Stereo-Bilder und -Filme mit dem Stereo-Mikroskop

Begonnen von Carlos, Januar 07, 2017, 14:37:57 NACHMITTAGS

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Stuessi

#15
Hallo,

für Freunde des Parallelblicks habe ich nun auch ein kleines Video mit meinem Stereomikroskop erstellt.

http://vid618.photobucket.com/albums/tt262/Stuessi/Stereomikroskopie/parallel-aus-cos-mittel-04_zpshea8qa1u.mp4

Zum Vergleich im Anaglyphenmodus:

http://vid618.photobucket.com/albums/tt262/Stuessi/Stereomikroskopie/aus-cosima-VB-besteQ04_zpsubczz4ms.mp4

Viel Vergnügen beim Anschauen,
Rolf


ortholux

Mit Verlaub, weil's mir leichter fällt - hier für die Freunde des Kreuzblicks:

http://www.leitz-ortholux.de/forum/kreuzblick.mp4

Wolfgang

Jürgen Boschert

Lieber Wolfgang,

im Namen aller Kreuzgucker: D-A-N-K-E !

JB
Beste Grüße !

JB

Carlos

Hallo Rolf, Wolfgang,
Wenn ich es richtig verstanden hab, habt ihr mit zwei gleichen Kameras gleichzeitig sowohl durch den rechten wie auch den linken Tubus eines Stereo-Mikroskops gefilmt. Das geht sicher.
Jetzt habt ihr die beiden Filme nebeneinander auf einem Monitor, also beide Filme auf der gleichen Planfläche synchron abgespielt. Auch das ist, wie ihr zeigt, machbar. Ich zweifle aber, dass auf diese Weise bei der Betrachtung ein 3D-Effekt, wie bei Durchsicht durch ein Stereo-Mikroskop, entstehen kann.
Diese Art des Stereo-Fotografierens und -Filmens entspricht der mit ,,Doppel-Äugigen-Apparaten" wie Stereo-Kameras. Hier sind die optischen Achsen beider Objektive parallel. Damit sind auch die Bilder der Objektive, zwar um den Abstand der Objektive getrennt, aber auf der gleichen Ebene (senkrecht zur optischen Achse).
Beim Stereo-Mikroskop dagegen sind die optischen Achsen der beiden Objektive um einen definierten Winkel geneigt, die Zwischenbilder der Objektive sind damit auch gegeneinander geneigt und liegen nicht in einer Ebene.
Gruß Carlos   

ortholux

Zitat von: Carlos in Januar 13, 2017, 12:14:19 NACHMITTAGS
Hallo Rolf, Wolfgang,
Wenn ich es richtig verstanden hab, habt ihr mit zwei gleichen Kameras gleichzeitig sowohl durch den rechten wie auch den linken Tubus eines Stereo-Mikroskops gefilmt. Das geht sicher.
Jetzt habt ihr die beiden Filme nebeneinander auf einem Monitor, also beide Filme auf der gleichen Planfläche synchron abgespielt. Auch das ist, wie ihr zeigt, machbar.

Ja.

Zitat von: Carlos in Januar 13, 2017, 12:14:19 NACHMITTAGS
Ich zweifle aber, dass auf diese Weise bei der Betrachtung ein 3D-Effekt, wie bei Durchsicht durch ein Stereo-Mikroskop, entstehen kann.

Pragmatische Antwort: warum probierst Du's nicht einfach aus?

Zitat von: Carlos in Januar 13, 2017, 12:14:19 NACHMITTAGS
Beim Stereo-Mikroskop dagegen sind die optischen Achsen der beiden Objektive um einen definierten Winkel geneigt, die Zwischenbilder der Objektive sind damit auch gegeneinander geneigt und liegen nicht in einer Ebene.

