Re: Leitz Zweistrahl-Interferometer nach Michelson

Begonnen von Klaus Herrmann, Juli 23, 2015, 10:46:06 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

ich habe ein Interferometer bekommen um ein paar Tage damit zu spielen. Macht ja immer wieder Freude was Neues auszuprobieren! Es ist ein Leitz Zweistrahl-Interferometer nach Michelson - auf dem Bild an einem Olympus BH 2-Revolver, aber in Aktion dann schon an einem Leitz Laborlux 12 ME mit einer Metallanschliff-Probe, die sauber poliert wurde, also sehr gut reflektiert.
Die 17 Seitige Gebrauchsanleitung habe ich natürlich nicht gelesen - schließlich ist man ja kein Anfänger mehr. ;) Nach einer Stunde ohne Interferenzstreifen habe ich mich doch mal durchgerungen reinzuschauen. Dann hat es auch sofort geklappt. Man muss erst mal auf die Referenzstreifen des Teilerprismas scharf stellen und dann auf die Probenoberfläche. Die Lage der Interferenzstreifen kann durch Verkippen des Kopfes verändert werden. Die Zweistrahl-Methode scheint nicht so empfindlich zu sein auf die exakte Paarung mit einem werkseitig ausgesuchten Objektiv. Ich gehe davon aus, dass das Instrument für die ältere Optik gedacht ist mit dem glatten Objektivkörper. Funktioniert aber trotzdem.
Die schräg durchlaufene bunte Linie ist ein Kratzer in der polierten Fläche. Der Schmutz ist mein Fehler, ich hätte nochmal putzen müssen!

Edit: Salto rückwärts: es ist tatsächlich der Zweistrahl-Interferometer nach Michelson. Vielen Dank für den Denkanstoß Frank!





Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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the_playstation

Hallo Klaus.
Und der Abstand der Interferenzlinien geben Aufschluß über die Tiefe des Kratzers in Relation zum Abstand der Referenzstriche?

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

ortholux

Zitat von: the_playstation in Juli 23, 2015, 11:36:22 VORMITTAG
Und der Abstand der Interferenzlinien geben Aufschluß über die Tiefe des Kratzers in Relation zum Abstand der Referenzstriche?

Ja, wenn mit monochromatischem Licht beleuchtet wird! Das war damals die Natriumdampflampe.


Lieber Klaus,

Ordnung muß sein. Es handelt sich nicht um ein Michelson-Interferometer. Das hätte einen Strahlteiler und ein Objektivpärchen und sieht so aus:
http://www.ebay.de/itm/Mess-und-Vergleichsmikroskop-/321813660959?

Die Vielstrahlanordnung geht auf Tolansky zurück.

Viele Grüße
Wolfgang

Frank D.

#3
Zitat von: ortholux in Juli 25, 2015, 19:15:04 NACHMITTAGS
....... Ordnung muß sein. Es handelt sich nicht um ein Michelson-Interferometer. Das hätte einen Strahlteiler und ein Objektivpärchen .....

Hallo Wolfgang,

der Michelson kommt in unterschiedlichen Verkleidungen daher. Beim Michelson mit zwei Objektiven läge eines der Objektive unter dem Strahlenteiler, also direkt über der Probe. Klaus Foto zeigt aber einen Ansatz mit unter dem Objektiv liegendem Teiler. Warum schließt Du hier das "Michelson-Prinzip mit einem Objektiv", für z.B. einfache Rauhigkeitsmessungen bei geringer Vergrößerung und niedriger Apertur, aus?

Klaus bezeichnet noch einen Referenzspiegelhalter im unteren Bereich. So etwas besitzt doch eine Einrichtung nach Tolansky meines Wissens gar nicht.
Ich vermute hier einen Zweistrahlansatz nach Michelson.

Viele Grüße
Frank

Klaus Herrmann

Danke Frank,

ich habe jetzt nochmal die Beschreibung genau durchgelesen: es ist der Michelson! Und zwar die Zweistrahl-Interferenz Einrichtung!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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ortholux

Liebe Kollegen,

schön, wieder etwas gelernt zu haben. Vielen Dank für die Diskussion.

Der Ehrgeiz und die Wahrheit verlangten, daß ich meinen Prospekte-/Anleitungs-Fundus durchstöbert habe. Der nämliche Grundkörper konnte verschiedene Vorsätze aufnehmen. Tolansky (Mehrstrahl), Mireau und Michelson (Zweistrahl). Letzterer war mir nicht bekannt. Nicht zuletzt, weil es mindestens 2 Michelson-Interferometer von Leitz gab. Das oben bei ebay angebotene und ein modereneres für das Orthoplan. Beide mit großem Strahlteiler und gepaarten Objektiven - die klassische Michelson-Anordnung eben.

Insbesondere, daß ein winziger Strahlteiler VOR dem Objektiv seinen Platz fand, wußte ich nicht.
Äußerlich sind diese Vorsätze quasi nicht zu unterscheiden.

Also - Asche auf mein Haupt!

Viele Grüße
Wolfgang