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Begonnen von micropol, August 21, 2016, 11:50:27 VORMITTAG

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micropol

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Peter V.

Hallo Hermann,

bald hast Du alle Typen durch  ;)

Vorteile: Sehr großes Sehfeld, tolle Optik (CF 250, unendlich) kann bildqualitativ problemlos mit auch aktuellen Mikroskopen mithalten. Ausbaumöglichkeiten von der Verfügbarkeit her "mittelmäßig". Es gibt aber viele Beuteile bzw. nachgebauten Teile bei bw-Optik, abe rnicht gerade preiswret.

Nachteile: Ich zwei Jenavale, ein jenavert und mehrere "halbe" Stative. Alle(!) haben irgendwelche Probleme mit Verharzung bzw. sich selbst senkenden Feintrieben. Es ist offenbar schwierig, auf dem Gebaruchtmarkt ein Jenaval zu bekommen, das mechnisch tadellos ist.

Insgesamt aber ein wirklich tolles Mikroskop mit überagender Bildqalität.

Wenn Du sonst noch etwas wissen möchtest, müsstest Du konkreter fragen.

Herzliche Grüße
Peter




Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

micropol


Hallo Peter V. !

Danke für Deine Stellungnahme.Welcher Aufwand ist es die Probleme mit der Verharzung zu beheben ?

Grüße Hermann.

Baldrian

Zitat von: Peter V. in August 21, 2016, 12:13:44 NACHMITTAGS
... Alle(!) haben irgendwelche Probleme mit Verharzung bzw. sich selbst senkenden Feintrieben. ..

Hallo Peter, das kennt man ja von vielen alten Mikroskopen. Am Lomo Biolam, bei dem die Scharfstellung nach einer Entfettung und neuer Schmierung durchsackte und sogar torkelte, habe ich den Trieb nochmals in Benzin gewaschen und anschließend mit Kremikpaste 'behandelt'. Das Torkeln und Durchsacken war danach behoben.

Tom 
Eine meiner Websites: http://www.photoinfos.com

Rama61

Hallo Hermann,

ich bin  stolzer Besitzer von einem Jenavert und seit kurzem von einem Jenaval Interphako. Das Jenavert kann sowohl Auflicht als auch Durchlicht und ist ein ausgesprochen feines Gerät. Die Optik ist wirklich gut und lässt bei mir keine Wünsche übrig. Ich habe auch ein paar Triebe und Gleitflächen gereinigt, soweit ich es mich getraut habe. Nun läuft alles wieder perfekt. Das Jenaval Interphako hat nur Durchlicht und besticht durch die Kontrastverfahren, ist dabei aber eher ein Lichtvernichter. Wenn man die Kontrastverfahren aus dem Strahlengang ausschaltet, ist das Mikroskop nur schlecht zu gebrauchen, da es nur über eine 100 Watt Beleuchtung verfügt, die einem die Augen wegbrennt. Zum Glück verfügt es über ein paar Graufilter. Das klassische Jenaval hat meist nur eine 25 Watt Beleuchtung. Außerdem muss man bei einem Jenaval Interphako ein Justierfreak sein, um es optimal nutzen zu können. Aber ich liebe es heiß und innig.

Herzliche Grüße

Rainer
Rama61

Hans-Martin Meyer

#5
Guten Abend zusammen,

ich hänge mich da mal mit einer Frage daran, weil bzgl. Ausbaubarkeit des Jenaval auch bw-Optik erwähnt wurde. Da gibt es auch DIK-Einrichtungen für CF 250-Optik bzw. die DIK-Einrichtung BW-O11 Jenamed. Wie schlagen sich denn diese DIK-Varianten im Vergleich zu den bekannten Lösungen von Zeiss bzw. dem DIK nach Smith von Leitz? Kann da jemand Erfahrungen oder grundsätzliche Betrachtungen beisteuern? (Die Suche hat zu diesem Thema nichts gefunden).
Wenn man hier die Möglichkeit hat, zu finanzierbarem Aufwand zufriedenstellendes DIK zu haben - würde sich dann beispielsweise ein Zweitstativ Jenamed (2) mit der DIK-Einrichtung lohnen? (Ich habe zwar schon ein Orthoplan, ich bin aber nicht ideologisch auf Leitz festgelegt  ;D - und ein Zweitmikroskop macht sich ja auch nicht schlecht)

Viele Grüße,
Martin

Peter V.

