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Schule

Begonnen von mikroskop, November 05, 2015, 20:28:55 NACHMITTAGS

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mikroskop

Hallo ich habe folgendes Problem ich möchte mit Kindern das Thema Mikroskop, Mikrokosmos machen. Die Kinder sind zwischen 6 und 10 Jahre alt. Hat jemand zu den Thema mal etwas mit Kindern gemacht. Die Grundschule hat keine Mikroskope ich würde zu den Thema nur mein eigens zur Verfügung stellen. Das ganze soll 45 Minuten dauern. Dar ich selbst wie einige Mittlerweile mit bekommen haben selbst im Kindergarten Arbeite wollte ich zu Thema mal was mit Grundschulkindern machen. Aber das Projekt scheint ziemlich kompliziert zu sein. Das darf alles nicht kompliziert sein und hier ist bei mir der Knackpunkt wie kann ich Kindern so was Rüber bringen und das alles mit nur ein Mikroskop und 17 Kindern.
Gruß
Nicol
:'(

Kahless

Mit so jungen Kindern habe ich bisher nur einmal gearbeitet, Projekt "Kinderuni" an der Uni Salzburg.

Da standen allerdings mehr als ein Duzend Geräte zur Verfügung und es waren robuste Stereomikroskope (Vergrößerung bis 80x).
Ist natürlich wieder etwas Anderes ...

Untersucht haben wir:
- Haare (eigene und verschiedene Felle)
- tote Insekten (Bienen, Libellen, Käfer, ...)
- diverse Cladoceren und Copepoden aus der Unizucht

Kam sehr gut an, vor allem die bewegten Sachen!

Mit nur einem Mikroskop (und vermutlich keinem Stereo) finde ich das echt schwierig.
Hast du denn vielleicht die Möglichkeit, das Bild über eine Kamera auf einen Bildschirm oder noch besser Beamer mit Leinwand zu bringen?

Grüße, Mario

mikroskop

Ja habe ich mir geht aber auch darum das die Kinder selbst was machen und das ist das Problem.

plaenerdd

Hallo Nicole,
vielleicht solltest Du im Vorfeld mal anfragen lassen, ob das eine oder andere Kind nicht selber Zugriff auf ein Mikroskop hat. Eine andere Variante: Mikroskope borgen. Ich könnte Dir 4 Kleinmikroskope C von ROW borgen, wie sie zu DDR-Zeiten hier in den Schulen allgegenwärtig waren, aber eigentlich sind die noch nicht das Richtige, in dem Alter. Da ist wirklich Lupe und Semi angesagt, denn das KMC vergrößert 50x bis 225x. Da ist man schon mit der geringsten Vergößerung gleich in einer anderen Welt, von der man ohne Miroskop nur Krümel sieht.

Ich denke es wäre gut mit Dingen zu beginnen, die die Kinder schon kennen (oder zu kennen glauben). Verschiedene Papiersorten oder Stoffe. Bedrucktes Papier ist spannend, weil ein schönes Bild aus der Zeitung oder einer Hochglanzwerbung unter dem Mik. in verschieden große Punke weniger Farben zerfällt und man den Mosaikcharakter zeigen kann. Du hast hier auch gleich ein schönes Beispiel dafür, dass unsere Augen kleine Details, die nahe bei einander sind, nicht getrennt wahrnehmen können, mit dem Mikroskop aber schon (Stichwort "Auflösungsvermögen"). Das gleiche Prinzip findest Du im Schmetterlingsflügel wieder, dessen Farben und Muster aus i.d.R. einfarbigen Einzelschuppen gebildet werden, die man als Staub auf der Hand hat, wenn man einen Schmetterling in die Hand nimmt.

Haare können auch sehr spannend sein, besonders, wenn man so viele verschiedene Personen zur Verfügung hat. Ich hatte da selber in einer Schulklasse ein AHA-Erlebniss, als jeder ein Stück von einem Haar als Größenvergleich in eine Bakterienkultur einbringen sollte. Weil ich von Mikroskop zu Mikroskop gegangen bin, bekam ich das große Spektrum verschiedenster Haare zu sehen und mir wurde zum ersten Mal bewußt, wie individuell unsere Haare sind.