Beim Betrachten geht es lediglich darum, beide Bilder zu trennen. Wie sie entstanden sind, ist dem Gehirn relativ wurscht.
Ein 3D-Film unterscheidet sich in der Wahrnehmung, wie Du auch schreibst, daß man nicht im Film umherwandern kann und andere Perspektiven einnehmen kann.
Beim Stereomikroskop kannst Du das nur in gaaaanz kleinen Grenzen. Deshalb ist der Effekt im Film quasi identisch mit dem echten Bild.

Wolfgang

Carlos

Hallo Wolfgang,
ZitatPragmatische Antwort: warum probierst Du's nicht einfach aus?
Habe ich ja gemacht. Es ist mir aber nicht gelungen, einen ,,3D-Film" zu sehen, weder mit den von Rolf noch mit Deinen Filmen trotz aller Mühen. Das liegt sicher nicht an den Filmen.
Ich bin vielleicht zu blöd dazu. Beim Blick durchs Stereo-Mikroskop habe ich allerdings stets einen 3D-Effekt.
Gruß Carlos

Stuessi

#21
Hallo Carlos,

mein Versuchsaufbau sieht so aus:

Mit zwei Sony Nex5n Kameras filme ich gleichzeitig durch den linken und den rechten Strahlengang des Stereomikroskops.




Hast Du denn bei dem einen oder anderen dieser Bilder einen 3D-Eindruck?

Anaglyphenverfahren:



Parallelblick:



Kreuzblick:



Gruß,
Rolf

Carlos

Hallo Wolfgang,
ZitatBeim Betrachten geht es lediglich darum, beide Bilder zu trennen. Wie sie entstanden sind, ist dem Gehirn relativ wurscht.
Ein 3D-Film unterscheidet sich in der Wahrnehmung, wie Du auch schreibst, dass man nicht im Film umherwandern kann und andere Perspektiven einnehmen kann.
Beim Stereomikroskop kannst Du das nur in gaaaanz kleinen Grenzen. Deshalb ist der Effekt im Film quasi identisch mit dem echten Bild.

Da hast Du Recht. Bei meinen Überlegungen dazu, warum ich beim Blick ins Stereo-Mikroskop zwanglos und entspannt den 3D-Effekt genießen kann, aber beim Betrachten der beiden (Zwischen-)Bilder auf einem Monitor mit ,,Schief-, Kreuz- oder Schielblick" den 3D-Effekt nicht erreiche, habe ich von meinem Greenough-Typ ausgehend, einen falschen Schluss gezogen. (Bei dem Typ von Stereo-Mikroskop, mit dem Rolf seine Bilder und Filme gemacht hat, liegen die Zwischenbilder ja bereits in einer Ebene.)
Hallo Rolf,
ZitatHast Du denn bei dem einen oder anderen dieser Bilder einen 3D-Eindruck?
Leider nein. Mir gelingt es offensichtlich nicht, beim Betrachten der beiden Bilder dafür zu sorgen, dass das linke Auge nur das linke und das rechte Auge nur das rechte Bild wahrnimmt (bzw. ,,weiterleitet"). Beim Stereo-Mikroskop ist dies konstruktionsbedingt sichergestellt.
Danke an alle für die ,,erhellenden" Beiträge,
mit freundlichem Gruß Carlos

Stuessi

Hallo,

auf einem (vergessenen) Objektträger hatte sich nach mehreren Tagen diese Struktur entwickelt. Leider kann ich mich nicht mehr an die verwendeten Substanzen erinnern.



Unter dem Stereomikroskop entdeckte ich eine Landschaft mit Stäuchern und Bäumen.

Blick auf den rechten Bereich:



Kreuzblick:



Viel Spaß beim Betrachten,
Rolf

ortholux

Zitat von: Carlos in Januar 15, 2017, 14:17:57 NACHMITTAGS
Leider nein. Mir gelingt es offensichtlich nicht, beim Betrachten der beiden Bilder dafür zu sorgen, dass das linke Auge nur das linke und das rechte Auge nur das rechte Bild wahrnimmt

Hallo Carlos,

das neue Bild von Rolf ist ein sehr schönes Übungsobjekt.
Kannst du willentlich schielen? Wenn nicht, dann erhebe oberlehrermäßig Deinen Zeigefinger ca. 30 cm vor Deiner Nase. Führe diesen langsam zu Deiner NAse und beobachte ihn dabei. Berührt er diese, dann schielst Du. Genau das wollen wir. Nur daß der Fokus nicht 4 cm vom Auge entfernt ist sondern ca. 50. JEtzt gilt es beim Schielen anders zu fokussieren.

