Beratung für Anfänger - Suche Lötlupe mit Trinokular auf Galgen

Begonnen von Etna, Juni 29, 2016, 22:07:06 NACHMITTAGS

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the_playstation

#15
Hallo Safari.

Jo. Aber ich rede nicht von einem Vergrößerungsobjektiv sondern von einem zweckentfremdeten normalen Objektiv in Retrostellung. Es ist eine Preisfrage. Sicher bekommt man teure, gute, normale Makros, ... Aber man kann sich halt für viel weniger Geld ein mind. genau so gutes Makro aus einem Objektiv in Retrostellung machen. Und da es einige machen, funktioniert das auch sehr gut. Sonst würde man es nicht machen. ;)

Dagegen lötet Niemand 100W Halogenbirnen an Sockel. Retrostellung = super. Löten von Halogenbirnen = murks.

P.S. Das funktioniert auch mit Webcams wo man die Objektivlinse umgekehrt weiter weg als "Mikroskopobjektiv" verwendet. Alternativ eine umgedrehte Laserpointer-Linse. Dreht man die Linse/das System nicht um, wirkt sich das schlecht auf die Abbildungsqualität aus, da die Linse/das Linsensystem in der Regel so gerechnet wurde, daß der Abstand (Objekt Linse, Sensor Linse) unterschiedlich ist.

Retrostellung:
Sieht dann z.B. so aus (mit Balgengerät):
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fc/Automatik-Balgengeraet_mit_Kamera,_Objektiv_und_Umkehrring_(deutsch_beschriftet).jpg

Man kann auch Objektive in Normalstellung und Retro kombinieren:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dd/MacroPlusRetrolens.jpg

Oder nur das Objektiv in Retrostellung ohne Balgengerät:
http://www.traumflieger.de/desktop/retroadapter/tamron_retro.jpg

Insektenauge:
http://www.traumflieger.de/desktop/retroadapter/tamron_foto_retro_big2.jpg

Streichholz:
http://3.bp.blogspot.com/-ICdz33dHRgo/UdRb7X9CSPI/AAAAAAAACIU/Zo-A1kBxeDk/s900/C6DA2719-Bearbeitet.jpg

Fliege:
http://2.bp.blogspot.com/-3lp2ld7lQaM/UdmsEWEKSEI/AAAAAAAACKQ/q2HFKm2oDwU/s1600/_MG_0124.jpg



Wichtig. Man muß es zum Objekt hin in Retrostellung nutzen!

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

wollschaf

#16
Hallo Etna,
wie wäre es denn mit einem ganz simplen Zwischenring?
Bei einem 12mm Zwischenring + 50 mm Festbrennweite bei 45 cm minimaler Naheinstelldistanz am Objektiv komme ich bei maximaler Fokussierung auf einen Arbeitsabstand von 15 cm und einer Bildbreite von 6 cm bei APSC-Sensor.
Bei einem 20 mm Zwischenring sind es schon 10 cm Arbeitsabstand und 4 cm Bildbreite.

Diese Zwischenringe bekommt man fürnAbblunnEi. Allerdings geht dann der Autofokus verloren, wenn du nicht gerade die teuren kaufen willst. Aber den brauchst du ja wahrscheinlich sowieso nicht, wenn die Kamera an einem Stativ hängt und sich der Abstand nicht ändert. Zur Not kann man ja noch manuell nachfokussieren.

Und was die Bezeichnung "Macro" auf so einem Objektiv manchmal zu suchen hat, fragt man sich auch. Ist halt keine geschützte Bezeichnung und man kann sein Objektiv damit beschriften, wie man lustig ist, wenn man nicht gerade eine Naheinstellgrenze von 1m hat ;)

Viele Grüße,
Heinrich

Stuessi


reblaus

Hallo -

und vor allem: Das üblicherweise recht dicke Objektiv verdeckt in Retrostellung die Arbeitsfläche ziemlich stark und noch ein UV-Filter als Dampfschutz davor setzen zu wollen macht die Sache ganz hoffnungslos!

Gruß

Rolf II

the_playstation

#19
Hallo Heinrich.

Je länger der Zwischenring, um so ungünstiger ist das Objektiv gerechnet. Daher nutzt man es dann auch irgendwann in Retrostellung, da dann der Abstand zum Objekt kleiner ist, als zum Sensor. Dann ist das Objektiv wieder optimaler gerechnet.

Hallo Rolf 1 + 2.

Tja. Man kann halt nicht immer Alles haben. Sonst gäbe es 100x Mikroskop-Objektive mit >10cm Arbeitsabstand. ;) Die Bilder waren nur Beispiele, um zu verdeutlichen, wie Kameraobjektive in Retrostellung aussehen. Man muß halt wissen, was man möchte. Eine hohe Vergrößerung oder einen großen Arbeitsabstand.

