Proben einfärben für Anfänger

Begonnen von Sahekek, August 15, 2015, 00:19:53 VORMITTAG

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Sahekek

Hallo an alle im Forum!
Als absoluter Anfänger habe ich Fragen zum Einfärben von Proben.
In vielen Quellen liest man, das Methylenblau, Eosin und Lugolsche Lösung für den Anfang zum Färben von Proben ausreichen.
Leider erfährt man nur ganz allgemein, wofür welcher Farbstoff am besten geeignet ist.
Darum meine Fragen mt Dank im voraus:
Welche Färbemittel brauche ich?
Was färbe ich mit welchen Farbstoff ein?

Mit vielen Dank im Voraus!!

Hubert

knipser009

hallo Hubert

das Online-Kompendium zu Deiner Frage findest Du unter :

http://www.aeisner.de/

Ansonsten wäre es wichtig zu wissen, was Du anfärben möchtest.
Es gibt nämlich neben einfach zu handhabenden Färbungen, wo die Färbestoffe wie zB Lugol´sche Lösung praktisch aus der Hausapotheke stammen könnten auch Färbungen, für welche die benötigten Chemikalien auch noch käuflich zu erwerben sind. Viele der bei Aisner gelisteten Chemikalien werden an privat aber nicht mehr verkauft.

ansonsten : Willkommen im Forum

Wolfgang
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

Klaus Herrmann

Hallo Hubert,

eine Frage, die ohne Zusatzinfos schwer zu beantworten ist. Also was willst du färben tierisches oder pflanzliches Gewebe?
Willst du Dauerpräparate herstellen oder nur mal was anfärben, damit es besser kontrastiert ist. Lugol ist auf jeden Fall keine Färbung für Dauer. Eosin ist nach meiner Kenntnis heute nur noch in der HE-Färbung für tierisches Gewebe verbreitet. Für Pflanzen sind die Etzoldvarianten blau und grün und die Wacker-Varianten populär. Beispiele findest du von Hans-Jürgen Koch hier im Forum zuhauf.

Also erzähl mal, wohin soll es bei dir gehen?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Klaus Henkel

Zitat von: Sahekek in August 15, 2015, 00:19:53 VORMITTAG
Als absoluter Anfänger habe ich Fragen zum Einfärben von Proben.
In vielen Quellen liest man, das Methylenblau, Eosin und Lugolsche Lösung für den Anfang zum Färben von Proben ausreichen.
Leider erfährt man nur ganz allgemein, wofür welcher Farbstoff am besten geeignet ist.
Darum meine Fragen mt Dank im voraus:
Welche Färbemittel brauche ich?
Was färbe ich mit welchen Farbstoff ein?
Hubert

Guten Morgen Hubert!

Solche "vielen Quellen", in denen man das liest, kenne ich nicht, und ich habe einen ziemlich guten Überblick über die gängige Literatur.
Nun zu Ihrer Frage: Was färbt man womit? Darüber sind viele, viele, teilweise sehr dicke Bücher geschrieben worden und noch mehr Aufsätze in Zeitschriften. Deshalb müssen wir das einfacher angehen. Wenn Sie angeben, welche Organismen Sie färben wollen und welche Organe Sie danach zu sehen und zu erkennen hoffen, dann kann man mit Sicherheit einen guten Rat geben. Mäusehirn? Querschnitt durch einen Regenwurm? Holz? Verholzten Pflanzenstengel? Blütenstiel? Usw, usw. Das Einweichmittel "1 Sil für Alles" von Henkel gibt es in der Mikroskopie für Lebendiges oder Totes nicht.
Als Anfänger werden Sie sich möglicherweise schwer tun, das genauer zu benennen. Das macht nichts. Beschreiben Sie einfach Ihre Vorstellungen, damit man aus den vielen Hundert Fixier- und Farbstoffen eine kleine Auswahl treffen kann. Schreiben Sie einfach, womit Sie beginnen wollen.

Einen Feiertagsgruß
K. H.


the_playstation

Hallo Hubert.
Für den Anfank, um reinzukommen, hilft vieleicht "Das grosse Kosmos-Buch der Mikroskopie"
http://www.amazon.de/grosse-Kosmos-Buch-Mikroskopie-Bruno-Kremer/dp/3440089894
Dort sind auch div. Färbetechniken erklärt.

