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Long Distance

Begonnen von Reinhard, Juli 01, 2015, 17:20:24 NACHMITTAGS

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Reinhard

Hallo Mikroabhängige,

trotz aller Recherchen habe ich nicht schlüssig herausfinden können, was letztlich (außer dem größeren Abstand) ein LD-Objektiv ausmacht.
Andersherum: was macht den Nachteil eines LD-Objektivs aus?
Warum benutzt man nicht nur LD? Der geringere Abstand der "Nicht_LD" ist doch primär eher hinderlich.
Ich würde mal vermuten, daß die längere "Luftstrecke" den Kontrast beeinträchtigt (?)
Was würde man vorzugsweise mit LD resp. Epiplan LD untersuchen?

Danke für Antworten
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Eckhard

Hallo Reinhard,

LD-Objektive haben eine geringere Auflösung (Numerische Apertur) und sind i.d.R. für Petrischalen mit bis zu 2 mm Glasboden korrigiert.

Herzliche Grüße
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Dr. Jekyll

Hallo Reinhard,

Eckhard hat es schon erwähnt, die LD-Objektive sind hauptsächlich für die Beobachtung durch den Boden von Kulturflaschen (Zellkulturen) entwickelt worden und werden in erster Linie bei Inversmikroskopen eingesetzt.
Man muß hierfür nich aufwendig präparieren. Der Nachteil ist eben die geringere Auflösung, welche man sich damit einhandelt.

Beste Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald

Reinhard

Hallo Eckhard,

ich möchte auf dem OT gefällte Kristalle (z.B. zum Mikronachweis von Schwermetallen) untersuchen.
Hierbei liegen diese (also z.B. sog. Tripelnitrite) noch in Flüssigkeit vor. Um das Objektiv zu schützen, lege ich ein Deckglas auf, das dann aber "schwimmt".
Mit einem 40er Objektiv drücke ich dann schon auf's Glas, sodaß die Kristalle in alle Richtungen "davonstieben".
Deshalb würde ich gerne etwas mehr Abstand bei (dennoch) "40" haben.
Gäbe es andere Möglichkeiten?

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Reinhard

Hallo Harald,

danke für Info.
Dann sind die LD's wohl leider nichts für mich (s.o.)

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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Klaus Herrmann

Hallo Reinhard,

da liegt ein Missverständnis vor. Im Auflicht benutzt du Epi-Objektive, die ohne Deckglas gerechnet sind. Dafür brauchst du aber einen Auflichtkondensor, weil das Licht durch das Objektiv kommt. Bei deiner Fragestellung wären LD-Epiplane durchaus sinnvoll. Und dann Auflicht Dunkelfeld oder Auflicht-Pol. Im Hellfeld würde das Wasser störende Reflexe bilden.

Wäre doch schade, wenn man deine schönen Ergebnisse der Kristallzüchtung nicht sehen würde!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Reinhard

#6
Hallo Klaus,

danke für die weiteren Infos.
Epi HD und entsprechende Kondensoren sind vorhanden.
Dein Rubidium wurde schon erfolgreich "eingebaut"  ;)

viele mikrochemische Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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wilfried48

Hallo,

für solche Kristallfällungen wäre doch dann aber ein Umgekehrtes Auflichtmikroskop vorteilhaft.
Wenn man das Fällungsgefäss mit einem Deckglasboden ausstattet könnte man sogar mit sehr hochaperturigen
und damit hochauflösenden Objektiven mit Deckglaskorrektur zuschauen. Ich nehme an, dass die Kristalle nach unten auf den Deckglasboden sinken.
Mit dem richtigen Mikroskop ist bei dünnen Kristalliten auch noch gleichzeitig Durchlicht möglich.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

reblaus

Hallo Reinhard -

hier will ich mich ausdrücklich nur auf das Studium wachsender Kristalle in der Lösung bei maximaler Auflösung beziehen - wie Wilfried schon ausführte ist hier zweifellos ein Inversmikroskope nebst Miniküvetten mit 0,17 mm dicken Glasböden die erste Wahl, zumal wenn es ausbaufähig ist.

Ich tümple seit fast 3 Jahren nur noch mit dem Inversmikroskop (zuerst IM 35, jetzt Axiovert). Da haben die Organismen einerseits mindestens 1 mm Freiraum und leben dadurch sehr lange, andererseits kann man auch viele davon mit der 63x oder 100x Öl-Immersion betrachten, weil sich die meisten gerne unten auf dem Boden ausruhen.

Aber wenn das Inversmikroskop erst mal nicht vorhanden ist, sollte man die LD-Objektive nicht einfach als ungeeignet diskutieren - soo groß ist der Unterschied in der Apertur dann auch nicht!

Ich habe zwar ein A-Plan 40x, das für 0,7-1,3 mm dicke Deckgläser (besser Küvettenböden) bestimmt ist und nur eine Apertur von 0,5 bei Arbeitsabstand 2 mm hat - man kann es mit einer Objektivkappe versehen und dann auch mit 0,17 mm Deckgläsern benutzen. Hier merkt man natürlich den Unterschied zur üblichen 0,65 Apertur deutlich.

Aber mein LD-Achroplan 40x (justierbar auf Deckglasdicken zwischen Null und 3 mm und Arbeitsabstand mehr als 2 mm) hat z.B. eine Apertur von 0,60. Hier ist der Unterschied zur üblichen Mittelklasse (0,65) nicht mehr so groß, eher zu Neofluaren mit 0,75.
Ich benutze dieses Objektiv gerne hinter dem PlanApochromaten 63x Öl, um probemlos aus der Immersion auf eine kleiner Vergrößerung schalten zu können ohne das PlanNeofluar 40x zu bekleckern.

Natürlich hat man dann bei der Auflösung Einbußen - kommt einfach drauf an, was man verlangt. Natürlich gibt es auch Objektive, die man in die Sauce eintauchen kann - aber da würden die Kriställchen auch einfach davonflitzen.

Viele Grüße

Rolf


Reinhard

Hallo Wilfried, hallo Rolf,

danke für weitere Hinweise.
Ich denke, ich werde es mal mit einem LD (oder Epiplan LD) versuchen.
das könnte mein tapferes "Hertel & Reuss-Opfermikroskop" etwas entlasten. :)


schönen Abend noch
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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