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Blaufilter

Begonnen von Heiko, April 20, 2016, 22:59:51 NACHMITTAGS

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Heiko


Hallo Filterexperten,

eine vermutlich ganz einfach zu beantwortende Frage zur Daseinslegitimation eines, in diesem Falle, Blaufilters.
Dass ein ,,Blaufilter" aus der analogen Halogenid-Negativ-Zeit keine monochromatische Wirksamkeit entfaltet, war mir schon klar und ist dem folgenden Bildvergleich auch unmittelbar zu entnehmen. Also ward ein ,,435 nm Blaufilter" angeschafft, der aber offenbar eine Grünfahne besitzt:



Wo sind denn z. B. 435 nm drin, wenn 435 nm drauf steht?

Viele Grüße,
Heiko

jochen53

Hallo Heiko,
ich bin zwar wahrlich kein Filterexperte aber aus meiner analogen Fotografie Erfahrung kann ich sagen, daß grundsätzlich alle Farbfilter für die bildmäßig abbildende Fotografie keine Kantenfilter sind und auch keine Schmalbandfilter, es sind reine Farbgläser. Das sieht man auch aus den Durchlässigkeitskurven, die z.B. Schott für seine Filtergläser veröffentlicht hat und aus den Durchlässigkeitskurven der renommierten Filterhersteller (B&W, Heliopan, Schneider, Hoya), die zumindest in Deutschland meistens Schott Gläser verwenden. Da kann man nur das Hauptabsorptions- bzw. Transmissionsmaximum angeben oder einen Bereich, die ausssagfähigste Information ist aber das Spektrogramm. Jedes Farbglas hat eine mehr oder weniger ausgeprägte Durchlässigkeit vor oder nach dem Hauptabsorptionsmaximum. Wenn man wirklich eine definierte Wellenlänge benötigt, muß man entweder bereits eine monochromatische Lichtquelle verwenden (Monochromator, LED, Laser, dichroitischer Filter) oder hinterher einen dichroitischen Filter verwenden. Die erstere Lösung dürfte qualitativ die bessere sein.
Gruß Jochen

Heiko

Hallo Jochen,

danke für Deine Antwort.
Da habe ich also zwanzig Euronen Filter-Lehrgeld bezahlt. Das Absorptionsspektrum hatte ich vor dem Kauf nicht angeschaut – und hätte ich es getan, würde ich die ,,Grünschulter" unterschätzt haben (letztes Spektrum, ganz unten):

http://baader-planetarium.de/sektion/s40/kundenreferenz/info_farbfilter/infoseite-farbfilter.htm

Viele Grüße,
Heiko

olaf.med

Lieber Heiko,

für die von Dir gewünschte Anwendung funktionieren nur Interferenzfilter mit geringer Halbwertsbreite (und natürlich Spektrallampen oder Monochromatoren). Am eindrucksvollsten sind die Interferenz-Verlaufsfilter (Veril), die sind aber wirklich teuer. Mit Ihnen kann man perfekt den kontinuierlichen Gang der Dispersion durch das gesamte Spektrum verfolgen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Heiko

Lieber Olaf,

stoffgebundene Sucht ist ein wirklicher Risikofaktor im Leben ...

Viele Grüße,
Heiko

Heiko

Hallo,

mit dem Brookit bin ich nicht weiter gekommen – Olaf hat es ja prophezeit.

Umgänglich, doch leider effektarm, gebärdet sich Korund. Neben dem IR- (710nm) und dem Blaufilter (435nm) durfte eine Nichia LED (365nm) ihre Blaufahne zur Wirkung bringen:



Viele Grüße,
Heiko


Bernhard Lebeda

Hallo Thilo

Aber es geht doch um Schmalbandfilter, nicht irgendwelche bunte Farbfolien!

LG Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Michael L.

Hallo Bernhard,

Du hast Recht, den Omega Shop kann ich empfehlen ist sehr günstig auch wenn die Transmissions- Absorptionskurven teilweise sehr speziell sind aber man bekommt ja die Messprotokolle. Die Lee Filter sind bestens zum Basteln von Rheinbergfiltern geignet.

Viele Grüße,

Michael

Heiko

Herzlichen Dank für Euere Hinweise.

Gruß, Heiko