Für 45min. sollte  das schon reichen, denn die Präparate müssen ja auch hergestellt werden, und das können die Kinder ja noch nicht gleich selber. Deckgläser solltest Du vielleicht erstmal vermeiden. Haare lassen sich z.B. mit zwei kleinen Tesafilmstücken auf einem OT fixieren und auch die verschiedenen Papiersorten brauchen kein Deckglas.

Wichtig ist, alles was man mit den Kindern machen will, vorher unbedingt selber ausprobiert zu haben und die benötigten Materialien gut vor zu bereiten, besonders wenn Du wenig Zeit hast. So könntest Du schon kleine Tesafilmstücke vorschneiden und auf den Objektträgern mit einer Ecke anheften, wenn die Kinder ihre Haare angucken sollen.

Vielleicht kannst Du Dir auch noch Helfer organisieren, die mit zur Hand gehen können. Ein zweiter Erwachsener ist da immer Gold wert, zumal Du ja nicht ganz so mobil bist.

Hilfreich ist es, die örtlichen Bedingungen zu kennen, z.B. wenn man auf Tageslicht angewiesen ist (Mikroskope mit Spiegel).

Wenn Du einen Plan hast, kannst Du den ja hier nochmal vorstellen. Hast Du noch etwas Vorbereitungszeit oder gibt es schon einen Termin in der nächsten Woche.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

liftboy

Hallo Nicole,

ich habe solche Kurse schon an der Volkshochschule gemacht. Thema war "Das Leben im Wasser".
Das von Dir angestrebte Zeitlimit von 45Minuten ist gut! Meine Kurse liefen über 2 Stunden, wobei ich zwischendurch Pausen machen musste, da die Konzentration in dem Alter nicht ausreicht; und das, obwohl z.Teil Eltern mit dabei waren.
Ich hatte kleine Stereolupen mit 20/40 facher Vergrößerung, wobei am liebsen die 20 fache benutzt wurde.
Das Highlight waren die weißen Mückenlarven aus dem Zoogeschäft. Immer ein paar in eine kleine Petrischale und ab unters Mikro.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatte ich die Mikros mit Pol ausgerüstet; es gibt nichts verrückteres für Kinder, als lebende Mückenlarven im Pol. Die Algen waren da eher langweilig; totes Material wie "Häkeldeckchen" waren uninteressant.
Es gibt im Fachhandel in Kunstharz eingegossene größere Objekte (Käfer, Wanzen, Ameisen, etc.) die man in die Hand nehmen kann, um sie dann erstmal mit einer Lupe von allen Seiten zu betrachten. Anschließend kann man sie dann unters Mikro legen; so geht der Bezug nicht verloren.
Mit einem Mikro kannst Du das Ganze vermutlich vergessen. Kinder bringen in dem Alter meist nicht die Geduld für das Warten auf, bis sie endlich dran sind.
Ich hatte probehalber auch große Binokularmikroskope mit dabei, hat aber bei den kürzeren nicht funktioniert; der Augenabstand hat nicht gepasst.
Lass Die trotzdem den Mut nicht nehmen!

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

mikroskop

Danke für die Infos das mit den Haaren ist eine Super Idee. Ich habe überlegt ob ich mein laptop einsetze dafür habe ich ein Digital Mikroskop mit usb Anschluss. https://www.conrad.de/de/conrad-digitale-mikroskopkamera-usb-9-mio-pixel-vergroesserungsfaktor-10-bis-200-x-191377.html das hier. Nächsten Dienstag wollte ich das machen.

