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Leitz-Trafo aufrüsten

Begonnen von Carlos, Juli 22, 2016, 11:55:50 VORMITTAG

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Lupus

Hallo,

ZitatNach den Messungen von Peter Höbel geht es aber doch darum einen Helligkeitsabfall von weniger als 8,4 % zu übebrücken. Das bedeutet einen Spannungsabfall von weniger als 3%.
das ist ein Missverständnis. Die gemessenen Helligkeitsschwankungen sind ein Resultat der thermischen Trägheit der Glühwendel bei vermutlich ungesiebter Wechselspannung (also 100 % Spannungsmodulation). 8.4% Helligkeitsschwankung sind relativ wenig, nur 1/8 Blendenstufe, aber bei bestimmten Kameras je nach Auslesemodus der Pixel noch erkennbar. Es reicht aber vollkommen, wenn die 100 % Spannungsschwankungen nur deutlich reduziert werden, weil dann die Helligkeitsschwankungen sehr schnell unter die Erkennbarkeitsschwelle fallen. Eine perfekte Glättung ist bei Glühlampen sicherlich nicht notwendig, bei LEDs schon eher.

Hubert

Lupus

#31
Hallo Carlos,

ZitatHandelt es sich um die Schwankungen der  (integralen) Gesamt-Strahlungsabgabe oder um die Schwankungsbreite des sichtbaren Lichts (Die müsste m.E. weit größer sein.)
eine 8%ige Intensitätsänderung bedeutet nach den Stefan-Boltzmann-Gesetz nur eine minimale Temperaturänderung des Strahlers (Strahlungsleistung steigt mit der 4. Potenz der Temperatur!), und damit eine vollkommen vernachlässigbare Änderung der spektralen Verteilung.

Hubert

Habe es schnell überschlagen: Die Intensitätsschwankung entspricht etwa 2 % Änderung der Strahlertemperatur. Die spektrale Änderung kannst Du dann nach dem Planckschen Strahlungsgesetz selbst ausrechen.   ;)

peter-h

Hallo Carlos,

auf der Y-Achse (Ordinate) ist die Intensität der ges. Strahlung aufgetragen. Gemessen mit einer Hamamatsu GaAsP Schottky Diode im streng linearen Bereich.


Es sollte absichtlich keine IR-Strahlung gemessen werden. Es ist also der sichtbare Bereich betont.
Man könnte nun selektiv in unterschiedlichen Wellenlängen von 400nm bis 1000nm die Intensitätsänderung messen. Aber was hat das mit der Mikroskopie zu tun? Vielleicht fühlt sich ein Student angesprochen (ich mich nicht) uns schreibt eine Arbeit über historische Beleuchtungsversuche von der Schusterkugel zur Laseranregung;D ;D ;D

Uns armen LED-USER fehlen all diese Probleme  >:(

Peter

Carlos

Hallo Peter (H:)
Danke für die Klarstellung!
ZitatEs sollte absichtlich keine IR-Strahlung gemessen werden. Es ist also der sichtbare Bereich betont
Hätte ich mir auch denken können, habe aber zur Sicherheit noch mal nachgefragt.
"Nichts für ungut",
Gruß Carlos

jochen53

Hallo,
könnte man nicht zur Aufnahme die 6 V Glühlampe aus einem Akku (z.B. einer Motorradbatterie) speisen, der liefert garantiert geglätteten Gleichstrom?
Gruß Jochen.

Carlos

Hallo Jochen,
Siehe weiter vorne.
ZitatZwischenzeitlich hatte ich dies (seit über einem Jahr) erfolgreich (keine Streifen) mit einem kleinem  6V Blei-Gel-Akku, wie er für ,,tragbaren Stablampen" eingesetzt wird und dem zugehörigen, stets zugeschalteten (schwachen) Ladegerät (Kosten zusammen < 20 €) realisiert (praktisch keine Streifen trotz, Ladegerät bedingt, schwankender Spannung am Akku). Nachteil: bei ,,voller Pulle" (5 A, 30 W) konnte ich nur max. eine Stunde mikroskopieren. ,,Dann ging der Akku in die Knie".
Jetzt ist der Akku ,,fertig". Was also tun? Größeren Akku und stärkeres Ladegerät (kostet auch nicht viel mehr wie die erste Lösung) anschaffen, oder ,,Leitz-Trafo" mit ,,Gleichrichter mit ,,Strom-Glättung" aufrüsten?
Gruß Carlos

wilfried48

Zitat von: Lupus in Juli 24, 2016, 12:56:04 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatNach den Messungen von Peter Höbel geht es aber doch darum einen Helligkeitsabfall von weniger als 8,4 % zu übebrücken. Das bedeutet einen Spannungsabfall von weniger als 3%.
das ist ein Missverständnis. Die gemessenen Helligkeitsschwankungen sind ein Resultat der thermischen Trägheit der Glühwendel bei vermutlich ungesiebter Wechselspannung (also 100 % Spannungsmodulation). 8.4% Helligkeitsschwankung sind relativ wenig, nur 1/8 Blendenstufe, aber bei bestimmten Kameras je nach Auslesemodus der Pixel noch erkennbar. Es reicht aber vollkommen, wenn die 100 % Spannungsschwankungen nur deutlich reduziert werden, weil dann die Helligkeitsschwankungen sehr schnell unter die Erkennbarkeitsschwelle fallen. Eine perfekte Glättung ist bei Glühlampen sicherlich nicht notwendig, bei LEDs schon eher.

