Bildschärfe bei 100er Objektiv

Begonnen von KlausB, August 03, 2016, 14:37:20 NACHMITTAGS

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Eckhard F. H.

Hallo KlausB,
wenn sowohl das 100er als auch das 40er derart unscharfe Bilder liefern und das gestackte Foto ungleich schärfer ist liegt das sehr wahrscheinlich nicht an den Objektiven, sondern an der Fokussierung. Von den gestackten Aufnahmen müßte mindestens ein Einzelbild schärfer sein als die gezeigte.
Gruß - EFH

KlausB

Hallo H. Henkel,
vielen Dank für Ihre Mühe.
Ich werde jetzt versuchen die Fragen so gut wie möglich zu beantworten:

Einige Fragen:
1. Bitte messen Sie die Dicke des Einschlußmittels über den Sporen! Diese sollten das Deckglas von unten berühren. Zu diesem Punkt kann es bei solchen kleinen Objekten keine Kompromisse geben!

Ich habe keine Ahnung, wie ich das machen kann, dazu muß ich erst mal in Ruhe nachforschen. Wenn Sie mir Hinweise geben könnten, wäre ich Ihnen dankbar.

2. Wie ist die Kondensoreinstellung: Streng nach den Köhlerschen Regeln? Wie ist die Kondensorhöhe? Nach Köhler? [Auf mich machen die Aufnahmen den Eindruck, als sei der Kondensor unzulässig abgesenkt! Das hätte die gleiche Wirkung als wäre er sehr! kräftig geschlossen!]
Ich denke der Kondensor ist richtig eingestellt, nutze dazu Ihre Dokumentation. Die Stellung ist nur ganz kurz unter der max. oberen Stellung, (ca. 30° Drehung des Kondensorrades und ich bin am oberen Anschlag).

3. Sie haben die Aufnahmen um die Sporen herum "gesäubert". Das ist schade, weil man wichtige Rückschlüsse aus den Zerstreuungskreisen ziehen kann. Bitte wiederholen: Aufnahmen ohne jegliche Säuberungen!



ok, hier eine Aufnahme ohne Säuberung.


4. Welche Vergrößerungsfaktoren hatten Sie beim Optovar eingestellt?
Am Optovar ist 1,25 eingestellt

5. Welche Apertur hat die Frontlinse des Kondensors? 30? 63? 125? Mehr?
Die Frontlinse hat die achr. apl. 1,4

6. Haben Sie die 100er vorschriftsmäßig mit Öl immergiert?
Ich denke ja, trage dazu einen Tropfen Öl auf das Deckglas auf, und schwenke dann das Objektiv ein.
Falls das Objektiv nicht wirklich im Öl steht, kann ich das am Bild erkennen (so glaube ich) falls notwendig
gebe ich noch einen Tropfen zu.

7. Wenn der Kondensor eine Frontlinse > 1,0 hat, haben Sie den auch immergiert?
nein, hier habe ich nichts immergiert.

8. Wie ist die Deckglasdicke? Haben Sie die gemessen? Woher stammen die Deckgläser, was steht auf deren Schachtel?
Gemessen habe ich das Deckglas nicht, auf der Schachtel steht 0,13-0,17mm.

9. Was liegt im ausschwenkbaren Filterhalter?
Der Filterhalter ist leer.

10. Wie bestimmen Sie die Öffnungsprozente des Kondensors? Was ist das für eine Skala? Wo ist die angebracht? Was sagt die Bedienungsanleitung zu genau diesem Punkt?
Ich setze den Kondensor 465272-9905 ein. Auf dem Rand befindet sich eine kleine Skala mit 18 Teilstrichen. Die Prozentangaben, die ich gemacht habe, orientieren sich daran auf welchen Teilstrich
der Markierungsstrich am Kondensorring zeigt. (Eine Bedienungsanleitung zu dem Kondensor habe ich nicht.)
Bedienung herausgefunden mit trial and error

11. "Das Problem ist nicht die Kameraadaption, auch ohne Kamera kann ich keine gute Randschärfe erhalten."
Wie haben Sie das festgestellt oder gemessen? Mit den Augen? Wo hinein haben Sie geschaut?

Ja, das war mein persönlicher subjektiver Eindruck. Gemessen habe ich da nichts.

12. Sind Sie Brillenträger?
Sind Sie kurz- oder weitsichtig? Tragen Sie eine Fernbrille?

Ja, aber nur zum Lesen, eine Fernbrille brauche ich nicht, und am Mikroskop kann ich auch gut ohne Brille arbeiten.

