Russisch gemacht - Lomo MBB-1

Begonnen von Muschelbluemchen, September 18, 2016, 13:10:07 NACHMITTAGS

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Muschelbluemchen

Liebe Mikroskopfreunde

Im Sommer habe ich ein Lomo MBB-1 über die Bucht erworben.
Mühsam war die Reinigung und das neu Fetten der Triebe - als es fertig war, ging es ans Justieren der Beleuchtung, Kondensor, usw

Trotz alle Bemühungen konnte ich den Spiegel, der im Fuß des Mikroskops eingebaut ist, nicht richtig benützen um die Beleuchtung optimal einzustellen - immer
war die Oberkante des Spiegels zur Hälfte im Sehfeld präsent.

Ich habe das Problem nun gelöst - ich habe meine! Lösung in meinem Blog beschrieben: http://microscopiumsimplex.blogspot.co.at/2016/09/russisch-gemacht.html
Meine Bitte: Ich würde mich von Feedback von MBB-1 Besitzern freuen, die mir mitteilen ob ich mit meiner Vermutung richtig liege?

herzliche Mikrogrüße
Leo

Michael L.

Hallo Leo,

das halte ich für ziemlich ausgeschlossen das da ein Herstellfehler besteht. Es ist eine Frage der Zentrierung und die ist halt sehr knifflig bei diesen Instrumenten. Ein schönes Instrument ich habe die Pol Version basiert alles auf den Kontruktionen der Zeiss Jena Mikroskope und wurde wohl auch auf den original Werkzeugmaschinen aus den Reparationsleistungen hergestellt. Wenn Deine Konstruktion richtig funktioniert dan ist es ja ok.

Gruß,

Michael


Bob

Ich habe je ein Zeiss Jena NG und NF und bei einem der beiden war der Triebkasten leicht verdreht auf dem Fuß angebracht incl. Verstiftung. Sowas kommt also auch außerhalb Russland vor.

Viele Grüße,

Bob

the_playstation

Hallo Leo.

Da es sich um ein Gebrauchtgerät handelt, daß eventuell schon einmal modifiziert wurde, justiert, dejustiert, ... würde ich den Schuldigen bei einem der Vorbesitzer, einem Transport, ... suchen. "Die Russen" bauen hervorragende Optiken. Sie Maksutov-"Russentonne", MBS10 oder die russischen Einschlaglupen. umal Technik und Know How hier von Carl Zeiss Jena stammen. Mit einer optimalen Justage, ... müßte es schnell wieder fit sein.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Frank D.

Hallo Leo,

das Mikroskopfoto auf Deiner wirklich gelungenen "Russisch gemacht"en Homepageseite ließ bei mir leise die Alarmglocken klingeln.
Egal aus welchem Blickwinkel ein Foto geschossen wird, Achse bleibt Achse, und sollte alle mitspielenden Komponenten im Zentrum treffen. Verlängert man auf Deinem Foto nun die Objektivachse des hoffentlich zentrierten Revolvers, über die Mitte der hoffentlich zentrierten Kondensorlinse in Richtung Lichtaustrittsöffnung im Fuß, so liegt der Treffpunkt dort knapp daneben. Und zwar zum Triebkasten verschoben. Vermute ich das richtig?

Gut dachte ich mir, schau dir mal an was er da geändert hat ....
Das Resultat ist jetzt ein nach rechts oben verschobener Spiegel. Wenn man die beiden Befestigungsbohrungen des hufeisenförmigen Spiegelträgers mal als Anhaltspunkt heranzieht, endet die untere Spiegelkante (im Bild links) ungefähr auf Höhe der linken Bohrung.
Schaue Dir nun bitte einmal das Foto von der Mikroskopunterseite in Deinem Homepagebeitrag "Bitte, was ist schief mit dieses Mikroskop" an. Hier findet man die Gewindebohrungen für den Spiegelträger wieder. Und diese liegen, wenn mich nicht alles täuscht, symmetrisch zur, und innerhalb der Lichtaustrittsfläche.
Ich vermute nun, wenn Du von oben auf die Lichtaustrittsöffnung blickst (ohne Tubus, Revolver u. Kondensor) ist ca. 1/4 der Austrittsöffnung ohne Spiegel. Und zwar in Richtung Triebkasten. Stimmt das?

Wenn Du beide Fragen mit "ja" beantworten must, hast Du eine Dejustage mit einer (Spiegel)-Dejustage aufgehoben. Meinen Glückwunsch!
Wenn Du sie aber mit "nein" beantworten kannst, vergiss mein Geschwafel .... und ich gratuliere Dir zur gelungenen Reparatur.

Viele Grüße
Frank


liftboy

Hallo Leo,

hab ich nicht mal so ein Teil von Dir bekommen (als defekt vom Holländer)??
Ich habs doch trotz fehlender Spiegeleinheit wieder herrichten können.
Wie schon voher bemerkt, ist es immer eine Sache der optischen Achsen.
Die Russen sind da sehr flexibel.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Muschelbluemchen

#6
Hallo,

Danke für die Antworten.

@Frank
Ich denke dies ist ein Artefakt bedingt durch den Aufnahmewinkel und die Weitwinkeloptik in der Kamera. Ich habe das Mikroskop während ich diese Zeilen schreibe neben mir am Schreibtisch stehen und da ist alles okay.
Ich habe vom Mikroskop den Tubus, Revolver und Kondensor entfernt - ist die Leuchtfeldblende voll geöffnet und man blickt von oben ins Mikroskop, dann ist alles auf Linie, interessanterweise sieht man dann die Unterkante des Spiegels,
ausreichend weit aber vom Lichtfleck entfernt.
Ganz sicher bin ich mir da auch nicht ob nicht doch mehr herumspielen mit dem Kondensor auch die Lösung gebracht hätte und ich das Problem nur am falschen Ort vermutet habe - wäre schade, meine vermutete Problemursache hätte mir gefallen.

Fakt ist ebenfalls bei der ursprünglichen Stellung:
https://goo.gl/photos/m18MYoTYv45ByrUg8
konnte man die Spiegeloberkante sehen, wenn man von schräg oben auf den Mikroskopfuss und die Lichtaustrittsöffnung geschaut hat

Wenn man die beiden Fotos vergleicht, dann sieht man dass die Spiegeloberkante, wenn man die Bohrung auf der anderen Seite anbringt
weiter nach oben wandert (wie gesagt - bei der Stellung auf den Fotos kommt das Licht von links und wird nach oben abgelenkt).

Die Lichtaustrittsöffnung am Mikroskopfuß wäre bei der Fotooberkante.
https://goo.gl/photos/p1CNiNi1CrQVxmxf9
Zieht man bei beiden Fotos eine senkrechte Linie von der Spiegeloberkante nach unten, so sieht man schön das der Spiegel nun weiter nach vorne (Richtung Mikroskopvorderseite) und nach oben zu liegen kommt.

Für mich ist es aber die neue Montage logischer da die Justierschrauben, die man von außen bedienen kann, nun an einer schrägen Fläche enden, was mir irgendwie besser gefällt.

Hier noch ein Foto von der aktuellen Montage des Spiegel im Mikroskopfuß - unten am Bildrand sieht man etwas von der Halteschraube mit
Feder (ziemlich genau in der Bildmitte, etwas im Schatten der unteren Justierschraube, rechts und links davon die beiden Stellschrauben, mit der man von außen die Spiegelstellung verändern kann).
Die Bohrung am Bild ist die Originalbohrung, mit der der Spiegel ursprünglich befestigt war:
https://goo.gl/photos/mYaz8q6rBKWXLGEK8

Hier noch eine Foto von der Unterseite wo man über dem Spiegel die Lichtaustrittsöffnung im Mikroskopfuß sieht:
https://goo.gl/photos/Z337h3mHnCooYiKJ6

Immerhin ist das Mikroskop 40 Jahre alt (Baujahr 1977) und da kann viel passieren - werde dies in meinem Blog anmerken oder das Blogposting auch entfernen - immerhin funktioniert das Ding nun  wunderbar, überhaupt der Feintrieb ist eine tolle Sache und
auch der Abstand zwischen den Objektiven und der Tischoberfläche, wenn der Tisch komplett nach unten gefahren wurde, ist sehr groß und sehr vorteilhaft.
Will auf keinem Fall den Russen Unrecht tun, arbeite ja selbst gerne mit deren Mikroskopen.
Überhaupt wird das MBB-1 meine Phasenkontrast- und Dunkelfeld-Superwaffe, da ich hinten im Beleuchtungapparat eine 10W LED untergebracht habe  ;D

mit herzlichen Mikrogrüßen
Leo

PS: Sorry: Ich habe die Fotos per Link zur Verfügung gestellt - die bei Google haben da wieder mal was geändert und das direkte Einbetten der Fotos in einem Forumbeitrag funktioniert nicht - bzw.
habe ich es noch nicht gecheckt wie es zu machen ist.