Völlig OT Schärfentiefe nach Katarakt

Begonnen von Klaus Wagner, Januar 19, 2016, 14:26:40 NACHMITTAGS

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Klaus Wagner

Hallo an alle und Entschuldigung für den OT-Beitrag; Ihr seid hier sicher bewandert.

Bei mir steht eine Katarakt-OP an. Multifokallinsen kommen nicht in Frage. Ich weiß nun, welche Zielrefraktion mein Augenarzt anstreben sollte. Aber ich habe überhaupt keine Ahnung, mit welcher Schärfentiefe ich nach der OP rechnen kann. Eigentlich müsste sie 0 sein, aber die Pupille wird ja in Abhängigkeit der Beleuchtungsstärke für eine gewisse Schärfentiefe sorgen. Mit welchen Werten kann ich denn so ungefähr rechnen? In Internet hab´ ich nichts gefunden.

Viele Grüße
Klaus

Lupus

Hallo Klaus,

das lässt sich nicht als eine einzelne Zahl angeben, weil es u.a. von der Umgebungshelligkeit (wegen der Pupillenadaption) und der gewählten Entfernung abhängt. Aber wenn man mit den üblichen Augendaten rechnet würde ich folgende Werte abschätzen:
Max. geschlossene Pupille: Bei optimierter Fernsicht 1m - unendlich, im Lesebereich bei 0.5 m Abstand noch 30 cm.
Bei offener Pupille (die hängt vom Alter ab): Bei Fernsicht 2-3 m - unendlich, im Leseabstand vielleicht noch 10 cm.
Aber genauer müsste es eigentlich der Augenarzt wissen. Und man kann es selbst testen (wenn die Trübung nicht zu weit fortgeschritten ist) indem man einen Gegenstand fixiert, z.B. einen Buchstaben im Leseabstand, und ein anderes kontrastreiches kleines Objekt wenige mm daneben (es muss noch im zentralen Bereich des schärfsten Sehens sein) mit der Hand im Abstand ändert bis es unscharf wird.

Hubert

Klaus Wagner

Hallo Hubert,

vielen Dank für die Antwort. Hat mir sehr geholfen.

Gruß
Klaus

Klaus Wagner

Hallo an alle, die es interessiert.

Ich war beim Augenarzt, habe mit ihm die Zielrefraktion besprochen und ihn nach der Schärfentiefe bei gutem Tageslicht gefragt.

Nichts ist so einfach wie´s aussieht. Das hängt natürlich (sowieso klar) von der Öffnung der Pupille ab. Und die ist bei jedem anders und das wird sich im Alter eventuell noch ändern. Somit ist gar keine verlässliche Info möglich. Zumal mit der IOL die Zielrefraktion oft nicht erreicht wird. Abweichungen bis max +-1dpt sind möglich. Das sind wohl die Imponderabilien des Lebens :-))

Gruß
Klaus

MikroTux

Man kann es nicht so einfach sagen. Wer mathemathisch einigermasen Bewandert ist, kann andererseits kann die Schärfentiefe je nach Situation exakt nachrechen. Auf Wikipedia-Schärfentiefe findet man dafür die Formeln und Beispiele, auch am Auge.

Detlef Kramer

Hallo Klaus,

ich selbst habe noch keine Erfahrung, steht aber wohl mittelfristig an. Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich allerdings, dass
1. die Schärfentiefe nicht viel anders sein wird, als bei einem 70jährigen ohne Operation und Du deshalb
2. vermutlich nicht um die Anschaffung einer Gleitsichtbrille herum kommen wirst. Falls Du noch keine hast: nach einer kurzen Eingewöhnung kommt man damit bestens zurecht. Mein Optiker rät übrigens die künstliche Linsen so zu planen, dass man am Ende auf beiden Augen eine Fehlsichtigkeit von ca. -2 dpt hat; damit kommt man "indoor" ganz gut zurecht und benötigt lediglich zum Autofahren und Wandern eine einfache Fernsichtbrille - dieses aber mangels eigener Erfahrung o. Gewähr.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Eckhard F. H.

