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Mehrzeller aus Moos

Begonnen von Carsten Wieczorrek, Januar 04, 2017, 21:06:59 NACHMITTAGS

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Carsten Wieczorrek

Hallo,

ich habe mir zu Silvester zur Bärenbeobachtung eine Sphagnumprobe aus Franken mitgebracht. Bären gibt es reichlich, natürlich auch Rädertiere. Aber ein Tier, dass ich bisher nur einmal gesehen habe, kenne ich nicht.

Es hat sich während der Beobachtung nicht bewegt, ob es tot war oder aufgrund des auflastenden Gewichtes des Deckgläschen einfach keine Lust hatte, sich zu bewegen, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber durch die Bewegungslosigkeit konnte ich bei allen Objektiven in Frieden Stacken. Leider habe ich über die Begeisterung schöner Bilder völlig vergessen, es mal mit Auflicht-UV zu versuchen... Vielleicht findet sich ja nochmal eines.

Alle Bilder sind mit PICOLAY aus min. 25 Bildern gestacked und mit Helicon Filter geputzt.

Wer kennt den Gesuchten? Allen Foristen ein verspätetes neues Jahr und einen schönen Abend,

Carsten

Bild 1 : Totale, gestitched aus drei Kacheln



Bild 2 : Kopfregion mit dem 16er



Bild 3 : Kopfregion mit dem 40er



Bild 4 : Schwanzregion mit dem 16er



Bild 5 : Schwanzregion mit dem 40er

Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Heiko

Hallo Carsten,

mein bescheidener Beitrag: Insektenlarve, vorzugsweise Diptere.

Gruß, Heiko

cabo

Hallo zusammen,

ich stimme Heiko zu: Sicher die Larve eines Zweiflüglers. Ich glaube aber nicht, dass die Larve aquatisch ist. Das ist eher so was in Richtung Gallmücke (Cecidomyiidae).

Gruß

Christian


Monsti

Servus Carsten,

vgl. doch mal mit diesem Uralt-Faden --> http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7002.0

Viele Grüße
Angie

cabo

Hallo Angie,

Schade dass Carsten anscheinend das Interesse an seinem Mehrzeller verloren hat. Ich bedanke mich aber trotzdem für die Bestätigung meines Verdachts.

Gruß

Christian

wejo

Hallo,
zur Klärung des Gesuchten kann ich leider nichts beitragen.  ??? Doch meine Freude über die tollen Bilder kann ich Dir übermitteln! :)
Gruß
Werner

Carsten Wieczorrek

Hallo und einen schönen Abend,

doch ich bin sehr daran interessiert, ich habe die Antworten hier erst gestern Nacht gesehen.

Angie, vielen Dank, dass sieht ja nach einem Treffer aus.

Das heißt, ich habe das Tierchen vermutlch beim Bärenbaden ersäuft...

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Dünnschliffbohrer

#7
ZitatAngie, vielen Dank, dass sieht ja nach einem Treffer aus.
Hallo Carsten,
dann muss ich die Freude doch etwas dämpfen: Treffer nur insoweit, als Gallmücken auch Dipteren sind. Im allgemeinen sind aber Insektenlarven doch sehr unspezifisch, und die Fundumstände schließen eigentlich aus, dass es sich um Gallmücken-Larven handelt. Ich weiss jetzt nicht, welche Mücken/Fliegen (beides Dipteren) ihre Eier/Larven in Moospolster ablegen, aber es ist ja eine sehr große Insektenordnung, in der viele verschiedene Lebensweisen vorkommen...
Ersäuft hast du sie wohl auch nicht, viele Fliegenlarven (nur als Bsp. für eine in dieser Umgebung lebende Larve: die Mistbiene (zu den Schwebfliegen gehörig), aber auch viele andere) leben ja auch in Dreck & Schlamm, bzw. im Wasser. Also kein grund zur Penitenz wegen dem vermeintlichen Ersäufnis.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

cabo

#8
Hallo zusammen,

also für mich weist das Tier schon eine sehr starke Ähnlichkeit mit einer Gallmückenlarve aus. Ich hab jetzt meinen Jacobs/Renner zu Rate gezogen und... na ja, die Gallmückenlarven verlassen 1. ihre Gallen für die Verpuppung, 2. gibt es Arten die nicht in Gallen leben. Das man die im Moos auffindet, zumal tot, ist halt Zufall. Ich hatte auch schon eine Grashüpfernymphe in der Tümpelprobe und Grashüpfernymphen sind nun nicht wirklich aquatisch. An Moospolstern legen z.B. die Pilzmücken ihre Eier ab, deren Larven unterscheiden sich aber schon deutlich von dem gezeigten Tier.

Aquatische Larven haben oft recht eindeutige Anpassungen an das Leben im Wasser, wobei die genannten Mistbienen mit ihrem langen Atemrohr ein schönes Beispiel abgeben.

Ich bleib bei meiner Vermutung: Cecidomyiidae (Will aber nun nicht weiter darauf rumreiten  :) )

Gruß

Christian

Edit: Es gibt eine Unterfamilie der Gallmücken - Heteropezinae - von der einige Vertreter sich von Pilzen ernähren, die sie unter abgestorbener Rinde, sowie unter Moospolstern finden.  Ein Foto einer Larva dieser Unterfamilie scheint es aber im Internet nicht zu geben.

Carsten Wieczorrek

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Da man ja auch Jungspinnen in aller Regel nicht bestimmen kann, hatt ich auch gar keine große Hoffnung, dass man hier bis zu einer Art kommt. Aber was ich jetzt weiss, ist ja schon deutlich mehr als vor der Frage.

Und dennoch, so rein visuell sieht das schon irgendwie wie Angies ......

Carsten
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Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
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Für farbige Streifen : Epival Interphako