Zeiss Standard GFL: Austausch der Tubusköpfe

Begonnen von Gerd, November 05, 2016, 12:08:29 NACHMITTAGS

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Gerd

Hallo und guten Tag,

ich besitze zwei GFL-Mikroskope: Zeiss Winkel 151523 und Carl Zeiss 2067035.
Ein Stativ ist gut erhalten, das Andere sieht nicht mehr so schön aus.
Letzteres verfügt jedoch über einen Schlittenrevolver und deswegen würde ich die Tubusköpfe gerne tauschen.

Meine Fragen:
Ist der Austausch der Tubusköpfe ohne weiteres möglich?
Wir ein Kopf alleine durch die beiden Justierstifte ausgerichtet oder befinden sich unter der Befestigungsschraube evt. noch Unterlegscheiben?

Welches Werkzeug ist für den Wechsel geeignet? Ich habe verschiedene Stirnlochschlüssel in Pinzettenform, aber der passende ist natürlich nicht dabei.
Gibt es andere Werkzeuge, z.B. Steckschlüssel, die dafür besser geeignet sind?

Danke für Euer Interesse, Gerd

Klaus Herrmann

Hallo Gerd,

eigentlich ist die Verstiftung individuell auf das Mikroskop gemacht. Der Kopf wurde mit Autokollimator justiert und dann die Stifte erst gesetzt.

ZitatStirnlochschlüssel in Pinzettenform,

Die ist für diese Verschraubung völlig ungeeignet. Es gibt einen speziellen Steckschlüssel von Zeiss mit großem Hebel, weil diese Schraube normalerweise sehr fest angezogen ist, manchmal sogar verklebt. Ich habe mir sogar mal einen der Stifte abgebrochen. Ich habe die Aktion gerade an einem GFL durchgführt, weil ich den Revolver neu gefettet habe. Und das Zerlegen geht leichter, wenn er abgebaut ist.

Fazit: wenn die Stifte exakt passen könnte man es wagen, so total daneben wird es nicht liegen. Aber nur mit geeignetem Werkzeug.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

wilfried48

Hallo Gerd,

hier ist das passende Werkzeug beschrieben:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11935.msg88591#msg88591

rechts das Original von Zeiss.

Ob es mit dem links gezeigten Universalwerkzeug in allen Fällen geht wage ich zu bezweifeln, aber es ist immerhin stabiler als die Pinzettenlösung.

Ich selbst bin bisher immer mit einer stabilen Stirnlochzange zurechtgekommen. Das Problem ist dabei jedoch dass man mit den wirklich stabilen nicht mehr richtig rankommt.

Daher ist auf jeden Fall Caramba Korrosionslöser und viel Geduld/Wartezeit angesagt.

Dass die Justierstifte zwischen den beiden weit auseinanderliegenden GFL Typen passen wage ich zu bezweifeln. Zwischen Zeiss Junior und Zeiss Standard war das jedenfalls nicht der Fall. Aber die braucht man ja nicht unbedingt, neuere Standards haben auch keine mehr.

Das Justieren mit fehlenden Justierstiften geht mit dem Übersichtsobjektiv im Revolver und einem Stapel Objektträger darunter recht einfach. Mit dem Tisch den Stapel Objektträger bis zum Objektiv hochfahren. Den Tubuskopf vor dem Festziehen der Schraube verkippen bis es fluchtet. Tisch etwas absenken und Schraube festziehen. Anschliessend das Fluchten nochmals durch Tischhochdrehen überpüfen.
Niemals versuchen die Schraube mit am Objektiv anliegenden Objekträgerstapel festzuknallen. Der Tubuskopf könnte sich ja ein wenig mitdrehen und dann macht es knirsch !

viel Erfolg
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Klaus Herrmann

#3
Hallo Gerd,

na bitte Wilfried hat sogar meinen damaligen Beitrag gefunden.

ZitatOb es mit dem links gezeigten Universalwerkzeug in allen Fällen geht wage ich zu bezweifeln,

Das ist ein Missverständnis: das verstellbare Universalwerkzeug (auch original Zeiss) ist für geschlitzte Konterringe gemacht, damit kann man bei der Stirnlochschraube im Tubuskopf gar nichts ausrichten.
Das Problem ist, dass man mit normalen Stirnlochschlüsseln - wenn sie vom Abstand und dem Steckloch-Durchmesser zufällig passen nicht richtig dran kommt, weil die Schraube oft vertieft drin sitzt. Wenn sie verklebt ist, dann funktioniert die Zirkelmethode garantiert nicht.

Richtig problematisch wird es allerdings, wenn die Kugelkalotten der Köpfe sich unterscheiden, aber dann muss man eben wieder zurückbauen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

reblaus

Hallo -

nicht genug: Ich hatte mal ein "Schwarzes" da war der Kopf mit einer verchromten Inbusschraube ohne Stirnlöcher angebracht. Sie war derart festgedonnert (oder verklebt?), dass ich den Innensechskant beim Öffnungsversuch einfach glattgedreht habe.

Viele Grüße

Rolf


Gerd

Vielen Dank für eure Antworten!

Der "Autokollimator" hat meinen Elan erst einmal abrupt gebremst.
Ich bin einfach noch zu unerfahren und möchte die Mikroskope natürlich nicht verschlimmbessern.

Als erstes werde ich mir einen oder mehrere Stirnlochschlüssel bauen.
Beim Ausmessen der Löcher mit einem 3mm Bohrer ist mir der Gedanke gekommen für die Zapfen zwei Bohrerschäfte zu verwenden.
Die müssten doch die richtige Härte haben um ausreichend belastbar zu sein.

Ansonsten habe ich noch andere Baustellen, aber die folgen in gesonderten Threads.

Schönen Abend noch!