Hallo,

den Spaltblenden-DIK von BW-Optik kenne ich nicht, er erscheint mit 750 EUR ja erstaunlich preiswert. Die Frage ist, wie gut die Bildqualität ist und wie die Bedienbarkeit. Der originale DIK für die CF-250-Optik ist absolut hervorragend, allerdings schwer zu bekommen. Komplett habe ich ihn eigentlich noch nie gefunden (bei Ebay etc.). Hervorragend ist auch der Smith-DIK. Er hat eine andere "Charakteristik" als der Jena-DIK, ist aber ebenfalls erstklassig. Er ist gar nicht so selten, wie man meinem sollte, in den letzter drei Jahren hätte ich bestimmt viermal einen solchen kompletten DIK über Ebay oder eine anderen Privatverkäufer bekommen können. Allerdings muss man da für ein Komplettset zwischen 2000 und 3000 EUR nach meinen Beobachtungen ansetzen. Ich sage mal so: Jenamed gebraucht 600-700 EUR, BW-Optik-DIK 750 EUR macht 1250 - 1450 EUR. Immer noch preiswerter als meistens der Smith-DIK. Aber - wie gesagt: Zum BW-Optik-Eigenbau-DIK kann ich nichts sagen.

Herzliche Grüße
Peter
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JB

#7
Zitat von: Hans-Martin Meyer in August 22, 2016, 20:38:41 NACHMITTAGS
Da gibt es auch DIK-Einrichtungen für CF 250-Optik bzw. die DIK-Einrichtung BW-O11 Jenamed. Wie schlagen sich denn diese DIK-Varianten im Vergleich zu den bekannten Lösungen von Zeiss bzw. dem DIK nach Smith von Leitz? Kann da jemand Erfahrungen oder grundsätzliche Betrachtungen beisteuern? (Die Suche hat zu diesem Thema nichts gefunden).

Hallo Martin,

Diese Spaltblendeneinrichung kenne ich nicht, aber generell fuehrt so eine Spaltblende zu Artefakten ausserhalb der Fokusebene http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=5837.msg40458#msg40458 und Bild 5 (Diatomeen) auf der BW Internetseite. Das ist optisch zwingend so, da kann man nichts machen, ausser die Praeparate sauber und sehr duenn anzufertigen.

Das Verfahren ist fuer die Beobachtung toll, aber fuer Photos ist sehr gute Probenaufbereitung notwendig. Wer zu derart guter Probenaufbereitung in der Lage ist, wuerde auch mit schiefer Beleuchtung gute Resultate bekommen.

Beste Gruesse, Jon

Frank Fox

Hallo Martin,

diese Aufnahmen habe ich mal vor Jahren mit dem gleichen Spalt-DIK gemacht, Mikroskop allerdings hier ein Zeiss Jena Amplival mit CF Optik.

http://www.mikro-foto.de/wasserprobe-ostsee.html

http://www.mikro-foto.de/wasserprobe-ostsee-teil-2.html

Je nach Einstellung kann man die Artefakte stark reduzieren.

Herzliche Grüße
Frank Fox
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

Peter V.

#9
Lieber Frank,

Die (bearbeiteten) Bilder von Dir sehen hervorragend aus, in dem Video sieht man allerdings schon recht extreme Artefakte, die sich nicht mehr nennenswert von den azimutalen Effekten bei der Schiefen Beleuchtung unterscheiden. Auf den Beispielbildern von BW sieht man auch eine deutliche Gradientenbildung (so schön kann sie eigentlich sonst nur Zeiss West  ;)). Das Diatomeenbild hätte ich als Betreiber der Webseite eher weggelassen  :-\ Da ist der Gradient in meinen Augen wirklich nicht mehr tolerabel. Ganz ehrlich: Ich glaube, ich wäre mit diesem DIK nicht zufrieden, der auf mich einen etwas behelfsmäßigen Eindruck macht. Da würde ich mich dann fast eher für die Schiefe Beleuchtung entscheiden, die man quasi umsonst erzeugen kann. Aber richtig beurteilen kann man ihn vermutlich nur, wenn man ihn selbst benutzt.
Ok, für den BW-Komplettpreis bekommt man auf dem Gebrauchtmarkt gerade mal einen "halben" Leitz Smith-DIK-Kondensor.

Wie funktioniert denn dieser DIK eigentlich? Sehe ich das richtig? "Unten" nur Spaltblende, oben nur ein einziges Prisma für alle Objektive? Und die Anpassung an die verschiedenen Objektive erfolgt durch Veränderung der Spaltbreite?

Was die DIK-Qualität generell betrifft: Der originale CF-250-DIK ist übrigens auch über das ganze 25er-Gesichtsfeld praktisch gradientenfrei! Zumindest mit dem Auge ist kein Gradient zu bemerken. Echt toll.