Also: nimm Rolfs Bild und schiele während Du es im Fokus hältst. Es entsteht zwischen beiden Bildern ein drittes. Zunächst recht schmal. Konzentrier Dich darauf und versuche die anderen beiden links und rechts davon zu vergessen. Ausblenden geht nicht. Also versuche sie einfach zu vergessen.

Nach einigen Versuchen wird das mittlere Bild breiter und scharf. Bei mir schaltet das einfach um. Klick. Und ein 3D-Bild befindet sich zwischen den beiden Einzelbildern. Mach nun nicht den Fehler, und versuche eins der beiden Einzelbilder anzusehen. Zack. Zurückgeschaltet. Das 3D-Bild ist wieder weg. Alles eine Sache der Übung.

@Rolf. Auch wenn der analytische Nutzen Deines Bildes dahingestellt sein mag - ästhetisch ist es eine Freude und der 3D-Effekt ist grandios.

Wolfgang

Carlos

Hallo Wolfgang,
Danke für Deine ,,Hilfestellung". Ja, so klappt es und ich sehe das ,,dritte Bild in der Mitte" in voller Größe und in 3D.  Die ,,Schielstellung" der Augen beizubehalten ist für mich (noch) schwierig, schwups richtet sich der Blick auf eins der beiden Ausgangsbilder und weg ist das 3D-Bild. Ich werde also etwas üben.
Gruß Carlos

Stuessi

#26
Hallo Carlos,

zum Üben zwei weitere Stereobilder, das eine mit dem Stereomikroskop, Aufbau wie oben, das zweite ein Foto eines Mobile mit zwei NEX-5N Kameras und 90 mm Objektiven:






Gruß,
Rolf


Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

auch mit dem Makroskop kann man mit nur einer Kamera durch Pupillenverschiebung mit einem abgeblendeten Filterschieber brauchbare
Stereobilder machen. Nachstehend zur Information die ersten 3 Seiten meines Beitrags im Mikrokosmos 2000.

Beste Grüße
Jürgen aus Hemer







Piper

Hallo, gezielte Frage an Rolf (Stuessi):

Die eingestellten kurzen Video-Clips, aufgenommen mit zwei Kameras am Steromikroskop, zeigen für meine Augen einen sehr guten 3D-Effekt, auch das Rot-Cyan-Anaglyphenvideo.

Für ein solches Anaglyphen-Video müssen ja die beiden "Teil-Videos", welche den Blick durch das rechte und linke Okular zeigen, zu einem farbgetrennten Summationsvideo zusammengefügt werden. Welche Software wurde hierfür verwendet bzw. welche Software hat sich hierfür bewährt?

Viele 3D-Grüße
Jörg


Stuessi

#29
Hallo Jörg,

ich arbeite (z. B. bei der Nachbearbeitung vieler digitalisierter Schmalfilme) mit Pinnacle Studio 20.

3D-Videos sind für mich Neuland.

Gerade habe ich probeweise ein Video für Kreuzblick erstellt. Dazu wurden die Bilder (mit Verlust der Seiten) auf 200% Breite vergrößert und exportiert auf "Bild neben Bild 50%".


http://vid618.photobucket.com/albums/tt262/Stuessi/Stereomikroskopie/Meisen-20170131-MED_zpsxcxwmlip.mp4

http://vid618.photobucket.com/albums/tt262/Stuessi/Stereomikroskopie/Meisen-20170131-b200-SbS-cross_zpsrhon6ipk.mp4

Viele Grüße,
Rolf