Zeiss West:ausklappbarerFilterträger - Spezialausführung-

Begonnen von micropol, Juli 18, 2016, 11:05:24 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

micropol


Hallo Spezialisten !

Habe einen ausklappbaren Filterträger vom Phomi III (unterhalb Kondensorträger).Fast Neuzustand.Oberes Segment (leer) zum einlegen von Glasfiltern mit 32mm Durchmesser.Unteres Segment mit fest eingebauter Linse die sich aber mittels seitlich angebrachter Stellschraube in der Ebene verstellen lässt.Wozu ist das gedacht ?

Danke Euch

Grüße Hermann.

Klaus Henkel

#1
Zitat von: micropol in Juli 18, 2016, 11:05:24 VORMITTAG

Hallo Spezialisten !

Habe einen ausklappbaren Filterträger vom Phomi III (unterhalb Kondensorträger).Fast Neuzustand.Oberes Segment (leer) zum einlegen von Glasfiltern mit 32mm Durchmesser.Unteres Segment mit fest eingebauter Linse die sich aber mittels seitlich angebrachter Stellschraube in der Ebene verstellen lässt.Wozu ist das gedacht ?

Grüße Hermann.

Eine einzige Stellschraube? Es müßten aber zwei sein, auf etwa 16.00 und 20.00 Uhr. Ein Foto wäre hilfreich. Aber schon ohne Foto wage ich es:

Es sind Justierschrauben für den Beleuchtungsstrahlengang. Normalerweise verwendet man dazu die beiden am Kondensorträger angebrachten Stellschrauben. Mit ihnen läßt sich das Sehfeld (Leuchtfeldblende im Mik-Fuß) zentrieren. Die Hilfslinse im Hilfslinsenträger bewirkt die Verschiebung der Leuchtfeldblende, indem man die beiden Justierschrauben am (ausschwenkbaren) Hilfslinsenträger dreht. Die lassen sich wesentlich leichter mit den Fingern drehen als die Justierschrauben im Kondensorträger, sie müssen eine viel kleinere Masse verschieben und nicht gegen die starke Federspannung der Kondensor-Justierschrauben arbeiten. Diese wiederum sind so angebracht, daß man sie mit den Fingern weniger gut umfassen kann.

Auch andere Modelle der Standard-Reihe, wie das Universal oder die Standardmodelle 16 und 18 oder die Modelle RA und GFL haben soche Hilfslinsenträger mit Justierschrauben, sofern sie mit der Einschubleuchte 15 ausgestattet sind (für die Glühlampe 6V, 15W).

Bringen Sie zuerst das Leuchtfeldblendenbild mit den Kondensorschrauben auf Mitte, so daß es sich mit den meisten Ihrer Objektive mittig zeigt. Bei den Abweichungen von der Mitte bei den verschiedenen Objektiven verwenden Sie dann die beiden (!) Schrauben am Hilfslinsenträger, das geht leichter und schneller.

An Ihrem Phomi werden Sie noch manche geheimnisvollen Gimmicks entdecken.

Gruß
KH

micropol


Hallo! Danke fürs aw.

1 Stellschraube 16h.Habe bei Zeissianer nachgefragt.Dient ua. zum Ausleuchten beim Arbeiten mit Objektiven kleinster Vergrösserung z.B. dass 1,25er,aber auch noch für andere

Anwendungen.

  Grüße Hermann.

Klaus Henkel

Zitat von: micropol in Juli 18, 2016, 12:09:39 NACHMITTAGS

Hallo! Danke fürs aw.

1 Stellschraube 16h.Habe bei Zeissianer nachgefragt.Dient ua. zum Ausleuchten beim Arbeiten mit Objektiven kleinster Vergrösserung z.B. dass 1,25er,aber auch noch für andere  Anwendungen.

  Grüße Hermann.

Diese Erklärung gilt nur für die Wirkung der Linse. Sie hatten aber nach dem Sinn der Justierschraube(n) gefragt.
Meine Erklärung ist korrekt. Denn es gibt an einigen Modellen solche Linsen in den ausschwenkbaren Hilfslinsenträgern, an denen keine Justierschrauben sind!

KH

Jürgen Boschert

Hallo Hermann, hallo Herr Henkel,

diese Aussage ist falsch:

Zitat... Habe bei Zeissianer nachgefragt.Dient ua. zum Ausleuchten beim Arbeiten mit Objektiven kleinster Vergrösserung z.B. dass 1,25er,aber auch noch für andere ...

