DSLR-Adaption an Zeiss Phomi

Begonnen von Peter V., Januar 31, 2016, 15:49:05 NACHMITTAGS

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Peter V.

hallo,

ich möchte einem Bekannten helfen, eine (APS-C)-DSLR an ein Phomi zu adaptieren. Ich könnte mir denken, dass es hier einige Leser gibt, die eine solche Adaption durchgeführt haben. Für (Bild-)Beispiele und ggf. Auflistung der erforderlichen Komponenten wäre ich dankbar. Schön wäre es, wenn es eine Lösung gäbe, die keine speziell anzufertigenden Drehteile benötigt. Falls erforderlich, wäre aber auch das möglich. Falls jemand sogar eine komplette Adaption gegen Euros abzugeben hat - nur her damit!

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Lieber Peter -

da sprichst Du ein großes Fragewort gelassen aus, der Beitragszwirn wird lang werden!

Fangen wir mal mit dem Luxusmodell an:



Besteht aus (1) Fototubus M (47 30 24) in dem ein (2) Fotookular steckt. Darauf (3) der Klemm-Aufsetzring (47 60 05) zum Verschieben. Auf selbigem sitzt (4) das Spezialobjektiv 63 mm (47 60 29), das (5) über einen T2-Adapter die Kamera trägt.
Zusammen musst du für die 5 Teile über 400.- rechnen. Für den kleinen Sensor braucht man als Fotookular ein Kpl 6,3x/20 Brille (sauteuer), für das Vollformat eine (S-)Kpl 10x/20 Brille ((sauteuer)/preiswerter).

Etwas billiger wird es mit dem Fototubus 47 30 23 - hier ohne Objektivaufsatz:



Das Spezialobjektiv kann durch ein Pancake-Objektiv 40 mm ersetzt werden, dann sind Drehteile erforderlich, aber man kommt mit einem normalen Brillen-Kpl 10x für den kleinen Sensor aus.

Viele Grüße

Rolf

P.S. Fortsetzung folgt bei Bedarf, es sind auch schon viele einschlägige Fäden im Forum.

micropol

hallo!
ich betreibe dies an einem phomi III : auf den oberen ausgang des tubuskopfes kommt folgendes: phototubus 473024;darübergestülpt(verstellbar) der aufsetzring 476005-9901 dann das objektiv 63 nr.476029 und zum schluss ein t2
Adapter z.b. für Canon eos (besser geeignet als Nikon).in den geraden tubus wird ein okular eingesetzt z.b. ein s-kpl 10x20br..ich habe zur zeit ein kpl 6,3 eingestzt (ist beim Einsatz mit objektiven mit niedriger vergrösserung besser).für weitere fragen stehe ich gerne,auch evtl. tel. zur verfügung.-

grüße micropol

JB

Hallo Peter,

Ihr Bekannter braucht nur einen geraden Zeiss-Monotubus und koennte damit alle diese Adaptionen bauen:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20754.msg156073#msg156073
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20794.0

Mit Zeiss-Glockenadapter braucht er/sie noch einen Adapter fuer die Ringschwalbe, den gibt es auch schon bei Ebay: http://www.ebay.de/itm/191716575188

Beste Gruesse,

Jon

Jürgen Boschert

Hallo Peter,

in diesem Faden

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7329.msg49971#msg49971

hatte ich meine Version dargestellt.


Prinzipiell werden benötigt:

1. gerader Tubus, alternativ: verstellbarer Fototubus, alternativ Fototubus M und Klemmstück
Am komfortablesten ist der Fototubus M, da man bei ihm nicht nur die Pupillenlage über das Klemmstück, sonder auch über eine Spindel die Parfokalität mit dem Beobachtungstubus bequem einstellen kann.

2. Okular KPL 8x, 10x  W Brille oder S-KPL 10x /20

3. Adapter Filtergewinde Kamera-Objektiv - Zeiss-Schwalbe

4. Objektiv kurzer Bauweise (Pupille!) 35 bis 45 mm Brennweite.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Reinhard

#5
Hallo Rolf,

ich hoffe, ich falle jetzt nicht mit einem unqualifizierten Einwand auf. :-[
Ich betreibe ein Phomi III mit der von Dir genannten und getunten Luxusausführung (s.u.)
Hierin verwende ich aber für meine (Vollformat)-Kamera 5DII ein 6,3 (PK von Zeiss-Jena)-Okular und sehe (und photographiere) damit ziemlich genau das, was ich durch das 10er Okular am Binotubus sehe.
Wenn ich ein 8 KPl (W Br) nehme, sehe ich zwar eine (scheinbar) bessere Ausnutzung der Breite des Kamerasensors, dafür aber eine stärkere Beschneidung in der Höhe.
Außerdem entspricht das (Photo)-Bild nicht mehr dem Bino-Bild.

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Peter V.

#6
Hallo in die Runde,

es geht um Einzelobjekte, die auch mit dem 100er-Objektiv noch sehr klein sind. Insofern wäre eine deutliche "Nachvegrößerng" wohl nicht allzu dramatsich, d.h., es muss keineswegs das im Okular sichbare Sehfeld auf den Chip, ein Ausschnitt reicht. Das würde doch vermutlich die Sache zumindest bezüglich des erforderlichen Okulars/ Projektivs vereinfachen, oder sehe ich das falsch?

Herzliche Grüße
Peter
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reblaus

Hallo Reinhard et al. -

das hängt etwas mit der Historie zusammen, weil das Phomi noch aus Zeiten stammte, als die 18er Sehfelder noch der Standard und 20er Luxus waren und selbst bei diesen ist Zeiss mit dem Bildausschnitt sehr großzügig umgegangen, d.h. hat lieber etwas Rand (und diesbezügliche Bildfehler) weggelassen. Das macht man noch heute so - bei meinem Stemi 2000 nimmt die Bildschirmdiagonale auf der Strichplatte im Objektiv nur 75% des Sichtfeldes ein

Insofern würde das ja zu Peters Aussage passen und er käme selbst bei einem APS-C-Sensor noch mit einem preiswerten Kpl 10x/18 Brille zurecht. Wenn das Mikroskop allerdings häufig mit starken Vergrößerungen benutzt werden soll, würde ich von dem dünnen Fototubus mit Glockenadapter abraten. Das Phomi ist nämlich nicht ganz so schwingungsfest wie es den Anschein hat und das sollte durch eine dünne Befestigung der Kamera nicht noch verstärkt werden.

Viele Grüße

Rolf