Hubert

Hallo Hubert,

meine Abschätzung und daraus folgende Aussage ist so gemeint, dass eine Glättung bei der Glühlampe nichts bringt, es sei denn die Leistungsschwankung ist auf besser als die gemessene trägheitsbedingte Glättung der Helligkeitsschwankung von 8,4 %  und das entspricht nun mal einer Spannungsglättung auf weniger als 3%.
Und nach der Simulation von Peter braucht man dazu riesige Kapazitäten.
Aber jetzt soll halt Carlos mal löten, denn letzendlich macht nur der Versuch kluch und der ist in diesem Fall ja einfach.

Übrigens für eine LED habe ich habe ich früher einen solchen Nostalgietrafo mit einem Brückengleichrichter und einem 10 000 µF Kondensator versehen. Aber da waren es auch nur ca. 3,5 V und 0,5 A. Ich habe zwar damals die Helligkeitsschwankungen nicht gemessen, aber es gab keine Streifen im Bild der Canon Kamera.
Vielleicht kamen die Streifen bei Carlos und Wolfgang ja auch nicht durch die Heligkeitsschwankungen sondern durch direkte Einstreuung des 50 Hz Wechselfeldes in die Kameraelektronik. Vielleicht hat deshalb bei Wolfgang schon ein 470 µF Kondensator schon ausgereicht diese Störung zu beseitigen.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

peter-h

Liebe Beleuchter,

also habe ich mich doch noch an die Simulationsrechnung gemacht. Es widersterbt mir eigentlich, denn ein solcher Kraftaufwand mit Gleichrichter und dickem Kondensator paßt nicht in die heutige Zeit.



Damit steht fest, dass schon ein 100 000 µF Elko richtig wäre.
Nicht zu verachten sind die Stromspitzen an den Dioden durch den kleinen Stromflußwinkel !



Dieses Monster wird sicher niemand aufbauen  ;D  und streifenfreie Bilder sind einfacher zu realisieren.
Damit müßte dieser Faden beendet sein. Oder gibt es noch einen Senftopf  ???

Allzeit stabile Spannung
Peter


the_playstation

Hallo Peter.

Ich vermisse noch die Grafik mit einem 3000F Kondensator. ;D Aber ich denke, ein kleines, leichtes Schaltnetzteil ist eleganter und praktischer. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

reblaus

Hallo -

nachdem sich die Diskussion an dem Riesenkondensator festgefahren hat möchte ich doch noch aus meinem Senftöpfchen die Anmerkung dazu geben, dass dies in der Steinzeit der Elektronik kein Mensch so gemacht hätte, zumal es den damals gar nicht gab. Man hätte mit zwei kleineren Kondensatoren und einem Widerstand gearbeitet, Drossel für 6 A wäre zu fett gewesen.

Viele Grüße

Rolf


Carlos

Hallo zusammen,
Nach allem, was ich jetzt in diesem ,,Faden" gelesen und insbesondere durch die Messungen von Peter H. gelernt habe, bin ich überzeugt, dass die Ursache für die Streifen im Bild und Monitor nicht in den Schwankungen der Glühwendeltemperatur zu suchen sind. Hier muss es andere Ursachen geben.
Auch der oft gegebene Ratschlag, ein entsprechendes ,,Labornetzgerät" einzusetzen, erscheint mir nicht schlüssig. (Liefert ein solches Gerät tatsächlich einen geglätteten Gleichstrom, wie er von einem Akku abgegeben wird, oder unterdrücken manche derartigen Geräte lediglich alle sonstigen elektro-magnetischen Störquellen?)
Hallo Wilfried,
ZitatVielleicht kamen die Streifen bei Carlos und Wolfgang ja auch nicht durch die Helligkeitsschwankungen sondern durch direkte Einstreuung des 50 Hz Wechselfeldes in die Kameraelektronik. Vielleicht hat deshalb bei Wolfgang schon ein 470 µF Kondensator schon ausgereicht diese Störung zu beseitigen.
Mit dieser Überlegung hast Du m.E. einen anderen, möglichen Weg zur Lösung des Problems aufgezeigt. Ich weiß allerdings derzeit nur nicht wie.
Deshalb werde ich ,,nicht Löten" sondern  wieder auf einen (jetzt) stärkeren Akku mit Ladegerät als Stromquelle und eine nicht elektrische Helligkeitsregelung (zwei drehbare Polfilter im Lichtaustritt) wie bisher einsetzen. Da gibt es keine ,,elektromagnetische Einstreuung".
Gruß Carlos   

peter-h

Hallo Carlos,

ich kenne deine Streifenmuster nicht. Hast Du uns jetzt nur als kleine Belustigung auf diese Art vorgeführt?
Streifenmuster von Glühlampen im Zusammenhang mit CMOS Kameras sehen so aus.