ZitatMein Optiker rät übrigens die künstliche Linsen so zu planen, dass man am Ende auf beiden Augen eine Fehlsichtigkeit von ca. -2 dpt hat; damit kommt man "indoor" ganz gut zurecht und benötigt lediglich zum Autofahren und Wandern eine einfache Fernsichtbrille - dieses aber mangels eigener Erfahrung o. Gewähr.
Vielen Dank Detlef, mich erwartet offenbar das gleiche Problem.
Gruß - EFH

Lupus

Hallo Klaus,

ZitatSomit ist gar keine verlässliche Info möglich.
in der Größenordnung wie ich es Dir abgeschätzt habe dürfte die Schärfentiefe schon liegen. Die hängt natürlich auch von der individuellen Auflösung des Auges ab, für jede Schärfentiefeberechnung benötigt man die "Sensorauflösung". Schlechtere Augen = großere Schärfentiefe.  ;)
Von der erreichten "Zielfraktion" hängt die Schärfentiefe übrigens nicht ab, denn es ist egal ob das Auge z.B. direkt auf die Nähe angepasst ist oder auf die Ferne in Verbindung mit einer Lesebrille.

Hubert

Klaus Wagner

#8
Hallo an alle,

weil ich heute noch "erst" 59 Jahre alt bin, ich noch 3 1/2 Jahre Berufsleben vor mir habe und ich möglichst im Freien ohne lästige Brille sein will, hat mir mein Augenarzt zu folgender "Kombination" geraten: re -05; li -1. Das nennt sich Monovision oder auch Goetheblick. Das Führungsauge sieht dann gut in der Ferne, das andere besser in der Nähe. So in entwa bin ich auch mit Kontaktlinsen eingestellt und finde das prima. Zum Lesen brauche ich nur bei ganz kleinen Texten eine ganz schwache Lesebrille.

Es ist halt so: Ich sehe von jeder Lichtquelle ausgehend einen leuchtenden Kranz aus ganz feinen Strahlen. Eine an sich klare Schrift kann ich auf eine bestimmte Entfernung nicht lesen, weil die Buchstaben (0,0%o!! und mit einem Auge) doppelt erscheinen und oft finde ich die Schrift verschiedener Internetseiten extrem kontrastarm. Ein Blick ins Durchlichtmikroskop zeigt mir abertausend feine schwarze Pünktchen. Das Ganze ist wohl das Resultat von mehreren Infusionen mit großen Mengen Kortison nach einer  NV. Und von -8,5dpt auf annähern 0 zu kommen stelle ich mir großartig vor. Eine leichte Gleitsichtbrille nehme ich dann gern in Kauf.

Ich habe den Eindruck dass hier ganz vielem Forumsteilnehmern das Gleiche bevorsteht. Wenn tatsächlich Interesse besteht, werde ich Mitte April vom Ergebnis berichten.

@Hubert: An Deiner Einschätzung zweifle ich nicht.

Viele Grüße
Klaus

Klaus Wagner

Ein herzliches Hallo an alle Mikroskopiker!


Letzte und diese Woche hat mir der Augenarzt meines Vertrauens neue Optiken eingesetzt und zwar je eine SN60WF von Alcon. Geplant war eine Zielrefraktion von -0.5dpt rechts und -1,0dpt links. Und -Zufall oder überragendes Können??- es gab beidseitig eine Punktlandung. Nächste Woche "darf" ich auch schon wieder zur Arbeit.

An alle, denen eine Katarakt-OP bevorstehen: Keine Angst! Machen lassen! Das Ergebnis ist überragend! In meinem Fall kann ich bei Bürolicht ganz problemlos Schriftgröße Arial 8 ohne Lesebrille über längere Zeit lesen und fühle mich durch die ganz geringe Kurzsichtigkeit überhaupt nicht eingeschränkt. Vorher hatte ich -8,5dpt beidseitig. Zum Autofahren werde ich wohl eine leichte Brille brauchen.

UND der Blick durchs Mikroskop macht wieder richtig Spaß! Vorher habe ich nur Dreck gesehen, wie von einer total verschmutzten Optik.

Danke nochmal an alle, die mir vor Wochen aufmunternde Worte geschickt haben  :D


Viele Grüße
Klaus




Eckhard F. H.

Hallo Klaus,
danke für die Ermunterung. Mir macht sich der Graue Star auch zunehmend zu schaffen und Ärzte raten zur OP, aber ich schiebe die Anmeldung aus Angst Tag um Tag hinaus.
Gruß - EFH