Viele Grüße

Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

Web-Seite:
https://www.freizeit2012undmehr.com/

Günter

Hallo KlausB,

für mich, der die Hydro-Matrix bislang nicht kennt, wäre dies immer noch ein Unsicherheitsfaktor.

Wäre es nicht einen Versuch wert, Sporen wie üblich in Wasser zu präparieren, entsprechend dem Hinweis von Peter Reil ?

Dann würde auch die notwendige geringe Schichtdicke durch Verdunstung sicher erreicht.

Siehe auch Punkt 1.  von Klaus Henkel
1. Bitte messen Sie die Dicke des Einschlußmittels über den Sporen! Diese sollten das Deckglas von unten berühren. Zu diesem Punkt kann es bei solchen kleinen Objekten keine "Kompromisse geben!"

Grüße
Günter
über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Klaus Herrmann

Hallo Klaus,

wenn ich das richtig verstehe, hast du das Problem auch visuel und du hattest es auch beim kleinen Standard?
Wenn du mit einem anderen 100er nicht besser wirst, dann gehen mir die Ideen aus, dann würde ich den Krempel zum nächsten Treffen nach Darmstadt schleppen und dort zur Diskussion stellen.

Eines vielleicht noch: kannst du mal was neutrales ablichten z. B. ein Objektmikrometer mit dem 40er und dem 100er

Die Aufnahme mit dem 40er ist ja auch bescheiden, das hatte ich ganz übersehen, weil du eingangs schriebst:

ZitatBei den anderen Objektiven werden die Aufnahmen gut, und auch die Objektrandschärfe ist ok.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Udo Hammermeister

#19
Hallo Klaus B,

Die Deckglasdicke bestimmt man mit einer Mikrometerschraube. Die gibt es im Versandhandel schon um die 20 Euro, und das bei einer sehr guten Qualität. So etwas kann man sich als Mikroskopiker durchaus anschaffen. Als Halterung kann man eine Leimklemme aus dem Baumarkt nehmen (das ist so etwas wie eine etwas größere und besonders kräftige Wäscheklammer).

Grüße Udo

P.S.
Oh, ich habe falsch gelesen. Es geht um die Dicke des Einschlussmittels. Ich könnte mir vorstellen, dass man das an der Skala vom Feintrieb ablesen kann, wenn man auf verschiedene Punkte fokusiert, worunter auch die Deckglas-Unterseite.

KlausB

Hallo Günter,

möglicherweise ist der Abstand zum Deckglas tatsächlich der Knackpunkt.

Beigefügt habe ich eine Aufnahme eines Maßblättchens. Hier ist die Schärfe sicher ok.


Bei der Vermessung von Sporen im Wasser kann ich nicht verhindern, dass Sporen aufeinanderkleben,
und daher das Deckglas bei vielen Sporen nicht auf deren Oberfläche aufliegt. Das führt auch dazu, dass bei der
Messung in Wasser du ständig Sporen driften siehst, und beim 100er, bei dem das Objektiv ja tatsächlich auf die
Oberfläche des Deckglases aufsetzt ist das dann natürlich besonders stark.
Daher bette ich Sporen gerne in ein Einbettungsmittel ein,
1. Um ein Dauerpräparat zu haben und
2. Um das Objekt fixiert an der Stelle zu halten.

Hier eine Aufnahme einer Spore eines Üppigen Rüblings, von dem ich gerade einen Sporenabwurf habe, in Wasser


Viele Grüße

Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

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A. Büschlen

Hallo Klaus,

gut, dass du ein Präparat in Wasser eingedeckt zeigst.

Nimm jetzt ein Papiernastuch, reiss dieses entzwei und halte die Fransen an den Deckglasrand bis kein Wasser mehr kommt. Dann hast du eine "dünne Schicht".

Sind Objektträger und Deckglas sauber?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Klaus Herrmann

Hallo Klaus,

na bitte: ein Objektmikrometer ist immer noch das Maß aller Dinge. Arnolds Trick ist so alt wie gut!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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wilfried48

Hallo,

aber das Bild vom Objektmikrometer ist doch auch nur in der Bildmitte scharf. Am Rand sieht man doch auch noch viel CVD. Und das obwohl das erfasste Objektfeld in der Breite nur 100µm breit ist. Bei dem durch das 100 er Objektiv erfassbaren maximalen Objektfeld von 200 µm wäre das sicher noch viel schlimmer.
Ist die Kamera parfokal über ein zum Objektiv passendes kompensierendes Okular adaptiert und war ein Deckglas auf dem Objektmikrometer ?

