"klebriges" Motic-Mikroskop

Begonnen von Uwe O., September 24, 2016, 11:49:02 VORMITTAG

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Uwe O.

Hallo,

ich habe seit einigen Jahren ein Motic BA200 und ein kleines Problem damit.
Im Laufe der Zeit werden die Einstellräder für den Grob- und Feintrieb und der Knopf für den Dimmer immer "klebriger". Es fühlt sich an, als ob man etwas frisch lackiertes anfasst. Ich habe versucht sie mit Spüli sauberzuwischen, aber das funktioniert nicht. Irgendwie scheint es, als ob der Kunststoff sich oberflächig aufzulöst.

Die Funktion ist nicht beeinträchtigt, aber es stört mich. Kann mir hier jemand einen Rat geben?


Grüße,
Uwe

Klaus Herrmann

Hallo Uwe,

ZitatIrgendwie scheint es, als ob der Kunststoff sich oberflächig aufzulöst.
So ist das sicher. "Billig" hat halt seinen Preis. Vielleicht haben sie Polyester-PU statt Polyether-PU verwendet. Spart man ein paar Cent, aber das wird mit der Zeit schmierig.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Fahrenheit

Hallo Uwe,

Christian Linkenheld, unser Foren-Admin, vertreibt ja auch Motic, ggf. kann er Dir Ersatz beschaffen?

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Uwe O.

Danke für eure Antworten.
Es ist nicht so schlimm, daß ich alles austauschen würde.
Ich dachte nur, daß es sich vielleicht um ein bekanntes Problem handelt, für das es eine Lösung gibt.







beamish

Hallo Uwe,

du hattest nicht zufällig in letzter Zeit Autan benutzt. Autan an den Händen hat bei mir schon Kugelschreiber und Kameragehäuse angelöst...

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Uwe O.

Zitat von: beamish in September 24, 2016, 18:06:08 NACHMITTAGS
du hattest nicht zufällig in letzter Zeit Autan benutzt. Autan an den Händen hat bei mir schon Kugelschreiber und Kameragehäuse angelöst...

Wenn es nicht - wie von Klaus vermutet - am minderwertigen Material liegt, dann habe ich die "Schutzhaube"  (eine Mülltüte  :() in Verdacht. Vielleicht dünstet sie Weichmacher aus. 

Jürg Braun

Guten Abend Uwe

Das Problem kenne ich von unserem Schnurlostelefon und einer Küchenmaschine. Beide waren im Neuzustand matt. Mit der Zeit wurden sie "klebrig". Es zeigte sich, dass beide Geräte mit einem speziellen Lack überzogen waren, damit sie vornehm matt waren. Das klebrige Zeug lies sich in beiden Fällen mit Brennsprit entfernen.

Gruss

Jürg

Muschelbluemchen

Hallo

Ich habe ein Motic BA300 - da klebt nichts, ich habe auch ein Primostar von Zeiss, eigentlich ist es das Pilzmikroskop meiner Frau.
Die Triebknöpfe am Primostar die kleben wirklich unangenehm und ich denke es liegt am verwendeten Kunststoff.
Irgendwie habe ich den Verdacht die (Zeiss, Chinesen, wer auch immer ) wollten "kuschelige" Triebknöpfe und die Sache ist in die Hose gegangen.

Wenn ich mal Zeit habe dann werde ich Zeiss mal kontaktieren, mal schauen was die dazu sagen ;-)

mit herzlichen Mikrogrüßen
Leo

Peter V.

#8
Lieber Klaus,

ZitatSo ist das sicher. "Billig" hat halt seinen Preis. Vielleicht haben sie Polyester-PU statt Polyether-PU verwendet. Spart man ein paar Cent, aber das wird mit der Zeit schmierig.

Das gibt es aber nicht nur bei "Billig"! Gib mal in die Google-Bildersuche "Stemi 2000" oder "Stemi 1000" ein.

Hier ein besonders originelles Exemplar:

http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fd2ydh70d4b5xgv.cloudfront.net%2Fimages%2F4%2Fe%2Fc121506-zeiss-stemi-1000-binocular-stereo-zoom-0-7-3-5x-microscope-10x-eyepieces-a96f807278ca1eb603221f53107e6931.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.terapeak.com%2Fworth%2Fc121506-zeiss-stemi-1000-binocular-stereo-zoom-0-7-3-5x-microscope-10x-eyepieces%2F391327795268%2F&h=1068&w=810&tbnid=Ywoz3mBKwm_z8M%3A&docid=0a10eXsJED7P4M&ei=0dPqV7uWDYLbU63KmsAE&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1073&page=0&start=0&ndsp=35&ved=0ahUKEwj7wsz0rrDPAhWC7RQKHS2lBkgQMwgfKAEwAQ&bih=743&biw=1536

Schau Dir mal an, wie die ehemals schneeweißen Geräte mittlerweile meist aussehen! Und das waren wahrlich keine Billigheimer! Oder schau Dir die Bino/Trinoköpfe der Leica DMLS/DMLB etc. an! Schlimm! Eigentlich müssten sich die Unternehmen dafür in grund und Boden schämen und allen Käufern auch jetzt noch kostenlos die Verkleidungen austauschen!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Hallo Peter -

das Stemi 1000 in dem Link sieht noch blass aus gegen den Rücken meines Stemi 2000. Natürlich hat das mit der Optik nix zu tun (es stand scheints Jahre lang am Fenster) aber ärgern tut es mich trotzdem. Hätte ich einen Lack in genau diesem Farbton gefunden, dann wäre mir die Mühe des Neulackierens nicht zu viel gewesen. Aber vielleicht sinkt der Kunststoff ja in sich zusammen, wenn man in mit einem ungeeigneten Lack besprüht.