liftboy

Hallo Nicole,

wenn es das gleiche Gerät ist, wie meines, wird es wunderbar funktionieren!
Die Einstellung ist etwa fisselig, aber damit kann man leben.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Niels Bohr

d65

Als meine Tochter in der Grundschule war hab ich da mal eine Stunde Mikroskopie gemacht, in abwechselnden Kleingruppen mit ca 5 Kindern, um die anderen hat sich die Lehrerin gekümmert. Auch meine Erfahrung ist: Stereomikroskope sind zum mitmachen deutlich besser geeignet als normale. Man muss ja nur was drunter legen und schon geht es los. Keine Objektträger, keine Deckgläser, keinen Frust. Zum Beispiel eine Napfschale mit Teichmaterial. Oder eben auch Finger, Haare, Erdbeeren (ok, falsche Jahreszeit). Sozusagen als Sahnehäubchen hatte ich dann noch ein 'richtiges' Mikroskop mit einer Algenprobe mit Protisten aus dem Schulteich. Da durfte dann jeder mal durchgucken, das war es dann daran aber auch schon.
Steffen

liftboy

Genau Steffen,

so wirds gemacht :-)

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

mikroskop

Ich werde die Aktion mit meinem Digital Mikroskop am Laptop machen.
Erst werde ich den Kindern ein Paar Lupen hinlegen und dazu Material was Sie sich mit der Lupe anschauen sollen. Damit Sie merken das Verschieden Lupen verschieden Vergrößerern haben. Danach werde ich mit denen ein Haar Präparat herstellen und unter den Mikroskop Zeigen. Danach noch ein Sand Präparat Sand werde ich in Wasser auflösen und dann sollen die Kinder mit einer Pipette ein Paar Tropfen auf den Objektträger aufbringen.  Lebend Material will der Pauker nicht.
Danke für die Infos.
Gruß
Nicole

plaenerdd

Hallo Nicole,
in der Mikrofiebel gibt's ab Seite 159 auch ein Kapitel "Mikroskopie und Kinder", in dem ich vieles bestätigt finde, was ich inmeiner Arbeit mit Kindern erlebt habe.
Liebe Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

mikroskop

#11
Heute war Tag X. Die Kinder haben Spass gehabt ich hatte nur Stress egal. Das mit den Haaren ist total gut angekommen. Nun muss ich noch einmal was mit den Kindern machen mir fehlen dazu leider zu den Thema die Ideen. Ich habe gedacht ein Mikroskop oder Lupe mit den Kindern selbst zu Basteln. Hat jemand ein Typ für mich. Der Bau muss aber mit einfachen Materialen sein. Pappe, Papierrollen oder so.
Gruß
Nicol

the_playstation

Hallo Nicol.
Als Tümpler würde ich natürlich die große Vielfalt an Wasserorganismen zeigen wollen.

Basteln:
Aus durchsichtigem Plastikbecher + Linse eine Becherlupe.
Aus Glaskugeln ein Leeuwenhoek-1-Linsen-Mikroskop (ist aber schwerer zu bauen, ...)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

treinisch

Hallo Nicol,

selber bauen sehe ich kritisch, da gibt es für die Kleinen imho wenig zu gewinnen, du wirst immer eine Linse als magische Black Box brauchen. Was natürlich geht ist einfach einen Wassertropfen auf ein geeignetes Objekt zu geben, aber verstehen, was da passiert, können die natürlich nicht.

Als Untersuchungsgegenstand würde sich meines Erachtens gut Warenkunde eignen, zwei Beispiele:

Teekanne kalten Früchtetee untersuchen (http://privatfrickler.de/teekanne-frio-erdbeer-orange/), man sieht gut die verschiedenen Zutaten und schließlich ist genau sowas auch ein reales Einsatzgebiet von Mikroskopen.

Etwas gedrucktes Untersuchen. Man kann sehr schön sehen, dass der Farbeindruck durch nebeneinander gedruckte Punkte ganz anderer Farbe entsteht. Farben mischen ist Thema in der Grundschule.

Schön an solchen warenkundlichen Untersuchungen finde ich, dass sie recht unmittelbar an die makroskopische Erfahrungswelt anknüpfen.

vlg
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

plaenerdd

Hallo Nicole,
z.B. eine Wassertropfenlupe bauen:

und damit Zeitungsbilder angucken.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph