Tipps gesucht: großer Poltisch f. Axiomat fest

Begonnen von Mikroman, April 19, 2016, 17:54:23 NACHMITTAGS

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Mikroman

Hallo,

ein nicht gänzlich unberufener Freund und Kollege wollte einen neuen, aber total festsitzenden großen Poltisch (Zeiss Axiomat) neu fetten. Leider bekommt er ihn trotz vieler vorhandener Werkzeuge nicht auf. Bevor ich jetzt einen Ansprechpartner bei Zeiss suche, hier mal die Frage: Kann jemand weiterhelfen

Dank im voraus und mfG
Peter



Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

sicher ein banaler Hinweis: Bremse ist gelöst?

Dann ein Versuchstipp: Im Wärmeschrank mal mit 60° ein paar Stunden aufwärmen. WD 40 einträufeln. Sicher schreien jetzt wieder viele auf, aber ich benutze es seit vielen Jahren mit Erfolg.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Wutsdorff Peter

Hallo ,
WD 40 wirkt zwar sofort, aber wenn man dann die Verbindung nicht lösen kann, verkleistert es die Verbindung.
Ich empfehle "Caramba".

Gruß vom Inschenör Peter

Mikroman

Danke Klaus für den Tipp. Ich habe ihn weitergegeben und halte uns hier auf dem Laufenden.

Schönen Abend noch
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Mikroman

Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Baldrian

Leg das Teil mal eine Stunde in einen verschlossenen Topf mit Waschbenzin. Das wirkt Wunder!

Tom
Eine meiner Websites: http://www.photoinfos.com

carypt

Bei WD40 bleibt am Ende ein öliger Rückstand , soll wohl so . Caramba war vor WD40 , keine Ahnung drüber . Ganz früher hat man einfach Autobenzin zum Schraubenlösen etc genommen , Benzin sollte 50% Alkane sein und 50% Benzol , krebserregend . Petrolium ist auch gut , wohl auch Bestandteil von WD40 , lungenschädigend und auch als Flugbenzin im Umlauf . Waschbenzin ist sicher eine saubere Lösung für den Poltisch .  Für mich das schärfste Lösemittel , aber dann auch für Lack und alles ist dann Aceton . Bei Reinigungsarbeiten in der Lackstraße von VW hatten wir eimerweise Nitroverdünnung , Bürste und Lappen.

Mikroman

Hallo,

Danke für die vielen Anregungen. Mein Kumpel hat Waschbenzin ausprobiert: es funktioniert, aber dann wir das Altfett wieder zäh und nichts geht mehr. Seine Schwierigkeit liegt wohl auch darin, dass er das "Riesenteil" nicht ordnungsgerecht demontieren kann.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
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liftboy

Hallo Peter,

ich würd es auch nicht zerlegen, ich sehe da viele Kugeln!
Es ist halt Fleißarbeit; ins Benzin, fleißig bewegen, wieder Benzin.... solange bis das alte Fett weg ist. dann mit einem zähen Öl schmieren und gut so. Ich habe bei meinen Lomo Drehtischen die Erfahrung gemacht, dass sich das Ganze manchmal nicht zerstörungsfrei öffnen lässt; dann doch lieber die "Ochsentour".

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

klausLM

Lieber carypt,
Du hast leider keine Ahnung von dem was Du da schreibst.

1. Benzin-Benzol 50:50 ist schlicht falsch.
Benzol wurde früher als Klopfbremse dem Benzin zugemischt, als Tetraäthylblei nicht verfügbar – oder zu teuer war. Da hieß ein solches Autobenzin ,,BV Aral bleifrei" und wurde vom BV = Benzolverband verkauft. Der Kosename war BiBo. Das nicht aufgeppte Benzin hieß ,,Klingelwasser" mit einer Oktanzahl um 65-70.  Ist schon länger her.

2. Flugbenzin hat NICHTS mit Petroleum zu tun. Du verwechselst es mit Kerosin, was etwas ähnliches wie Peroleum ist und für Turbinentriebwerke genutzt wird z.B. Jet A1.

3. Flugbenzin ist ein Benzin mit einer anderen Siedekurve als Autobenzin und auch einem niedrigeren Dampfdruck und ist gering verbleit weil es z.Zt. noch keine Möglichkeit gibt, die geforderte Oktanzahl auf andere Art zu erreichen. Es enthält auch keinen Alkohol, der Wasser binden kann. Es heißt  AVGAS 100LL und ist hellblau gefärbt. 100 = min. Oktanzahl, LL= low lead.
Etwas anderes würde ich nicht in einen Flugzeugtank schütten.

Lies einfach mal im Internetlexikon nach.

Gruß
Klaus (einer der Flugbenzin nutzt)

Eckhard F. H.

ZitatCaramba war vor WD40 , keine Ahnung drüber
Caramba kenne ich noch aus meiner alten Firma, war sehr wirksam. Ein unkundiger Lehrling hatte damals den Rat eines Kollegen ´Caramba draufgeben´ falsch interpretiert und den Hammer genommen.  ;D
Gruß - EFH

carypt

Lieber Klaus , danke für die Aufklärung .
ich hatte mich mal durch ein Erdöl-buch von shell gelesen , ist wohl etwas veraltet gewesen . Das Petrolium ist wirklich kein Kerosin , aber wie du sagtest ähnlich .
Und die Benzol-sache habe ich so gelesen . Das leuchtete mir auch sofort ein , wegen dem Schwangerschafts-Tankstellen-Arbeits-Verbot .
Da ich ferner nicht ganz genau weiß , wie Autobenzin gewonnen wird , aber vermutlich immer noch mit der fraktionellen Destillation , und bei den Verbrauchsmengen , glaube ich schon noch , daß Benzin nicht wirklich sehr sauber nach Alkanen und Cycloalkanen , und Aromaten unterschieden wird . Hauptsache brennt . Aber gut , danke für die Berichtigung . Es war sehr schlampig von mir . sry . gruß carypt

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

ich würde die Vorschläge in der Reihenfolge abarbeiten ;D
Und dann entweder selbst zerlegen, oder es einem geben, der das kann. Das ist in diesem Fall nach der Vorgeschichte das Einzige, was wirklich zu einem dauerhaft befriedigenden Ergebnis führt!
Wenn du niemand hast könnte ich dir helfen.

ZitatSeine Schwierigkeit liegt wohl auch darin, dass er das "Riesenteil" nicht ordnungsgerecht demontieren kann.

Diesen Satz habe ich nicht richtig verstanden: meinst du vom Axiomat "abbauen" oder zerlegen? Wenn die Bilder vom Originaltisch sind ist meine Frage beantwortet, dann meinst du "zerlegen"
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Mikroman

Moin Hermann,

mein Kumpel hat sich gemeldet: Dein erster Vorschlag (Ofen+WD40) hat prima funktioniert: der Poltisch läßt sich wieder drehen und braucht nicht demontiert zu werden. Danke

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

TPL

Hallo Peter,

ich würde es dennoch nicht damit bewenden lassen, sondern nutzen, dass sich der Tisch nun gewaltfrei demontieren, reinigen und neu fetten lässt.
Keine Frage: das ist selbst bei weniger aufwändigen Pol-Tischen eine echte Geduldsprobe und kann, ohne ein paar Vorkehrungen ("Angstwanne") auch schnell schief gehen. Aber ich hätte ein schlechtes Gefühl, die schönen Kugellager mit dem ganzen aufgeweichten Fett-Schmodder, Abrieb und Korrosionsprodukten zu benutzen.

Die Unterseite des Tisches hat grundsätzliche Ähnlichkeiten mit den älteren Modellen der STANDARD-Baureihe. Bei diesen lässt sich der innere Ring (hinter dem die Lagerkugeln hervorblitzen) nach Lösen einer kleinen Madenschraube abdrehen*. Dann liegt das Inere der beiden Kugellager offen und man kann Kugelkäfig und Kugeln zur Reinigung entnehmen. Ich kenne mehrere Forumskollegen, die so etwas schon erfolgreich durchgeführt haben und den Tisch mechanisch in neuwertigen Zustand versetzt haben. Gerade bei solchen Tischen (deren Drehung in der Pol-Mikroskopie im Dauereinsatz ist) lohnt sich das!

Viel Erfolg,
Thomas

*das ist keine vollständige Beschreibung des Zerlege-Vorganges, denn vorher müssen mit Sicherheit die Nonien und die Triebe für die Tischbewegung abgenommen werden.