Beste Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Holger x

Hallo Hubert,

wer es ganz genau wissen will findet im ,,Kryptogamen-Praktikum" von Schömmer (1949) auf 492 Seiten genauere Einblicke in die Färbentechniken. Leider sind manche Chemikalien schwer erhältlich aber auch da kann man gelegentlich noch bei ebay etwas ersteigern.

Zurzeit gibt es das Buch für unschlagbare 15 € bei Booklooker (sonst eher 50-80 €). Ansonsten gab es auch eine Pdf-Variante für ca. 30 € bei: ,,Mikrobiologische Vereinigung Hamburg" (http://www.mikrohamburg.de/).

HG
Holger

Fahrenheit

Lieber Hubert,

wie einige Vorschreiben schon angemerkt haben, hast Du uns nicht gesagt, was Du präparieren möchtest. Davon ist die Wahl der jeweiligen Farbstoffe abhängig.

Der Hinweis auf den "Großen Kremer" ist für den Einstieg eine gute Sache und auf Armin Einsers Seite findest Du jede Menge Rezepte. Aber eines nach dem anderen ... ;)

Wenn Du magst, kannst Du Dir auf der Webseite des Mikroskopischen Kollegiums Bonn ein wenig Appetit holen:
http://www.mikroskopie-bonn.de

Dort findest Du neben Bilden von verschiedenen Präparaten in den Galerien auch jede Menge Anleitungen in der Bibliothek, die Dir einen Überblick geben, worauf Du Dich einlässt, wenn Du verschiedene Präparate selbst erstellen möchtest. Aber keine Angst, die Techniken sind mit etwas Übung ohne Probleme handhabbar.

Wenn Du aber konkrete Fragen zu bestimmten Präparationen hast, stelle sie hier gerne. Es findet sich immer jemand, der dieses oder Ähnliches schon mal gemacht hat und weiter helfen kann.

Herzliche Grüße
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Sahekek

Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich möchte pflanzliches Gewebe und auch das "Leben im Wassertropfen" für einen besseren Kontrast anfärben.
Dauerpräparate habe ich nicht im Sinn.
Ich hoffe, ich habe meinen  "Mikroskopieradius" etwas eingegrenzt.
Trotz meines kurzen Beitrages hoffe ich auf Eure Antworten.

Hubert


Klaus Henkel

Zitat von: Sahekek in August 19, 2015, 22:26:10 NACHMITTAGS
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich möchte pflanzliches Gewebe und auch das "Leben im Wassertropfen" für einen besseren Kontrast anfärben.
Dauerpräparate habe ich nicht im Sinn.
Ich hoffe, ich habe meinen  "Mikroskopieradius" etwas eingegrenzt.
Hubert

Guten Morgen Hubert!

Ja - pflanzliches Gewebe kann man sehr gut anfärben. Vorher (in seltenen Fällen auch gleichzeitig) muß aber das Gewebe durch ein Fixiermittel abgetötet werden, und zwar so, daß es sich nach dem Zelltod nicht mehr verändert. Deshalb "Fixierung".

Lebende Organismen im Wasser, werden aber in der Regel nicht fixiert, weil man ja ihre Lebensäußerungen beobachten will. Ein Fixiermittel tötet die meisten Organismen aber auf der Stelle. Verzichtet man darauf und färbt an, dann passiert in den meisten Fällen genau dasselbe, sie sterben binnen weniger Sekunden, dann zerfallen die zarteren Formen, lösen sich sozusagen auf. Zurück bleiben dann leere Chitin oder Kalkgehäuse, worin einst das Leben tobte. Andere Wasserwesen schrumpfen durch solche groben Behandlungen zu unidentifizierbaren Klumpen zusammen.

In besonderen Fällen der Forschung kann man aber zu solchen Methoden greifen.

Wenn die zarten Wasserwesen nicht deutlich genut sichtbar sind, kann man durch Verstellen der Aperturblende im Kondensor ein wenig Kontrast zaubern, darf das aber nicht übertreiben, damit das was man im Okular sieht, noch eine Ähnlichkeit mit der Realität hat und keine Artefakte sind, die durch Fehlbedienung des Mik. entstehen.

Es ist keine schlechte Idee, zu Anfang die Wasserwesen erst einmal so kennen zu lernen, wie sie die Natur hervorgebracht hat. Dabei lernt man am ehesten, die Stärken und Schwächen der mikroskopischen Beobachtung kennen und die Grenzen auszuloten.

Lesen Sie die Kapitel über die korrekte Einstellung der Kondensorblende (= Aperturblende) in der Mikrofibel.

Nacht- und Morgengruß
KH