht mehr. Der hat 0,3 mm "Höhe", die wirklich tolerierbar sind.  Mit einem Telekonverter 1,4x bekommt man noch etwas Abstand für die blöde "Nase" der EOS und ist fast parfokal.
Bernd hat mir schon einige Adapter nach dem selben Prinzip gemacht. CZ-Ringschwalbe mit T2 und darauf ein T2 auf EOS-Bajonett. Das ist tadellos.



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Herrmann

Lieber Jorrit,

bevor du die Säge ansetzt probier mal meine Lösung. Kostet ca 70.- und ist super!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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