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

reblaus

Hallo -

nun ist das Neofluar 100 ja nicht für sein planes Bildfeld sondern eher für ein relativ kontrastreiches Bild bekannt und ich vermute ebenso wie Wilfried, dass die Substanzen zwischen Frontlinse und Skala nicht ideal optisch homogen sind. Mir scheint außerdem, dass die Optikkombination vor der Kamera nicht ideal ist und die Skala nicht genau in der Ebene liegt.

Was man aber sieht: Die Bildschärfe in der Mitte ist o.k., was bei den Sporenaufnahmen zweifellos nicht der Fall war.

Viel Erfolg

Rolf

Klaus Herrmann

Hallo,

natürlich liegt das Objektmikrometer nicht orthogonal zur optischen Achse. Woran das liegt ist eine andere Geschichte, das können wir hier schwerlich klären. Aber es gibt doch endlich mal scharfe ereiche so etwa in der Mitte, das war auf den anderen Bilder nicht der Fall. Die zu große Schichtdicke ist sicher das Hauptübel.

Ich denke auch an Carstens verrauschte Bilder, da könnte die Ursache ebenfalls in zu hoher Schichtdicke liegen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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the_playstation

Hallo Klaus.

Wobei ich ja oft mit massig Wasser unter dem Deckglas mikroskopiere und trotzdem gute Bilder bekomme. Wobei. Wie die Bilder wohl aussähen, wenn ich die Schichtdicke reduzieren würde? ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Peter Reil

Hallo,

ich würde auf eine zu stark geschlossene Blende am Kondensor tippen.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Klaus Herrmann

Lieber Peter,

das dachte ich auch schon, aber:

Zitat2. Wie ist die Kondensoreinstellung: Streng nach den Köhlerschen Regeln? Wie ist die Kondensorhöhe? Nach Köhler? [Auf mich machen die Aufnahmen den Eindruck, als sei der Kondensor unzulässig abgesenkt! Das hätte die gleiche Wirkung als wäre er sehr! kräftig geschlossen!]
Ich denke der Kondensor ist richtig eingestellt, nutze dazu Ihre Dokumentation. Die Stellung ist nur ganz kurz unter der max. oberen Stellung, (ca. 30° Drehung des Kondensorrades und ich bin am oberen Anschlag).

Und in der Mikrofibel ist die Prozedur doch eindeutig beschrieben! Aber vielleich lohnt es sich da nochmal genau nachzufragen: richtig geköhlert und Aperturblende nur wenig geschlossen??? Diese vielen kleinen Beugungsringe auf den ersten Bildern könnten ein Hinweis darauf sein, dass die Apertur zu stark verringert wurde.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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KlausB

Hallo,

gestern war ich bei unserem Forums Treffen in Darmstadt, wo wir uns das Thema angeschaut haben.

Folgende Punkt haben wir festgestellt, die weiter untersucht bzw. abgestellt werden müssen.
1. Die Deckgläser, die ich habe sind 0,2 bis 0,21 mm dick. (Gemessen mit Mikrometerschraube, die Rainer mitgebracht hatte)
2. Bei Sporenpräparaten liegen oft 2 und 3 Sporen übereinander, sodass diese nicht direkt am Deckglas anliegen können.
3. Bei so kleinen Objekten kommen wir anscheinend in einen Randbereich, wo die Schärfe eben nicht mehr so
toll ist, wenn das Objekt um das x-fache per Zoom am Computer vergrößert wird.
4. Rainer hat mir ein Diatomeen Präparat zur Verfügung gestellt, und ich habe das, was ich an den Mikroskopen in
Darmstadt gesehen habe mit dem vergleichen, was ich an meinem Mikroskop antreffe.

Hier ist subjektiv nach meinem Gefühl fast kein Unterschied festzustellen.

Damit ist ein fehlerhaftes Mikroskop (Objektive, Kondensor, Strahlengang) fast ausgeschlossen. Es geht also darum
das Objekt besser zu präparieren.
-Deckgläser mit korrekter Dicke
-Bei eingebetteten Sporen für ein Dauerpräparat oder präpariert in Wasser müssen solche gefunden und angeschaut werden,
die direkt am Deckglas anliegen.

Vielen Dank für Eure Unterstützung.

Ich muß also sicherlich an der Präparationstechnik und auch an der Aufnahmetechnik arbeiten.

Viele Grüße
Klaus
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