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Wo sitzt der Staub?

Begonnen von Hans-Martin Meyer, September 10, 2016, 20:44:08 NACHMITTAGS

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Hans-Martin Meyer

Guten Abend zusammen,

bitte keinen Schreck bekommen - dieser Beitrag wird sehr staubig  ::)

Ich bin dabei eine Canon 550D an mein neu erworbenes Orthoplan zu adaptieren und entdecke auf den ersten Testbildern Unmengen von Staub, der definitiv dort wo er ist nicht hingehört  ;D

Ich füge zwei Bilder zur Lokalisierung an, beide aufgenommen mit Pl Fl 10/0,3 und Periplan 10x/18 Foto, Canon 550D über Pentax Pancacke adaptiert (wie hier im Form beschrieben). Der Eindruck im Bild ist extrem, visuell etwas weniger ausgeprägt aber der gelblich "gekörnte" Hintergrund ist deutlich wahrnehmbar. Ich hatte zunächst alle erreichbaren optischen Flächen grundgereinigt (Tubuslinsen, Objektiv, Fotookular, Fotoobjektiv, Kondensor, Staub per Gebläse entfernt, dann Augenwatte und Benzinum), der Erfolg ist jetzt:



Kondensor 402a in Hellfeld-Stellung, Frontlinse (nA 0,9) ausgeklappt. In leicht  abgesenkter Stellung zeigt sich die ganze Pracht:




Nachdem Kondensorverstellung offenbar Veränderung bringt, habe ich die Verschmutzung im Beleuchtungsteil bis zur Leuchtfeldblende gesucht und Lampenkollektor, die Glasfläche des Lichtaustritts und die Linse vor der Feldblende nochmals gereinigt, ohne Erfolg.

Ich bin gerade etwas ratlos wo dieser Staub steckt - vielleicht kann mich jemand mit der Nase darauf stossen.

Danke und viele Grüße,
Martin


Jürgen Boschert

Hallo Martin,

bleibt nur noch der Kondensor, evtl. noch ein Filter / Hilfslinse im Filterhalter.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

ds0511

Hallo Martin,

bei meinem Olympus BH-2 habe ich vergleichbare Probleme gehabt. Die Ursache ließ sich durch Reinigen des Fotookulars beheben.

Drehe doch mal das Fotookular und schau, ob die Flecken mitwandern. So war es bei mir.

Viele Grüße
Detlef

the_playstation

Hallo Martin.

Hier hilft die Drehtechnik. ;D
Okular drehen. Dreht sich der Staub ist Er im Okular.
Binotubus in Ringschwalbe drehen. Dreht sich der Staub, ...
Kondensorlinse oder Kondensor drehen. Dreht sich der Staub, ...
Objektiv im RMS Gewinde drehen. Dreht sich der Staub, ...
u.s.w.
Einer geht noch.
Kopf drehen. Dreht sich der Staub, ... (nur Spaß). ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Hans-Martin Meyer

Hallo Detlef,

das Fotookular habe ich auch schon in Verdacht gehabt. Ich hatte es rausgenommen, nochmals gereinigt und wieder eingesetzt - der Staub ist exakt gleich (hatte extra Foto gemacht um das exakt prüfen zu können). Und zudem sieht man die körnige Strukturen auch im visuellen Strahlengang, wenn auch nicht so deutlich ausgeprägt.

@ Jürgen Die von außen zugänglichen Teile des Kondensors hatte ich auch gereinigt, an den Blenden des Revolvers kann es nicht liegen, der Staub dreht sich nicht mit beim Blendenwechsel. Also bleibt wohl nur den Kondensor mal zu öffnen und innen zu reinigen?
Ich erinnere dass jemand im Forum schon mal den 402a zerlegt hat - muss den Faden mal raussuchen und dann schauen ob man von innen den Übeltäter findet

@Jorrit: mir ist schon ganz schwindelig vor Drehen  ;D  .... das ist ja was mich irritiert, der Staub sitzt bombenfest, wo immer man auch dreht - alleine den Kondensor habe ich noch nicht gedreht, was beim Orthoplan irgendwie nicht so einfach ist. Aber das würde auch für den Kondensor sprechen

the_playstation

Hi Martin.