Herzliche Grüße
Peter
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Hans-Martin Meyer

Hallo,

vielen Dank für die nützlichen Kommentare. Insbesondere der Verweis auf die Spaltblende bzw. den Spaltblendenkondensor hat mir das entscheidende Stichwort geliefert, mit dem ich weiter in die Materie komme (u.a. mit dem extrem nützlichen Pfad durch die Lichtmikroskopie (http://www.mikroskopie.de/pfad/pol_interferenz/zehn.html).

Damit beginne ich auch theoretisch zu verstehen, wo die Unterschiede zu den anderen erwähnten DIK-Varianten liegen.

Als Fazit bleibt im Hinterkopf die Option - falls nicht auf absehbar ein Leitz-DIK bei mir vorbeischwimmt  ;D - im BW-Optik-DIK für die visuelle Beobachtung (mit Einschränkungen für Fotografie) eine nicht ganz schlechte und nicht ganz gute Lösung zu haben.

Viele Grüße,
Martin

Einstand

Hallo Foristen,

diese Woche habe ich die von BW-Optik angebotene DIK.-Einrichtung für mein Jenamed 2 fluorescence bekommen. Die hier im Forum bereits genannten Artefakte sind je nach Objektiv und eingestellter Spaltbreite mehr oder weniger sichtbar.
Allerdings habe ich bisher damit noch nicht fotografiert und somit auch noch nicht austüfteln können, mit welcher Einstellung das Darstellungsoptimum erreicht werden kann. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass bei höheren Auflösungen und des damit verbundenen kleineren Betrachtungsfeldes sich die Artefakte nicht mehr so störend auswirken. Frank Fox hat hierzu ja schon einige seiner Aufnahmen gezeigt. 

Allerdings habe ich mir die Vorrichtung in erster Linie zur Beobachtung von im Wasser lebenden Organismen zugelegt. Hier punktet die PlasDIC von BW Optik durch eine schnell erlernbare, einfache Handhabung an meinem Jenamed 2. So kann mit etwas Fingerspitzengefühl die Spaltbreite stufenlos bis zum optimierten Ergebnis je nach verwendetem Objektiv problemlos angepasst werden. Wenn jemand Probleme mit der Feinmotorik hat, ist sie allerdings nicht zu empfehlen. Nach dem Einschieben des Analysatorschiebers, des drehbaren Lambda 1 Kompensationsschiebers sowie des Wollaston-Prismas und der Spaltblende sind keine weiteren Schieberwechsel etc. mehr erforderlich. Die Vorrichtung arbeitet mit allen an meinem Jenamed 2 vorhandenen CZJ CF-250er Objektiven. Ein schnelles Wechseln der Objektive bei der Betrachtung von Wasserorganismen ist problemlos möglich. Auch eine Nachjustierung des gewünschten Effektes kann, falls erforderlich, schnell durchgeführt werden.

Gegenüber der schrägen Beleuchtung ist der reliefartige Effekt der PlasDIC-Vorrichtung deutlich stärker ausgeprägt. Auch macht sich bei der schiefen Beleuchtung der "Abblendeffekt" und somit die verbleibende Resthellichkeit bei stärkerer Effektausbildung deutlich negativer bemerkbar. Der DIK-Graukontrast wird durch leichtes verschieben des Wollaston-Prismas bis zur gewünschten Effektstärke i.V.m. der eingestellten Spaltengröße erreicht. Durch den drehbaren Lambda 1 Kompensatorschieber kann farbiges DIK erzeugt werden. Durch das Verschieben der Spaltblende, des Wollaston-Prismas sowie durch Drehen am Lambda 1 Kompensator können verschiedenartige Farbeffekte erzeugt werden, die u.a. auch an die Rheinbergbeleuchtung erinnern, allerdings hier mit dem reliefartigen Charakter der betrachteten Objekte. Insgesamt ergeben sich bei relativ einfacher Handhabung einige sehr interessante Darstellungsmöglichkeiten, auch wenn diese eventuell nicht strengen fotografischen Maßstäben einer Nomarski-DIK Vorrichtung standhalten. Bezüglich des Preis-/Leistungsverhältnisses bin ich mit meiner neuen "PlasDIC-Spielwiese" aber hoch zufrieden.

Ich hoffe ich habe mit meiner Schilderung etwas Licht in die Angelegenheit gebracht.

Viele Grüße
Klaus

Stefan_D

#12
Hallo Klaus,

vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung.
Ich war auch an der BW Lösung für mein Jenamed interessiert und dein Text hat mein Interesse daran wieder geweckt.
Falls du mal zum Fotografieren kommst würde ich mich über deine Bilder sehr freuen!

Viele Grüsse,
Stefan

Einstand

Hallo Stefan,

ich lass dir die Fotos gerne zukommen sobald ich welche gemacht habe.

Gruß

Klaus