Das trifft zwar auf die Mikroskope der Produktion Aus Jena, also ehemals Zeiss DDR zu, nicht aber auf die Hilfslinsen der Standard-Serie aus Oberkochen. Hier dient die Hilfslinse dazu, den Kondensor beim Fokussieren der im Fuß eingebauten Leuchtfeldblende in eine möglichst hohe Position in die Nähe des Objektträgers zu bringen, damit auch wirklich die maximale Kondensorapertur wirksam werden kann, was naturgemäß besonders bei hochaperturigen Objektiven wichtig ist. Das ausgeleuchtete Objektfeld wird übrigens beim Einschwenken der Hilfslinse auch kleiner.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

micropol


Hallo Allerseits!

Sind doch 2 Schrauben,sorry!

Grüße Hermann.

JB

#6
Zitat von: micropol in Juli 18, 2016, 16:50:42 NACHMITTAGS
Sind doch 2 Schrauben,sorry!

;) Wie von Herrn Henkel beschrieben, kann man so die Hilfslinse im Strahlengang zentrieren. Außerdem kann man so wahrscheinlich die Hilfslinse als Hilfskondensor benutzen, wenn die Objektivvergrößerung besonders klein ist (habe ich selbst noch nicht probiert).

Es gab auch einfache Hilfslinsen ohne solche Zentriermöglichkeiten (natürlich ist die Zentriermöglichkeit gleichzeitig auch eine mögliche Fehlerquelle); Sie haben die Luxusversion.

Beste Grüße,

Jon

JB

#7
Zitat von: Jürgen Boschert in Juli 18, 2016, 14:05:29 NACHMITTAGS
Hier dient die Hilfslinse dazu, den Kondensor beim Fokussieren der im Fuß eingebauten Leuchtfeldblende in eine möglichst hohe Position in die Nähe des Objektträgers zu bringen, damit auch wirklich die maximale Kondensorapertur wirksam werden kann, was naturgemäß besonders bei hochaperturigen Objektiven wichtig ist. Das ausgeleuchtete Objektfeld wird übrigens beim Einschwenken der Hilfslinse auch kleiner.

Hallo Jürgen,

Ganz sicher? Ich mache es auch wie von Herrn Henkel beschrieben; Hilfslinse eingeschwenkt bei geringer Apertur und großem Bildfeld. Hilfslinse ausschwenken bei hoher Apertur.

Wenn bei hoher Objektivapertur die Hilfslinse im Strahlengang verbleibt, so wird die Kondesnorapertur zu stark begrenzt und die volle Auflösung wird nicht erreicht. Bernd hatte das hier im Forum auch mal illustriert. http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9033.0

Beste Grüße,

Jon

Jürgen Boschert

Hallo Jon,

da bin ich mir schon sicher. Mir ist kein Zeiss-Wet-Kondensor bekannt, bei dem die (werkseitig vorgesehene !) Hilfslinse zur Ausleuchtung größerer Felder benutzt würde. Muss mal nach entsprechenden Zeiss-Anleitungen suchen. Es gibt aber sicher Eigenkonstruktionen, die entsprechende "Hilfslinsen" ähnlich dem Zeiss-Ost-Prinzip einsetzen, um auch größere Objektfelder gering vergrößernder Objektive homogen auszuleuchten.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Herbert Dietrich

Guten Abend,

zu den Kondensorhilfslinsen habe ich in der Gebrauchsanleitung Arbeits- und Forschungsmikroskop STANDARD RA von Carl Zeiss Oberkochen  G 41-120-d folgendes gefunden:

"Kondensorhilfslinsen
Zur Abbildung der Leuchtfeldblende im Objekt nach Köhler muß diese, optisch gesehen, im Unendlichen liegen. Eine Hilfslinse läßt die Strahlen telezentrisch in den Kondensor gelangen und
schafft so diese Voraussetzung. Ohne Hilfslinse müßte der Kondensor so sehr gesenkt werden, daß ein merklicher Verlußt an Beleuchtungsapertur die Folge wäre.
Die Hilfslinse I  46 51 30 gilt bei Verwendung der Einbauleuchte und der Leuchte 60.
Die Hilfslinse II  46 51 31, kenntlich durch zwei weiße Striche auf der Fassung, wird eingesetzt bei Verwendung einer gesondert aufgestellten Leuchte.
Die Hilflinsen haben ihren Platz im oberen ausklappbaren Halter des Kondensorträgers. Niemals dürfen zwei Hilfslinsen gleichzeitig im Strahlengang wirken."