Also weiche Übergänge im Bild. Diese sollten sich mit div. Kameraeinstellungen ändern.

Gruß
Peter

Carlos

Hallo Peter H.,
Um eine ,,Belustigung" ging es mir wahrlich nicht! Bei mehreren meiner hier im Forum eingestellten Bilder bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass meine Bilder, wie das von Dir jetzt gezeigte, ein ,,Streifenmuster" aufweist und ich durch eine gut "geglättete" Gleichstromversorgung (teures Labornetzgerät) dies vermeiden könnte. Das hat mir nicht eingeleuchtet.
Deshalb habe ich mich, weil nach meinem physikalischem Verständnis naheliegend, für einen kleinen Blei-Gel-Akku mit Ladegerät entschieden. Der liefert garantiert "glatten" Gleichstrom und kostet nur einen Bruchteil des Labornetzgerätes. (Die Orginal 6V 5A "Glühbirne" kostet mehr als der Akku und das Ladegerät zusammen!) Das ging auch lange gut, bis der Akku ,,seinen Geist aufgab".
(Leider zu einer Zeit, in der ich gerade eine einfachere Adaption und die Leistung  von der von Dir vorgestellte ,,Tandem-Optik" aus Plössl und Kompensations-Okular und digitalen CMOS-(Okular)-Kameras glaubte, zeigen zu können.) Das war sehr ärgerlich! (Zwei Baustellen!)
Deshalb dieser ,,Faden".
Übrigens ein Bild mit der Tandemoptik, Okularkamera, Schieflicht und den ,,verdammten Streifen" findest Du in dem "Faden" von Heiko unter:
   Re: Acker-Winde Convolvulus arvensis « Antworten #6 am: Juli 22, 2016, 10:13:46 »

Gruß Carlos

the_playstation

Hallo Carlos.

Labornetzteile sind elektronisch stabilisiert und geben eine sehr akkurate Spannung ab. Je nach Aufwand der Regelung z.B. bei 10V nur 0,01V. Kann natürlich auch 0,1 oder 0,001V betragen. Der Vorteil solcher Netzteile ist, daß Sie mit höheren Zwischenspannungen arbeiten. Daher reichen auch kleinere Kondensatoren.

Ich, an deiner Stelle, würde den alten Trafo sein lassen wie Er ist und ein elektronisches Netzteil oder Labornetzteil (Schaltnetzteil) kaufen. Die sind klein, leicht und relativ günstig. Du kannst Dir den ganzen Bastelkram sparen.

Ein 6V, 5A Netzteil kostet 11 Euro.
http://www.ebay.de/itm/6V-1A-2A-3A-4A-5A-Steckernetzteil-Netzteil-Gleichspannung-Ampere-6-Volt-TOP-/151689262252?var=&hash=item23516274ac:m:mzogxDk-dQodDv92q5CTaTQ

Allein die "Arbeitszeit" für Dich hier im Thread war warscheinlich teurer. ;) Für ein Labornetzteil muß man um die 45-65 Euro berappen.

Bei beiden hast Du garantiert keine Streifen mehr. Das ist auch der Grund, warum man kaum mehr die alten Trafos/Netzteile verwendet. ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Klaus Wagner

Zitat von: reblaus in Juli 25, 2016, 16:24:32 NACHMITTAGS
Man hätte mit zwei kleineren Kondensatoren und einem Widerstand gearbeitet

Hallo Rolf,

Jetzt muss ich noch tief in mein Senftöpchen langen und noch etwas unwichtiges aber vielleicht doch interessantes dazu beisteuern.

Bei den alten Röhrenradios gab´s ein ähnliches Problem. Eine Röhre oder ein Selengleichrichter hat aus der Wechselspannung eine pulsierende DC gemacht; meist war es nur eine Einwegschaltung. Und weil eine Glättung mit einem großen Elko nicht ausgereicht hat, wurde Siebung verwendet. Dies kann mit einem

Kondensator Widerstand Kondensator
Kondensator Spule (=Drossel) Kondensator.  Diese Kombination liefert die deutlich bessere Gleichspannung.

Nun gab es zwei Probleme, die mit einem Handstreich gelöst wurden. Die Drossel benötigt eine möglichst hohe Induktivität. Der Lautsprecher benötigt ein möglichst starkes Magnetfeld.

So hat man dem Lautsprecher keinen Daugermagnet spendiert, sondern eine Spule. Und diese war zugleich die Drossel im Netzteil. Eine geniale und fast nobelpreiswürdige Idee.

Das war jetzt estwas OT aber vielleicht trotzdem ganz lustig.