Viele Grüße

Rolf

JB

#10
Hallo Rolf,

Das Problem mit dem Vergilben gibt es bei vielen Plastikgehaeusen aus den 80ern. Dazu gibt es mind. zwei Erklaerungsversuche (allerdings auch zu vers. Plastiksorten):

a) Angeblich wird die gelbe Farbe durch gealterte bromhaltige Flammschutzmittel erzeugt. Diese Erklaerung findet sich auf Restaurationsseiten http://www.retrofixes.com/2013/10/how-to-clean-whiten-yellowed-plastics.html Behandelt werden die Plasikteile dort mit 6-12% Wasserstoffperoxid, TAED und UV-Licht http://www.exisle.net/mb/index.php?/topic/59657-de-yellowing-plastic-the-stain-isnt-permanent-after-all/ Diese Erklaerung habe ich aber in der wissenschaftlichen Literatur nicht gefunden.

b) Dort beschreibt man die gelben (und roten) Prigmente als Oxidations- und Kondensationsprodukte vom im Kunststoff enthaltenen phenolischen Antioxidantien. Die gelben Quinone sind die natuerlichen Endprodukte dieser Reaktionen, die nur zeigen, dass der Kunststoff wie vorgesehen geschuetzt wird  ;D  Eine wirklich interessante Zusammenfassung findet sich hier http://www.ampacet.com/faqs/yellowing-and-pinking-white-pe-pp/

Auch dort der Hinweis, dass die gelben Pigmente mit Oxidantien oder (und?) UV in farblose Produkte ueberfuehrt werden koennen (wie unter a).

Wer sich berufen fuehlt koennte ja mal die Verschalung vom Mikroskop abnehmen und sein Glueck versuchen  8)

Beste Gruesse,

Jon

rhamvossen

Hallo,

Ich war für ein Paar wochen noch in ein Mikroskopladen und war erstaunt von manche neuere Leica Mikroskope mir ihre Plastik Bino-tüben. Und das Zeiss stemi 2000 C, sieht das nicht aus wie ein Spielzeug Gerät? "If it' s not black, sent it back! ".  Wenn wir allen wissen das die neuere Mikroskope aus billiger Material gebaut sind, warum kauft man sie denn? Beste Grüsse,

Rolf

reblaus

Hallo Jon -

über das Vergilben, die chemischen Theorien dazu und mögliche Hilfsmaßnahmen hatten wir ja schon vor einiger Zeit einen Zwirn im Forum. Aber die Ratschläge dazu klangen wie die verschiedenen Behandlungstheorien von unheilbaren Krankheiten, ebenso wie die entsprechenden Erfolgs- und Misserfolgsberichte  ;D

@Rolf: Die mechanisch wichtigen Teile beim Stemi 2000 D und auch der Fototubus sind ja wenigstens noch aus Metall und im Vergleich mit meinen früheren Stemis (II/III/IV) ist es doch sehr angenehm zu bedienen - also in dieser Hinsicht bereue ich die Anschaffung nicht. Und die Farbe finde ich sowieso scheußlich, auch wenn sie nicht vergilbt ist, weil sie mich an die alten Krankenhausbetten erinnert.

Viele Grüße

Rolf

Uwe O.

Zitat von: Muschelbluemchen in September 27, 2016, 21:25:13 NACHMITTAGS
Irgendwie habe ich den Verdacht die (Zeiss, Chinesen, wer auch immer ) wollten "kuschelige" Triebknöpfe und die Sache ist in die Hose gegangen.

Genau den Verdacht hatte ich auch schon. Zu Beginn haben sie sich ja durchaus angenehm "warm", "griffig" und "samtig" angefühlt.
Und dann bleibt es nicht dabei und regiert nach der Qualitätskontrolle weiter in Richtung "klebrig".
 

jochen53

Hallo,
die mit griffigem, weichem, schwarzem Kunstoff überzogenen Autofokuskameras der 90er Jahre haben auch teilweise dieses Phänomen (z.B. die Nikon F 100). Man liest in den entsprechenden Foren häufig den Tip, Bremsenreiniger zu verwenden.
Und noch was: Wenn sich Zeiss und Motic in gewisser Weise ähnlich verhalten, könnte man ja fast geneigt sein zu vermuten, daß die Geräte aus derselben Quelle stammen.
Gruß Jochen