Dabei ist die Abbildung  54 mit ausgeklappter Hilslinse mit folgender Unterschrift:

"Kondensorhilfslinse im oberen Halter. Hier ausgeklappt zur Ausleuchtung schwacher Objektive"

In der Gebrauchsanleitung  Großes Forschungsmikroskop UNIVERSAL ist dieser Hinweis nicht zu finden.

Herzliche Grüße
Herbert

reblaus

Hallo -

wozu die Hilfslinsen gedacht sind sei mal dahingestellt (bei Zeiss-W gibt es ein Chaos mit mehr als 2 Typen und Striche sind auch nicht immer am Rand). Jedenfalls schwenke ich die meinigen am Axioskop und an den Standards ein um das beleuchtete Feld auf dem Präparat zu erweitern. Vor allem bei Kondensoren mit 1,4 Frontlinse kann man bei den Objektiven dann noch eine Stufe niedriger gehen ohne mühsam die Frontlinse abschrauben zu müssen.
Mit und ohne Hilfslinse wohlgemerkt in geköhlertem Zustand.

Viele Grüße

Rolf

Klaus Herrmann

Aber eines kann eigentlich nicht sein: man kann die Hilfslinse nicht mit 1 Schraube zentrieren. Das Prinzip bei allen Mikroskopen, die ich kenne ist eine symmetrische Anordung eines gefederten Pins und 2 Schrauben in der Anordnung eines Mercedessterns im Abstand von 60°.

Oder irre ich mich da?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Klaus Henkel

Zitat von: Herbert Dietrich in Juli 18, 2016, 19:29:33 NACHMITTAGS
Guten Abend,

zu den Kondensorhilfslinsen habe ich in der Gebrauchsanleitung Arbeits- und Forschungsmikroskop STANDARD RA von Carl Zeiss Oberkochen  G 41-120-d folgendes gefunden:

"Kondensorhilfslinsen
Zur Abbildung der Leuchtfeldblende im Objekt nach Köhler muß diese, optisch gesehen, im Unendlichen liegen. Eine Hilfslinse läßt die Strahlen telezentrisch in den Kondensor gelangen und
schafft so diese Voraussetzung. Ohne Hilfslinse müßte der Kondensor so sehr gesenkt werden, daß ein merklicher Verlußt an Beleuchtungsapertur die Folge wäre.
Die Hilfslinse I  46 51 30 gilt bei Verwendung der Einbauleuchte und der Leuchte 60.
Die Hilfslinse II  46 51 31, kenntlich durch zwei weiße Striche auf der Fassung, wird eingesetzt bei Verwendung einer gesondert aufgestellten Leuchte.
Die Hilflinsen haben ihren Platz im oberen ausklappbaren Halter des Kondensorträgers. Niemals dürfen zwei Hilfslinsen gleichzeitig im Strahlengang wirken."

Dabei ist die Abbildung  54 mit ausgeklappter Hilslinse mit folgender Unterschrift:

"Kondensorhilfslinse im oberen Halter. Hier ausgeklappt zur Ausleuchtung schwacher Objektive" ******

In der Gebrauchsanleitung  Großes Forschungsmikroskop UNIVERSAL ist dieser Hinweis nicht zu finden.

Herzliche Grüße
Herbert


Lieber Herr Dietrich!

Daß manches umgekehrt ist am RA als an den späteren Standards liegt auch daran, daß der Hilfslinsenträger des RA weniger dick ist und über dem Filterhalter sitzt. Bei den moderneren Standards und Universal/Phomi ist das umgekehrt. Dieser Unterschied verlangt dann andere Hilfslinsen!

Beste Grüße
KH

Dr. Jekyll

Hallo Klaus,

Hermann hat sich schon korrigiert und geschrieben, dass zwei Justierschrauben vorhanden sind ;)

Beste Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald

Klaus Herrmann

Danke Harald,

diesen Nachklapp hatte ich nicht gesehen!

Aber erst kucken, dann nachdenken, dann schreiben ist schon eine zweckdienliche Reihenfolge!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken