Adapter für Biotar 2/12,5 als Makroobjektiv

Begonnen von beamish, September 23, 2015, 15:15:35 NACHMITTAGS

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beamish

Hallo,

Ich würde gerne versuchen, das aus einer Zeiss Jena Filmkammera Pentaka 8 stammende Objektiv in Retrostellung an meiner Canon zu verwenden.
Dazu bräuchte ich einen Adapter vom Filtergewinde (28,4 x 0,5 las ich) auf M42. Hat jemand sowas schonmal angefertigt? Die meisten Lösungen im Netz arbeiten mit Einkleben von Hilfsadaptern. Das gefällt mir nicht.

Herzliche Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

olaf.med

Lieber Martin,

so einen Adapter könnte ich Dir fertigen, aber erst Mitte Oktober, da ich vorher weg bin. Zum Anpassen wären die jeweiligen Gegenstücke und eine Handskizze der Dimensionen notwendig.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

knipser009

hallo Martin

vor etlichen Jahren habe auch ich ein Biotar 2/12,5  aus einer Pentaka entnommen, um es als Makroobjektiv zu verwenden.
Es wurde in ein von Glaspilz befallenes analoges M42-Fotoobjektiv, das ich "entlinst" hatte , eingebaut. So konnte ich über das M42-Objektiv neben der noch vorhanden Blendenfunktion auch den Entfernungsring  nutzen.
Soweit die Theorie.
Groß war jedoch die Enttäuschung bezüglich der Bildqualität an einer modernen DSLR ( bei mir damals Canon Eos 500D ) . Sie war einfach verglichen mit normalen Makroobjektiven lichtschwach und schlecht. Sogar das retro gesetzte Kit-objektiv war besser. Jeder einfache 2x bis 5x - Mikroskopachromat liefert bessere Ergebnisse als das Biotar 2/12,5

Mein Vorschlag wäre die unter folgendem Link zu findende Version ( nur zu bildlichen Info - gibt es bei anderen Anbietern preiswerter). Es gibt sie neben der flachen Version auch als Konus. Letzterer bietet mehr Platz für eine Beleuchtung
http://www.ebay.de/itm/RMS-2-Canon-EOS-mount-Microscope-Objective-Adapter-4-Micro-photography-cameraDIN-/262055531233?hash=item3d03ba12e1

Diese Adapter RMS-39mm werden in das Filtergewinde einer Fotooptik, eines Zwischenringes oder eines Balgengerätes eingeschraubt. Benötigt wird nur noch der stepupAdapterring  auf das vorhandene Teil, zB 39mm/ 52mm oder 39mm/M42
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

Stuessi

#3
Zitat von: knipser009 in September 23, 2015, 17:54:37 NACHMITTAGS
... Jeder einfache 2x bis 5x - Mikroskopachromat liefert bessere Ergebnisse als das Biotar 2/12,5...

Hallo Martin,

lass Dich nicht verunsichern!
Ich habe schnell Vergleichsbilder mit einer Vollformat Kamera gemacht. Die Bilder sind nur auf 900 Pixel Breite verkleinert worden.

Beim Biotar 12,5/2 beträgt die Nahgrenze 25 cm. Also funktioniert es am Balgen retro bei einer Gesamtentfernung ab 25 cm.




Der Leitz Achromat verlangt eine Tubuslänge von 160 mm:



Viele Grüße,
Rolf




Stuessi

#4
Hallo liebe Makrofreunde,

das Biotar 12,5/2 wurde für Doppel-8 Kameras entwickelt, also für Bildgrößen von 4,5 * 3,3 mm². Will man größere Bereiche fotografieren, dann sind Objektive, die für das 16mm-Filmformat entwickelt wurden, die richtige Wahl.

Ich habe mein Biotar umgekehrt vor ein 135mm Objektiv montiert und eine Blendenreihe mit der Sony A7 (24*36mm² Sensor, 24 MPixel) gemacht.

Zunächst eine Übersichtsaufnahme, die den ausgeleuchteten Bereich zeigt. Die Kombination ist demnach sehr gut für APS-C Format geeignet.



Die Auflösung geht fast bis 500 Linienpaare/mm. Deutlich werden 250 Lp/mm aufgelöst, das ist das Muster,bei dem die Blendenwerte angegeben sind.
Das Auflösungsvermögen der früheren Doppel-8 Filme betrug 100 bis maximal 200 Lp/mm.



Grüße,
Rolf

beamish

Hallo,

erstmal vielen Dank an Olaf für dein Angebot, auf das ich gerne zurückkommen werde, wenn du wieder Zeit hast!

Dank aber auch an Wolfgang für seine kritischen und an Rolf für seine ermunternden Worte.
So wie ich das bisher sehe, liegt halt ein Vorteil daran, daß das Biotar eine Blende hat und ein normales Mikroskopobjektiv (geringer Vergrößerung) eben nicht.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

hungerdunger

#6
hallo zusammen!

so einen retro-adapter für das 2/12,5mm oder auch das 2/25mm biotar von CZJ auf einen T-adapter kann man sich auch wunderbar von einem 3d-druck-service für wenige euro drucken lassen - hab auf diese weise 2 stück für zus. unter 20 euro bekommen  :)



wichtig für die gewinde ist wohl, dass mit SLS (Selektives Laser Sintern) und 100µm schichtdicke gedruckt wird, ich habe mir dafür schwarz gefärbtes Nylon gewählt.

wenn jemand interesse daran hat, mail ins postfach!


grüße, ralf

Vorticella

Hallo Ralf,
wenn ich das richtig verstehe – du schickst eine Zeichnung wie die gezeigte (plus evtl. Gewindesteigung etc.) an eine Internetadresse und die drucken dir für 20 Euro zwei Adapter mit Innen und Außengewinde etc.?
Kannst du uns die Adresse nennen? Für den Preis – auf 100µm genau gedruckt. Schwarzes Nylon. Das kann ich fast nicht glauben....
Beste Grüße aus der Vulkaneifel
Jan
P.S. Sind die 3D – Drucker wirklich schon so gut????

hungerdunger

#8
hallo Jan!

die zeichnung illustriert nur, was man aus der original-3d-datei exportieren kann. ich habe das ganze in der freeware DesignSpark Mechanical 2.0 konstruiert und dann im STL-format exportiert. das wiederum können die meisten 3d-druck-services verwenden. ich hab für den druck bei www.3dhubs.com einen "Hub" in münchen gefunden, der das in der beschriebenen spezifikation (SLS, schwarzes nylon, 100µm schichtdicke) und zu dem genannten preis drucken konnte.

ich weiss jetzt nicht, obs möglich oder überhaupt erlaubt ist, hier STL-dateien hochzuladen - die datei für den biotar-auf-T-retroadapter ist ca. 4 MB groß...

und ja, die 3d-drucker, die mit SLS arbeiten, sind so gut :) - beide exemplare des adapters, die ich da drucken ließ, passen perfekt, sowohl am 12,5mm-, als auch am 25mm-biotar  :)

grüße, ralf