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Leitz-Trafo aufrüsten

Begonnen von Carlos, Juli 22, 2016, 11:55:50 VORMITTAG

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reblaus

Hallo Klaus -

auch ich habe solche Netzteile gelötet und mich durch Berühren der Kontakte von "entladene" Elkos abgehärtet. Zur Niederspannungsversorgung ist aber leider ein großer Unterschied. Die Drossel bzw. die Lautsprechermagnetspule war ein riesiger Wickel mit hauchdünnem CuL-Draht. Vielleicht kommt das aus Nostalgie wieder in Mode, wenn man sich nach dem leisen 100 Hz-Brummen im Hintergrund sehnt, das auch sehr gut zu dem rhytmischen Knacken einer Schallplatte passt.

Die Drossel für die 5 A der Halogenlampe wäre aber für den Mikroskoptisch doch zu schwer  ;D

Viele Grüße

Rolf

Werner

...nun auch noch meinen Senf zum Dampfradio:

Die Lautsprecher-Magnetisierung als gleichzeitige Siebdrossel war ein genialer Kunstgriff!

Das Magnetfeld schwankte minimal mit der Brummfrequenz. Die selbe Brummfrequenz war dem Nutzsignal überlagert. Durch das schwankende Feld wurde sie größtenteils wegkompensiert.
Trat nach einer Reparatur doch noch ein Brummen auf, mußte man die Magnetspulenanschlüsse vertauschen, dann war es weg.
Durch die werkseitige Anpassung der Lautsprecher-Wickeldaten funktionierte es aber nur mit dem vorgesehenen Lautsprecher. Ein elektrodynamischer Lautsprecher einer anderen Radiofirma versagte meist bei der Kompensation, weil dessen Daten anders waren.

Die Anodenströme lagen meist um 50 - 100 mA, die Siebelkos bei 32 bis 50 µF. Die Siebdrossel lag im Wert zwischen 5 und 10 Henry, bei 100 mA war das mit einem EI-85-Kern gerade machbar.

Für 5 A Lampenstrom und 5 Henry würde das Teil zentnerschwer...

Das mit dem Akku als Pufferkondensator ist eine gute Idee. Bei einigen Kofferradios mit Batterieröhren wurde die Heizspannung von 1,2V auch durch eine NiCd-Zelle gepuffert (für Netzbetrieb).
Man kann die Akku-Amperestunden auch in eine Kondensator-Kapazität umrechen, die ist dann erstaunlich groß.

Gruß   -   Werner



the_playstation

Hallo Safari.

Was spricht gegen ein kleines, leichtes 6V 5A Schaltnetzteil für die Hosentasche? Den alten Leitz-Trafo kann man in den Keller tragen.

Die alte Analog-Technik ist faszinierend. Es hilft häufig an Resonanz, Bandfilter, ... zu denken.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Carlos

Hallo zusammen,
Habe mir noch einmal in Erinnerung gerufen, wann ,,Streifen" bei Verwendung des ,,Leitz-Regel-Trafos" (am Monitor, nicht bei Beobachtung durchs Okular) auftraten. Häufig war dies zwar der Fall, aber eben nicht immer.
Um ein gutes Bild zu erhalten, habe ich natürlich dabei sowohl an der ,,Ampere-Regelung" des ,,Leitz-Trafos" wie auch an den Parametern der ,,Kamera-Software Toupview" gespielt.  Hin und wieder, offensichtlich bei einer bestimmten Konstellation der Einstellung , waren die Streifen nicht zu erkennen. Das war aber selten und eine ,,Fummelei". Ein System dahinter habe ich nicht erkannt. 
Deshalb habe ich es mit einem kleinen 6V Blei-Gel-Akku ( mit parallel geschaltetem Ladegerät) und zwei Polfiltern zur ,,Helligkeitsregelung" versucht und Schluss war es mit den Streifen. Der lieferte bei 4 bis 6 A Stromabgabe genügend Licht für ca. ½ h  ,,Mikroskopieren". Dann ging der ,,Akku ,,in die Knie" und musste mehrere Stunden wieder geladen werden.
Deshalb habe ich auf diese Stromversorgung nur zum ,,Fotografieren" umgestellt, was etwas umständlich war.
In den letzten Tage habe ich noch einmal versucht (der Akku ist ,,dahin"), wie früher nur mit dem ,,Leitz-Trafo", durch ,,Fummeln" an verschiedenen Parametern  Bilder ohne Streifen zu machen. ... und siehe da, manchmal klappte es! Warum? Keine Ahnung!
Die Wechselstrom bedingten Temperaturschwankungen mit der Frequenz von 100 Hz können danach m.E. nicht die Ursache für die ,,Streifen" sein. 
Gruß Carlos   

reblaus

Hallo Carlos -

aber du hast doch mit Deinem Akku bewiesen, das bei Gleichstrom keine Streifen auftreten! Du möchtest die Stromschwankungen beim Wechselstrom als Ursache ausschließen, aber über welche Mechanismen sollen die Streifen sonst entstehen?

Hast Du schon mal auf Deine Belichtungszeiten geachtet? Bei Zeiten länger als etwa 1/10 sollten eigentlich keine Streifen mehr auftreten, denn dann ist die gesamte Bildfläche sicher für mehrere Wechelstromperioden freigegeben.

Viele Grüße

Rolf

P.S. Bei Steuerung von LEDs über Pulsweitenmodulation mit zu niedriger Frequenz ist der Effekt noch viel krasser, weil da das Licht nicht nur schwankt, sondern richtig ein- und ausgeschaltet wird. Auch da kann man als Notbehelf eine geeignete Belichtungszeit auswählen, bei der keine Streifen auftreten.