Hoffnungslos ist es ganz und gar nicht. Die Frage ist auch, wieviel Platz man bei SMDs benötigt. Stehen ja nicht gerade sehr weit nach Oben.
Da viele Objektive besitzen z.B. Tele, kann man es ja mal testen. Ein Adapterring kostet 1-2 Euro. Wie gesagt. Es funktioniert wunderbar.

Liebe Grüße Jorrit.

Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Stuessi

#20
Hallo Etna,

um etwas variabel bezüglich der Vergrößerung zu sein kannst Du auch ein Vergrößerungsobjektiv (Brennweite etwa 80 mm) an einem alten Balgengerät verwenden.
Mit meinem Componon 80mm Objektiv am Novoflex-Balgen kann ich bei freiem Abstand von 11 bis 26 cm ca. 16 bis 59 mm auf APS-C Sensor abbilden:





Für die Wiedergabe auf Bildschirm muss die Kamera um 180° gedreht werden. Da die alten Balgen alle Anschlüsse aus analoger Zeit besitzen muss sowieso ein Adapter zwischen Balgen und Kamera. Den kann man einfach um 180° gedreht mit UHU-plus am Balgen festkleben. Es gibt auch Adapter aus 2 Teilen, die mit Schrauben arretiert sind. Da kann man reversibel verstellen.

Gruß,
Rolf

the_playstation

Hallo Rolf.

In Bild 1 wäre die Retrostellung besser.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

treinisch

Hallo,

ich hätte noch mal eine Frage: Ich habe auch mal ausprobiert ein Makro als Lötlupe zu verwenden, ich fand das extrem unbefriedigend. Unter einem Stereomikroskop manipuliert man, als ob man eine starke Brille benutzen würde, es lötet sich genau so schnell, wie ohne Sehhilfe, nur präziser. Mit dem Monitor/Makro (Kamera war eine Lumix GH3) war es eher ein Tasten, wie unter dem normalen Mikroskop.

Einbildung?

vlg
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Lupus

Hallo Timm,

ich sehe das wie Du, wenn man wirklich am Objekt arbeiten will und nicht nur beobachten, kommt man nicht an einem Stereomikroskop vorbei. Selbst ein schlechtes Mikroskop ist wegen der Tiefenwirkung besser als das beste, aber nur zweidimensionale Monitorbild.

Hubert

the_playstation

Hallo Safari.

Hatte ich schon geschrieben. Es kommt auf den Abstand Objektiv <> Objekt und Objektiv <> Sensor an. Objektive sind halt gerechnet. Und wenn z.B. ein langes Balgengerät dazwischenhängt, stimmt die Rechnung nicht mehr, da der Abstand zum Sensor sehr weit und zum Objekt gering ist. D.h genau andersrum als wie das Objektiv gerechnet wurde. Man würde auch nicht bei einem Mikroskop von unten durch das Objektiv schauen und das Objekt oben über das Okular halten.

3D Eindruck. Yup. Ein Stemi ist besser und der Arbeitsabstand ist auch ok. Ich würde die Objektivlinsen nur zusätzlich vor Lötrückständen schützen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Stuessi

Hallo Timm,

beim Entfernen von Stacheln aus der Haut benutze ich immer ein Stemi, falls das Körperteil drunter passt.

Löten auf ebener Fläche geht aber mit einem Monitor nach kurzer Eingewöhnungszeit ausgezeichnet, vorausgesetzt die Beleuchtung ist gleichmäßig.
Ich empfehle ein gutes Ringlicht.
Ein einseitiger Schatten stört beim Blick durch ein Stemi nicht, wohl aber beim Blick auf den Monitor.

Jeder sollte das mal ausprobieren.
Ich habe einen kleinen Kalender genommen und mit einem feinen Stift die Rundungen der 6,8,9 ausgemalt. Dies entspricht etwa dem Löten bei SMDs.

Beispiele (mit mm-Skala)

mit Stemi:


und mit dem zu Beginn vorgestellten Makroskop:


Alles übrigens ohne Schutzglas vor Spritzern!


@ Jorrit

Für Insektenaugen hätte ich das Objektiv umgedreht. Bringt zwar in Bildmitte bei dieser Einstellung keine Verbesserung, wohl am Rand.



Gruß,
Rolf

the_playstation

Zitat von: Stuessi in Juli 01, 2016, 20:06:23 NACHMITTAGS
@ Jorrit

Für Insektenaugen hätte ich das Objektiv umgedreht. Bringt zwar in Bildmitte bei dieser Einstellung keine Verbesserung, wohl am Rand.



Gruß,
Rolf

Hallo Rolf.

Genau. Mittig ist es nicht so wichtig. Aber am Rand sieht man, daß die Optiken anders gerechnet wurden und in Retrostellung besser passen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Etna

Moin!

Zitat von: treinisch in Juni 30, 2016, 20:37:53 NACHMITTAGS
Hallo,

ich bin kein Foto-Experte, aber was Du da schreibst wirkt auf mich extrem verworren. Was soll ein Makro sein, bei dem man die Kamera unter der Decke haben müsste um zu fokussieren? Wenn das Objekt auch an der Decke hängt schon, aber das klingt zum löten eher unpraktisch.

Gibt es überhaupt Makro-Zoom Objektive?

Und was hilft da ein Telekonverter?

Staunend

Timm

Nochmal vielleicht kürzer. Ich habe ein echtes Macro Objektiv mit 50mm Brennweite. Die Vergrößerung reicht leider nicht aus, um für mich befriedigend zu löten. Dagegen habe ich ein 70-210mm Zoom, auf dem irrsinniger weise Macro drauf steht. Aber der Arbeitsabstand beträgt irgendetwas um einen Meter herum, sodass ich scherzte, dass ich damit meine Kamera unter die Decke hängen müsste.

So und für das 50mm Objektiv dachte ich einen Telekonverter zu kaufen. Damit bekäme ich 100mm Brennweite und könnte dennoch nah scharf stellen.

Zitat von: wollschaf in Juli 01, 2016, 08:21:40 VORMITTAG
Hallo Etna,
wie wäre es denn mit einem ganz simplen Zwischenring?
Bei einem 12mm Zwischenring + 50 mm Festbrennweite bei 45 cm minimaler Naheinstelldistanz am Objektiv komme ich bei maximaler Fokussierung auf einen Arbeitsabstand von 15 cm und einer Bildbreite von 6 cm bei APSC-Sensor.
Bei einem 20 mm Zwischenring sind es schon 10 cm Arbeitsabstand und 4 cm Bildbreite.

Diese Zwischenringe bekommt man fürnAbblunnEi. Allerdings geht dann der Autofokus verloren, wenn du nicht gerade die teuren kaufen willst. Aber den brauchst du ja wahrscheinlich sowieso nicht, wenn die Kamera an einem Stativ hängt und sich der Abstand nicht ändert. Zur Not kann man ja noch manuell nachfokussieren.

Und was die Bezeichnung "Macro" auf so einem Objektiv manchmal zu suchen hat, fragt man sich auch. Ist halt keine geschützte Bezeichnung und man kann sein Objektiv damit beschriften, wie man lustig ist, wenn man nicht gerade eine Naheinstellgrenze von 1m hat ;)

Viele Grüße,
Heinrich

*mit der Hand vor die Stirn hau* Natürlich! Warum habe ich nicht gleich daran gedacht nach zwischenringen zu schauen? Das ist vieeeeel günstiger als so ein Telekonverter. Und ich verliere auch nicht den Auto-Focus, wenn ich die anliegenden Pins darüber zum Objektiv leite. Sehr gut! Danke!

So kann ich einfach mein 70-210mm Zoom verwenden und bei einem Arbeitsabstand von zB 20cm fokussieren.

Zitat von: treinisch in Juli 01, 2016, 17:40:01 NACHMITTAGS
Hallo,

ich hätte noch mal eine Frage: Ich habe auch mal ausprobiert ein Makro als Lötlupe zu verwenden, ich fand das extrem unbefriedigend. Unter einem Stereomikroskop manipuliert man, als ob man eine starke Brille benutzen würde, es lötet sich genau so schnell, wie ohne Sehhilfe, nur präziser. Mit dem Monitor/Makro (Kamera war eine Lumix GH3) war es eher ein Tasten, wie unter dem normalen Mikroskop.

Einbildung?

vlg
Timm

Vielen Dank für diese Erfahrung! Davor habe ich auch Angst. Aber da ich recht gut mit Linsen und Kameras ausgestattet bin, kostet es mich nicht viel, um das wenigstens mal auszuprobieren. Da stellt man mal ein Wochenende Lang den Fernseher auf den Löttisch und probiert es mal aus.

So, Adapterringe für den Balgen und Makro Zwischenringe für den Zoom sind bestellt. Sowas ist eh immer gut im Haus zu haben.

Und für die Leute, die sich wundern, dass ich viel Minolta verwende: Ich habe eine Sony A77 Mark I und das hat ein Minolta AF Bajonett. Das war damals für mich der Kaufgrund. Ich hatte nämlich Zugang zu vielen alten Minolta Gläsern. Gerade die Ofenrohre sind ja nicht nur gestochen scharf, sondern haben halt diese besonderen Minolta Farben von damals. Das gefällt mir nicht nur gut, sondern ist halt auch günstiger, als sich einen Fuhrpark an Linsen neu zu kaufen. Zumal, wenn man bedenkt, dass Sony viele Gläser lange Zeit auch unverändert weiter produziert hat. Ich habe daher nur die Kit Linse von Sony, die auf der Kamera schon drauf war und das Tamron 11-16 f2.8 als einzige nicht Minolta-Linsen.

Ich melde mich wieder, wenn der Löttest beendet wurde. Das kann aber einige Zeit dauern, da ich auf die Adapter warten muss.

Aber vielen lieben Dank an alle bisher! Sehr viel wertvoller Input hier!

Gruß,
Etna

Jörn

#28
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Klaus Henkel