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großer Arbeitsabstand

Begonnen von peter-h, Januar 31, 2016, 14:12:46 NACHMITTAGS

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Carlos

Hallo Peter (H.),
Dein Beitrag ist, wie immer, überzeugend. Ein (preiswertes) Kameraobjektiv auf diese Weise als Mikroskopobjektiv zu nutzen, halte ich für genial. Es hat allerdings etwas gedauert, bis ich die "Konsequenz" Deines Versuchs glaube begriffen zu haben!
Natürlich führt die massive Vergrößerung des (freien) Arbeitsabstands zu einer Verringerung der Apertur (des Auflösungsvermögens), aber die Schärfentiefe nimmt dafür gewaltig zu! Selbst bei einer Blende 5,6 bei einem guten, lichtstarken Photoobjektiv ist nach meinen Überlegungen die ,,Licht aufnehmende Objektivöffnung" im Vergleich zu einem Mikroskopobjektiv ungleich größer. Der Durchmesser der  ,,Beugungsscheibchen" oberhalb und unterhalb der exakten Scharfeinstellung nimmt damit kaum zu und das Bild erscheint in weiten Grenzen  oberhalb und unterhalb noch scharf! Damit müsste man auch ohne ,,Stacken" ein Bild mit hoher Schärfentiefe erzeugen können.
Liege ich da richtig?
Gruß Carlos

Mikroman

Hallo in die Sonntagsrunde,

bei allem Enthusiasmus - wenn ich die beiden Bilder meines Namensvetters vergleiche, fällt das Bild des Fotoobjektivs kräftig ab: überstrahlt und flau. Dasselbe Phänomen zeigt sich übrigens auch am Balgengerät, wo ein Objektiv, das nicht für den Nahbereich gerechnet ist, gegenüber Balgenköpfen erheblich schlechter abschneidet und zwar um so schlechter, je höher der Abbildungsmaßstab.

Ich habe im letzten Jahr ein "Canon macro photo lens 20mm 1:3.5" gekauft, das müsste bessere Ergebnisse am Mikroskop erbringen. Vielleicht habe ich demnächst Zeit, es mal auszuprobieren.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

MikroTux

Zitat von: peter-h in Februar 01, 2016, 17:07:53 NACHMITTAGS
Von der guten Theorie geleitet habe ich ein original Olympus Auflichtobjektiv für Hell- und Dunkelfeld (Neo DPlan 5x/0,1) mit meiner Bastellösung verglichen. Das 5x Objektiv zusammen mit einem NFK 1,67x = 8,35 fache Vergrößerung, das Fotoobjektiv mit 3,6x und einem NFK 2,5x = 9 fache Vergrößerung. Vergrößerung also recht ähnlich.

Ob Unterschiede erkennbar sind muß jeder für sich entscheiden.

Sicher sehe ich die starken Überstrahlungen durch den blauen Farbfehler, welcher bei dem Fotoobjektiv bei den groben Testmuster den Kontrast kaputt macht. Sieht man allerdings die kleinsten Felder an, so sehe ich diese vom Fotoobjektiv deutlich besser aufgelöst aus, als der minimale Vergrößerungsunterschied ausmacht. Selbst wenn man Feld  5 des dplan mit mit Feld 6 des Zuikos vergleicht, was erstmal etwas überrascht.
Andererseits, wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Mirkoskop ein unendlich System, da das Fotoobjektiv umgedreht ist, entspricht der Strahlengang genau der unendlichstellung, wie das Objektiv gerechnet ist.
Ist bei dem Vergleich der Farbfehler mit der Software herausgerechnet, wie im ersten Beitrag aufgezeigt?

Zum Objektiv ist, zu sagen, daß das Zuiko 1,4/50mm von Olympus mehrfach überarbeitet und neugerechent wurde, ohne daß dies der Öffentlichkeit groß bekannt gemacht wurde, in der Art wie andere Hersteller neue Versionen vermarktet haben. Mit dem silbernen Ring, und  der Gravur G.Zuiko handelt es sich um ein einfach vergütetes Exemplar aus der Zeit von OM1/OM2.  Das G als 7 Buchstabe im Alphabet steht für einen Optischen Aufbau aus sieben Linsen, was in den 80`er Jahren nicht mehr eingraviert wurde.
Die meisten SC-Zuikos 1.4/40 sind solide Performer, während vorallem die späteren mehrschichtvergüteten deutlichst verbessert waren, was Schärfe und Kontrast betrifft, was vorallem bei Dias auffällt. Das günstigere Zuiko 1,8/50 ist in allen Versionen besser als die SC 1,4/50, nicht jedoch gegenüber den letzten Mehrschichtvergüteten (Seriennummer 1Mio oder größer). Bei genützter Blende 5,6 dürften sich die Unterschiede jedoch verwischen, zumal logischerweise keines mit der Tubuslinse abgestimmt ist, so daß diese am Foto gemachten Erfahrungen nicht unbedingt auf diesen Aufbau übertragbar sind.


MikroTux

Zitat von: Safari in Februar 07, 2016, 21:42:54 NACHMITTAGS
Ich habe mehre Varianten der alten 50mm Zuiko Objektive gekauft und ausprobiert, aber ich war von allen enttäuscht. All diese alten Objektive erreichen nicht die Qualität des Olympus Zuiko D 2,0/50 mm Macro. Dieses Objektiv verwende ich immer noch sehr gerne an der Olympus E-3.

Das kann man ja auch nicht erwarten. Vergleichbares OM-Objektiv wäre das Zuiko Auto-Macro 1:2/50 mm. Wobei  an der E-3, deren Bildsensor nur 1/4 so groß ist, wie das Kleinbildformat der OM-Objektive, auch dieses Objektiv nicht diesselbe Leistung wie das speziell dafür gerechnete Objektiv erreichen wird.

Stuessi

#19
Hallo Peter,

nun habe ich auch die Möglichkeit, Fotoobjektive am (Leitz) Mikroskop zu verwenden.
Meine ersten Ergebnisse mit einem Minolta MD50mm/1,4:

(NEX-5N mit Sigma 30mm/2,8 als Relais Objektiv,  keine Korrektur der Farbfehler, 100% Ausschnitte)







Gruß,
Rolf

Baldrian

Zitat von: Mikroman in Februar 07, 2016, 14:22:55 NACHMITTAGS
.. bei allem Enthusiasmus - wenn ich die beiden Bilder meines Namensvetters vergleiche, fällt das Bild des Fotoobjektivs kräftig ab: überstrahlt und flau. ...

Peter, in Zeiten der digitalen Bildbearbeitung fallen diese Punkte nicht so schwer ins Gewicht. Ich halten den Farbfehler für gut kompensierbar.

Tom 
Eine meiner Websites: http://www.photoinfos.com