Carlos

Hallo Rolf,
ZitatHast Du schon mal auf Deine Belichtungszeiten geachtet? Bei Zeiten länger als etwa 1/10 sollten eigentlich keine Streifen mehr auftreten, denn dann ist die gesamte Bildfläche sicher für mehrere Wechelstromperioden freigegeben.
Ich arbeite/belichte meist zunächst im "Automatik-Modus" der Software. Bei zu starken Schwankungen "friere" ich dann eine "gute" Einstellung ein (Automatik ausstellen). Die Belichtungszeit werde ich mal versuchen zu ermitteln.
Bisher war ich allerdings im "Glauben", der Bildaufbau bei CMOS-Kameras erfolgt zeilenweise.
Hier ein Bild mit "Leitz-Trafo" als Stromquelle ohne (für mich) erkennbare Streifen.
Oberfläche Dalien-Pollen", 63-fach Leitz-Achromat, Touptek-Okularkamera mit "Tandem-Optik" (Plössl-Okular + 10x Periplan GF)

Gruß Carlos

Klaus Wagner

Zitat von: Safari in Juli 29, 2016, 23:16:52 NACHMITTAGS
deshalb habe ich die Analog Technik gehasst.

Hallo Safari,

Analogschaltungen zu hassen ist ein Fehler. Nicht für jeden Käs braucht man einen µProzessor. Ein bisschen rechnen, ein bisschen probieren... In der Serie muss man gelegentlich mit Chargenstreuungen rechnen. Das erst macht das Leben interessant  ;)

Gruß
Klaus

Carlos

Hallo zusammen,
Habe in der Zwischenzeit einen neuen 6V Bleiakku (12 Ah statt wie bisher 4,5 Ah) eingebaut. Die Streifen sind weg. Zur Absicherung des Leuchtmittels habe ich "in Reihe" zum Leuchtmittel einen Widerstand (7,5 A Flachsicherung eines 12V Ladegerätes) eingesetzt. Die "Flachsicherung" ist einfach austauschbar und damit die Leistungsaufnahme des Leuchtmittels hinreichend regelbar.
Also Problem gelöst.
Gruß Carlos

Carlos

Hallo zusammen,
Kleiner Zusatz zu meinem letzten Beitrag:
ZitatZur Absicherung des Leuchtmittels habe ich "in Reihe" zum Leuchtmittel einen Widerstand (7,5 A Flachsicherung eines 12V Ladegerätes) eingesetzt. Die "Flachsicherung" ist einfach austauschbar und damit die Leistungsaufnahme des Leuchtmittels hinreichend regelbar.
Der Akku liefert mit einer Flach-schmelz-sicherung von 7,5A (12 V Autosicherung) in Reihe geschaltet zu Leuchtmittel ein gleißend helles Licht bei der 6V 30 W Glühwendel-,,Birne". Für normales Mikroskopieren im Durchlicht ist mir das viel zu hell. Deshalb habe ich die Flachsicherung gegen eine weit schwächere, eine 3 A Sicherung, ausgetauscht.
Die Lichtintensität des Leuchtmittels (subjektiv empfunden) entspricht damit in etwa der, die ich bei Wechselstrom mit 4,5 A (Anzeige des Ampere-Meters im Leitz-Trafo) erreiche. Erwartet hätte ich, dass die Sicherung ,,durchbrennt". Tut sie aber nicht, nicht mal nach 1h Betriebsdauer. Die Spannung am Leuchtmittel beträgt (gemessen) 6V (+- 0,2V). Die Sicherung wird auch nicht heiß.
Offensichtlich fließen also max. 3A. Das Leuchtmittel hat danach eine Leistungsaufnahme von nur 18 W. Wie erklärt sich die hohe Leuchtkraft des Leuchtmittels im Vergleich zu Wechselstrom?
Gruß Carlos

reblaus

Hallo Carlos -

Schmelzsicherungen sind allerdings keine Präzisionsteile! Meistens halten sie den doppelten Nennstrom sehr lange aus, bevor sie durchbrennen, du kannst also daraus keinerlei Folgerungen in puncto Stromstärke ziehen. Auch zur Absicherung gegen Durchbrennen der Lampe sind sie deshalb völlig ungeeignet
Aber selbstverständlich kannst du mit dem 6 V Akku die 6 V-Lampe risikolos betreiben. Wenn es eine 30 W-Lampe ist, zieht sie also keinesfalls 3 A sondern 5 A - völlig unabhängig davon welche Sicherung du davor setzt, denn diese hat ja praktisch keinen Widerstand.
Dabei ist es egal ob du die Lampe mit 6 V-Gleichstrom oder 6 V (effektiv)-Wechselstrom betreibst. In letzterem Fall hattest Du sie mit 4,5 V betrieben, also mit einer ziemlichen Unterspannung. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es mit dem 6 V Akku wesentlich heller wird!

Viele Grüße

Rolf

Carlos

Hallo Rolf,
Danke für die Antwort. Habe jetzt mal die anliegende Spannung beim Betrieb des Leuchtmittels gemessen. Sie ist bei der vorgeschalteten 3A-Sicherung gegenüber der 7,5A-Sicherung nur geringfügig (ca.0,3V) niedriger. Habe offensichtlich die Wirkung des Unterschiedes der Widerstände der Sicherungen auf den Spannungsabfall falsch eingeschätzt.
Gruß Carlos