Wenn Er sich nicht mitdreht, muß Er woanders sein. Kann prinzipiell auch im Bereich der Lampe/Mattglas, ... liegen. Je nach Mikroskop und Lampenstrahlgang.
Du findest Ihn schon. Garantiert. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Hans-Martin Meyer

So, also nicht gedreht sondern geschüttelt  ;D

Der Kondensor muss doch der Schuldige sein - leichtes "rütteln" und rausziehen aus der Führung bewegt den Staub entsprechend mit. In Stellung Hellfeld ist ja keine Blende eingeschwenkt, und Linsen von beiden Seiten sind gereinigt, dann müsste ja Staub zwischen den Linsen sein? Das kömmt mir sehr komisch vor

reblaus

Wenn Du den Kondensor nicht drehen kannst, lässt sich durch Rütteln nicht unbedingt belegen, dass der Staub darauf sitzt, denn wenn z.B. Staub von der Beleuchtungseinrichtung abgebildet wird, würde sich auch dessen Bild beim Rütteln am Kondensor bewegen.

Gruß

Rolf

the_playstation

Hallo Martin.

Besonders sichtbar ist Staub ohnehin nur im Bereich der Fokusebenen. Z.B. im Bereich von Okular-Strichplatten (Zwischenbild) oder im Bereich obere Kondensorlinse, Irisblende oder der Glühwendelebene. Ich hoffe, Du kannst Ihn innen reinigen. Der Staub ist quasi allgegenwärtig. Auch da, wo man Ihn nie vermutet. Wundern darf man sich da nie. Falls möglich hilft bei der Suche auch ein Tausch durch einen Zweitkondensor, ...

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Hans-Martin Meyer

Ich gebe für heute erst mal frustriert auf - gerade noch die LED geputzt  ::)  ... auch kein Erfolg.

Als nächstes werde ich mal den Kondensor zerlegen um von innen ran zu kommen. Irgendwo muss der Staub ja sitzen.

Vorerst vielen Dank an alle, werde weiter berichten.

Viele Grüße,

Martin

Klaus Henkel

Zitat von: Hans-Martin Meyer in September 10, 2016, 22:20:53 NACHMITTAGS
Ich gebe für heute erst mal frustriert auf - gerade noch die LED geputzt  ::)  ... auch kein Erfolg.

Als nächstes werde ich mal den Kondensor zerlegen um von innen ran zu kommen. Irgendwo muss der Staub ja sitzen.

Vorerst vielen Dank an alle, werde weiter berichten.

Viele Grüße,

Martin

In der Mikrofibel ist eine außerordentlich umfangreiche Anleitung, wie man Schmutzpartikel in der Optik findet und beseitigt, bzw. wo man den Schmutz besser in Ruhe läßt, weil er nicht stört, wenn das Mikroskop richtig eingestellt ist. Man sieht ihn dann nicht.

Lesen Sie das lieber erst nach, bevor Sie etwas auseinander nehmen, was Sie danach nicht wieder zusammen bekommen. Wenn Sie im Kondensor Schmutz entdecken, lassen Sie den besser in Ruhe. Alle Kondensoren sind schmutzig. Man muß sie nur richtig einstellen.

Hans-Martin Meyer

Hallo Herr Henkel,

die wohlbekannte Mikrofibel habe ich natürlich auch (zuerst) zu Rate gezogen - und ich bilde mir ein alles nachvollzogen zu haben was an Möglichkeiten auch da erwähnt war. Inzwischen habe ich den Faden mit der 402a-Zerlegung gefunden und sehe tatsächlich von einer Öffnung lieber erst mal ab.

Stattdessen werde ich nochmals systematisch alle Schritte durchgehen, womöglich habe ich doch etwas übersehen.

Vielen Dank für alle Hilfe,

Martin

Rawfoto

Guten Morgen

Ich vermute einen Teil des Staubs in der Fotoadaption, damit meine ich die Relaisoptik. Die großen Abbildungsmaßstäbe (aus Sicht des Sensors) haben es in sich und es wird Schmutz fast scharf abgebildet obwohl er einige CM vor der Sensorebene liegt. Schau durch das Objektiv und halte sie dabei vor eine Lichtquelle, ich hoffe Du bist nicht entsetzt, eine Innenreinigung eines Objektivs durch den Herstellerservice ist nicht billig. Habe da heuer 130.- abgedrückt um mein Nikon 105er wieder innen Staubfrei zu bekommen. Da innen beim fokussieren Linsengruppen zueinander/voneinander weg bewegt werden gibt es da Luftaustausch mit aussen und ein Objektiv wirkt wie ein Staubsauger ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Klaus Henkel

Zitat von: Hans-Martin Meyer in September 10, 2016, 23:37:18 NACHMITTAGS

die wohlbekannte Mikrofibel habe ich natürlich auch (zuerst) zu Rate gezogen - und ich bilde mir ein alles nachvollzogen zu haben was an Möglichkeiten auch da erwähnt war. Inzwischen habe ich den Faden mit der 402a-Zerlegung gefunden und sehe tatsächlich von einer Öffnung lieber erst mal ab.
Stattdessen werde ich nochmals systematisch alle Schritte durchgehen, womöglich habe ich doch etwas übersehen.
Vielen Dank für alle Hilfe
Martin

Guten Morgen Martin!

Zwar kenne ich Ihre Gepflogenheiten beim Umgang mit dem Kondensor nicht, möchte aber trotzdem darauf hinweisen, daß mir die Fotos, die Sie beigefügt haben, den Eindruck vermitteln, daß die Kondensorblende zu weit geschlossen bzw. der Kond. zu weit abgesenkt ist. Fahren Sie ihn hoch (z.B. nach den Köhlerschen Regeln bzw. 1 bis 2 mm unter dem oberen Anschlag) und schließen Sie die Aperturblende um max. 15 bis 20 % der Blendenöffnung. Im Bild, das Sie dann sehen, sollte der allergrößte Teil des Schmutzes unsichtbar sein.

Bei gebraucht gekauften Kondensoren erlebt man oft, daß sie ein wohlmeinender "Fachmann" eingefettet hat, weil die Blendenlamellen nicht leicht genug liefen. An solchem Fett, das mit der Zeit überall hin kriecht, klebt jeder Staub von Jahrzehnten bombenfest, härtet irgendwann aus, es brechen trockene alte Fettbrösel ab und setzen sich auf Linsen fest.

Merke: An Kond.blendenlamellen darf niemals Fett. Alk. und Benzin ja, kein Fett und kein Öl darf jemals an den Kond.!

Viel Erfolg!

Daß Sie die Mikrofibel konsultiert haben, freut den Autor!

KH

KH

Hans-Martin Meyer

So, guten Morgen allerseits,

@Herr Henkel: in den Bildern war tatsächlich die Aperturblende weit geschlossen, quasi um den Schmutz maximal sichtbar zu machen - aber auch bei richtiger Einstellung nach Köhler und ganz geöffneter Aperturblende war der Staub störend bemerkbar.

Die ganze Sache hat mir über Nacht keine Ruhe gelassen und ich habe überlegt, was ich übersehen haben könnte. Und tatsächlich - die einzige Fläche die mir entgangen war, ist der Umlenkspiegel nach der Leuchtfeldblende. Abgeblasen und abgewischt - et voila - schon ein Blick auf den Wattebausch hat gezeigt, dass da massiv Staub saß. Jetzt ist alles - zumindest visuell - schön staubfrei und man selbst kommt sich im Nachhinein reichlich dumm vor, dass man das Offenkundige übersieht  ::)

Geblieben ist noch eine leichte inhomogen-fleckige und unveränderliche gelbliche Zeichnung des Hintergrunds (kann gerade kein Foto machen, weil der Akku leer ist und die externe Stromversorgung noch in der Post) - von der ich spekuliere, dass sie evtl. von der eingesetzten LED stammt (diese ist gelb gekapselt) - lässt sich aber durch z.B. einen Tageslichtfilter homogenisieren.

Ich vermute, dass der Staub beim kürzlichen Transport und mehrfachen An- und Umbauten im Fuss aufgewirbelt wurde und sich einen neuen Platz auf dem Spiegel gesucht hat - jedenfalls Ende gut, alles gut, nochmals Danke an alle, die sich mit auf die Suche begeben haben,

Martin

PS @Gerhard: das fotografische Bild muss ich noch prüfen (s.o.: Akku) - aber da der visuelle Eindruck mit dem fotografischen Bild übereinstimmte, müsste zumindest die gröbste Menge an Staub auch aus dem Fotostrahlengang verschwunden sein. Die Relaisoptik werde ich aber auch noch prüfen - vielen Dank für den Tipp